Kreta-Tagebuch


30.05.10

Nach einer durchwachten Nacht und einem ruhigen Flug landeten wir mit minimaler Verspätung von 10 Minuten kurz nach 07.00 Uhr müde, erwartungsvoll und gut gelaunt in Heraklion.

Die Gepäckausgabe erfolgte nahezu unverzüglich, so dass wir gegen 07.30 Uhr das Flughafengebäude verlassen konnten. Vereinbarungsgemäß erwartete uns dort Ellen – Mitarbeiterin der Autovermietung – mit dem bekannten Schildchen in der Hand. Ein kleiner Plausch – natürlich über den Sieg von Lena beim Grand Prix -, Vertrag unterschrieben, kurze Erklärung zum Wagen und schon waren wir auf dem Weg nach Rethymnon.

Wir genossen die Fahrt auf der fast leeren Schnellstraße, kamen überall gut durch und voran und waren gegen 08.45 Uhr vor dem Hotel Jo An. Da es Sonntag war und relativ früh am Tag, gab es nicht den befürchteten Parkplatzmangel, es war reichlich frei.

Nach dem Einchecken und der ersten Zimmerbegehung frühstückten wir ausgiebig im Hotel, packten dann unsere Koffer aus, zogen uns urlaubgemäß an und schlenderten dann gemächlich in die Altstadt.

Wir bummelten durch die zahlreichen Geschäfte, plauderten mit einigen Händlern, wurden auch hier auf Lena und ihren Sieg für Deutschland angesprochen. Gekauft haben wir jedoch nur die unverzichtbaren Dinge – Raki und Wein. Für alles andere, was wir eventuell mit nach Hause nehmen wollten, hatten wir ja noch genügend Zeit.

Gegen Mittag ließen wir uns von Kostas bereitwillig in seine Taverne „Vassalos“ in einer engen Gasse in der Altstadt locken und von den Kochkünsten seiner Mama überzeugen. Er schien nicht nur erfreut, uns als Gäste gewonnen zu haben, sondern auch darüber, mit jemandem sein Entzücken über die süße Lena teilen zu können. Aber auch der wunderschöne Gesang der Kanarienvögel, welchem wir lauschen konnten, während die Unterhaltung mit Kostas unterbrochen war, weil er sich um andere Gäste kümmerte, blieb uns nicht verborgen.

Zufrieden, satt und immer noch müde überdachten wir den weiteren Tagesablauf und kamen zu dem Schluss, dass ein Mittagsschlaf jetzt genau das Richtige sei, der Rest würde sich dann ergeben.

So ließen wir dem Wein und den je zwei Raki bei Kostas auf dem Zimmer jeder noch einen dritten Raki folgen und fielen dann in einen koma-artigen Tiefschlaf. Zweieinhalb Stunden später fühlten wir uns dann fit genug, die Dachterrasse des Hotels zu inspizieren, den Pool zu testen und in der Abendsonne bei einem guten Buch die Zeit bis zum Abendessen sinnvoll zu nutzen.

Um es langsam angehen zu lassen, blieben wir im Hotel und bedienten uns im Rahmen unserer Halbpension (welche ja für gewöhnlich nicht ganz so unser Ding ist, wir bevorzugen die traditionelle kretische Küche) am Büfett und waren mit dem Angebot nicht unzufrieden.

Den Tag ließen wir auf unserem winzigen Balkon über der vielbefahrenen – und begangenen – S. Dimitrakaki Av. Bei Wein und Raki ausklingen, indem wir die Leute beobachteten und uns freuten, endlich hier zu sein.

Ein kleines privates Feuerwerk, welches wir von unserem Balkon aus hervorragend sehen konnten, krönte und beendete unseren ersten Tag auf "unserer" Insel.
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Fortsetzung folgt