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Thema: Mutter-Kind-Kur-ohne Kind

  1. #41
    martha Gast

    Standard AW: Mutter-Kind-Kur-ohne Kind

    Hallo und Danke für den Ansporn weiterzumachen,

    seit ich damit begonnen alles aufzuschreiben, bin ich in Gedanken - und auch gefühlt - ein zweites Mal dort.
    Samstag, 10.10.09
    Mit kribbeligen Gefühl und einem erstmals schon eher schweren Rucksack ging es den Schotterweg entlang. Der Weg verlief leicht absteigend aber insgesamt doch relativ eben. Eine Kehre ließ sich auf einem schmalen Pfad abkürzen doch ansonsten war der Weg zunächst wenig anspruchsvoll. Gut zum Warmwerden. So konnte ich mich auch langsam an die neuen Gewichtsverhältnisse gewöhnen und die Ausblicke genießen. Immer wieder auch zurück zur Hütte.
    Nach den ersten Kilometern war auf der rechten Seite des Weges ein Pavillon zu sehen. Etwas erstaunt, so was hier anzutreffen war ich schon. Aber die Botschaft war ganz klar: Rast machen! Dies tat ich dann auch ausgiebig, ließ mir Zeit und las in meinem „schlauen“ Wanderbüchlein und warf einen Blick auf meine Karte. Ich hatte eine alte Harms-Ausgabe im Maßstab 1:100 000 dabei. Nicht gerade toll zum Wandern. Auf der Hütte konnte ich dagegen die aktuellen Karten des griechischen Anavasi Verlags einsehen. Maßstab 1:25 000. Welch Unterschied. Begehrlichkeiten waren geweckt, ich liebe gute Landkarten.
    Das Schultern des Rucksacks ging mittlereile nicht mehr ganz so leicht. Die Sitzbank des Pavillons kam mir daher ganz gelegen. Beim Heraustreten fiel mein Blick dann tatsächlich erstmals auf die gegenüber liegende E4-Wegmarkierung. - Aha! Jetzt wurde es also ernst! Damit war mir auch klar, warum gerade hier dieser Pavillon steht. Es ging nun ziemlich steil den Hang hinauf. Die Wegmarkierungen sind jedoch sehr gut, immer wieder gelb-schwarze Farbmarkierungen auf den Steinen und an markanten Stellen Stangen mit den E4 Blechschildern. Für das Steigen in felsigem Gelände habe ich so meine eigene Technik entwickelt. Nach einem Schritt den anderen Fuß nicht gleich im nächsten Schritt aufsetzen, sondern ihn in der Höhe des ersten Fußes für einen Atemzug lang in der Luft halten, ausbalancieren und erst dann sicher aufsetzen. Damit lässt es sich stetig steigen ohne aus dem Atem zu kommen. - Ich merke schon, das klingt ziemlich schräg – funktioniert aber.
    Der Weg näherte sich dem Melindaou und damit auch dem höchsten Punkt meiner heutigen Etappe. Der Anstieg verlief zunächst entlang des Westgrates und bot wunderbare Ausblicke. Ich konnte das Meer im Norden sehen, Chania und die umgebenden Halbinseln. Umrisse, die ich unzählige Male auf der Landkarte gesehen habe. Und jetzt so, in echt – nur schön!
    Ich hielt oft an, Pause machen und die Schönheit um mich rum aufsaugen. Anderen Wanderern bin ich nicht begegnet. Nur beim Wechseln auf die Südseite des Melindaou sah und hörte ich am Gipfel Jäger. Die Schüsse waren noch einige Zeit zu hören und ganz kurz drängte sich mir der Gedanke auf, ob die hoffentlich alle gut sehen? - und mich nicht etwa mit einem ganz besonders großen Stück Wild verwechseln? - Aber wie gesagt, das war nur ganz kurz und schnell wieder verdrängt.
    Das letzte Stück meiner heutigen Etappe zog sich dann etwas. Es ging noch einige Male auf und ab. Nach jedem Anstieg war ich voller Erwartung, jetzt ganz bestimmt den Talboden von Katsivelli sehen zu können. Als ich dann ankam war ich glücklich und gleichzeitig überrascht wieder Menschen zu treffen. Etwas oberhalb der Ruinen im Talboden liegen zwei runde aus Steinen aufgeschichtete Schäferhütten. Matratzen waren in die Sonne gestellt und ein Mann und eine Frau sonnten sich davor. Ich stieg hoch zu ihnen und begrüßte die Beiden. Ein englisches Paar, die von Anopolis hochwanderten und eigentlich weiter unterhalb in der Schäferhütte bei Rousies übernachten wollten. Diese sei jedoch vom Schäfer „belegt“ gewesen und so seien sie auf diese hier ausgewichen, erzählen sie mir. - Na ja, denke ich mir, ob das den Schäfern so recht ist. So einfach ihre Hütte und Matratze zu benutzen? Sie wirken auf mich etwas erleichtert nachdem sie hören, dass ich unten im Talboden in meinem Zelt übernachten werde. Sie befürchteten wohl, ich würde ihre Zweisamkeit stören und ebenfalls zu ihnen in die Schäferhütte kommen.
    Der Platz im Talboden eignet sich ganz vorzüglich für ein Zelt. Die Mauern der Ruinen bieten einen guten Windschutz und der Platz ist fast vollkommen eben. Bald habe ich mein Lager aufgebaut und zelebriere mein Abendessen. Brot, salziger Käse und die köstlichen Äpfel. Die Sonne wird bald untergehen und ich genieße die letzten Strahlen. Die Blasen an den Füßen haben sich mittlerweile geöffnet .Ich gehe barfuß um Luft dran zu lassen.
    Es wird schnell kalt nachdem die Sonnte untergegangen ist. Erstmals brauche ich meinen Vlies und die Jacke. Obwohl es noch recht früh ist krieche ich in das Zelt, lege mich in den Schlafsack und genieße es, zu liegen und die Gedanken treiben zu lassen. In die Stille zu lauschen und ganz langsam in den Schlaf zu gleiten.
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  2. #42
    burgardt Gast

    Standard AW: Mutter-Kind-Kur-ohne Kind

    Hallo Martha,

    Super Reisebericht ist für mich sehr Informativ ,da ich im Mai
    im Prinzip die gleiche Route geplant habe.

