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Thema: Nach 5 Wochen und 7544 Kilometer

  1. #1
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    Cool Nach 5 Wochen und 7544 Kilometer

    Hallo Alle hier am Forum,

    Wie ich das ausgehalten habe, 12 Jahre nicht nach Kreta zu fahren, ich weiss es nicht. Aber jetzt bin ich mehr als fünf Wochen mit eigenem Auto unterwegs gewesen, hab' mich ein paar Tage in Albanien aufenthalten, und dann Griechenland durchquert nach Kreta.

    Ich hab' feststellen müssen, daß Griechenland so Europäisch geworden ist, daß ich kaum lustige Geschichte von 'das Kreta' erzählen kann, trotzdem habe ich mich sehr wohl gefühlt und viele nette Leute getroffen (das was absolut lustig, lässt sich aber ziemlich schwer aufschreiben).

    Die nächste Tage werde ich hier etwas über meine Reise erzählen, und dabei auch mein Blick auf Albanien eintragen.

    Bis bald,
    Nimmi

  2. #2
    Bettina Gast

    Standard AW: Nach 5 Wochen und 7544 Kilometer

    Hallo Nimmi,

    ich bin jetzt schon sehr gespannt auf Deine Berichte.......warum sind wir uns eigentlich nicht über den Weg gelaufen....:smiley8:

  3. #3
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    Standard AW: Nach 5 Wochen und 7544 Kilometer

    Nimmi,

    :) fein - schön, dass Du wieder da bist. Bin schon gespannt, was Du uns erzählen wirst.
    LG Reinhilde

    Wenn du nicht kämpfst, dich nicht bemühst, hast du nicht das Recht zu hoffen.

  4. #4
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    Standard AW: Nach 5 Wochen und 7544 Kilometer

    Hinreise

    Beim Hinfahrt bin ich über München, Salzburg, Slovenien, Kroatien und Montenegro gefahren. Ihr weisst, in Oesterreich fangt's schon an mit Gebühr, Maut, Zoll und andere Kohle für Tunnels, Autobahnen, Eko-taxen (Montenegro) usw. Mein Portemonnee hat sich geärgert, aber ich selbst noch mehr wegen das ständige anhalten beim sovielsten 'Mauthaus'.
    Trotzdem habe ich es geschaft in 28 Stunden bei Dubrovnik zu sein, ich schlaf ja nicht beim autofahren, was soll das auch.
    Aber verschwitzt und müde war eine Douche diese zweite Abend sehr wilkommen, und kurz vor Dubrovnik fand ich ein Appartment. Sja, das kostete eine 50 Euro, und der Mann hatte mich überzeugt es sei noch Hochsaison (30 Aug.), und man findet dann nichts unter 50 Euro. Ich habe das Appartment genommen, und wann ich noch mal zu den Vermieter ging mit eine Frage, ladete er mich ein mit seine Familien mit zu essen; das erlebt man wenigstens in Kroatien noch. Da war ich am Tisch, mit die dementierte Oma, die kleine Kinder und dem Rest. Leider sprach nur der Vermieter ein bischen Englisch, sonst war es noch besser gewesen.

    Wie schon erwähnt hier am Forum, Benzin und Gebühr geht alles locker in Euro in Slovenien und Kroatien, und auch Montenegro. Eigentlich, wie ich beim Heimfahrt feststellte, gilt das für alle ex-Yugo landen, obwohl ich sicher bin das man mich in Serbien und Bosnien-Herzegovina betrogen hat. Hinterher habe ich berechtnet, daß ich z.B. irgendwo 13 Euro bezahlen sollte wo man trotzdem 20 Euro kassiert hat.

    In Podgorica (Montenegro) fängt's dann an mit der Suche nach der Straße die nach Albanien führt. Irgendwie steht Albanien noch nicht auf der Landkarte, so scheint's. Mit ein kleines Verfahren fand ich die Straße, und das ist wirklich ein schmales (trotzdem asfaltiertes) Spur zwischen hohen Strauchen, wo man sich Flügel wunscht wann ein Lastwagen aus der anderen Richtung ankommt (wie mich natürlich passierte). Die Straße geht rechts um eine lange Hügel herum, und dann gibt's die Grenze von Albanien...

    Es wird wohl nach dem Wochenende, daß ich weiter schreiben kann.
    LG, Nimmi

  5. #5
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    Standard AW: Nach 5 Wochen und 7544 Kilometer

    Hört sich ja aufregend an. Bin gespannt auf die Fortsetzung.Und willkommen zurück.
    Gruss Hübi



    Ein kluger Gedanke hat's schwer sich durchsetzen, aber Narrheiten breiten sich aus wie Steppenbrände.

    Richard Drews

  6. #6
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    Standard AW: Nach 5 Wochen und 7544 Kilometer

    Interessante Fahrt, hast du dich in Dubrovnik auch umgesehen?
    Ist ja ne schöne kleine Stadt (die Altstadt). War sie jedenfolls vor dem Krieg.
    Roland

  7. #7
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    Standard AW: Nach 5 Wochen und 7544 Kilometer

    Hey Nimmi!

    Wie schoen, dass Du gesund und wohlbehalten wieder zurueck bist.
    Freue mich auch schon auf weitere Berichte,

    Ulli

  8. #8
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    Standard AW: Nach 5 Wochen und 7544 Kilometer

    Hallo Nimmi,

    schön, dass Du auch einen Bericht einstellst - bin gespannt auf die Fortsetzung....

    Grüße
    Sonne :smiley5:
    LG Monika
    Gib' jedem Tag die Chance, der schönste Deines Lebens zu werden! (Mark Twain)

  9. #9
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    Standard AW: Nach 5 Wochen und 7544 Kilometer

    Albanien!

    An der Grenze wurde mein Passport überprüft, und zunächst, in einem Lokal im Gebäude, die ganze Autopapieren. Wie schon von Charalambos erwähnt, schrieb ein ziemlich alter Mann ein Zettel, machte eine Kopie mit Karbonpapier, drei Stempel d'rauf, und das Zettel sollte ich gut aufbewahren. Hinter ihm stand ein Computer mit Windows, aber klar war, daß dieser alter Mann damit nicht umgehen konnte, und er machte alles auf seine alte übliche Weise.
    Zehn Minuten nachdem ich der Grenze passiert war, fiel mir plötzlich ein daß ich kein Geld gewechselt hatte. Bisher hatte ich alles mit Euro bezahlen können, auch ein kleines Gebühr an der Grenze. Aber für einige Tage in Albanien sollte ich doch ein bischen Albanisches Geld haben (Leke).
    Also, zurück zur Grenze. Es gab an der Grenze tatsächlich ein Bank-Loket, und nach eine Minute kam ein junger Mann, vielleicht 16 jahre alt, hinter dem Loket. Wann ich ihm fragte Euros zu wechseln, machte er ein trauriges Gesicht, und eine Geste daß es kein Geld gibt. Er öffnete dem kleinen Pantzerschrank, und zeigte mir: nichts da. Es war Sonntag, und mir blieb nichts übrig als einem Geldautomat zu suchen in Shköder (sprich: Shkodra).
    Von der Grenze habe ich dann zwei Jungs mitgenommen die in Kroatien gearbeitet haben und nach Hause wollten. Die beiden haben mir ständig ein bischen komisch angeguckt (wieviel Ausländer fahren denn nach Albanien?). Wir kamen an einen Heirats-Party vorbei, d.h. eine Stau auf den schmale Straße, und eine Hectic um uns und einige andere Auto's vorbei zu lassen, wobei einer der Partygänger sein Organisations-Talent mal ausprobierte. Irgendwie kamen wir durch, ohne auch noch mal Schafe zu überfahren...
    Die mitfahrende Jungs haben mir in Shkodra geholfen ein geldautomat zu finden. Ein bischen mistrauisch war ich noch, und wollte die Beiden nicht im Auto lassen wann ich an dem Geldautomat ging. Sie sprachen nur Albanisch, es war ein bischen schwer zu erklären daß ich sie zuerst an den Straße nach Tirana (wo sie wohnten) herauslassen wollte.
    Geldautomaten sind modern genug, man kann Euros oder Leke aufnehmen. Ich habe erst mal für etwa 100 Euro an Leke aus den Mauer gezogen.

    Straßen sind schlecht in Albanien, das wussten wir schon. Vor allem auf den von Großstädte entfernte Straßen muss man ständig Löcher umqueren. In Griechenland trifft man auch Löcher, aber selten genug um NICHT darauf zu rechnen, und das ist vielleicht gefährlicher als in Albanien, wo man fast ständig auf Slalom eingestellt sein muss.
    Die Straßen sind aber nicht das Problem, das Problem ist die Fahrstil der Albaner:
    Vollgas vom Tür zu Tür... überhohlen wann es wirklich nicht kann... alles nur brutal. In Shkodra und Fiere mischte sich alles durcheinander, Fußgänger, Fahrräder, Mopeds, Pferd u. Wagen, Auto's; keiner schaut links oder rechts, man fahrt, überquert, parkt, parkt doppelt, ohne bedenken. Freestyle fahren. Keine Regeln. Man braucht hier Stahlnerven, und nach einen Tag lernst du nur noch auf Gefühl zu fahren. Auf den Weg nach Fiere gab's ein Unfallsstelle mit einen Stau. Wann ein Polizeiwagen ankam auf den linken (gegenseitigen) Spur (die stand auch voll mit Auto's die den Stau vorbei wollten) machten die Leute platz um zunächtst direkt hinter den Polizeiwagen her zu fahren und so die Stau vorbei zu kommen. Das war wohl das brutalste was ich sah.

    Von Shkodra bin ich erst mal westlich zum Meer gefahren. Eine Kilometer vor der Küste sah ich ein Bar und nam mich vor auf den Zurückweg hier vorbei zu schauen. Am Meer gab's ein eindeutig altes Badeort mit sehr armutigen Strandhäuschen ohne Fenster, und darumhim jede menge Neubauten, Hotels. Das riesigen Strand war aber zu verschmutzt um dort bleiben zu wollen. Witzig war, daß eine Kuh über das Strand vorbei lief, ohne Begleiting auf Weg nach Hause. So etwas seht man überall in Albanien: Tiere die alleine unterwegs sind (Esel, Pferde, Kühe), angeblich auf Heimfahrt.
    Zurück vom Strand habe ich mich in den vorher gespottete Bar/Taverne gesetzt. Der junge Betrieber sprach ein bisschen Englisch, ein sehr netter Mann. Ich war der einziger Gast, und habe mich lang mit ihm unterhalten, viele Fragen gestellt über Albanien. So habe ich u.A. erfahren daß die Neubauten in dem Badeort alle illegal sind, und wahrscheinlich abgebrochen werden müssen. Auch sein eigenes Haus hinter den Taverne ist illegal, aber gebaut auf eigenem Boden, und dann können die Beamten kaum etwas machen, ausser die Genehmigung irgendwann abgeben.
    Dann kamen ein Bruder der Wirt und ein Freund vorbei, und die wollten unbedingt meinem Auto genauer angucken, auch unter den Motorklappe. Mit einem Alter von 11 Jahre und 300.000 km. auf dem Zähler, hat's die Leute beeindruckt wie fit mein Auto noch aussah. Und wieviel es mir gekostet hat wurde mir gefragt, natürlich. Zunächst haben wir besprochen wie man Kunden zur Taverne zeihen kann, trotz alle Konkurrenz nebenan im Badeort.

    Ich wollte weiter richtung Süden, und kam auf den volleren und teilweise größeren Straßen zwischen Tirana und Dürres. Alles Mercedes, alles vollgas, immer Auto's die dir abschneiden nach ein unmögliche Ueberhohl-Aktion, immer Auto's auf 1 oder 2 cm Abstand. Solange du auf Gefühl fahren kannst, ohne Gedanken, überlebt man das, aber totalen Konzentration ist gefordert.
    Mit einen Nagelneuen Wagen würde dir das soviel Stress geben, daß du unbedingt auch Schäden kriegst. Das Problem hatte ich allerdings nicht.
    In diese Nord- und West-Ecke ist Albanien so schrecklich verschmutzt mit Abfall, das es noch viele Jahre dauert bevor es für Touristen interessant wird. Erst mal das Land sauber machen...

    Im Dunkeln kam ich in Fiere an. Auf meine Karte ist das nicht zu sehen, aber Fiere ist der zweit-größeste Stadt von Albanien! Dürres schaut auf der Karte viel größer aus, aber wahrscheinlich nur wegen den Hafen. Vor allem im Dunkeln wollte ich weg aus dieser Stadt, und müsste ein paar mal hin und her fahren vor ich den Ausweg fand. Am Stadtrand habe ich nachgefragt ob's ein Hotel in der Nähe gab, und zu meinem Glück gab's ein, nur 100 Meter weiter.
    Angeblich war ich in diesem Marmorblock der einziger gast, obwohl das verneint wurde. Allerdings musste ich mit dem Koch etwas verabreden, um Essen zu kriegen, und hab um eine traditionelle Albanische Mahlzeit gebeten, und bekommen. Das Essen war gut, fast Griechisch, obwohl sie den Salat anders zubereiten. Am Morgen hat auch das Albanische Frühstück mich geschmeckt, mit Käse die man in Hönig schwimmen lasst, und heimgemachte Pflaumenmarmelade.
    Am Abend vorher in Fiere, hatte ich schon ein leichtes Benzingeruch gespürt. Am Morgen schaute ich vom Balkon auf eine Raffinerie, direkt hinter dem Hotel. Voll Glück daß der Wind sehr günstig gestanden hat... Die Uebernachtung kostete mir 20 Euro, das Essen war ziemlich billig, der Zimmer in ordnung, aber trotz alle Marmor herum waren die Details doch (nicht zum wundern) mit sehr billigen Materialen gefixed.

    Auf der Weg nach Permet (sprich: Permetje) habe ich mich verfahren. Auf dem Moment daß ich das feststellte, sah ich plötzlich ein Kafenion mit einem plastiken Abdach, und darauf ein Griechischen Tekst: to kapnisma vlaptei sovara tyn ygia - rauchen schädet... usw. Da musste ich dann ein Kafee trinken, und die Frau des Wirtes kam von... Kreta.

    Wieder auf den richtigen Weg, befand ich mich in das saubersten und schönsten Teil van Albanien. Hier kam ich über eine Brücke (Eisenframe mit zwei Spuren von Holzbretten) wo ich wahrscheinlich ein Nagel im Reifen bekommen habe. Aber erst auf Kreta war der Reifen platt, der Nagel hatte dort inszwischen 4 (!) Löcher im Reifen gemacht.
    Dieser Weg fuhr immer am Flussbett entlang, und irgendwo standen einige Militären zum Mitfahrt an der Straße. Einer könnte ich mitnehmen, er musste nach Keltyra (sprich: Kultjura). Er sprach auch kein Englisch, aber in Keltyra ladete er mir ein zum Kafee in sein Stamm-taverna. Einmal am Tisch, hat er einen Junge von 17 Jahr buchstablich beim Kragen gegriffen, dieser soll übersetzen! Der Junge hatte anfangs deutlich kein Bock hierauf, aber 5 Minuten später war er sehr interessiert mir zu sprechen. Mit die Leute an den Tischen nebenan gingen viele Bemerkungen hin und her, alle Augen waren auf unsere Tisch gezielt. Ich glaube, wir haben 3 Stunden geredet, getrunken (nicht nur Kafee), und ich habe viel über Albanien erfahren. Wann ich weiter fahren wollte kam die Rechnung, den habe ich bezahlt, etwa 10 Euro (zu dritt, 3 Stunden trinken...).
    Wann ich bezahlte, meinte der Militär (übersetzt): 'the Albanian way'.

    Weiter auf den Weg nach Permete, gab's ein Taverne wo ich unbedingt anhalten musste. Die Taverne hatte 3 Stocken, immer weiter runter zum Flussbett (die niedrigsten Stock war IM Flussbett), und mit einem atemberäubenden Aussicht auf der Berghang gegenüber. Leider gab's dort keine Zimmer zu vermieten, sonst wäre ich dort geblieben für die Nacht.

    So gegen Abend kam ich in Permete, über die Zugangsbrücke. Man seht sofort ein ziemlich riesiges Hotel, aber ich bin mal rechts gefahren, noch ein stückchen Schotterweg vorbei, und da fand ich ein viel gemütlicher ausschauendes Hotel, und hab hier ein Zimmer genommen. Einmal aufgefrischt setzte ich mich auf dem Terras. Im Restaurant auf der andere Seite der Straße und auf der Straße hatten sich inszwischen viele Leute versammelt, meist schwarz gekleidet, es gab eine Beërdigung. Unter die Leute war ein Orthodoxer Papa, das wunderte mich, ich dachte Albanien ist Muslim. Das habe ich später nachgefragt: das Süd-Osten von Albanien ist Orthodox, und die Muslims sind nicht streng-gläubig, weil man im Kommunistische Zeiten nur ALBANER sein dürfte.
    Permete hat in Albanien der Ruf von 'Blumenstadt'. Leicht übertrieben, den es gibt hier ein kleines Park, mit ein paar kleinen Blumenbetten. Aber in diesem Park versammlen sich abends fast alle Leute aus dem Städtchen, jung und alt, zum 'flanieren', Freunde zu treffen, zu reden, zu trinken in die Bars im Park, kurz gesagt: sehr gemütlich. Hier habe ich mich auch wieder unterhalten mit sehr junge Leute die Englisch sprachen.
    Diese Abend habe ich ganz vergessen zu essen, und zurück im Hotel(-Bar) traf ich die Familien am tanzen. Erst dann kam ich darauf mal nach zu fragen was dann eigenlich das Nationalgetränk ist in Albanien. Und dann kam das Antwort: Raki !! Genau das gleiche wie auf Kreta, und mit die gleiche Name. Ein Unterschied aber... bestelle ein Raki und der Wirt(in) macht eine Finger hoch; das bedeutet, ob du nur EINE willst, denn standard wird eine doppelte getrunken! 'Raki makes everything better' behauptete ein Albaner.

    Am nächtsten Morgen habe ich etwa 10 Euro bezahlt für das Zimmer, inklusiv Frühstück. Wir sind hier ja auch nicht im Großstadt.
    Direkt aus Permete heraus, standen 3 alte Leute zum Mitfarht auf der Straße. Alles was im Auto herum lag habe ich im Kofferraum gesteckt und die Alten alle drei mitgenommen. Das war recht gemütlich, auch wenn die kein Wort Englisch kennten. Das ich aus Holland kam wurde noch verstanden aber sonst gar nichts. Aber lustig war es schon, und von allen bekam ich ein netten Hand wann sie aussteigen müssten. Einer von den musste ein paar Kilometer weiter aussteigen, und wann wir an ein Denkmal (wie in Griechenland) neben der Straße vorbei kamen, nam er den Hut ab und schlug 3 mal ein Kreuz. 'Familia?' fragte ich ihm, und er bestätigde.

    Auch dieser Mann stieg aus bei sein Dorf.
    Von den Leke aus der Mauer war noch die Helfte übrig, damit habe ich mein Tank mit Benzin (Qualität völlig in Ordnung) auffüllen lassen, und kurz nachher war ich an der Griechischen Grenze.

    ------

    Ausser dieser Geschichte, gibt's aus meine Beobachtungen und was ich so nachgefragt habe, noch etwas mehr zu sagen über Albanien:

    Im verschmutzen Nord-Westen sind die Leute ein bischen offener als in das schönere Süd-Osten.

    Die Albaner kennen im algemeinen keine andere Sprache als Albanisch. Leute die im Ausland gearbeitet haben kennen vielleicht eine andere Sprache, aber diese Albaner trifft man vor allem im... Ausland. Erst seit 2000 wird auf die Schulen Englisch unterrichtet, und das ab 12-jahrigen Alter. Das bedeutet das nur Kinder im Alter von 12/13 bis 19/20 Englisch kennen, je alter je besser (bis 20; über 20 kein Wort Englisch). Kinder die sich vorbereiten auf die Universität sprichen sehr gut Englisch, also da gibt's auch noch Unterschied (sehe oben, der 17-Jahriger sprach wirklich gut Englisch).

    In Albanien trifft man fast jede 2 Kilometer eine Tankstelle. Das soll auch so sein, weil mit ihre Fahrstil hat man die Tank nach höhestens 20 Kilometer schon wieder leer...
    Auch jede paar Kilometer kann man seinem Auto waschen lassen.

    Jede 5 Kilometer gibt's Polizeikontrolle. Immer sind die Polizistem am schreiben... fast alle Auto's sind illegal importiert, oder gestohlen im Ausland, oder unversichert, oder fahren zu schnell. Meistens das alles zugleich? Schon nach 50 Kilometer kam mir die Idee auf, das die Staat Albanien das gesamte Staats-Einkommen nur aus Bußen hohlt. Schließlisch bezahlt kein Albaner Steuer wann er es vermeiden kann, wie in Griechenland, aber viel schlimmer. Und ich brauch wahrscheinlich nicht zu erzählen wieviel die Polizisten persönlich noch kassieren, damit einer mit gefälschtem Kennzeichen davon kommt. Das mit dem Staats-Einkommen aus Bußen ist mir allerdings bestätigt von Einheimischen.
    Selbst bin ich nicht einmal angehalten von Polizisten. Ausländisches Kennzeichen: ist schon völlig kontroliert an der Grenze.
    Uebrigens, Polizisten sind alle älter als 50 Jahr. Damals war Polizist eine gute (oder wenigstens sichere) Job, aber heutezutage will KEINER noch Polizist werden. Wann dieser Generation Polizisten mit Pension geht, müssen sie vielleicht Leute aus Bangladesh kommen lassen für den Job.

    Dreimal habe ich nachgefragt wie es sein kann daß da fast nur Mercedessen fahren. Erst beim dritten Mal bekam ich das Antwort daß das etwas zu tun haben könnte mit Marihuana die in den Gebirge angebaut wird. Aber persönlich glaube ich, daß vor allem das Geld das an Nahrung für den Familien spendiert werden soll, vom Mann ins Auto gesteckt wird. Sie haben auch erst seit zehn Jahre Auto's in Albanien, und wie bei uns, mann muss haben was die Nachbarn auch haben.

    In landwirtschafliche Gegenden (d.h. überall, ausser Großstädte) trifft man jede 200 Meter Leute am Straße zum Mitfahrt. Das sind die armste Leute die auf das Land arbeiten, und keine Auto haben. Sie stehen am Straße damit einer sie mitnimmt nach Hause. Meistens stecken sie nicht mal den Hand auf, rechnen darauf das jemand sie mitnimmt. Esel, Kühe und Pferde laufen oft alleine nach Hause.

    Es gibt viele Vorurteile über Albanien. Zu Hause haben Freunde mir gewarnt 'sei Vorsicht in Albanien' usw. Es kann natürlich immer was passieren, und ich war nicht in Tirana, aber meine Erfahrung nach: die Albaner sind unheimlich nett, und ich bin immer direkt geholfen beim nachfragen der richtigen Weg, und alles.
    Nicht einmal bin ich betrogen. Man hat mir erzählt daß ein Auslander wie ich darum nicht betrogen wird, weil man nach soviele Jahre von Isolation das Kontakt mit Ausländer so sehr braucht.
    Die Albaner ignorieren dich eigentlich, bis du dich aufstellst oder etwas fragen willst, dann kriegst du wirklich alles Gute zurück.

    Die Albanische Sprache kennt kein Wort für Schiedung (Eheschiedung). Eine Schiedung kommt noch in die Zeitung. Man benutzt dafür das Englische Wort, d.h. 'Divorsje'.

    Keiner der Leute die ich getroffen habe, hatte je im Leben ein Holländer getroffen, und alle Leute haben mir gefragt ob's in Holland Arbeit gibt!

    Albanien ist Wasser-reich. Man glaubt, das Wasser aus der Albanischen Bergen ist viel besser als Wasser aus die Flaschen. Das kann ich schon nachvollziehen.

    'Drei Brücken überqueren' beteutet in Albanien 'nach Griechenland fahren'. Es gibt eine Art Hass zwischen Albaner und Griecher die ich nicht verstehe. Die länder sind im Wesen so ähnlich.

    Eine Aussage von Albaner: Gesetze sind da um gebrochen zu werden.

    Ihr könnt mir glauben: in 3 Tage Albanien, sind in mein Kopf etwa 2 Monate vorbeigegangen. Es ist ein extremes Land, teilweise wie Griechenland vor 50 jahre, aber fast immer mit Handy-Bereich.
    Geändert von nimmi (12.October.2008 um 21:47 Uhr) Grund: Störende Schreibfehler

  10. #10
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    Standard AW: Nach 5 Wochen und 7544 Kilometer

    Hallo Nimmi,

    Deinen Albanien-Bericht habe ich regelrecht "eingesaugt" ....
    Wirklich toll und anschaulich geschrieben. Besser als jede Reisesendung im Fernsehen.
    Ich freue mich auf mehr...

    Viele Grüße,
    Romy

  11. #11
    Funny Gast

    Standard AW: Nach 5 Wochen und 7544 Kilometer

    Danke, Nimmi, Deine Eindrücke und Erlebnisse zu lesen war super interessant

    Lieben Gruß
    Funny

  12. #12
    Sabinara Gast

    Standard AW: Nach 5 Wochen und 7544 Kilometer

    Hallo, Nimmi

    deine Schilderungen habe ich förmlich verschlungen, man kann kaum glauben, daß dieser Bericht sich mitten in Europa zugetragen hat und hier von Globalisierung noch nicht viel zu spüren ist, was Vorteile bringt. Wir hatten vorigen Sommer auf Zakynthos viele dort im Tourismus arbeitende Albaner kennen und schätzen gelernt. Sie wiesen uns daraufhin, daß auch Albanien vom großen Kuchen ein Stück möchte und sich dafür mächtig ins Zeug legt, was den Bauboomn und die Erschließung der Infrastruktur angeht.

    Man sieht an deinem Bericht deutlich, welche Unterschiede noch bestehen und daß sich Europa nicht so einfach vereinheitlichen lässt.

    Danke für die lebensnahe Anteilnahme deiner Erlebnisse.


    lG
    Sabinara

  13. #13
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    Standard AW: Nach 5 Wochen und 7544 Kilometer

    Ein echter Nimmi-Bericht :) ...
    Danke!
    LG Reinhilde

    Wenn du nicht kämpfst, dich nicht bemühst, hast du nicht das Recht zu hoffen.

  14. #14
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    Standard AW: Nach 5 Wochen und 7544 Kilometer

    servus !!!

    nimmi, das verursacht gänsehaut!!!

    SUPER - bitte weiter so !!!!

    DANKESCHÖN !!!

    lg-der peppi.
    Kreta, immer wieder Kreta... --> Mirtos bei Ierapetra

  15. #15
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    Standard AW: Nach 5 Wochen und 7544 Kilometer

    Hallo Nimmi,

    ....schön wieder von Dir zu lesen !!

    Das ist ein sehr interessanter Bericht, freue mich darauf, mehr von Dir zu hören, danke.
    Viele Grüße von
    Britta

    Kreta, meine zweite "Heimat".

  16. #16
    charalambos Gast

    Standard AW: Nach 5 Wochen und 7544 Kilometer

    Hallo Nimmi
    Schoen, dass du wieder gut nach hause gekommen bist. Warum wir uns leider, leider nicht in Ravdoucha getroffen haben bereden wir nach meiner Rueckkehr per PN.
    So schoen wie du Albanien beschreibst kann ich es leider nicht, ich meine natuerlich damit deinen wunderschoenen Schreibstil und deine Gedankengaenge.
    Aber genauso hab ich es auch diesesmal wiedererleben duerfen. Und ich glaube auch mein Rueckweg wird mich auch wieder durch das fuer unsere Zeit fase schon mystische Land der Skipetaren fuehren!
    Bis bald, Babis

  17. #17
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    Standard AW: Nach 5 Wochen und 7544 Kilometer

    Hallo Nimmi,

    Du hast ja viel erlebt bei Deiner Reise - schön, wie Du das so schreibst und uns daran teilhaben lässt

    Ich freue mich auch schon auf die Fortsetzung!
    Liebe Grüße aus Köln

    Sonne :smiley5:
    LG Monika
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  18. #18
    Registriert seit
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    Standard AW: Nach 5 Wochen und 7544 Kilometer

    @ Robinson

    Ja, ich war auch in Dubrovnik, müsste sehr früh im Morgen eine Tankstelle finden die auf hatte. Ich hab mich keine Zeit erlaubt die Altstadt zu besuchen, weil ich Albanien bei Tageslicht sehen wollte.

    @ Charalambos

    Wann du auf dem Zurückweg wieder durch Albanien fahrst, empfehle ich dir Hotel Ramizi in Permet. Und hier unbedingt abends im Stadtpark rumhängen!
    Wir hören uns noch per PN.


    Hier noch einige Fotos von Albanien (beim Kompression hat leider die Scharfe nachgelassen):

    1. Uralte Strandhäuschen mit dahinter die Neubauten
    2. Uralte Strandhäuschen, close-up
    3. Steile Abhang ohne Leitplanken
    4. Erosion: man kann durch das Loch unter den Olivenbaum kriechen
    5. Kreta in Albanien
    6. Frau mit Gänze
    7. Hoiwagen
    8. Eine Taverne
    9. Aussicht vom Taverne
    10. Riesen-Flussbett, dieser Fluß entspringt in Griechenland
    11 Mehr Flussbett
    12. Mehr Flussbett
    13. Mehr Flussbett
    14. Taverne am Flussbett
    15. Blick nach unten aus diese Taverne, Terasse im Flussbett
    16. Traumhaftes Aussicht aus diese Taverne

    Grüße,
    Nimmi
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  19. #19
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    Standard AW: Nach 5 Wochen und 7544 Kilometer

    Hallo Nimmi,

    auch Deine Fotos begeistern mich sehr. Man gewinnt wunderbare, interessante Eindrücke von einem bisher fast unbekannten Land.
    Dafür bedanke ich mich bei Dir.

    Viele Grüße,
    Romy

  20. #20
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    Standard AW: Nach 5 Wochen und 7544 Kilometer

    Pelopones.

    Einmal in die Woche geht eine Fähre von Gythio (Süd-Pelopones) nach Kissamos (Kreta), am Mittwoch. Diese Fähre hatte ich in Holland schon gebucht, ich wollte nicht zockern auf das Risiko daß die Fähre vor Ort vollgebucht ist. Am Dinstagmorgen, ungefähr plan-konform, passierte ich die Grenze Albanien/Griechenland. Mehr als 24 Stunden sollten reichen um zur Zeit in Gythio zu sein. Frage war nur, ob ich schon am Abend in Gythio sein könnte. Na, das hat geklappt, aber ich bin wirklich mit großen Geschwindigkeit über Ioanina, Patras, Tripoli und Sparti nach dem Süden gefahren. Vor allem auf den Strecke Patras-Tripoli, quer durch die Zentral-Pelopones, habe ich gerast. Diese Straße ist sehr schön und kurvig, meist am steilen Berghänge, teilwiese gut ausgebaut, aber immer wieder kommt man durch ein Dorf und muss man zwischen die Häuser 'lavieren'. In ein Dorf am Berghang kan die alte schmale Straße einfach nicht breiter gemacht werden.
    Es gab fast die ganze Zeit ein sgn. Lokalo im Auto vor mir, der die Strecke scheinbar gut kennte, ihm habe ich kein Zentimeter zugegeben und mehrmals überhohlt, und so kam ich sehr schnell voran. Man muss jetzt verstehen, daß ich gerade aus Albanien kam, und alle Ängste beim autofahren bei mir völlig abgestumpft waren.
    Es war schon fast dunkel wann ich in Tripoli ankam. Tripoli bedeutet Stau im Zentrum, und man muss links-rechts-links-rechts durch das Zentrum um auf die Straße nach dem Süden zu kommen. Zeitverlust also, und leider habe ich das Stück von den Süd-Pelopones bis Gythio nur beim Licht der Scheinwerfer 'gesehen'.
    In Gythio (d.h. ein bischen westlich von Gythio, am Strand) waren fast alle Zimmer besetzt. Eine Vermieterin die kein Zimmer frei hatte, war so freundlich mir zu helfen, hat sich neben mir im Auto gesetzt, und mir ein Hotel gezeigt wo's wahrscheinlich noch Zimmer gab, billig auch. Ich wollte ihr nachher zurück nach Hause bringen, aber sie sagte mir daß sie zurück laufen wollte.
    Am Strand habe ich sehr gut gegessen, und bin zunächst sehr sehr müde schlafen gegangen.

    Nach 12 Jahre Griechenland-Abstinenz, war das erste und wichtigste was mir bei dieser Rückkehr auffiel, daß die Griecher, und leider vor allem die Kinder, unheimlich dick geworden sind. Es kam mir wie Amerika vor. Wo ich anfangs dachte, daß das mit Chips und Fastfood usw. zu tun hat, ist mir später noch eine andere Erklärung zugeworfen: die Albaner und Bulgaren machen jetzt die schwere Arbeit, und bei diese Temperaturen werden dann, ohne arbeitliche Anstrengung, überhaupt keine Kaloriën mehr verbrennt. Da ist auch was dran.
    Zu diesem Thema muss ich noch melden, daß überall wo ich war in Griechenland und Kreta, Uebergewicht ein Problem geworden ist, aber (noch) nicht in... Paleochora. Warum gerade dort nicht, das sollte jemand mir erklären.

  21. #21
    charalambos Gast

    Standard AW: Nach 5 Wochen und 7544 Kilometer

    Hi Nimmi
    Die knapp 14 Tage, welche ich in Pale war, gabs zumindest einen deutschen Uebergewichtigen.
    Fahre wahrscheinlich heute abend mit der Faehre nach Piraeus. Wenn das Wetter einigermassen gut ist werde ich wieder ueber Albanien fahren, vielleicht auf deinen Spuren.
    Gestern wurde Plakias foermlich ueberschwemmt. Es gab heftige Gewitter und stundenlang heftigste Regenguesse. Wenns in Albanien auch so schuettet werde ich nicht durchfahren, denn schon beim Hinweg war Dauerregen und manche Stellen auf den Bergsterassen waren foermlich weggespuelt worden. Musste einige Umwege in Kauf nehmen. Mal sehen, wie es sich entwickelt.
    Gruss Babis

  22. #22
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    Standard AW: Nach 5 Wochen und 7544 Kilometer

    @ Charalambos:
    Gute heimfahrt !! Daß du im Wohn-Caddy wenigstens trocken bleibst...


    Mal wieder auf Kreta.

    Am Mittwoch auf die Fähre von Gythio nach Kissamos (die beiden Hafen sind relaxed, sowie die Fähre), traf ich ein Italiener, die ab Triëst genau (aber genau) die gleiche Strecke durch Kroatien und Albanien gefahren hat wie ich. Ein Zufall, nicht? Er hatte aber Albanien fast nur bei Nacht gesehen, und fast ohne Anhalt.
    Abends um 22:00u waren wir in Kissamos-Hafen. Der Italiener und ich sind zusammen los gefahren, auf Suche nach ein Ort wo mann schlafen kann. Direkt ostlich von Kissamos fanden wir ein Ort mit Strand, aber die nicht-gefertigte Neubauten und das Staub herum kam uns viel zu grau vor, und sind dann schnell weitergefahren nach Ravdoucha. Die 5 Zimmer dort waren alle besetzt (und immer von die gleiche Gäste die jedes Jahr zurückkommen), aber die Wirtin hat uns sofort 2 Strandbetter angeboten, damit wir unter die Tamarisken schlafen konnten. Das war eigenlich ganz toll, und wir bekamen noch was Gutes für den Magen.
    Der Italiener ist am nächsten Tag los gefahren, selbst bin ich noch eine Nacht länger dort gebleiben.

    Zunächst musste ich nach Iraklion, um mein bester Freund (aus Holland) vom Flughafen ab zu hohlen. Er hatte sich eine Woche Kreta erlaubt, weil ich dort auch war. Schließlich haben wir uns vor 16 Jahre auf Kreta kennengelernt, aber nachher waren wir nie zusammen auf die Insel, das musste jetzt dann so sein.
    Nachdem ich erst mal 2 Stunden in Iraklion rumgelaufen war, wurde es mir dort zu heiss und zu laut, und bin den Flughafen entlang gefahren und nach rechts die Hügel herein, es gab immer noch 3 Stunden zu warten vor der Flieger meiner Freund im Abend ankam. So kam ich in Prassas, und setzte mich in eine Taverne links am Ende der kurze Hauptstraße oder Hauptplatz, wann's diese Name überhaupt verdient. Aber der Taverne war absolut lustig. Es schaut aus über ein langes Tal mit am Ende der Flughafen; jede Flieger der eintrifft seht man landen. Der Wirt hier hat immer mit Oliven gearbeitet und hat erst letztes Jahr seine Taverne gekauft. Er ist sehr offen und nett, hat sich mit mir unterhalten während er große Schalen mit Essen im Steinofen steckte, denn am Abend erwartete er Freunde. Ich musste noch fahren und wollte nichts oder wenig trinken, aber so einfach ließ er mir auch nicht wegkommen, er meinte daß, mit Essen dazu, ich schon einige Raki's trinken könnte. Wie auch, wann jemand mal ein paar Stunden auf ein Flugzeug warten muss, dann verzichte auf Iraklion, und suche diese Taverne in Prassas auf. Mit meine herzliche Empfehlung! Wann man im Dorf ankommt einfach links (Ost).

  23. #23
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    Standard AW: Nach 5 Wochen und 7544 Kilometer

    Eine laute Woche.

    Nicht alles hat sich modernisiert in Griechenland, scheinbar, weil es noch fast eine volle Stunde dauerte bevor mein Freund sein Gepäck aus dem Flugzeug zurück hatte. Dann sofort los nach Mirtos bzw. Tertsa. Für mich onbekannte Orte, mein Freund aber war schon oft dort und kennt den Leute vor Ort.

    Mein Freund meinte, wir brauchten nicht die ganze Woche alles zusammen zu machen (auch Freunde können einander nerven, vor allem auf Urlaub :icon_lol:), aber das ist kein Thema geworden: die Woche war nur großen Spaß. Wir kennen einander auch von Kreta, ich konnte mich daher keine Stress mit ihm vorstellen. Nach 2 Tagen Tertsa, fuhren wir nach Dytiko, wo wir uns damals zum ersten mal getroffen hatten.

    Vor Jahren machte ich alles mit den Bus, und dort jetzt mit eigenem Auto an zu kommen gibt ein apartes Gefühl. Und dazu, eine aparte Stress, denn einer meinen Reifen war ein paar Stunden nach Ankunft ganz leer. Ich wurde geholfen vom Zimmervermieter mit eine Notpumpe die auf Autobatterie lief, und müsste erst mal zurück über die Gebirge um den Reifen reparieren zu lassen. Eine vermutlich Albanischen Nagel (vom Brücke) kam heraus, die inszwichen 4 Löcher im Reifen gemacht hatte. Es war zuerst zweifelhaft ob man das noch reparieren könnte, aber der Mann hat's geschafft, und für eine 10 Euro (Kaffee inklusiv) dürfte ich feststellen das nicht ALLES um vierfach teurer geworden ist in Griechenland.

    Die Zeit mit mein bester Freund wurde nur lustiger. Diese Woche war irgendwie wenig los im Ort, aber trotzdem fanden wir hier sehr gute Company und haben die restliche Woche nur laut lachend verpasst. Mitlerweile entstand eine Situation, wobei Leute (und vor allem Frauen) die mit uns eine Abend im gleichen Alkohol-Tempo mitmachten, den nächtsten Tag nur noch im Bett bleiben konnten, und wir für den kommenden Abend neue Company 'werben' müssten. Und die waren dann den Tag nachher auch fertig, aber die 'alte' Company tauchte dann vorsicht wieder auf - usw - usw.
    Leider musste mein Freund am Freitag wieder nach Hause (dieses Mal Taxi), und am Samstag bekam ich 'offiziel' eine Ruf: der Animier-Holländer... Woran habe ich das dann verdient? Genial, zoviel Spaß wir hatten diese Woche, aber mit einem solchem Ruf wurde es für mich doch langsam Zeit mal weiter zu ziehen, oder? Das übertreibe ich jetzt ein bisschen, denn die netteste Leute die wir in Dytiko kennengelernt haben waren auch schon kurz vor Heimfahrt, und ich entschiedete mich daher am Sonntag nach Sfakia zu fahren.

    Das mit den Ruf, alles nur Scherz von den Leute, aber was ich auch so schön fand ist, daß die Brüder der Taverna mich alledrei wiedererkannt haben, und meine Name noch wüssten, und das nach 12 Jahre! Vielleicht hatte ich damals wirklich einen Ruf?

    Da ich noch Raki einkaufen wollte, hat ein der Brüder mich ein Telefonnummer in Panagiá gegeben. Mwa, ich war natürlich ein bischen spät aufgestanden, hatte noch eine lange Fahrt vor mich, und noch Wochen Urlaub. Das mit den Raki habe ich auf dem Moment gelassen, und auf dem Weg nach Sfakia habe ich mich selbst schwindlich gefahren; das hatte ich noch nie.

  24. #24
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    Standard AW: Nach 5 Wochen und 7544 Kilometer

    Da isser wieder,

    der verrückte Holländer :icon_lol: .
    Nimmi, weitermachen :biggthump !
    Du hast eine ganz eigene Sichtweise und es macht viel ..., nein nicht nur Spaß ...,
    es macht vielmehr auch Freude, Deine Erlebnisberichte zu verfolgen.

    VG Thomas
    VG Anja & Thomas
    Holzwege eröffen einem oft neue Perspektiven. Allerdings enden sie über kurz oder lang im Wald.


  25. #25
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    Standard AW: Nach 5 Wochen und 7544 Kilometer

    Sfakia.

    Beim ersten Anblick hat sich in Sfakia kaum etwas verändert. Klar, einige neue Gebäude am Zugangsstraße, aber gar nicht so auffällig. Der neue Hafen war vor 12 Jahr schon (teilweise?) im Anbau, also das war auch kein peinliche Überraschung. Und in Zentrum hat sich wirklich nichts geändert. Jetzt mal auf Detail... überall auf Kreta gibt's jetzt Sparlampe, aber bei den Perrakis-Brüder hangen noch die gleiche alte Birnen im Baum. Nur hierum könnte ich schon lachen vor Freude.

