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Thema: Mit dem Faltboot an Kretas Küste

  1. #1
    martha Gast

    Standard Mit dem Faltboot an Kretas Küste

    Küstenbummeln auf kretisch / Familienurlaub 2011

    Das Duschen vor der Abfahrt hätten wir uns sparen können. Wir sind ruck zuck nassgeschwitzt und ernten mit unsrem Aufzug ungläubige Blicke. „Vielleicht hätten wir doch ganz normalen Urlaub machen sollen?“ fragte ich rhetorisch in die Runde.
    10 Gepäckstücke wollen ein und ausgeladen werden. Zwei davon sind wirklich riesig. Ich kann mir nicht helfen, sie sehen ein bisschen aus wie eingeschnürte Leichen-Säcke.
    Die Faltboote sind auf genormte Sportgepäckgröße von 2m * 0,5 m *0,3m verpackt. Aber, wir wollen es wissen und fahren trotzdem mit dem Zug zum Frankfurter Flughafen. Auf Kreta wollen wir ja auch mit dem Bus zur Boots-Einsatzstelle. Da können wir schon mal ein wenig üben. Wir quetschen uns mit den Gepäckungetümen ins Abteil und schaffen es auch irgendwie die steilen Rolltreppen im Flughafen ohne größere Abstürze zu überstehen.
    Unsere beiden Mädels springen aufgeregt um unseren Gepäckberg herum. Es ist ihr erster Flug. Nach dem Einchecken des Gepäcks sehen wir wieder wie ganz normale Reisende aus. Wir wurden schon gefragt, ob wir auswandern wollen.
    Der Plan sieht so aus: Wir wollen nahe Kissamos an der Nordwestküste starten. Mit zwei Zweierfaltbooten. Um die Halbinsel Gramvousa herum, nach Balos, uns an den Farbschauspielen der Lagune berauschen und dann immer weiter, der Küste entlang. Solange wir Lust haben und soweit drei Wochen reichen.
    Nach vielen Kretareisen gibt es dieses Mal eine echte Premiere. Das erste Mal mit der fast kompletten Familie. Der Große fehlt, der sucht schon sein eigenes Abenteuer. Unsere 9-jährigen Mädchen sind bootserprobt und kennen das Reisen im Kanu von vielen Fahrten in Schweden und Norwegen. Nur gibt es auf Kreta, im Vergleich zu unseren Nordlandurlauben, eine absolute Sonnen- und Schönwettergarantie. Sonne pur im August!
    Trotz Schlafdefizit macht der Anflug auf Heraklion wie immer euphorisch wach. „Schau wie viele Swimming-Pools es gibt“ ruft eine der Mädels. „Wir brauchen keine Pools“ entgegne ich munter, „Das Meer ist viel besser! Soooo blau und glitzrig!“
    Es dauert eine Weile bis wir alle Gepäckstücke eingesammelt haben. Besagte Säcke finde ich nach einem Tipp einer Flughafen-Angestellten außerhalb des Flughafengebäudes, an einer Wand lehnend. In der Zwischenzeit hat mein Mann die Reifen unserer Bootswägen aufgepumpt. Irgendwie stapeln wir die Sachen drauf und schieben das Ganze Richtung Stadtbus.
    Ein Taxi wäre überfordert gewesen!
    Zweimal kracht mein Wagen zusammen, einmal bleibe ich an einer Absperrung hängen und mehrmals frage ich mich, ob das wirklich so eine gute Idee war, mit den Faltbooten, den Kindern und den Kegeln.
    Aber wir sind drin im Bus! - „Yeah!“ und es riecht nach Abenteuer. Kretische Busse sind ja für Gepäckreisende ideal. Alles kommt unten rein. Kissamos ist unser Ziel, genauer Nopigia etwa 7 km östlich von Kissamos. Diesen Plan haben wir aber verworfen. Wir hätten unsere Wägelchen etwa einen Kilometer in der kretischen Augusthitze zum Campingplatz rollen müssen. Das wären bei mir mindestens sieben Wagenzusammenbrüche gewesen. Von Kissamos dagegen sind es gerade mal 150 Meter von der Bushaltestelle bis zum dortigen Camping.
    Aber zuerst steht Chania auf dem Programm. Wir müssen dort sowieso den Bus wechseln. Mittagessen, nur ein ganz klein wenig shoppen, muss ja alles eingepackt werden und das Meer bewundern. Das Gepäck lassen wir in der Busstation, vor der Gepäckaufbewahrung, drin hat es keinen Platz. Ich zähle schon wie oft wir das Ganze noch ein- und umladen müssen bis wir endlich auf dem Wasser sind. Das Bootsvergnügen muss sozusagen hart ertragen werden.
    In Kissamos und nach dem dritten Bus des Tages überwinden wir die steile Abfahrt zum Campingplatz und können unser Zelt auf einer unwirklich grünen Rasenfläche aufbauen. Die Kinder haben auch gleich den Pool (! ) entdeckt - und natürlich ausgiebig getestet. Sie finden den Pool toll – trotz Meer! Es gibt eine Küche mit Kühlschrank und Gefrierfach (!),eine Snack-Bar und kleine Mietzelte. Eins steht direkt in unserer Nähe. Im Verlauf der nächsten Tage kommen immer mal wieder andere Leute aus diesem Mini-Zelt, bis mir klar wurde, dass man diese Zelte quasi wie ein Zimmer mieten kann.
    Es ist der 17. August , gerade mal zwei Tage nach Maria Himmelfahrt. Griechische Hauptferienzeit also.
    In Kissamos steppt der Bär. Die Tavernen sind gefüllt, je später desto voller und fast nur griechisches Publikum. Es gibt Life Musik und einen prächtigen Markt entlang der Strandpromenade. Kretische Produkte direkt vom Erzeuger. Honig, Raki, köstlichen Käse, Sesammandeln … und alles zum Probieren. Ich verfalle in Kaufrausch. Im Tragen von Lasten sind wir ja geübt. Man braucht ja schließlich Vorräte für eine lange Bootstour. Nach der zweiten Raki-Falsche und dem Arm voller Tüten meint mein Mann, es würde jetzt reichen, wir sollten Essen gehen.

