Da wir die letzten Tage hier so eine eisige Kälte hatten, musste ich mir warme Gedanken machen und habe den Reisebericht zu unserer diesjährigen Kretareise verfasst:

9. Juni:
Wir sind, gemeinsam mit unseren beiden Schweizer Freunden planmäßig um 16.30 Uhr in Köln-Bonn gestartet und pünktlich um 20.40 Uhr in Iraklion gelandet.
Unsere Koffer kamen überraschenderweise mit den ersten auf dem Förderband an und so konnten wir gleich zum Ausgang den Autovermieter suchen. Wir fanden den netten Herrn von Autoway direkt. Er hatte aber so überhaupt gar keine Zeit!!!! Er rannte mit einem unserer Koffer los und wir vier hechelten mit den restlichen Koffern hinterher auf den Parkplatz gegenüber der Ankunftshalle. Die Übergabe des Wagens ging blitzschnell. Und ehe wir uns versahen, saßen wir im Auto auf der New Road in Richtung Agios Nikolaos. Wir mussten diesen Umstand erst mal realisieren. Niemand hatte mit einem solch rasanten Urlaubsbeginn gerechnet. :wech:
Unsere Apartmentanlage „Villa Galini“ im Ortsteil Katsikia in Agios Nikolaos haben wir dank der guten Beschreibung sofort gefunden. Wir haben unsere Sachen abgestellt und sind noch in eine nahe Taverne, ein Mythos musste noch sein. :prost:

10. Juni:
Diesen Tag haben wir am schönen Strand von Istro verbracht. Wir mussten uns schließlich erstmal akklimatisieren.

11. Juni:
Erste große Erkundungstour: Fahrt entlang der Nordküste bis nach Vai.
Wir fuhren zuerst Richtung Kritsa, um uns wieder das kleine Kirchlein Penagia Kera anzusehen. Dort saß eine alte Frau beim häkeln im Schatten der Bäume hinter der Kirche – so richtig idyllisch.
Wir kehrten um und fuhren auf die New Road in Richtung Sitia.
Im Fohrer und auch im Marco-Polo-Reiseführer wurde die Taverne „Kefalovrisi“ in Mésa Moulinané empfohlen. Sie würde einer Almhütte ähneln und es gäbe leckeres Essen. Also haben wir uns in Mésa Moulinané auf die Socken gemacht und diese Taverne gesucht. Was wir gefunden haben, war eher eine Art Geister-Saloon!!! Die Taverne war geschlossen und das wohl schon sehr lange. Sie war umhüllt von Spinnweben. Wir waren natürlich enttäuscht. Die Lage war sehr schön, aber das nutzte nix – gar nix!!! Also trotteten wir wieder zu unserem Auto zurück. Hungrig ging es weiter nach Sitia.
Diese Stadt hat uns sehr gefallen und wir haben dort in einer Taverne die herrlichsten Vorspeisen quer durch die Karte gegessen.
Es war noch früh am Nachmittag, also fuhren wir weiter zum Palmenstrand von Vai. Da wir dann erst um 17 Uhr ankamen, waren nur noch wenige Leute da. Und so konnten wir den Strand so richtig genießen.
Aber irgendwann mussten wir uns losreisen und haben auf dem Rückweg noch dem Kloster Toplou einen Besuch abgestattet. Da es leider schon geschlossen war, konnten wir nur noch den Innenhof besichtigen – war trotzdem schön.

12. Juni:
Wir haben uns Elounda und Plaka angeschaut. Sind etwas durch die Geschäfte gebummelt und dann zum Relaxen an den Havania-Strand gefahren und haben dort bis abends abgehangen – herrlich!!!!
Nun war das erste mal Kofferpacken angesagt und es ging weiter …….
:wech:

13. Juni:
An diesem Tag hatten wir eine Mega-Tour vor uns: von Agios Nikolaos bis Kissamos!!! :spin:
Wir ließen es aber ganz ruhig angehen – wir hatten mittlerweile die griechische Lebensart angenommen. Also siga-siga!!!
Wir machten auf diesem Weg einen ausgiebigen Stopp in Rethymnon. Dort beglückten wir einen Tavernenbesitzer mit einem Bild von den blauen Stühlen seiner Taverne, das wir dabei hatten. Dieses Bild hatten wir vor zwei Jahren gemacht und diese schönen blauen Stühle wurden mittlerweile gegen – weniger schöne – Metallstühle ausgetauscht. Er war total begeistert, so dass wir ihm dieses Bild geschenkt haben und so lud er uns auf eine Karaffe Wein und nach dem Essen zu einem superfeinen Pannacotta ein.
Wir fuhren dann am Nachmittag weiter und kamen ca. 18 Uhr in Kissamos im Hotel Maria Beach an.

