Ostern auf Kreta

Hallo zusammen,

Ostern auf Kreta haben wir ja nun schon viele Male erlebt, aber es ist immer wieder ein Erlebnis.
So war unser Ostern 2011:

Samstagabend: Zuerst Lammleber und gegrillten Oktopus mit Salat und Wein in der Taverne, ein echtes Schmankerl.
Dann kurz nach 23 Uhr zur Mitternachtsmesse in Patsianos, Gottesdienst, "Christos anesti", das heilige Licht wird von Hand zu Hand verbreitet, Glockenläuten, Feuerwerk, Böller, Judasverbrennung, die Auferstehung wird gefeiert, gegenseitige Glückwünsche.
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Feierlich, schön, immer wieder auch geheimnisvoll, aber auch abschreckend und fast angsteinflößend das Geballer und das Riesenfeuer mitten im Dorf, die umherfliegenden "Glutwürmchen", Qualm, Gestank.

Sonntagmittag: private Einladung bei guten Bekannten, große Tafel mit einigen Leuten, auch neue Bekanntschaften dabei, das Lamm dreht sich über der Holzkohle, herrlicher Duft überall, Bauernsalat, Dolmadakia, Tzaziki, Patates, Wein, interessante Gespräche, schnell sind 4 Stunden um.

Herrliches Osterwetter heute, der letzte Schnee auf den Lefka Ori strahlt vor dem stahlblauen Himmel.
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Vom Kastell dringt Musik zu uns herüber. Später schauen wir nach.
Die Gemeinde veranstaltet ein Osterfest, der neue Bürgermeister ist dabei. Wir haben schon viel Gutes von ihm gehört, er macht was ! Super ! Er kann die Menschen begeistern, was bewegen, hat schon einiges Positives angestossen. Er hat auch zu diesem Fest aufgerufen und Viele sind gekommen, Fleisch in Unmengen über dem Feuer, Wein aus Kallikratis, viele Bekannte, die Sonne lacht, Live-Musik mit verschiedenen Musikern aus dem Ort, es wird getanzt, getratscht, gelacht und getrunken. - Bis in die Dunkelheit.
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Unvergesslich - auch diesmal wieder.

Gruß hermann

Hallo Hermann .....
danke für die Eindrücke!!!
Wie ich sehen kann hatte ihr ein schönes Osterfest....
Gruß auch an die Nachbarn!!
lg
Stefan

Danke , Hermann , für die schönen Bilder aus Frangokastello !!!
In Berlin war's ja auch schön bei den Griechen , aber so , wie Du das jetzt beschreibst,
kann es halt nur auf Kreta sein !!!
Lieben Gruß aus Berlin , Luisa

Lieber hermann, danke!

Ach, Hermann, da wäre ich gerne dabei gewesen!! Ist aber leider für uns zu "spät", wir müssen immer im März wieder Heim. Das war bestimmt wunderschön!

Ja, feiern können die Sfakioten. Was mich immer beeindruckt, dass man aus "Ausländer" einfach wie selbstverständlich mit dabei sein darf und willkommen ist. Sei es nun in der Kirche oder bei solchen Essen und Feiern. Wenn ich mir vorstelle, sfakiotische Kreter kämen in unsere erzkatholische Kirche rein und wollten nachher beim Kuchenessen im Pfarrheim einfach mitessen, da würden meine Landsleute sicher dumm schauen!! Man sollte sich ein Beispiel an der kretischen Gastfreundschaft nehmen.

Noch einen schönen Ostermontag wünscht Euch Stifti http://www.smilies.4-user.de/include..._oster_190.gif

Hallo Hermann,
schön, daß du uns diese Eindrücke übermittelt hast, vom " Osterfest " auf Kreta! Ich kenne das Osterfest von hier in D, war schon in öfters in der "Orthodoxen Kirche" in ES, das geht unter die Haut, ohne die Sprache zu kennen! Gefällt mir sehr gut!

LG Hanni

PS: Da grünt ja alles wunderbar, freu mich bad drauf!

Hallo ,
da das Thema " Ostern auf Kreta " heißt , möchte ich Euch ein Erlebnis schildern , daß ich vor einigen Jahren in Agios Nikolaos in der Osternacht erlebt habe . Ihr wißt ja , in Agios Nikolaos ist einer der 3 natürlichen Süßwasserseen der Insel . Der Ablauf nach der Mitternachtsmesse ist eigentlich auf der Insel gleich : Der Judas wird verbrannt , daß Feuerwerk erleuchtet den Himmel . Das Feuerwerk ist uns aus dem Dionissoskult erhalten . Der Weingott hatte seinen Feiertag in der gleichen Jahreszeit , wie wir jetzt Ostern . Seine Anhänger haben mit Krach versucht , die bösen Wintergeister zu vertreiben . Das ist uns geblieben mit dem Feuerwerk . In Agios Nikolaos hat man durch den See eine ganz besondere Atmosphäre . Ungefär 2/3 des Ufers ist Promenade, bleibt 1/3 für eine Steilwand , die vielleicht an der höchsten Stelle 30m hoch ist . Es war eine windstille Nacht . Die Gemeidemitglieder standen auf der Uferpromenade mit ihren Kerzen , das heilige Licht . In der Mitte des Sees schwamm ein Floß mit einem Galgen und einer hängenden Puppe , der Judas , der brannte . Auf der Höhe der Steilwand wurde das Feuerwerk entzündet . All diese Lichter spiegelten sich im Wasser des Sees . Ein unvergessliches Erlebnis . Schade , ich hatte keinen Fotoapperat und kann somit leider keine Fotos hier einstellen .
Das heilige Licht , dieses Kerzenlicht sollte dann ohne zu verlöschen nach Hause gebracht werden . Dort wird zuerst ein Kreuz meist unter den Türbalken gerußt . Dann wird ein Öllämpchen angezündet , das 40 Tage nicht verlöschen sollte . 40 Tage bis Himmelfahrt , die Seele steigt in den Himmel . Parallele - wenn jemand verstirbt soll auf dem Friedhof und zu Hause das Öllämpchen 40 Tage nicht verlöschen . Die Seele irrt über die Erde , die Lichter leiten ihr den Weg . Die Seele ist durstig , deswegen soll zu Hause immer ein Glas mit frischem Wasser dabei stehen .

viele Grüße
Frank

Vielen Dank, Frank, für diese Schilderung, sehr stimmungsvoll und ich kenne Agios Nikolaos und kann mir das gut vorstellen.

Schönen Sonntag von Stifti :biggthumpup: