Einige können es kaum erwarten, den Psiloriti mit Schnee zu sehen.
... endlich durften auch die schwarzen Schafe mal weiß sein.
Angekommen, mit Olympic und Verspätung ( hängt unmittelbar zusammen), um Mitternacht in Heraklion, wurde ich abgeholt und sofort, unter leichtem Protest meinerseits – ich hatte ja schon im Voraus in der Hauptstadt ein Hotelzimmer für die erste Nacht reserviert-, der aber nicht ankam, nach Anogia verfrachtet.
Da saß ich nun, inzwischen war es längst 1 Uhr vorbei, im Kafeneion, Unten am Dorfplatz, zwischen 10 kartenspielenden Männern, „bleib sitzen, warte ab“, durfte ab und zu einen griech. Kaffee kochen, Aschenbecher leeren, habe Pockern nur vom Zuschauen gelernt – aber Bett hatte ich immer noch keins.
Meine verzweifelten Versuche, so gegen 3 Uhr morgens, doch noch nach einer Pension Ausschau zu halten, oder meine Gähnanfälle wurden einfach ignoriert „ katse ... meta“.
Irgendwann, so gegen Sonnenaufgang, gaben die Spieler auf, ob das jetzt daran lag, dass manche etliche Hunderter verloren hatten, oder dass die Ehefrau, das Bett oder die Schafherde ruft, weiß ich nicht.
Ich jedenfalls wurde durchs Dorf kutschiert um nachzuschauen, an welcher Pension vielleicht sich schon etwas regt. Aber alle Bett-Vermieterinnen schliefen noch, nur ich war immer noch wach.
Also noch eine Stunde Anogia von Oben nach Unten. Pano kato, kato pano. Anogia umkreisen, noch 3 Kaffees und 2 Zigaretten und endlich, so ab 8.30 durfte auch ich Schafe zählen in einem wunderbar warmen Bett, Blick auf die Berge Richtung Norden, im Hotel "Aristea".
Aus einer Woche machte ich kurzerhand 10 Tage.
Wunderschöne Tage mit Wanderungen auf der verschneiten
Nida-Hochebene, mit Rundgängen im strömenden Regen durchs Dorf – eine Runde bedeutet 5 Tassen Kaffee und 3 Mittagessen.
2 Stunden Fernsehflim über Nikos Xyluris im Kaffee – in der Mitte steht ein Bollerofen, der mit Olivenholz geheizt wird - an der Platia bei Agios Jorgos.
Heiligen-Fest der Panagia, weil’s draußen schneit stehen wir Frauen, frühmorgens, ganz dicht gedrängt in der kleinen Kirche.
Nächte in der Nidataverne am offenen Feuer mit Essen, Gesprächen und Liedern. Wir lesen gemeinsam aus dem neuen Buch von Z.G. Mathiudakis. Die Hirten auf kretisch, ich auf deutsch. Als ich kurz an die frische Nachtluft gehe, fallt mir eine Sternschnuppe dierkt vor die Füße. Vor Überraschung habe ich vergessen, mir etwas zu wünschen.
Ich habe Sorge dass ich mit Coffeinvergiftung, Raucherlunge, Leberzirrhose und massig Übergewicht nach Deutschland zurückkehre....
Ein Ausflug nach Rethymnon. Eine schöne Bar mit Blick aufs Meer. Regen.
Ein wunderschöner Ausflug nach Archanes – hier riecht der ganze Ort nach frisch gepresstem Olivenöl. Ein Besuch im Archiv von Ross Daly.. Anschließend über Zaros nach Gergeri – auf den Spuren der Askomantoura- und wieder zurück nach „Hause“.
Und zum krönenden Abschluss Kretische Lyra (Nikiforos Aerakis), Mandoline, Laute und Bulgari im „Arolithos" bei Heraklion. Und Tanz.......