14. Juni:
Ausgiebiger Tag am Strand direkt am Hotel – Faulheit pur!!!! :na und:

15. Juni:
Nach dem Ruhetag war wieder eine Entdeckungstour angesagt. Wir fuhren zur Akrotiri-Halbinsel. Wir besichtigten ausführlich das schöne Kloster Agia Triada. Die Stimmung dort hatte uns wieder in ihren Bann gezogen und wir konnten uns nur schwer von diesem Ort trennen.
Weiter ging es zum Kloster Gouvernetou, das allerdings geschlossen war. Man muss jetzt ein ganzes Stück vor dem Kloster parken und man wird aufgefordert, im gesamten Klosterareal, also auch im Kloster Katholico, einschließlich des Weges dorthin, die Schultern und die Knie zu bedecken.
Die Wanderung zum Kloster Katholico war wieder einmal sehr eindrucksvoll. Wir hielten uns auch dort sehr lange auf. Der Rückweg war durch die Hitze etwas beschwerlich, aber wir machten viele Pausen, um die atemberaubenden Ausblicke zu genießen.
Den Abend haben wir in Chania verbracht, was auch wieder nur schön war. Am Abend ist diese Stadt voller Licht und Musik.

16. Juni:
Der Hauptgrund für den Aufenthalt im Westen war unser heutiges Ziel: Elafonissi.
Auf dem Weg dorthin besichtigten wir das Kloster Chrissoskalitissa. Die Aussicht hat uns besser gefallen, als das Kloster selbst. Vielleicht lag es daran, dass es gerade restauriert wird.
Elafonissi hat uns dann vom ersten Augenblick an fasziniert. Es war genauso, wie wir es uns vorgestellt hatten. Wir machten einen langen Spaziergang entlang der Dünen und dem türkisblauen Meer. Schöner kann es in der Karibik nicht sein.
Am späten Nachmittag hieß es dann Abschiednehmen.
Die Rückfahrt entlang der Westküste, die übersät ist von duftenden Oregano- und Thymianfeldern, war traumhaft schön und der Sonnenuntergang, den wir in einer Taverne in Falassarna erleben durften, war eine Einstimmung auf den Mystical View.
Dann hieß es zum zweiten mal Kofferpacken und es ging weiter ……….
:wech:

17. Juni:
Nach diesen Tagen mit vielen neuen Eindrücken, ging es nun auf den Weg nach Agia Galini. Beim Abbiegen von der New Road auf die Straße nach Agia Galini wurde es für uns ein Heimspiel. Wir konnten die Straßenkarte wegpacken – hier kennen wir uns aus!!!!
Am frühen Nachmittag kamen wir im Hotel Astoria an. Es gab ein großes Hallo mit Martin, dem Hotelmanager. :Knuddel:
Wir packten nun endgültig unsere Koffer aus.
Später ging es dann auf Begrüßungstour durch unser Agia Galini. Es gab neues zu bestaunen und Altvertrautes wieder zu sehen. Bei Kostas am Strand haben wir uns dann einige Mythos und frisch ausgepressten Orangensaft gegönnt.
Abends waren wir dann in unserer Lieblingstaverne bei Kosmas und Ines essen.

18. Juni:
Ausspannen musste heute sein. Wir fuhren zum Triopetra-Strand. Letztes Jahr waren wir dort fast alleine. Dieses Jahr waren etliche Liegen belegt.

19. Juni:
Fahrt durch die Kourtaliotikoschlucht. Wir besuchten das kleine Kirchlein von Agios Nikolas und die schönen Wasserfälle des Megalopotamos. Danach ging es weiter nach Asomatos zu Papa Michalis. In seinem Museum gibt es immer wieder neues zu entdecken. Sein Sohn erzählte uns, dass Papa Michalis im Februar gestürzt war und sich einen Oberschenkelhalsbruch zugezogen hatte. Nach drei Wochen Krankenhaus und weiteren drei Wochen Aufenthalt bei der Familie seines Sohnes war er dann wieder fit – und das mit 87 Jahren. Er konnte wieder in seine Wohnung über dem Museum zurückkehren.
Gerade als wir gehen wollten, sah ihn meine Freundin im Café des Museums. Da er uns dann auch sah, kam er auf uns zu und zog uns Frauen nacheinander zu sich und er „befahl“, Fotos zu machen, was unsere Männer natürlich sofort ausführten.
Danach ging es dann zum Ausruhen an den Strand von Plakias. Dort hat uns der Wind dann noch tüchtig den Sand um die Ohren geweht.

20. Juni:
Fahrt nach Matala, Besichtigung der Höhlen, Rundgang durch den Ort.
Den Rest des Tages verbrachten wir dann am Komosstrand.
Und diesen Tag haben wir dann mit einem – wieder einmal – atemberaubenden Sonnenuntergang am Mystical View beendet. Wir fragen uns immer wieder was schöner ist: der Sonnenuntergang selbst oder der glutrote Himmel, wenn die Sonne versunken ist. Aber auch die vielen, vielen Lichter rings um die Bucht und in den Bergen, die wie Sterne glitzern, wenn es dunkel geworden ist, sind unbeschreiblich schön.
Und der Gedanke daran, dass hier in dieser wunderbaren Natur vielleicht ein Containerhafen entstehen wird, machte uns unendlich traurig.

21. Juni:
Es wurde immer heißer.
Wir fuhren ins Bergdorf Argiroupolis. Dort konnte man es dann noch ganz gut aushalten. Wir kauften im Avocado-Geschäft ein und machten einen Rundgang durchs Dorf, fuhren zu den – nicht besonders sehenswerten – Wasserfällen und machten eine ausgiebige Rast an der alten Platane.
Zur Erfrischung fuhren wir dann zu einem schönen Strandabschnitt zwischen Georgioupolis und Rethymnon.
Am Abend sind wir dann zum Essen und ausgiebigen Bummeln nach Rethymnon reingefahren und erst gegen Mitternacht ging es zurück nach Agia Galini.

22. Juni:
Markt in Timbaki – wir waren aber nur kurz dort. Uns hat nach kurzer Zeit das Gehirn unter den Hüten angefangen zu kochen :longtom07 . Also haben wir beschlossen, uns an den Strand von Kalamaki zu legen und nur noch die allernotwendigsten Bewegungen auszuführen.

23. Juni:
Die letzten beiden Tage wollten wir dann auch am Strand verbringen. Wir hatten so viele Dinge gesehen und erlebt, es waren keine Aufnahmekapazitäten mehr frei und es wurde heißer und heißer.
Wir suchten uns dafür den Akoumiastrand aus.

24. Juni:
Wir wollten noch einmal so richtig lange diesen Strand genießen. Über Mittag saßen wir in einer der Tavernen. Als wir dann um ca. 15 Uhr zum Strand zurückgingen, kam plötzlich – als wenn jemand einen Ventilator angemacht hätte – ein extrem heißer und starker Wind auf. Wir flohen zuerst ins Wasser, aber dort brannte einem dann das Gesicht und die Augen. Wir gaben dann frustriert auf und packten unsere Sachen. Der Autothermometer zeigte dann eine Schattentemperatur von 47° C an!!!!!!!!! :longtom07:longtom07:smiley42:
In Agia Galini angekommen, war es etwas angenehmen, aber eine Stunde später kam auch dort der heiße Wind auf.
Abends ging es dann noch einmal zu Kosmas und Ines und ein Abschiedsbierchen an der Hotelbar bei Martin musste auch noch sein.

25. Juni:
Bei der Abfahrt zum Flughafen war es um 5.30 Uhr schon sage und schreibe 37° C!!!! Und es war noch dunkel!!!
Das Chaos am Flughafen hielt sich absolut in Grenzen. Wir fanden schnell unseren Counter zum Check-Inn, das Kofferdurchleuchtungsgerät stand direkt daneben und wir konnten uns in aller Ruhe von Kreta verabschieden.

Jetzt sind wir zu Hause, haben uns einen gepflegten Schnupfen zugelegt, frieren wie verrückt und sehnen uns nach der Hitze. Mal wieder typisch: immer das was man nicht hat, findet man schön :flenn:

VG Elke