    Ich bin letztes Jahr die Küste abgelaufen (Paleochora- Sfakia).

    Dieses Jahr bevorzuge ich die Berge,werde einen Tag länger auf der Kallergi
    übernachten und noch den Gingolos mitnehmen ansonsten ähnliche Route.

    Ciao


    Vater-Kinder-kur-ohne Kinder

  3. #43
    Goumenaki Gast

    Standard AW: Mutter-Kind-Kur-ohne Kind

    Und wo war jetzt des Neusers Wolfi ? Martha Martha........
    meinen lieben Spezi sehe ich nicht in dem Zusammenhang, oder weiss ich dar noch was ned ?
    Bitte um Aufklärung Helios oder Jürgen oder Martha......

    Neuserer was da noch alles aufkommt.
    Grüße vom Sherlock Anderle

  4. #44
    helios Gast

    Standard AW: Mutter-Kind-Kur-ohne Kind

    Hallo blitzender Roller,

    da ruder ich mal flott zurück, hab erst an einen super eingefädelten Schabernack gedenkt - jetzt bin ich nur noch entsetzt über Freizeit im Steinbruch-Schotterwerk....

    die Insel ist schöner und hat mehr zu bieten.

  5. #45
    Goumenaki Gast

    Standard AW: Mutter-Kind-Kur-ohne Kind

    Der Jürgen spricht als Orakel von Puphi.

    Da werd ich jetzt mal ein Pirazolon einwerfen mich mit Velosin eincremen und die beginnenden Vadosen abwarten.
    Weil mit Vadosen ist nicht zu spassen, das ist wie mit Oktopodien, da muss man wirklich gleich zum Arzt.

    Mit Asklepioschem Gruß
    Baroness Futurella von Schlitzwitz
    Franz-Josef Apotheke
    in Reichertshofen an der Schlunz

  6. #46
    martha Gast

    Standard AW: Mutter-Kind-Kur-ohne Kind

    Hallo zusammen,

    so langsam wird es Zeit, mit meinem Bericht ans Ende zu kommen. Er zieht sich ja schon länger hin als die ganze Reise gedauert hat.
    Aber es war hektisch diese Woche, Elternabende, Abenddienste und auch sonst viel Trubel, so blieb keine Zeit zum Schreiben.
    Die letzten Kommentare habe ich nicht so ganz verstanden, aber man muss ja nicht alles verstehen. Da muss man wohl Insider sein.