    Angekommen - der erste Abend auf Kreta und der „Urlaubskuchen“ noch fast unberührt.
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  2. #2
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    Standard AW: Mit dem Faltboot an Kretas Küste

    Hallo Martha,

    schön, mal wieder von Dir zu lesen. Wie immer bei Deinen Berichten habe ich mich gefühlt, als wäre ich live dabei. Freue mich auf mehr von eurem Abenteuerurlaub!
    Η Νικολέτα σου (Deine Nikoleta)

  3. #3
    jule Gast

    Standard AW: Mit dem Faltboot an Kretas Küste

    Wow.... das hört sich ja nach einem spannenden Urlaub an! Toller Bericht... bitte schnell weiterschreiben.... ich bin schon ganz neugierig, wie's weitergeht.

  4. #4
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    Standard AW: Mit dem Faltboot an Kretas Küste

    Hallo Martha,

    gerade haben wir euren ersten Bericht gelesen. Sind gespannt wie es weitergeht. Wir waren ja im Mai in Kissamos, da waren wir fast die einzigsten Touris.

    Grüße Gegge
    Dieses Haus ist mein und doch nicht mein.
    Der vor mir war dachte auch es wäre sein;
    er zog aus und ich zog ein.
    Nach dem Tod, wird es wieder so sein.


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  5. #5
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    Lächeln AW: Mit dem Faltboot an Kretas Küste

    Hallo Martha ,

    ich freu mich auf die Fortsetzung....eigentlich finde ich ja euer Vorhaben unglaublich...gefährlich :sonstige_39: .

    LG Landrattte Buffi
    Die Muße ist die Schwester der Freiheit (Sokrates).

  6. #6
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    Standard AW: Mit dem Faltboot an Kretas Küste

    Ich hoffe die Faltboote sind in besserer Qualität als der Wagen . Auch ich bin gespannt auf die Fortsetzung des Berichtes.

  7. #7
    Sabinara Gast

    Standard AW: Mit dem Faltboot an Kretas Küste

    Hallo Martha,

    schön, wieder von dir zu lesen und ich freue mich auf den neuen Reisebericht der besonderen Art !

  8. #8
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    Lächeln AW: Mit dem Faltboot an Kretas Küste

    Hallo Martha,
    ich freue mich auf die Fortsetzung.
    Lilly

    Nach dem Urlaub, ist vor dem Urlaub!


  9. #9
    Avatar von Inke
    Inke ist offline πάρτε με πάρτε με στην Κρήτη
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    Standard AW: Mit dem Faltboot an Kretas Küste

    Also, das hört sich ja echt nach Abenteuer an. Bin sehr gespannt wie es weiter geht.
    Inke


    Lasst uns immer in den großen Traum des Lebens
    kleine bunte Träume weben

  10. #10
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    Standard AW: Mit dem Faltboot an Kretas Küste

    Hallo Martha,

    habe für euch mal die Kletterer an der Plakias-Wand aufgenommen. Wäre doch auch was fürs nächste Jahr.

    Grüße Gegge
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  11. #11
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    Standard AW: Mit dem Faltboot an Kretas Küste

    Hallo Martha...
    bin eben erst dazu gekommen zu lesen und zu staunen
    Ich hoffe es geht bald weiter
    Lg
    Stefan

  12. #12
    gorax Gast

    Standard AW: Mit dem Faltboot an Kretas Küste

    schliesse mich da mal an :-)
    vor allem die bilder im/vom boot aus *neugier*
    aber für den logistischen megatress - hut ab :-)
    lg
    arne

  13. #13
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    Standard AW: Mit dem Faltboot an Kretas Küste

    Hallo Martha,

    es ist immer schön von dir zu lesen, du beschreibst deine Urlaubserlebnisse immer so hautnah und lebendig, einfach nur toll. Ein kleines " Dankeschön an dich!

    LG Hanni

  14. #14
    martha Gast

    Standard AW: Mit dem Faltboot an Kretas Küste

    Ich wäre am liebsten schon am ersten Tag gleich los. Aber meine Lieben wollten sich erst mal „eingewöhnen“.
    Also gut, eingewöhnen muss ich mich auf Kreta zwar nicht, aber ich bin ja nicht alleine hier. Somit gab es einen relaxten Tag mit Boote zusammenbauen, baden im Meer, baden im Pool und den letzten Einkäufen. Außerdem hat Kissamos gute Tavernen und noch mal essen gehen ist auch ganz nett. Bald sollte ja "selbst kochen" auf dem Programm stehen – manchmal zumindest.
    Nach meinem Zwangsakklimatisationstag war ich früh wach. Die Blätter der Bäume raschelten im Wind. Um mich rum tat sich aber noch nichts - ich lebe in einer Langschläferfamilie. Also schlüpfte ich in meine Laufschuhe, ich wollte eine Runde laufen und dabei Wind und Wellen begutachten.
    Und die sahen nicht gut aus, nicht für Faltbootfahrer!
    Gestern wirkte das Meer noch recht harmlos. Nur eine leicht gekräuselte Wasseroberfläche.
    Dem war nun nicht mehr so. Schaumkronen wohin ich blickte. „Die Wellen gehen bestimmt wieder weg“ tröstete ich mich „Das ist wahrscheinlich der Morgenwind nach der kühleren Nacht und dem heißen Tag, oder so“, murmele ich beruhigend vor mich hin.
    Aber, sie gingen nicht weg sondern wuchsen sich im Verlauf des Tages zu prächtigen, großen Wellen aus. Wunderbar zum Wellenhopsen. Die Kinder waren begeistert. Ich dagegen wollte unbedingt in das Internet-Cafe des Campingplatzes und die Wettervorhersage prüfen. Ich glaubte mich daran zu erinnern, dass diese Winde oft mehrere Tage blasen. So war es dann auch. Der Bericht prophezeite, dass der Wind noch zulegen würde und erst am Montag merklich nachlassen sollte.
    „MONTAG!! Heute ist Freitag!!! So lange kann ich nicht baden, essen, lesen, baden, essen…Ich will aufs Wasser“, jammerte ich. Meine Familie schaute mich mitleidig an, sie wirkten ganz zufrieden mit ihren Büchern, dem Pool und den Sesammandeln.
    Eine Lösung musste her. Bei solchen Windverhältnissen mit den Kindern aufs Wasser kam natürlich nicht in Frage und Wandern ging eigentlich nur im Schatten oder vor Sonnenaufgang.
    Ich fand die scheinbare Lösung auch recht schnell:„Wir mieten uns ein Auto und fahren in die Berge, Juchhee!“jubelte ich kurz darauf. „Kreta mit dem Mietwagen! Hoch auf die Omalosebene, den Gingolos besteigen und vielleicht auf der Kallergi-Hütte übernachten? - Da ist es auch nicht so heiß!“ Ich hatte meine Familie schnell überzeugt und wir gingen auf Mietwagensuche. Es gab jede Menge Autovermieter in Kissamos aber auch immer die gleiche Antwort: „Autos gibt es erst wieder am MONTAG!“
    „NEIN!! - Hilfe!!!“
    Ich schaffte einen weiteren Tag mit essen, lesen und baden. Mehr ging aber wirklich nicht.
    Für Sonntag stand der Klassiker auf dem Programm. Die Samaria-Schlucht mit diversen Bussen und Schiff. Dank KTEL ging das auch problemlos. Auch schon am Sonntag.
    Noch im Dunkeln schlüpften wir aus dem Zelt und kamen in den frühen Morgenstunden auf der Omalos-Ebene an. Erstmals auf Kreta wehte ein kühles Lüftchen.
    Unsere Mädels sind recht wanderfest. Wir hatten daher keine Bedenken wegen der Distanz. Schatten sollte es in der Schlucht auch genügend geben und sehr abwechslungsreich ist die Wanderung ja allemal.
    Für unsere Mädchen wurde es tatsächlich ein Höhepunkt ihrer Kretareise. Weniger wegen der tollen Landschaft oder den Steinmännchenfeldern, dem Rieseneis in Agia Roumeli oder der Schifffahrt.
    Nein, es waren die vielen Esel in der Schlucht.
    Gleich nach den ersten Wegbiegungen stand ein prächtiges Exemplar, wenige Meter weiter hockte ein Wanderer mit verknackstem Fuß.
    Das waren also Not- und Rettungsesel!
    Die Begeisterung unserer Töchter für diese Tiere wuchs ins Unermessliche. An jedem Rastplatz gab es weitere Esel und alle wurden ausgiebig bewundert, fotografiert und gestreichelt.
    Wir waren glücklich.
    Und Morgen war Montag und es sollte endlich losgehen mit unserer Bootstour.
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  15. #15
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    Standard AW: Mit dem Faltboot an Kretas Küste

    Schön dein Reisebericht, du machst es so spannend. Ich freue mich schon auf auf den Bericht mit eurer ersten Bootsfahrt.

  16. #16
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    Daumen hoch AW: Mit dem Faltboot an Kretas Küste

    Ich freu mich da auch drauf....Faltbootfahren an Kretas Küsten ist sowas von neu hier......

    LG Buffi
    Die Muße ist die Schwester der Freiheit (Sokrates).

  17. #17
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    Standard AW: Mit dem Faltboot an Kretas Küste

    Zitat Zitat von Buffi Beitrag anzeigen
    Ich freu mich da auch drauf....Faltbootfahren an Kretas Küsten ist sowas von neu hier......

    LG Buffi
    dito

  18. #18
    martha Gast

    Standard AW: Mit dem Faltboot an Kretas Küste

    „Endlich auf dem Wasser!“ Wir setzten unsere Boote am Strand von Elafonissi ein. Und es war einfach nur köstlich. In dem Moment war die ganze Schlepperei wettgemacht. Ein regelrechtes Glücksgefühl ist das, loszufahren, ein reich gepacktes Boot mit Leckereien dabei, Kretas Küste vor sich und an Bord und im Nachbarboot die Liebsten.
    Ich spürte wieder genau, warum wir das machen.
    Die Boote kamen endlich ihrer Bestimmung gemäß in Einsatz. Als schwimmende Fortbewegungsmittel. Bis dahin hatten wir sie lediglich getragen, verpackt, auf- und abgebaut.
    Richtig gelesen, auch abgebaut!
    Das war ein schmerzliches Kapitel.
    Also noch mal kurz zurück. Jener gelobte MONTAG kam und damit der ersehnte Start unserer Tour.
    Die Morgenlaufrunde sparte ich mir, sondern baute das Zelt über den Köpfen meiner Familie ab. Das beschleunigte das Aufstehen. Bald war alles gepackt. Ein junger Angestellter des Campinglatzes bot freundlicherweise an, uns und unsere Boote zum kleinen Hafen in Kissamos zu fahren.
    Was hatten wir mal wieder für ein Glück!
    Wir hievten die aufgebauten Boote in seinen alten VW-Bus. Die Rücksitze waren ausgebaut und somit gab es einen großen Laderaum. Trotzdem schauten die gut 5 Meter langen Boote hinten raus. Mein Mann musste sich dazwischensetzen damit sie nicht abrutschten. Vorne quetschen wir drei uns auf die Beifahrersitzbank und los ging es.
    Von solchen besonderen Momenten kann man natürlich keine Fotos machen, alles wackelte und mein Mann brauchte beide Hände, um die Boote festzuhalten.
    Das Meer war vom Campingplatz aus nicht zu sehen und wie gesagt, die „Wellenbesichtigungslaufrunde“ hatte ich mir gespart. Es war ja Montag und somit alles gut.
    Schon der erste Blick aufs Meer zeigte, da lief etwas so richtig schief.
    Ich blickte stumm in den Laderaum. Mein Mann sah noch nichts, er saß ganz unten und hielt die Boote fest.
    „Es hat aber immer noch Wellen!“ stellten unsere Töchter sachlich fest.
    Der VW-Bus stoppte an der Hafenmole und wir stiegen alle aus.
    Ich war immer noch stumm.
    Der freundliche Angestellte blickte ebenfalls recht ernst und meinte vorwurfsvoll: „You have children!“ „That´s crazy!““Not possible with these - boats!“ Unsere Faltboote hatte er schon die vergangenen Tage sehr kritisch begutachtet und durchblicken lassen, dass er sie eher den Spielsachen zuordnete.
    Aber um es kurz zu machen. Mit den Faltbooten hier zu starten war nicht möglich, die Wellen waren zu hoch und noch immer wehte ein kräftiger Nordwestwind.
    Etwas frustriert fuhren wir zum Campingplatz zurück, bauten die Boote wieder ab, packten sie bustauglich wieder ein und nahmen am nächsten Tag einen Bus nach Elafonissi.
    Das war eine gute Entscheidung.
    Tatsächlich war das Meer hier ruhig. Wir fanden einen schattigen Baum und konnten in aller Ruhe die Boote wieder zusammenbauen. In einer benachbarten Strandbar spielte eine Life-Band. Südseefeeling und Vorfreude stellte sich ein.
    Es war bereits später Nachmittag als wir die Boote einsetzten. Wir wollten eigentlich nur ein bisschen aus dem Trubel von Elafonissi rausfahren und eine ruhige Bucht für die Nacht finden.
    Wir fanden sie auch, unsere erste Traumbucht dieser Reise. Wenige Kilometer nur von Elafonissi entfernt.
    Ja und was dann kam, gehört zu den Sahnehäubchen beim Paddeln: Den schönsten Platz für´s Zelt zu suchen, den Kochplatz einrichten, den bequemen Sitzplatz für das „Abend-Mythos“ vorbereiten und jenes dann eiskalt bei der „Sun-Set-Show“ genießen.
    Ein bisschen so wie wir als Kinder gespielt haben. (Damals natürlich ohne Mythos)
    Paddeln ist wunderbar für Kinder und „Kindähnliche“.
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  19. #19
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    Standard AW: Mit dem Faltboot an Kretas Küste

    Wirklich crazy, aber auch wahnsinnig spannend, mal was ganz anderes und eine Bereicherung für´s Forum, liebe Martha! Bin gespannt, was du sonst noch so erzählst!

    LG Dorli
    Und gingest Du bis ans Ende der Welt, Du findest keine Insel wie diese!

    N.Kazantzakis

  20. #20
    martha Gast

    Standard AW: Mit dem Faltboot an Kretas Küste

    Heute sollte es Richtung Paleochora gehen. Wir hofften auf ein wenig Rückenwind. Zu diesem Zweck hatten wir aus einem alten Wurfzelt Segel genäht. Aber es wehte nur ein zartes Lüftchen, so dass wir unsere ersten Segelversuche recht bald aufgaben.
    Am besten ist paddeln, wenn man dabei auch ein bisschen segeln kann. Aber wir waren völlig zufrieden und wollten dem Wettergott gegenüber nicht undankbar sein. Es gab keinen Sturm und wir konnten aufs Wasser. Die letzte Woche hatte uns bescheiden und demütig hinterlassen. Nichts mehr mit dem Plan halb Kreta umrunden zu wollen.
    Vom Wasser hatten wir einen guten Blick auf die Berge. Ich glaubte den Pachnes auszumachen. Die Lefka Ori ziehen mich immer wieder in ihren Bann. Dort gibt es noch einige Strecken, die ich in diesem Leben gerne noch wandern würde. Aber nicht in diesem Urlaub.
    Kreta im August ist eine echte Herausforderung was die Temperaturen angeht
    Auf dem Wasser war die Hitze recht gut auszuhalten. Zwischendurch füllten wir unsere Hüte mit Wasser und gossen sie über uns. Meinen Hut fand ich zwar wenig schmeichelhaft. Ein ästhetischer „No-go“ sozusagen - uns Frauen ist das ja nicht ganz unwichtig. Aber die Sonne brannte unbarmherzig und ein guter Sonnenschutz unabdingbar. Das erste bei einem Stopp war Schatten finden oder Schatten bauen. Wir hatten ein Sonnensegel dabei und zusammen mit den Paddeln ließ sich damit ein guter Schutz errichten. Der Ablauf ähnelte somit unseren Norwegenreisen. Dort galt es, alles sofort gegen Regen zu schützen, hier gegen die Sonne.
    Wir sahen auch kaum Wanderer auf dieser beliebten Wanderstrecke. Nur vereinzelt ein paar Unerschrockene in den frühen Morgenstunden.
    Die Kinder sprangen während der Fahrt von den Booten aus ins Meer und kletterten wieder zurück. Die Faltboote lagen durch die seitlichen Luftschläuche erstaunlich stabil im Wasser und machten einiges an Turnübungen mit.
    Wir waren etwas unentschlossen was unseren heutigen Übernachtungsplatz anging. Das Küstenstück vor Paleochora schien uns für eine Übernachtung wenig geeignet. Die Strände dort waren alle erschlossen und hatten eine Straßenanbindung. Wir zogen es vor, ganz ruhige Stellen zu wählen. So störten wir niemanden und wurden auch nicht gestört. Ich kannte von den Wanderungen Richtung Sougia schöne Plätze, die sich eignen. Aber das war für die Kinder zu weit. So steuerten wir Paleochora an.
    Uns war wichtig, möglichst einen sehr strandnahen Übernachtungsplatz zu finden, der sich gut zum Anlanden eignet. Besagtes Schleppen als Hauptdisziplin habe ich ja bereits ausführlich beschrieben. Ich wusste, der Camping Paleochora liegt etwas außerhalb des Ortes, oberhalb der Disco. Vom Wasser aus sieht alles etwas anders aus. Das rosa gestrichene Discogebäude war aber nicht zu übersehen und weckte Erinnerungen an durchtanzte Nächte. Eine gefühlte Ewigkeit schien das her zu sein.
    Mir wurde aber etwas bang, als ich sah, dass wir unser ganzes Zeug den Kieshang hoch schleppen mussten. Oben auf der Straße war es kein Problem mehr, dort konnten wir unsere Bootswagen benutzen. Ich jammerte ein wenig rum und dachte wehmütig an unseren gestrigen Übernachtungsplatz zurück. Die „wilden“ Plätze sind so viel angenehmer für Bootsfahrer. Einfach das Boot raus heben und fertig.
    Aber die Aussicht auf eine Dusche, die Notwendigkeit die Wasservorräte aufzufüllen, den Müll zu entsorgen und nicht zuletzt das kühle Mythos verbunden mit einem leckeren Abendessen motivierten uns zu dieser letzten Anstrengung des Tages.
    Der vordere Teil des Platzes ähnelte mehr einem Parkplatz für Wohnmobile, aber wir wollten keinen zusätzlichen nicht unbedingt notwendigen Meter mehr gehen.
    So zelteten wir heute zur Abwechslung mal zwischen Wohnmobilen und Autos.
    Frisch geduscht und ausgehfein waren wir kaum wiederzuerkennen.
    Aber meine Familie wollte sich, auch ohne Gepäck, nicht mehr bewegen.
    So verzichteten wir auf ein stilvolles Ausgehen im nächtlichen Paleochora und genossen ein wirklich gutes Abendessen in der sehr empfehlenswerten Campingplatztaverne.
    (Ja so ändern sich die Abende und Nächte, nichts mehr mit durchtanzen – Heul.)
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  21. #21
    gorax Gast

    Standard AW: Mit dem Faltboot an Kretas Küste

    spannend :-)
    vor allem die bilder mit den booten, da war ich doch sehr neugierig drauf.
    die haben "aussenrum" luft und nen folien-boden ?
    kenne sowas nicht, deshalb die dumme frage, weil mir gleich so die ab und an doch sehr scharfkanntigen steine/felsen in kopp kamen, sicher anspruchsvoll dann
    in der einsamen wunschbucht anzulegen, unter beachtung der ströumungen und oftmals starken winde..respekt !!!
    aber dieses "wilde" camping, is das nicht verboten ? lese ich nur immer wieder mal..soll nu kein vorwurf sein, habe jedes jahr in der ag.farango-schlucht wild-camper getroffen ^^
    und euer ganzen kofferinhalt musstet ihr auch irgendwie in diese kleinen böötchen packen, wow..aber mal ganz ehrlich, auch wenn der sommer heiss ist, sowas würde man doch nicht bei kaltem wetter machen ?
    ich liebe den kretischen sommer, wieso: da schmeckt das mythos nochmal besser ! achja, ich ziehe die 0,5er variante dem KiPi vor
    lg
    arne

  22. #22
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    Standard AW: Mit dem Faltboot an Kretas Küste

    Wieder super geschrieben, Martha. Das mit dem Gepäck würde mich auch interessieren - habt ihr das alles in den Booten unterbekommen?
    Η Νικολέτα σου (Deine Nikoleta)

  23. #23
    martha Gast

    Standard AW: Mit dem Faltboot an Kretas Küste

    Hallo,
    bezüglich der Fragen zu den Booten: Die Luftschläuche sind in unseren Faltbooten integriert. Wir hatten einen Aerius Klepper und einen Klepper-Billig-Nachbau. Nachdem das Holz-Gerüst in der Bootshaut zusammengesetzt wird (hat im Ablauf ein bisschen Ähnlichkeit mit Puzzle-Spielen) werden die seitlich integrierten Luftschläuche aufgeblasen. Dadurch kriegt das Boot eine große Stabilität, kann fast nicht umgeworfen werden. Weder von Wellen noch von turnenden Kindern.
    Stauraum gibt es reichlich in den Booten. Wir hatten wasserdichte Säcke dabei.
    Die Schlafisomatten waren gleichzeitig die Sitze während der Fahrt, ebenso die Bootswagen. Richtige Schlafsäcke waren im August nicht notwendig. Es war auch nachts noch so heiß, dass es nichts mehr auszuziehen gab um Kühlung zu bekommen. Wir hatten nur ganz leichte Hüttenschlafsäcke dabei. Kleidung brauchten wir nicht viel. (Außer natürlich ein "nettes" Teil für die Damen zum Ausgehen)
    Einen warmen Vlies pro Person, der diente dann gleichzeitig als Kopfkissen. Ansonsten brauchten wir nicht viel Gepäck, abgesehen von einer Tasche voll Bücher.
    Ich habe leider NOCH kein e-book. Das werde ich jetzt ganz oft betonen - so kurz vor Weihnachten
    Geändert von martha (27.October.2011 um 22:55 Uhr) Grund: verschrieben

  24. #24
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    1.145

    Standard AW: Mit dem Faltboot an Kretas Küste


    Einfach ... DANKE...
    Lg
    Stefan

  25. #25
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    Standard AW: Mit dem Faltboot an Kretas Küste

    Ich stell mir grad eure nächsten Etappen vor.
    Sougia....am Oststrand (da war früher mal ne Disco)
    Agia Roumeli,Marmara-Bucht?,Loutro?Swaet Water Bay?

    Ich finds ungeheuer spannend.....

    LG Buffi :sonstige_39:
    Die Muße ist die Schwester der Freiheit (Sokrates).

  26. #26
    Registriert seit
    27.January.2011
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    60

    Standard AW: Mit dem Faltboot an Kretas Küste

    Hallo Martha,

    alle Achtung, das ist ein sehr spannend geschriebener Reisebericht. :sonstige_39::sonstige_39::sonstige_39:

    Ich hoffe für dich, dass sich dein Wunsch
    Ich habe leider NOCH kein e-book
    zu Weihnachten erfüllt.

    Gruß

    Jürgen

  27. #27
    martha Gast

    Standard AW: Mit dem Faltboot an Kretas Küste

    Die heutige Etappe war gewissermaßen meine „Hausstrecke“.
    Ich kannte sie von vielen Wanderungen. Es würde viele schöne Buchten und Strandabschnitte geben und wir wollten es heute ganz ruhig angehen lassen.
    Da meine Familie am Vortag nicht nach Paleochara zu bewegen war, nutzte ich deren Langschläferphase zu einem Morgenbesuch. Außerdem brauchten wir frisches Brot und Geld vom Automaten. Den nächsten würde es vielleicht erst wieder in Chora Sfakia geben.
    Einem Ort beim Aufwachen zuzuschauen, hat seinen besonderen Reiz. Ich ließ mir Zeit und genoss meinen Kaffee im Kafenion an der Hauptstraße in absoluter Ungestörtheit, ohne "Mama"-Rufe.
    Ähnlich gemächlich plätscherte der Vormittag dahin und so setzten wir die Boote erst am frühen Nachmittag ein. Ich hatte eine kleine Bucht im Sinn. Kurz bevor der E4 an Höhe gewinnt, um das Kap Flomes zu überwinden.
    Die Bucht war auch zu schön, viel zu schön um daran vorbeizufahren. Sie gehört zu unseren Favoriten auf dieser Tour. Die Kinder riefen schon beim Anlanden, „Hier sollen wir bleiben, zwei Wochen!“. Das war ihr Standartspruch, wenn es ihnen irgendwo besonders gut gefiel.
    Den restlichen Nachmittag verbrachten wir mit Kaffee trinken, Strandspielen und genossen die Schönheit dieses besonderen Plätzchens.

    Das „wilde“ Übernachten ist auf Kreta offiziell nicht erlaubt, wir wissen das. Nicht wie in den nordischen Ländern, in denen noch das „Jedermannsrecht“ für nicht motorisierte Reisende gilt. Jenes Recht besagt, eine Nacht überall übernachten zu dürfen, wenn niemand dadurch gestört wird. Das Übernachten muss im Einklang mit der Natur geschehen und es dürfen keine Spuren hinterlassen werden.
    Bei Bootstouren oder auch bei Wanderungen in den abgelegenen Bergregionen ist ein „wildes“ Übernachten oft nötig.
    Abgesehen davon ist es einfach wunderschön.
    Wir haben für uns folgenden Ausweg aus diesem Dilemma gefunden. Neben dem eigenen Müll, den wir selbstverständlich immer mitnehmen, sammeln wir auch den Müll der Vorgänger ein. Leider finden sich in Felsnischen oft Plastikflaschen und sonstiger Unrat. Das packen wir dann alles ein und entsorgen es im nächsten Ort.
    Ein Boot wird zum Müllboot erklärt. Spätestens nach dem zweiten Müllboottag gibt es aber kleinere Streitereien unter den Mädels, wer im Müllboot mitfahren muss.
    Wir hoffen, damit einen kleinen Beitrag zu leisten und kein (so) schlechtes Gewissen mehr haben müssen, wenn wir „wild“ zelten - für eine Nacht.

    Am nächsten Morgen fiel es fast ein bisschen schwer, diesen Ort zu verlassen. Aber es ist immer spannend loszufahren, voller Neugierde zu sein, was da kommen mag.
    Langsam stellte sich ein Rhythmus ein. Wir brauchten keine Uhr mehr. Zur Frühstückszeit etwa fuhr die „Samaria“-Fähre von Agia Roumeli nach Paleochora. Gegen neun wieder zurück. Sie fuhr im Lauf des Tages einige Male an uns vorbei.
    Es gab leider immer noch keinen Rückenwind!
    Nach Umrundung des Kap Flomes erreichten wir die Bucht von Lissos.
    Ein idealer Mittagsstopp. Auch deshalb , weil es erwiesenermaßen großes Unglück bringt, an Lissos vorbeizufahren oder vorbeizulaufen!!!
    Das ist zumindest meine Theorie.
    Ich habe mich in Lissos bei einer Wanderung einmal völlig „verstiegen“ und kam in Wassernot und alles nur, weil ich damals nicht anhalten wollte.
    Das sollte unserer Familie nicht passieren!
    Einträchtig wanderten meine Lieben zur Tempelanlage, statteten der Kapelle einen Besuch ab und tranken brav Heilwasser aus der Quelle.
    Ich blieb am Strand bei unseren Booten und bereitete nach klassischer Rollenverteilung das Mittagessen zu.
    Somit konnte nichts mehr passieren und allen Göttern war Genüge getan.

    Von Lissos ist es nur noch einen Katzensprung nach Soughia und an Soughia sollte man auch nicht vorbeifahren.
    Es gibt gute Tavernen dort und ebenfalls Erinnerungen an Disconächte.
    Außerdem hatten wir reichlich Müll gesammelt und die Mädchen wollten shoppen gehen.
    Kurz erwogen wir, in Soughia zur Abwechslung mal ein Zimmer zu nehmen. Für uns kamen aber nur die absolut strandnahen Zimmer in Frage und die waren alle belegt.
    Daher entschieden wir uns kurzerhand, unser Zelt zwischen die vielen Zelte unmittelbar am Dorfrand zu stellen. Ich war überrascht. Es waren viele griechische Familien und griechische Paare die dort zelteten.
    Früher, also während meiner Jugend in den 80ern, zelteten eher die „verrückten“ Nordeuropäer an Kretas Stränden.
    Mittlerweile ist es eine Generation später und vieles hat sich verändert.
    Ich ertappe mich öfter dabei, wie ich mir unsere Mädchen in ein paar Jahren vorstelle.
    Wie sie auf eigene Faust nach Kreta reisen.
    Die alten Orte aufsuchen, die sie mit uns besucht haben – und wie sie dann die Nächte durchtanzen.
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  28. #28
    gorax Gast

    Standard AW: Mit dem Faltboot an Kretas Küste

    wirklich sehr schön dein bericht :-)
    wie viel km macht man eigentlich so im schnitt mit den booten am tag ?
    im süden ist das meer ja manchmal auch ganz schön "stürmisch".
    lg
    arne

  29. #29
    Registriert seit
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    auf der schönen ,, Alb ,,
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    Beiträge
    3.598

    Standard AW: Mit dem Faltboot an Kretas Küste

    Also Martha, ihr seid ja so eine " muterprobte Familie " so ein Abenteur-Urlaub zu machen, einfach nur " GROSSEN RESPEKT " an euch alle!

    Wunderschöne Bilder, und auch immermal so nah an den Felswänden vorbei, also unglaublich, " gottseidank " ist euch nichts passiert!
    Da hätte ich schon Angst vor größeren Wellen, die mich an die Felswand drücken könnten.

    LG Hanni

  30. #30
    martha Gast

    Standard AW: Mit dem Faltboot an Kretas Küste

    „Wofür braucht ihr denn Geschirrtücher?!“ fragte ich meine Mädchen. „Und jede von euch hat ein Schweizer Offiziersmesser, ihr braucht kein neues Taschenmesser!“ „Aber da steht Kreta drauf!“ - „Und die griechische Fahne, sogar eine Landkarte, wo man sehen kann wo wir waren!“ kam es prompt als Antwort. Bei solch schlagkräftigen Argumenten bröckelte mein Widerstand natürlich dahin.
    Wir standen im Supermarkt von Sougia und hier gab es fast alles.
    Diesmal verfielen meine Mädchen in Kaufrausch. Aber es war ja ist ihr Taschengeld beziehungsweise ihr Urlaubsgeld von Oma und Opa.
    Als sie mit hässlichen mehlgefüllten Ballonköpfen ankamen musste ich aber doch kurz Luft holen bevor ich sie gewähren ließ.
    Sehr praktisch war, dass es tiefgefrorene Trinkwasserflaschen zu kaufen gab. Diese dienten uns in einem Rucksack, mit einer Isomatte umwickelt als Kühlschrankgrundlage. Dazwischen blieben Joghurt, Getränke und ähnlich empfindliche Lebensmittel etwa zwei Tage kühl.
    Heute sollte es Richtung Agia Roumeli gehen. Vom Wasser aus eine harmlose Angelegenheit. Nicht ganz so harmlos als Wanderung. Diese Etappe steht als (GPS-unterstützte) Zwei-Tagestour noch auf meiner Wunschliste.
    Das Meer war völlig ruhig. Unsere Segel waren immer noch nicht in Einsatz gekommen. Wir hatten einige Stunden in deren Anfertigung gesteckt. „War das am Ende umsonst gewesen?“fragte ich mich.
    Schöne Strandabschnitte lagen vor uns. Wir umrundeten das Kap Tripti, kamen vorbei am Felsen des „Propheten Ilias“ und paddelten den Sentoni und Domatastrand entlang. Zwischenzeitlich ignorierten wir die ersten Rufe unserer Matrosinnen nach einem sofortigen Halt. Sie hatten wieder eine schöne Stelle entdeckt. Auf unserer Anavasi-Karte waren die Strandabschnitte und damit für uns die Möglichkeiten gut anzulanden eingezeichnet. Es gab am großen Kap Kalotrividis noch kleinere, als Strandabschnitte eingezeichnete Passagen. Dort wollten wir hin. Es gab schon ein leichtes Murren unserer Mädchen.
    Während der Fahrt ging mein Blick immer wieder zu den Berghängen. Ich versuchte die Wegführung des E4 auszumachen. Kurz nachdem sich der Wanderweg an Höhe gewinnend von der Küste entfernt hatte erreichten wir den angestrebten Strandabschnitt. Geschützt zwischen großen Felswänden und Steinbrocken. Am östlichen Ende des Strandes glaubten wir ein kleines Zelt auszumachen. Menschen waren jedoch nicht zu sehen.
    Von den Mädchen kam wieder ein begeistertes:, „Hier sollen wir bleiben…!“.
    Uns allen gefiel es hier, so dass wir die Tagesetappe wieder einmal früh beendeten und uns dem fast schönsten Teil des Paddelns hingaben.
    Die Frage nach den möglichen oder durchschnittlichen Tageskilometern ist schwer zu beantworten. Diese hängen sehr stark von den Windverhältnissen ab. Man kann einen Tag lang gegen Wind ankämpfen und nicht mal 5 Kilometer weit kommen. Mit kräftigem Rückenwind können es aber auch leicht 30 – 40 km werden
    Und natürlich hängt die Tagesstrecke sehr von der Schönheit der Buchten ab.
    Wir sind in 2-er Faltbooten unterwegs gewesen. Die sind von ihrem Aufbau für zwei paddelnde Erwachsene ausgelegt. Die Kinder paddeln zwar manchmal mit – wenn sie Lust haben, aber eigentlich paddelt nur eine Person.
    Mit Kindern verbietet sich ohnehin jegliches „Strecke-machen-wollen“. Sie fanden es am spannendsten, neue Plätze zu entdecken und dort alles zu erforschen. Wir hielten daher die Etappen meist recht kurz. Denn wie heißt es so treffend: „Sind die Kinder gut gelaunt, sind es die Erwachsenen auch!“

