Balos, Falasarna, Gramvousa, für mittlere Südküstenurlauber fast unerreichbar. Eigentliches Ziel unseres Ausgfluges war der Soldatenfriedhof in Maleme ( eigentlich ein Menschenfriedhof ) und dann sollte es weitergehen bis an die Westküste. Maleme war von Agia Galini aus über Spili, Rethimnon und Chania fast ohne Zwischenstops ( Spili, Rethimnon, Chania, ich bitte um Entschuldigung ) nach 2 Stunden Fahrtzeit über die New Road in Richtung Westen erreicht. Unterwegs gab es immer wieder heftige Regengüsse. Unserer 2 stündiger Aufenthalt in Maleme war zum Glück trocken, obwohl sich aus Richtung Golf von Kissamos heftige Unwetter ankündigten. Zum Friedhof selbst gibt es mehr zu schweigen als zu sagen. Man sollte mal hinfahren und sich die Grabsteine alle anschauen und die dortige Dokumentation lesen. Was man dort erfährt, hat mit den Wochenschauberichten über Kreta, die aus YouTube bekannt sind, nichts zu tun. Sehr betroffen machte mich vor allem der Grabstein eines Namensvetters der nur 18 Jahre alt geworden ist. In der Regel liegen unter jeder Platte zwei gestorbene / gefallene Soldaten. Nach Maleme ging es dann zurück auf die New Road und weiter in Richtung Westen bis Kissamos. Wir erreichten dann, den Strassenschildern folgend, den westlichen Rand von Kreta mit dem Ausblick runter zum Strand von Falasarna. Wir verzichteten auf die Abfahrt runter zum Meer weil wir zwischenzeitlich auch ein Schild in Richtung Balos, nur 11 km, gesehen hatten, was uns viel mehr reizte, was sind schon 11 km. Es waren die schlimmsten 11 km meines Lebens, die Abfahrt vom Moni Odigitrias runter nach Vathi war dagegen ein Klacks. Anmerkung, wir hatten nur einen "normalen" Leihwagen. Als ich merkte, dass der für diesen Weg total ungeeignet war, war es aber schon zu spät umzukehren. Vor allem in den durchgängig aus losem, tiefen Sand bestehenden mondlandschftähnlichen Strecken. Aber es kamen uns immer wieder ähnlich Kleinwagen entgegen die es offensichtlich auch geschafft hatten, über diese Strasse dort oben in Balos anzukommen. Und irgendwie haben wir es auch ohne jeglichen Aufsetzer, wenn auch heftig durchgeschüttelt, geschafft. Ein nächstes Mal würde ich auf jeden Fall für diese Tour ein geländefähiges Fahrzeug anmieten. Wegen der schlechten Wegverhältnisse gab es eher wenige Fotostops. Oben angekommen gab es einen Parkplatz, auf dem sich auch einige Ziegen tummelten und eine "Taverne" mit einem Miniangebot. Wir sind aber gleich hinuntergestiegen zum lagunenartigen Strand. Als Schuhwerk hätten auch Sandalen ausgereicht, da der eigentlich Abstieg recht bequem über eine "Natursteintreppe" geführt wurde. Für den Abstieg benötigten wir ca 25 Minuten. Ja und irgenwann nach 5 - 10 Minuten öffnete sich der Weg und gab endlich den Blick auf die tortenähnliche Insel und den Traumstrand frei. Es ist so wie auf den Postkarten, nur um Klassen eindrucksvoller, auch die Fotos können das nicht wiedergeben. Man möchte gar nicht weiter runtersteigen sondern nur noch schauen. Da der Strand von einem großen Ausflugsschiff von Kissamos aus angefahren wird, das erst gegen 17 Uhr wieder nach Kissamos zurückfährt, ist es da natürlich zu dieser Zeit nicht so recht einsam. Trotzdem ist, da sich alles recht großzügig verteilt, Platz genug um sich einem tollen Badevergnügen in imposanter Kulisse hinzugeben. Gebadet wird vor allem im warmen nördlichen offenen Strandbereich und in der, warum auch immer, etwas kälteren abgeschlossenen Lagune. Soweit wir gesehen haben gibt es dort 2 Tavernen oder Kantinas, die wir aber nicht in Anspruch genommen hatten. Es gibt, natürlich, auch die Möglichkeit Sonnenschirme und Liegen auszuleihen. Was sofort auffällt, ist der unermässliche Unrat, den täglich 300 - 400 Ausflügler zurücklassen, also besser nicht so genau hinschauen sondern das ganze global wirken lassen. Das Schiffswrack auf der Nachbarinsel Gramvousa (?) kann man zwar mit bloßem Auge erkennen, ich habs aber nicht so recht heranzoomen und fotografieren können. Für den Rückweg zum Auto haben wir auch wieder ca 25 - 35 Minuten benötigt, mit vielen Ausruh- und Fotostops. Dort einen Sonnenuntergan zu erleben wäre bestimmt ein weiteres tolles Erlebnis gewesen, aber den Weg zurück bis Kissamos wollte ich nun dennoch nicht im Dunkeln fahren. Trotzdem kamen uns um diese Zeit immer wieder noch neue Besucher entgegen, die wohl genau das vorhatten. Die Rückfahrt nach Kissamos ging nun bergab etwas zügiger, auch die mondlandschaftsartigen Wegstrecken waren bergab besser zu durchfahren. Der Weg zur Hauptstrasse und zur New Road war dann wieder recht einfach durch die großzügige Ausschilderung zu finden und es ging mit einem kurzen Zwischenstop am Ausgang des Souda Bay zurück nach Agia Galini.
Auf nach Maleme und Balos