    Sonntag, 11.10.2009
    Ich bin früh aufgewacht und es begann gerade zu dämmern. Hell genug, um das Zelt abzubauen und alles zu verpacken. Es war noch ziemlich frisch und ein klarer, wolkenloser Tag kündigte sich an. Bei den Temperaturen kam mir der Anstieg auf das etwa 2000 hoch gelegen Joch sehr gelegen. Das war gut um wieder richtig warm zu werden.
    Fast unmittelbar bei Erreichen des Jochs kam mir von der anderen Seite eine Gruppe von Jägern mit einem Esel entgegen. Die Überraschung hier jemand zu treffen war wohl beidseitig. Einer hatte einen frisch erlegten Hasen über den Schultern und noch einige Zeit später konnte ich Blutstropfen auf einzelnen Steinen entlang des Pfades erkennen. Aber klar, es war Sonntag und damit wohl ein idealer Tag für einen Jagdausflug.
    Auch dieser Abschnitt war sehr gut markiert und die Spur des Weges war weithin sichtbar. Bisher konnte ich den Blick in die Ferne richten und weit unten auch das Meer ahnen. Mit jedem Schritt weiter änderte sich dies jedoch. Ich hatte immer mehr das Gefühl, tiefer in die Berge einzudringen. Diese zeigten sich in den mannigfaltigsten Grauschattierungen bis zum tiefsten Schwarz.
    Hier könnte man sich verlieren, gäbe es keine Markierung oder würde einen jemand im Kreis drehen.
    Eine ganze Weile führt der Weg durch diese wilde und schroffe Landschaft, die aber ihren ganz eigenen Zauber auf mich ausübt. Kurz oberhalb der Schäferhütte von Rousies kommt mir eine zweite Gruppe Jäger entgegen. Die Begrüßung ist gepaart mit der leicht vorwurfsvollen Frage: „Moni sou?“ Und mein „Nai“ wird mit einem leichtem Zungenschnalzen und Kopfschütteln kommentiert. Aber das überrascht mich nicht wirklich. Das freiwillige einsame Wandern in den Bergen - ohne Jagen und so - scheint ja offensichtlich auch wenig Sinn zu machen.
    Kurz unterhalb von Rousies geht der Weg in die Schotterstraße über. Auf meiner alten Karte ist diese Straße noch deutlich weiter entfernt. So langsam graben sich die Straßen wohl immer tiefer in die Berge. Ich hoffe sie werden nie ganz bis Loutro heranreichen. Das ist da Ziel meiner heutigen Etappe.
    Am Ende der Schotterstraße stehen einige Geländewagen. Von den Jägern also, denke ich mir. Vor Nachmittag oder Abend werden die wohl nicht zurückfahren. Also bleibt mir eine lange „Schotterstraßenlauferei“. Aber es gibt ja die sich immer wieder ändernden Ausblicke nach jeder Wegbiegung.
    Ein freudiges Gefühl schleicht sich ein, als endlich das Meer wieder sichtbar wird und das Grün der Macchia das Grau unterbricht.
    Völlig unerwartet höre ich hinter mir ein Auto kommen. Aha! Fährt doch jemand runter nach Anopolis? Ich gucke freundlich fragend. Und er hält an. Ein Schäfer, ganz eindeutig. Auf der Ladefläche seines Pick-ups hat er einige Prachtexemplare von Schafen. Er nimmt mich mit, fragt kurz „Pachnes?“ Ich dann: „Ochi Pachnes, Katsivelli.“ Aber viel mehr gibt die Konversation nicht her. Ich versuche es mit Lob für die Schönheit der Landschaft: „Poli orea edo!“ Er scheint es nicht gehört zu haben und schaut stets geradeaus und konzentriert sich auf die Fahrt. Ganz wunderbar finde ich das und bei den Schlaglöchern auch absolut notwendig. Es gibt ein kleines Sichtfenster vom Führerhaus nach hinten zu den Schafen. Denen scheint die Schaukelei nichts auszumachen. Einer hat seine Vorderpfoten (oder heißt es Hufe?) auf dem Führerhaus aufgestellt und wirkt so wie der klare Chef des ganzen Gefährts.
    Kurz vor der Abfahrt nach Anopolis werden die Blicke fast schmerzhaft schön. Ich glaube den Psiloritis zu erkennen und die Ebene um Frangokastello. Am liebsten würde ich Aussteigen um besser schauen zu können. Aber man kann nicht alles haben.
    In Anopolis darf ich direkt vor einer Taverne aussteigen. Womit natürlich alles weitere klar ist. Ich habe einen richtigen Heißhunger auf einen Griechischen Salat. Etwas Frisches - Hmmm!!
    Ich lasse mir viel Zeit und übe mich im Genießen. Beim Zahlen fragt mich der Wirt, ob ich einen Raki mittrinke. Oh je! Eigentlich gern, aber ich will noch runter nach Loutro. Möglichst ohne zu Stolpern. Auf die Gefahr unhöflich zu sein, lehne ich dennoch ab.
    Wen Weg nach Loutro runter finde ich erst gar nicht gleich, auch hier hat sich einiges verändert. Eine geteerte Straße führt mittlerweile fast bis hoch an die Kapelle. Kurz unterhalb beginnt dann der Abstieg nach Loutro. Ein Teilstück des Zick-Zack-Weges ist auch hier schon als Schotterstraße ausgebaut. Oh je! Aber so ist es halt mit dem Fortschritt.
    Ich gehe sehr langsam und bleibe häufig stehen. Mit dem Ankommen in Loutro habe ich den zweiten Höhepunkt meiner „Kur“ erreicht. Danach fängt dann irgendwie schon der Rückweg und „das Abschied nehmen“ an.
    Ich habe übrigens Wasser übrig!!! Ich hätte sozusagen einem durstigen Menschen unterwegs aushelfen können! Jetzt wasche ich mir damit Gesicht und Hände und schütte mir den Rest über den Kopf. Es ist ein sonniger warmer Tag.
    In Loutro habe ich bald ein nettes Zimmer gefunden, schnell meine Sachen abgeladen und kann es kaum erwarten im Meer zu baden. Einfach zu köstlich ich will gar nicht mehr raus.
    Abends suche ich mir eine nette Taverne am Strand. Frage vorsichtshalber, ob ich den Tisch auch als Einzelperson kriege. - „Natürlich!“ Also gut. Langsam füllt sich das Restaurant. Fast nur Familien. Erst bin ich etwas irritiert, bis ich registriere, dass ja Schulferien sind, in Norddeutschland. Im Verlauf des Abends schleicht sich bei mir das Gefühl ein, von den Gästen der Nachbartische beobachtet zu werden. Der Kellner glaubt sich ganz besonders gut um mich kümmern zu müssen. Ich fühle mich erstmals etwas unwohl. Ein Vater erklärt seinem Sohn, dies sei ganz offensichtlich „Balzgehabe“ des Kellners, da ich ja eine Frau sei. - Hiiiilfe!!! - Ich denke an Flucht und ob ich morgen vielleicht schon nachmittags essen sollte, ist ja eh besser für die Figur und damit diesem Schauspiel entgehen? – „Geht’s noch!“ schimpfe ich dann mit mir. „Du wirst doch wegen sowas nicht auf das stimmungsvolle Abendessen verzichten? Bist du jetzt ganz übergeschnappt!“ - Ich gebe klein bei:„OK, OK! Natürlich nicht!“ Aber weg hier will ich doch und den restlichen Abend auf der Terrasse meiner Unterkunft genießen.
    Ich gehe um die Ecke und stolpere geradezu in meine mittlerweile schon gute „Abendgesellschaft“ von Soughia und Kallergi. Wege kreuzen sich manchmal öfters.
    Der Abend wird dann doch noch sehr unterhaltsam. Bei Wein und Raki erzählt es sich ganz vorzüglich. In den Gesichtern der Gäste vom Nachbartisch glaube ich auch ganz eindeutig die Frage zu lesen: „Wie hat sie das denn jetzt so schnell gemacht?“ Eine leichte Genugtuung kann ich da nicht unterdrücken.
    Spät am Abend verabschieden wir uns und ich gehe schlafen. - Allein natürlich!
    (Ich mache ja schließlich eine Mutter-Kind-Kur-ohne Kind)

    Liebe Grüße
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  7. #47
    helios Gast

    Standard AW: Mutter-Kind-Kur-ohne Kind

    Hallo Martha,

    na gut, dass Du noch mitgeteilst hast, wie und wo Du die Steinwüste verlassen hast - aufgrund Deiner fotos hätte ich auf einen unglücklichen Ausgang getippt.

    Dein Text liest sich ja souverän, sodass gar nir niemals Anlass zur Sorge bestanden hätte.

    Jeder YEK (jekk) is anners, wie der Kölsche said.

    Als Beispiel was ich meine, unser Übernachtungsplatz am 8.10.2009 - die Regenfälle im September haben für üppige Vegetation nahe Larissa/Agiokambos gesorgt


    grüsse
    Jürgen

  8. #48
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    Standard AW: Mutter-Kind-Kur-ohne Kind

    ich hab so heimweh,wenn ich diese bilder sehe. nimmer lang, dann sind
    wir auch wieder da.
    super reisebericht. wie eine echte schriftstellerin.
    alles liebe andrea

  9. #49
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    Standard AW: Mutter-Kind-Kur-ohne Kind

    Gut, dass ich heute wieder reingeschaut habe, und weiter an deiner Wanderung teilhaben durfte.

    Übrigens habe auch ich die letzten Kommentare nicht verstanden. Das wird bestimmt noch aufgeklärt.

    Aber es gibt ja die sich immer wieder ändernden Ausblicke nach jeder Wegbiegung.
    Wie sehr kann ich das nachfühlen! Wie oft habe ich meine Kinder und Mitreisenden angebettelt doch nur noch auf den nächsten Hügel oder an die nächste Kurve zu laufen.
    Meistens habe ich überzeugen können, doch leider nicht immer.

    Hoffe doch sehr, dass dies nicht dein letzter Bericht war; noch bist du ja nicht in den Flieger heimwärts gestiegen.

    Ich werde mir jedenfalls deine bemerkenswerten, wunderbaren Berichte alle aneinander gefügt ausdrucken und bestimmt noch öfter auf mich wirken lassen.

    Wieder einmal danke an dich Martha!

  10. #50
    martha Gast

    Standard AW: Mutter-Kind-Kur-ohne Kind

    Liebe Shedja, liebe Andrea,
    eigentlich wollte ich es schon bei meinem letzten Teil belassen, da nicht mehr so viel aufregendes kam. Aber wenn ihr meint auch noch den Schluss lesen zu wollen (ich versuche mal nicht mehr so sehr auszuschweifen):

    Montag, 12.10.2009

    Heute wollte ich mir einen Ruhetag gönnen und noch einen weiteren Tag in Loutro bleiben. Beim Frühstück überlegte ich mir was ich so tun könnte. Vielleicht ein Kajak mieten? Auf einem Werbeplakat habe ich gesehen, dass es jetzt "richtige" Seekajaks zu mieten gibt. Meine ersten Kajakerfahrungen habe ich tatsächlich hier in Loutro mit den damaligen "Sit-on-Tops" gemacht. Die lagen früher zur Miete am Strand rum. Mittlerweile ist der kleine Strand im Ort voll belegt mit Liegen und Sonnenschirmen.
    Oder mit dem Schiff nach Agia Roumeli und dann wieder nach Loutro wandern?
    Oder die Runde über Anopolis nach Aradena, die Schlucht hinab und einen gemütlichen Badenachmittag in der Marmara-Bucht?
    Ich habe mich für letzteres entschieden, da ich bisher nur ein Teilstück der Aradena-Schlucht kenne. Auch den verfallenen Ort Aradena mit der Brücke kenne ich bisher nur von Bildern. (Das Paddeln hätte mich auch sehr gereizt, aber zu Hause ist der Speicher und der Garten voller Boote, deswegen erlaube ich mir nicht, hier eines zu mieten)

    Der Anstieg nach Anopolis fällt leicht, so ohne Gepäck. Ich schlendere durch den Ort und der Wirt von gestern kommt mir in seinem Geländewagen entgegen und winkt mir zu.
    Mein Blick wandert immer wieder hoch zu den Bergen und im Kopf laufen die Bilder des gestrigen Tages ab. Bald ist der Einschnitt der Aradena Schlucht mit der Brücke erreicht. Er rumpelt ganz schön wenn Autos darüber fahren. Aber es ist wenig los und ich kann die Ausblicke von der Brücke auf den Schluchtboden hinab genießen.
    Durch Aradena zu gehen hat etwas Bedrückendes für mich. Die Geschichten, die sich um diesen Ort ranken verbunden mit den Bildern die sich dazu im Kopf aufbauen. Ich war überrascht wie groß der Ort einmal gewesen sein muss mit welch stattlichen Häusern.
    Die Kirchen dagegen sind wieder aufgebaut, oder waren sie nie zerstört? Der Vorplatz einer Kirche ist geschmückt mit hellblauen und weißen Tüllbändern. Eine Hochzeit oder Taufe vielleicht?
    Am nördlichen Ortsausgang von Aradena windet sich der schöne Weg nun in Serpentinen hinab auf den Grund der Schlucht. Es wird schattig und kühler. Der Blick hinauf zur Brücke ist beeindruckend. Alte Wanderbeschreibungen sprachen immer von einer leichten „Kletterstelle“ und Eisenleitern bevor man Aradena erreichte. Das ist nun einfacher geworden.
    Auf meinem Weg durch die Schlucht kommen mir nur wenige Wanderer entgegen. Der Weg verläuft meist auf dem Grund der Schlucht, manchmal steigt er jedoch auch in der Felswand an und ist durch Stufen und Geländer im Fels befestigt.
    Nachmittags komme ich in der Marmara-Bucht an. Auch hier gibt es jetzt eine Taverne und Sonnenschirme mit Liegen! - „Stetig ist der Wandel“, sage ich mir und suche mir ein ruhiges schattiges Plätzchen. Es ist relativ viel los. Nach ausgiebigem Baden und Vespern schlafe ich tatsächlich ein. Als ich aufwache ist der Strand fast leer und die Sonne steht schon tief. Über den Bergen ziehen erstmals Wolken auf auch das Licht hat sich verändert - gelblicher. Ein Wetterwechsel kündigt sich an.
    Ich mache mich auf den Weg zurück nach Loutro, genieße das schöne Teilstück in den Felsen.

    Heute bin ich deutlich später dran mit Essengehen. Das hat jedoch den Vorteil schon von vornherein zu sehen, welche Tischnachbarn es so gibt. Das passt!
    Ja und Morgen ist nun schon mein letzter ganzer Tag auf Kreta.

    Liebe Grüße
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  11. #51
    Sabinara Gast

    Standard AW: Mutter-Kind-Kur-ohne Kind

    Danke Martha, dass du uns mitgenommen hast auf deinen beeindruckenden Wanderungen auf dieser schönen Seite Kretas.


    LG
    Sabinara

  12. #52
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    7.March.2006
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    Bergisch Gladbach bei Köln
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    Beiträge
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    Standard AW: Mutter-Kind-Kur-ohne Kind

    Warum wurde mir gestern nicht angezeigt, dass du, liebe Martha, deinen Bericht fortgesetzt hast? Das kann ich doch nicht übersehen haben.
    Egal, so konnte ich es heute noch genießen!
    Wieder habe ich mich gefühlt, als würde ich dich begleiten, (auf der Brücke wurde mir dabei, wie immer, etwas mulmig zumute :smiley8: )
    Die Schlucht bin ich vor ungefähr 30 Jahren mit Julian, oder war es Claudius, im Tragetuch durchlaufen.
    Wie gerne würde ich diese Wanderung wiederholen!
    Im letzten Jahr hat sich meine Tochter Djamila einigen Leuten angeschlossen. Sie bot mir großzügig an auf ihre Schwester und die Oma aufzupassen, damit ich nochmals in den Genuß kommen würde.
    Da für sie die Strecke aber neu war, habe ich sie losgeschickt. Sie trägt ohnehin mit ihren 14 Jahren soviel Verantwortung, dass sie auch mal eine Auszeit in Freiheit braucht.
    Dazu hatte ich Bedenken, dass ich dem Tempo der anderen nicht gewachsen sein könnte, und ich tue mich schwer damit, so etwas zuzugeben.

    Es wäre sehr schön, wenn du den letzten Tag auch noch beschreiben würdest.
    Deine Bilder sind wieder so wunderbar. Diese alten Gemäuer haben es mir auch angetan. Ich liebe es sie zu berühren, und die Verbindung zu längst vergangenen Zeiten in mir zu verspüren.

    Liebe Grüße
    Angelika

  13. #53
    martha Gast

    Standard AW: Mutter-Kind-Kur-ohne Kind

    Hallo zusammen,
    jetzt aber wirklich der letzte Teil meiner "Minireise" (ich bin sicher bald nicht mehr glaubwürdig, wenn ich jedes Mal trotzdem noch weitermache)

    Dienstag 13.10.09 - Mittwoch 14.10.09:
    Als ich aufwache zeigt sich der neue Tag wieder mit strahlend blauem Himmel. Die Wolken des späten gestrigen Nachmittags haben sich verzogen.
    Ich habe großes Glück gehabt bisher mit dem Wetter, gerade auch in den Bergen.
    Es bleibt leider nur noch ein kurzes Stück des Weges übrig. Von Loutro bis Chora Sfakia ist es nicht mehr weit und ich kenne dieses Stück von früheren Wanderungen sehr gut. Auf den Glyka Nera Strand freue ich mich. Noch mal ausgiebig im Meer schwimmen, das letzte Mal für dieses Jahr.
    So ist es heute eher ein langsames Schlendern, ich lasse mir viel Zeit. Mein inneres Tempo habe ich im Vergleich zu den ersten Tagen deutlich „runterfahren“ können und ich genieße die innere Ruhe.
    Gedanklich wandere ich schon hin und wieder zurück nach Hause zur Familie.
    Ein Freund von mir sagt immer: „Die Seele reist mit 30 Stundenkilometern!“ So ungefähr halt. Bei dem Tempo muss ich mich schon so ein kleines bisschen auf den Weg machen, wenn es mich nicht ganz umhauen soll bei meiner Ankunft. Wobei ich meinem Freund in Teilen widersprechen muss. Das Ankommen (auf Kreta) schaffe ich eigentlich immer deutlich schneller.
    Am Glyka Nera Strand lass ich die Zeit so dahin plätschern. Erst als sich zunehmend mehr Wolken am Himmel zeigen packe ich zusammen und gehe sehr bedacht und Abschied nehmend das letzte Stück des Weges.
    Mein weiterer Plan für heute hab e ich mir noch offen gelassen. Vielleicht in Chora Sfakia übernachten und morgen den Bus nach Iraklion nehmen? Mein Flug geht erst am späten Nachmittag. Oder mit dem Abendbus nach Chania fahren? Dort den Abend verbringen und Morgen ein klein wenig in Chania „Shoppen?“
    Da mich eine etwas wehmütige Stimmung beschleicht, beschließe ich, dass mir etwas Abwechslung gut tun wird. Ein wenig „Chania-Night-Life“ vielleicht?
    So habe ich mich dann auch entschieden. Da der Bus erst gegen 19:00 Uhr in Chora Sfakia abfahren wird, esse ich in einer der Tavernen an der überdachten Promenade schon sehr früh zu Abend. Die gestrigen Wolken als Zeichen des Wetterumschwungs haben sich bewahrheitet. Es windet immer stärker. Die Wellen schlagen schon sehr kräftig an die Mauer unterhalb der Terrasse und der Himmel über den Bergen ist ziemlich schwarz. Es rumpelt und blitzt über den Lefka Ori und kräftiger Regen prasselt auf das Dach über mir.
    Ein wildes, kurzes Wetterintermezzo. Nicht mal ein Essen lang hat es gedauert und schon scheint die Sonne wieder. Alles riecht frisch und glänzt in der Sonne.
    Der Bus kommt pünktlich und nimmt hauptsächlich Wanderer aus der Samaria Schlucht mit. Ich liebe Busfahren auf Kreta. Es ist irgendwie nie so langweilig wie Busfahren in Deutschland. Der Fahrstil einfach“ temperamentvoller“ und natürlich immer mit berauschender kretisch-griechischer Musik.
    Vor mir sitzt eine Gruppe Franzosen. Deren Stimmen überschlagen sich fast beim Anblick des wirklich atemberaubend schönen Sonnenuntergangs nach dem Gewitterregen. „La couchette du soleil!“ rufen sie verzückt. - Ja die Franzosen, mit der Sprache können sie schon zaubern. Wir dagegen, mit unserem „SONNENUNTERGANG“.
    Es wird bald dunkel. Ich habe gehofft, die Berge von der Askifou-Ebene noch einmal näher sehen zu können, aber daraus wird nichts. In Vrisses leert sich der Bus. Die Fahrgäste nach Irakliion steigen aus. Ich bin überrascht wie viel in Vrisses am Abend los ist. Es herrscht ein reges Treiben auf den Straßen, die Kafenions sind gut besetzt.
    Nach etwa 2 ½ stündiger Fahrt kommt der Bus in Chania an. Ich bin gerade damit beschäftigt, meinen Rucksack aus dem tieferliegenden Gepäckraum zu fischen als mich eine ausgesprochen hübsche Kreterin anspricht. „Ob ich ein Zimmer brauche?“ - „Sie hätte nämlich eins. In einem Palazzo!! Mit Frühstück!! Und Günstig!“ - Aha. – „Ich habe eigentlich schon eine Idee, wo ich ein Zimmer finden kann“, entgegne ich ihr. „Und ich bleibe nur eine Nacht und möchte nicht irgendwo in einem Vorort übernachten!“ „Nein, nein, natürlich nicht! Mitten in der Altstadt, im venezianischen Viertel ist ihr Palazzo!“werde ich mit strahlendem Lächeln belehrt. Also gut, denke ich, warum nicht.
    In flottem Schritt geht’s dann mit ihr Richtung Hafen und Altstadt. Sie läuft wirklich ausgesprochen schnell und ich habe tatsächlich etwas Mühe mit ihr Schritt zu halten. Dabei erzählt sie ohne Unterlass. Ich erfahre etwas über die Geschichte des venezianischen Viertels, sie erzählt in rasantem Tempo von ihrer Familie, ihren Kindern und zeigt mir ein mittlerweile abgesperrtes Gebiet mit Ausgrabungen, wo sie als Kinder gespielt hätten. Vorsichtig fragt sie mich, ob ich auch Kinder habe. Begleitet von einem leicht mitleidigen Blick. - „Ja, drei“ antworte ich. Sie verlangsamt ihren Schritt. „Ja wo sind die denn?“ fragt sie vorsichtig. „Zu Hause in Deutschland, bei meinem Mann und in der Schule.“ - „ Ein Geburtstagsgeschenk meines Mannes, eine Woche für mich alleine!“ lege ich nach.
    Jetzt ist sie erstmals stehen geblieben. Legt den Kopf etwas schief, schweigt kurz und beginnt zu strahlen: „Oh das ist sehr gut! - Ich werde das nachher gleich meinem Mann erzählen! Vielleicht nicht gleich eine Woche, aber ein paar Tage Paris oder London?“ - Dann geht’s weiter in flottem Schritt. „Ob es mir etwas ausmache, nicht an den Hafen-Cafes vorbeizulaufen? – Wegen der Männer!“ fragt sie mich kurz darauf. „Nein natürlich nicht!“
    Bald sind wir da und sie hat tatsächlich nicht übertrieben. Das Gebäude verströmt einen ganz besonderen Reiz. Es sei ihr Elternhaus. Nur ihre Mama wohne noch ständig darin. Ab und an suche sie sich jemand als Gast für ihre Mutter aus. Ich nehme es als Kompliment.
    Ich bekomme ein Zimmer im obersten Stockwerk mit zwei kleinen Balkons und einem Blick aufs Meer. Welch Glück ich mal wieder habe!:spin:
    Jetzt schnell duschen, mich etwas stadtfein machen und los!
    Meine nette „Vermieterin“ hat ja das Viertel um den Hafen gemieden, aber genau das war mein Plan. Eine nette Bar / Cafe mit guter Musik, Blick aufs Meer und einem netten Drink als Abschluss des Tages. Und falls es nötig werden sollte, kann ich ganz schön eisig und abweisend gucken!
    Ich werde auch bald fündig. Außer mir nur zwei Paare und zwei Frauen als weitere Gäste. Mutter und Tochter wie es scheint. Der Kellner ist auch schon vollauf mit den beiden Damen beschäftigt, so dass ich ganz entspannt meinen Cocktail genießen kann.
    Mit dem Schlafengehen in der letzten Nacht ist es fast ein bisschen wie in der Ersten, ich zögere es lange hinaus, sitze noch auf dem Balkon meines Zimmers und kann mich fast nicht davon lösen.

    Weil Morgen wird es vorbei sein.