    Der nächste Tag brachte dann erstmals etwas kräftigeren Wind. - Anfänglich!
    Wir setzten euphorisch unsere Segel, oder besser gesagt wir lösten die Abspannungen, so dass sich unsere Segel Marke Eigenbau wie kreisrunde „Windfänge“ auf den Booten aufrichteten.
    Noch war der Wind schwach. Ein leises Plätschern war jedoch zu hören und eine zarte Bugwelle baute sich auf.
    Welch Freude, endlich Segeln!
    Das Kap Kalotrividis umrundeten wir segelnder Weise und hatten bald einen freien Blick auf Agia Roumeli am Ausgang der Samaria Schlucht. Wir wollten die Bucht nicht ganz ausfahren und blieben etwas küstenfern.
    Leider legte sich der Wind auf Höhe von Agia Roumeli nahezu vollständig. Die Wasseroberfläche wurde spiegelglatt und die Temperaturen stiegen zeitgleich ins Unerträgliche.
    Wasser über den Kopf gießen half nicht mehr. Das Wasser zwischen meiner Schwimmweste und mir erreichte gefühlte Siedetemperatur. „Ich koche gleich!“jammerte ich „und dann werde ich ohnmächtig!“
    Um dies zu verhindern schlüpfte ich aus meiner Schwimmweste. "Welch Erleichterung!" stöhnte ich. Mein schlechtes Gewissen gegenüber den Kindern, keine Schwimmweste zu tragen, war regelrecht dahin geschmolzen.
    Wer will schon folgende Schlagzeile lesen: „Mutter den Hitzetod gestorben – hat Schwimmweste nicht ausgezogen!“
    Die Mädels konnten ja jederzeit vom Boot aus ins Wasser springen – ich nicht.

    Küstenfernes Paddeln hat den großen Nachteil, dass man nicht sieht wie man vorwärtskommt.
    Meine Matrosin stellte fest: „Mama wir stehen still!“
    So änderten wir unseren Kurs und steuerten ziemlich direkt auf den Strand nahe der Kapelle Agios Pavlos zu. Wir brauchten eine lange Mittgaspause im Schatten oder im Meer und wollten erst am späten Nachmittag, wenn die Sonne schon tiefer stand weiterfahren.
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    Geändert von martha (3.November.2011 um 12:25 Uhr)

  31. #31
    Registriert seit
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    Beiträge
    1.059

    Standard AW: Mit dem Faltboot an Kretas Küste

    Du machst es richtig spannend Martha . Dein Bericht ist ein Genuss zum lesen.

  32. #32
    Registriert seit
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    Beiträge
    7.140

    Standard AW: Mit dem Faltboot an Kretas Küste

    Martha, dein Bericht ist ein echter Höhepunkt in den (zu) vielen Banalitäten dieses Forums!
    Herzlichen Dank!
    Und bitte mach weiter!

  33. #33
    gorax Gast

    Standard AW: Mit dem Faltboot an Kretas Küste

    extrem schöne bilder mit heimweh-alarm ,-)
    dankeschön !
    lg
    arne

  34. #34
    rowin Gast

    Standard AW: Mit dem Faltboot an Kretas Küste

    Guten Morgen, Martha!

    Ganz toller Bericht, endlich mal "was anderes"...
    Sicher ein unvergessliches Abenteuer voller großer und kleiner Erlebnisse - und interessant zu lesen, macht neugierig auf mehr