    Glücklicherweise brauche ich auf Kreta sehr wenig Schlaf. – Am Licht wird es wohl liegen.
    Ich bin sehr früh wach am nächsten Morgen. Es dämmert erst, die Sonne ist noch nicht aufgegangen. Es zieht mich raus. Ich möchte zum Leuchtturm laufen. Von dort auf den Hafen, die Promenade und natürlich auf die Weißen Berge blicken. Vom Meliandou aus habe ich ja Teile von Chania gesehen.
    Die Stadt ist noch verschlafen, nur ganz wenigen Menschen begegne ich zu dieser frühen Stunde. Ich genieße die Atmosphäre und versuche möglichst viel davon in mich aufzusaugen. Sozusagen Kreta als Vorratspackung.

    Das Frühstück, das meine Vermieterin angepriesen hat, hat sich als eine Portion Nescafepulver mit Marmeladenportion entpuppt. Das macht aber nichts. Es gibt einen Wasserkocher und ich habe große Lust mir ein ausgiebiges Frühstück einzukaufen. In der Markthalle am besten. Ich liebe diesen Ort. Es zieht mich da immer magisch zu den Fischständen. In Gedanken suche ich Fische aus und habe Lust, zu kochen. - Aber leider ich bin ja nur wegen Frühstücksachen da.
    Ich bleibe noch lange auf meinem Balkon beim Frühstück sitzen und freue mich an den kleinen besonderen Dingen. Den 10% Total-Joghurt zum Beispiel.

    Die Mama treffe ich erstmals beim Zahlen. Erst findet sie meinen Pass nicht und bietet mir großzügig eine ganze Sammlung anderer Pässe an. – Ein leichter Anflug von Nervosität überkommt mich da. – Aber sie wird dann doch fündig. Ich darf meinen Rucksack noch bis zur Abfahrt des Busses nach Iraklion bei ihr lassen und kann mich also unbeschwert meinen „Shopping-Gelüsten“ hingeben.
    Geschenke für die Kinder halt. Für die beiden 7-jährigen Mädchen ist bald etwas gefunden. Kettchen und anderer Zierrat gibt es ja im Überfluss. Für meinen 12-jährigen Sohn ist es dagegen schon etwas schwieriger. Ich erstehe ein Kreta-T-Shirt für ihn. Ob er es wohl anzieht, frage ich mich. Bei angehenden Teen-Agern weiss man nie so genau. (Er liebt es !).
    Ja und für mich – zum Trost. – Die ganze Reihe der Wanderkarten aus dem Anavasi-Verlag!!! Jipiii!
    So, damit war mein innerer Anker gelegt! Es macht ja keinen Sinn, mit der nächsten Reise nach Kreta wieder so lange zu warten bis die Karten veraltet sind! – Oder ?
    Gegen 14:00 Uhr fuhr dann mein Bus nach Iraklion. Diesmal leider nicht so ein Schneller wie auf der Hinfahrt. Dieser hielt fast überall und mit tat bei der Ankunft in Iraklion der Rücken weh vom vielen Sitzen. Mir fehlte die Bewegung.
    Froh noch ein paar Schritte zu gehen, entschied ich mich dafür wieder den Stadtbus Nr. 1 zum Flughafen zu nehmen.
    Das Herz wurde schwer beim Einsteigen. Aber hier muss ich das ja niemand beschreiben.
    Es war klar, ich kann unmöglich wie in den zurückliegenden Jahren nur alle 5 Jahre mal nach Kreta. Das geht so gar nicht!

    Außerdem werde ich ja auch älter und da werden „Kuren“ schon aus gesundheitlichen Aspekten immer notwendiger und sollten regelmäßig durchgeführt werden!!!:laugh:

    Ich wünsche euch alles Liebe und Danke für die Rückmeldungen
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    Geändert von martha (12.March.2010 um 21:41 Uhr)

  14. #54
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    Standard AW: Mutter-Kind-Kur-ohne Kind

    Hallo Martha

    ganz herzlichen Dank für diesen wunderschönen Reisebericht. Ich bin mit Dir all die bekannten Wege gegangen und habe mich gefreut so vieles auf Deinen Fotos wieder zu sehen.

    Lass Dir ja nicht wieder 5 Jahre Zeit, denn ich erwarte mit Spannung Deine nächsten Erlebnisse.

    LG

    Christa
    Ein Lächeln kann nicht gekauft, geborgt oder gestohlen werden,
    denn es ist ohne Wert,
    bis zu dem Augenblick wo es verschenkt wird.

  15. #55
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    1.244

    Standard AW: Mutter-Kind-Kur-ohne Kind

    Hallo Martha,
    vielen Dank für den wunderschönen Bericht. Schade, dass Deine Geschichte nun zu Ende ist. Und das was Du so alleine gewandert bist: :respekt:
    Ich hoffe das wir bald mehr von Dir hören dürfen. Danke
    LG Giorgos
    Όποιος ταξιδέψει νωρίς στην Κρήτη, δεν θα δει πολλά άλλα από τον κόσμο
    Τῷ γὰρ καλῶς πράσσοντι πᾶσα γῆ πατρίς.

  16. #56
    Sabinara Gast

    Standard AW: Mutter-Kind-Kur-ohne Kind

    Hallo Martha,

    herzlichen Dank für die wunderbaren Schilderungen deiner Stimmung während deines Aufenthaltes in den Bergen. Ich wünsche dir, dass du als bald wieder so eine Auszeit genießen kannst und uns mit deinen Berichten in diesem Forum erhalten bleibst.

    Alle guten Wünsche aus Berlin von einer Anhängerin der Sfakia
    Sabinara
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  17. #57
    Avatar von Inke
    Inke ist offline πάρτε με πάρτε με στην Κρήτη
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    Standard AW: Mutter-Kind-Kur-ohne Kind

    Hallo Martha,

    danke, dass wir Dich begleiten durften. Es war eine wunderschöne Wanderung durch meine Lieblingsgegend auf Kreta. Dein letzter Bericht und das Abschiednehmen hat mich richtig wehmütig gemacht.

    LG
    Inke


    Lasst uns immer in den großen Traum des Lebens
    kleine bunte Träume weben

  18. #58
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    Standard AW: Mutter-Kind-Kur-ohne Kind

    Liebe Martha,

    auch von mir noch ein abschließendes "Efharisto" für deine wunderbaren Berichte! Es war der pure Genuß, und ich hoffe, dass dir noch öfter die Möglichkeit einer "Mutter-Kind-Kur-ohne Kind" geboten wird.

    Ganz liebe Grüße
    Angelika
    Geändert von Shedja (10.March.2010 um 13:56 Uhr)

  19. #59
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    Standard AW: Mutter-Kind-Kur-ohne Kind

    Hallo Martha

    Schade das Du nur einer Woche diese "Kur" gemacht hast!!!!!
    Ich hätte noch länger Berichte von Dir lesen können.
    :biggthump Wirklich Toll :biggthump
    Danke

    Lg
    Stefan

  20. #60
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    Standard AW: Mutter-Kind-Kur-ohne Kind

    Hallo :smiley5: Martha,
    ein toller Bericht, von dem ich hätte nur einen Teil beschreiben können, denn auch ich bin Südwestküstenfan und schon so manches Jahr ab Loutro oder auch Soughia-Lissos gewandert. Schade, mir fehlt der nötige Mut dazu, die Gesamtettape einmal anzugehen, ab 4.4. werden es wieder schöne Tageswanderungen sein, freue mich schon riesig!
    Gruß Marion
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  21. #61
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    Standard AW: Mutter-Kind-Kur-ohne Kind

    Hallo Martha,

    ein sehr schöner interessanter Bericht, mal eine andere Art von Urlaub. Ich würde sagen, es wird Zeit für eine neue Auszeit... damit wir wieder einen solchen Bericht lesen können
    LG Monika
    Gib' jedem Tag die Chance, der schönste Deines Lebens zu werden! (Mark Twain)

  22. #62
    martha Gast

    Standard AW: Mutter-Kind-Kur-ohne Kind

    Vielen Dank - ich werde noch ganz verlegen,

    es hat mir Spaß gemacht, das Schreiben. Alles wurde nochmals lebendig - und dafür dann auch so prompte Rückmeldungen zu bekommen. Eine neue, spannende Erfahrung für mich.

    Ja und hätte ich nicht schon mein Ticket für Oktober 2010 in der Tasche hätte die Schreiberei auch einen ziemlich masochistischen Touch gehabt!!

    Meine Seele hat übrigens dieses Mal ziemlich lange gebraucht um wieder ganz in Deutschland anzukommen, man wird halt langsamer mit zunehmenden Alter.
    Die Wanderkarten lagen lange auf dem Esstisch rum, später dann offen im Regal und immer hat sich mein Blick darin verfangen.
    So ging das mal gar nicht!
    Ich hab sie dann mit einem Buch zugedeckt. Hab auch ziemlich lange nichts mehr mit Kreta - kein Forum und nichts - angeschaut. Bis es so halbwegs wieder ging und ich angekommen war.

    Ja und was soll ich sagen, ich glaubte "darüber hinweg zu sein" :laugh: und habe mal wieder ins Forum geschaut. Ich war gerade allein zu Haus und es gab nicht wirklich viel zu tun. - Das Top-Thema des Winters scheint ja Flüge 2010 zu sein. Da habe ich dann halt auch mal so geschaut.
    Eine halbe Stunde später hatte ich meinen Flug für Oktober.
    Jetzt konnte ich meine Karten wieder aufdecken, genauer gesagt wieder darin stöbern. Die Karten sind ganz wunderbar, so viele Wege gibts da noch!
    (Als mein Mann nach Hause kam - so richtig klassisch nach der Arbeit - hat er ziemlich schnell erraten, was ich gerade gemacht habe. Strahlendes Gesicht, Lap-top vor mir auf der Couch - Kretakarte neben mir. Das waren klare Indizien!)
    Aber bevor euch nun mein Mann leid tut, das muss er nicht.
    Ihm stand seine eigene kleine Auszeit ebenfalls bevor. Eine Hüttenwoche in den Schweizer Bergen mit alten Männerfreunden von "früher" (sprich: der Vorfamilienphase) Die harten Jungs, die in die Jahre gekommen sind.

    So nun freue ich mich auf den Frühling, auf die vielen kleinen Inseln, die der Alltag so bietet. Ostern-, Pfingst- und Sommerferien! Mit unseren 3 Hauptpersonen, um die sich natürlich sonst fast alles dreht.
    Ostern gehts bei uns an die Ardeche. Das erste Mal im Jahr wieder im Zelt schlafen, Feuerchen machen, Paddeln und die Sonne genießen.

    Ich wünsche euch einen wunderbaren Frühling und den beneidenswerten Menschen unter euch, die diesen auf Kreta verbringen dürfen viel viel Freude dort.
    Und Frohe Ostern!
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    Geändert von martha (12.March.2010 um 21:11 Uhr)

  23. #63
    Registriert seit
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    62
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    733

    Standard AW: Mutter-Kind-Kur-ohne Kind

    Hallo liebe Martha,

    ....vielen, vielen Dank, Dein Bericht war wirklich beeindruckend, toll, spanned, einfach super !!
    Auch ich freue mich auf mehr von Dir. :spin:
    Viele Grüße von
    Britta

    Kreta, meine zweite "Heimat".

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