    LG,
    Robert

  35. #35
    martha Gast

    Standard AW: Mit dem Faltboot an Kretas Küste

    „Was kann es Schöneres geben“ stellte ich versonnen und mit verklärtem Blick fest. Ich saß auf dem Balkon unseres Zimmers in Loutro. Ein kühles Mythos in der Hand und blickte auf das abendlich erleuchtete Dorf hinab. Gleich unter uns lagen unsere Boote, einträchtig an die Mauer der Restaurantterrasse des „O Ilios“ geschmiegt. Im Nachbarzimmer hörte ich unsere Mädchen lachen und für den weiteren Abend lockte ein köstliches Abendessen.
    „Geht es uns gut!“ rief ich begeistert aus. Mein Mann nahm es gelassen, er kennt meine Liebe zu Loutro und Verliebte sind ja bekanntermaßen überschwänglich und recht subjektiv.
    Wir waren in Loutro! Am Ende eines langen Paddeltages.
    Zwischenzeitlich hatte es nicht so ausgesehen, dass wir es so weit schaffen würden. Wir verbrachten eine lange Mittagspause an Strand von Agios Pavlos und hatten uns an einem Felsen an Ostrand des Strandes ein schattiges Plätzchen gebaut. Die Kinder entdeckten eine Höhle und riefen ziemlich verdreckt und mit leuchtenden Augen, „Mama, wo sind die Taschenlampen?“ Leicht schläfrig antwortete ich ihnen „Oh, es ist jetzt viel zu heiß, um Taschenlampen zu suchen, die sind irgendwo, bestimmt ganz unten im Boot!“
    Sie nahmen es gelassen und widmeten sich stattdessen dem Fischfang.
    Mit dem neugekauften Kescher aus Sougia und unserem Kaffee-Kochtopf. Sie fingen nur Winzlingsfische, die sie wieder frei ließen, bis ein gellender Schrei mich erneut aus meinem Nachmittagsschlaf riss.
    „Ein Fisch, ein Fisch, ein großer Fisch!“schrien alle drei. Zwischen Felsspalten sei ihnen eine Riesenmoräne entgegen "geschossen". Sie sei riesig gewesen. Arme wurden ausgebreitet, so groß - und der Kopf, groß wie ein Kürbis. Mein Mann bestätigte die Schilderung. Alle wirkten aufgeregt und sogar etwas erleichtert, dem „Moränenungeheuer“ entkommen zu sein.
    „Was Hitze mit menschlichen Gehirnen so macht!“frotzelte ich.

    Die lange Pause hatte gut getan und ausnahmsweise wollten wir sogar weiterfahren. "Vielleicht bis zur Marmara-Bucht am Ausgang der Aradena-Schlucht. Dort soll es mittlerweile Zimmer zu mieten geben“, schlug ich vor.
    Wir erreichten die Marmara-Bucht und hatten noch Kraft und Motivation zur Weiterfahrt.
    Mein Mann eröffnete das Rennen: „Wer zuerst in Loutro ist!“ „Passt auf, eure Mama wird jetzt super schnell!“
    Wir waren wirklich selten so schnell – ohne Wind. Die Mädchen legten so richtig los.
    Kurz vor uns bog die „Daskalojannis“, die Abendfähre, in die geschützte Bucht von Loutro ein.
    Die Sonne war schon untergegangen. Im Abendlicht glitten wir über die ruhige Wasseroberfläche, jeden einzelnen Paddelschlag genießend.
    Es ist für mich immer wieder ein beglückendes Gefühl, in Loutro anzukommen, ob zu Fuß oder mit dem Boot.
    Kurz hatten wir überlegt, was wir machen, wenn alle Zimmer belegt sind. Aber es waren vom Boot aus viele verschlossene Fensterläden zu sehen und strandnah sind in Loutro ja alle Häuser.
    Wir hatten mal wieder Glück und fanden im „O Ilios“ bei Stavros unmittelbar am Strand zwei hintereinanderliegende Zimmer mit dem bereits beschriebenen Blick auf unsere Boote.
    Die Mädchen waren über ihr Zimmer mit eigenem Bad sehr entzückt. Sie spielten Verstecki im Kleiderschrank und Kaufladen mit dem Nachttisch. Kurzum, sie genossen die Abwechslung, die ein Hotelzimmer bietet, in vollen Zügen. Das war gewissermaßen ihr „Abenteuer“ im Paddelalltag.
    Es war bald klar, dass wir am nächsten Tag noch nicht weiterfahren konnten.
    Loutro war zu verlockend.
    Mich lockten die Wanderwege. Ich machte einige Vorschläge: Aradena Schlucht (?)oder hoch nach Anopolis (?)oder nach Livaniana in Tilmans Taverne - da gibt es ein rosa Klavier (?) oder vielleicht mit dem Schiff nach Sfakia und dann die Imbros Schlucht laufen und den Esel Paolo treffen(?)(?)(?)
    Niemand sprang an. Nicht einmal bei Esel Paolo!
    Meine Familie wollte einfach bloß in Loutro bleiben und sich möglichst wenig bewegen.
    „Wir genießen unser Zimmer und wollen später Postkarten schreiben und shoppen.“ entgegneten unsere Töchter sehr bestimmt. „Habt ihr denn immer noch Geld?“fragte ich leicht irritiert.
    „Also gut!“, ich gab nach „dann mieten wir uns also Liegestühle und einen Sonnenschirm und legen uns an den Strand!“ „ Mal etwas Neues, das hab ich in Loutro noch nie gemacht!“, musste ich ergeben feststellen.
    Es ging aber ganz gut.
    Einen Tag lang kann ich das gut aushalten (und genießen).
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  36. #36
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    Standard AW: Mit dem Faltboot an Kretas Küste

    Hallo Martha,

    wir sind gerade mal wieder mitgepaddelt.

    Grüße Gege
    Dieses Haus ist mein und doch nicht mein.
    Der vor mir war dachte auch es wäre sein;
    er zog aus und ich zog ein.
    Nach dem Tod, wird es wieder so sein.


    www.schwaebische-post.de/

  37. #37
    Registriert seit
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    5.302

    Standard AW: Mit dem Faltboot an Kretas Küste

    Hallo Martha,
    mußte doch mal in unseren Bildern stöbern.
    Hier mit dem Faltboot mit meinen Eltern auf der Altmühl. Ich bin hinten im Boot bei meiner Mama.
    Ja das waren schöne Zeiten und jetzt bei deinen Berichten kommen die Erinnerungen auf. Natürlich hatten wir auch die Zelte dabei.

    Grüße Gegge
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    Dieses Haus ist mein und doch nicht mein.
    Der vor mir war dachte auch es wäre sein;
    er zog aus und ich zog ein.
    Nach dem Tod, wird es wieder so sein.


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  38. #38
    martha Gast

    Standard AW: Mit dem Faltboot an Kretas Küste

    Hallo Gegge,
    das ist ein wundervolles Bild!
    Ganz lieben Gruß

  39. #39
    martha Gast

    Standard AW: Mit dem Faltboot an Kretas Küste

    Gegge, meine Tochter Judith hat gerade dein bild angeschaut und meinte begeistert: "So viele Kinder haben die!"

  40. #40
    Registriert seit
    8.May.2009
    Beiträge
    1.145

    Standard AW: Mit dem Faltboot an Kretas Küste

    Hallo Martha,
    habe mich gerade wieder "beigelesen". Dieses Jahr waren wir, allerdings auf der Landseite, unterwegs und haben daher noch gute Erinnerungen an die von Dir beschriebenen "Schlafplätze". Schön das nun von der anderen Seite zu lesen
    Eines eint uns: "Die noch offenstehende Wanderung".
    Mal sehen ob wir das mal irgendwann schaffen.
    Lg
    Stefan

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