    Stavros war da, und Yiorgos mit seinem Laptop (oke, eine kleine Aenderung). Bei diese Brüder dauerte es ein klein bischen länger bevor sie mir wiedererkannten, aber schnell genug war alles wieder klar. Und andersum, ich begrüßte den Stravros auch erst mal als Aris.

    Nach dem langen Fahrt, setzte ich mich erst mal hinter ein Bierchen, und schon nach ein Viertelstunde fand das größeste Erreichnis der Woche statt. Es gab eine Reihe von Auto's aus Rethymnon, die gerade von Yannis Restaurant kamen, etwa 30 Leute, wie ich hinterher hörte. Die Auto's gingen alle den steilen Straße vor Perrakis herunter, aber der letzte Fahrer war unvorsicht, und das Auto kam mit zwei Räder neben das Fahrflach, auf den Treppe. Sja, BAM-BAM-BAM, und der Boden der Wagen war auf der Betonrand gut beschädigd. Jemand kam aus seinem Haus zur Hilfe, aber der Yiorgos (zwei Meter davon) hat wirklich nicht mal aufgeguckt. Wie oft passiert das hier?
    Das schönste Moment kam, wann die Frau und Kinder hinter im Auto (mit Airco), das Fenster im fünften Tür weit aufmachten. Der junge Stavros, ein Sohn van Aris, kommentierte das mit die Bemerkung: 'NOW they feel really hot...'. Zufrieden dürfte ich feststellen, das dieser Stavros (den ich nur als kleines Kind kennte) den Humor seines Vater geërbt hat.

    Abends natürlich bei Yiannis gegessen, der mit seinem Restaurant umgezogen ist, 20 Meter weiteran. Der erkennte mir sofort wieder, ein super Gefühl.

    Am nächsten Morgen bekam ich eine schlechte Nachricht aus Holland; mein Alttante war am sterben. Und wenig Stunden später die Nachtricht daß sie gestorben war. Diese Alttante (eine Nonne) hat viel für mich bedeutet, aber mit 98 Jahre sterben ohne totalen körperlichen Verfall oder Dementierung, ist nicht so hart. Die Mutter der Perrakis-Brüder hat es schlechter getroffen, wie Stavros mir erzählte, sie war schon zwei Jahre im Bett und konnte nichts mehr alleine. Diese liebe Frau ist zwei Wochen nachher gestorben, wie ich erst zu Hause erfuhr, und in meine Erinnerung bleibt sie die Frau mit wen ich zum ersten Mal nur auf Griechisch geredet habe, Jahre vorher.

    Am Abend hat der Yiannis vom Restaurant mir eingeladen mit zu gehen zur Hafen: eine kleine Party wegen Stavros-Nametag. Da bin ich natürlich hingegangen, eigentlich auch das erste Mal das ich ein Kretische Party miterlebte.
    Am Hafen gab's 3 Tische, mit etwa 15 oder 20 Leute. Ganz locker und gemütlich. Ich habe vor allem geredet mit einen älteren Mann von Zypern, der in Athens wohnt, und jedes Jahr zum Urlaub nach Sfakia kommt. Er war ganz deutlich: die Sfakioten sind so offen, daß er sie nur als beste Freunde betrachten kann, und deswegen kommt er immer wieder.
    Inszwischen habe ich mich ständig darüber gewundert, daß die Stühle am anderen Seite der Tisch nur eine halbe Zentimeter vom Hafenrand standen. Na ja, dachte ich, wann einer dann besoffen nach hinten kippt, landet er schön ins Wasser, und ist wieder hell. Aber wann ich aufstand um ins Bett zu gehen, sah ich daß es da unten kein Wasser gibt, aber anderthalbe Meter tiefer noch ein breiter Betonstreifen... Wie auch, ich hab am nächsten Morgen nicht gehört das den vorherigen Abend noch ein Unfall passiert war.

    Folgendes Ziel: Sougia. Ich hatte alles wieder im Auto gepackt (anfangs spießig in Taschen, aber man wird immer lockerer bzw. fauler), mein Zimmer bezahlt, und wollte gerade losfahren auf eine lange Fahrt, wann der Aristotelis mich fragte warum ich nicht mit den Fähre nach Sougia ging. Zeit zwei Jahre kommt man mit Auto weiter als Agia Roumeli: auch nach Sougia und Paleochora. Das war mir mehr als eine Gedanke wert, und eine Stunde später rollte ich mein eigenen MFG auf die Fähre.

    Drei Stunden aufenthalt in Agia Roumeli. Wie dieses Ort expandiert ist... Aber trotzdem gefiel es mir, weil es total ruhig ist. Alle Leute aus der Schlucht sitzen herum, hängen, liegen, schauen erschöpft aus, Menschen gucken ist hier ideal.

    Von die Fähre nach Sougia erinnere ich mir nur ein Ding. Oben am Berg an der Küste gab's Adler, und viele. Auf ein Moment waren da 8 riesigen Vögel zusammen, Spannweite gleich wie die Bäume da oben. Ich wüsste nicht das Adler zusammen jagen, das scheint mir unlogisch, da muss ich mich überlegen ob ich Geier gesehen habe? Leider war mein Fotokamera im Auto, das Moment wäre vorbei wann ich versucht hätte den Kamera zu hohlen.

  26. #26
    Bettina Gast

    Standard AW: Nach 5 Wochen und 7544 Kilometer

    Hallo Nimmi,

    ja, das hier viele versuchen die Treppen bei Stavris herunter zu fahren, das kommt so alle zwei drei Tage mal vor...:laugh:.....

    Sag mal, welchen Jannis meintest Du denn??

    Liebe Grüße aus Sfakia

  27. #27
    Registriert seit
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    Standard AW: Nach 5 Wochen und 7544 Kilometer

    @ Bettina

    Yiannis - von Stavris gerade aus zum Westen, das Restaurant oberhalb das kleine (künstlichen) Strand.

    @ Alle

    Danke für eure Reaktionen, ist wieder sehr stimulierend !

    LG Nimmi

  28. #28
    Bettina Gast

    Standard AW: Nach 5 Wochen und 7544 Kilometer

    Zitat Zitat von nimwegener Beitrag anzeigen
    @ Bettina

    Yiannis - von Stavris gerade aus zum Westen, das Restaurant oberhalb das kleine (künstlichen) Strand.

    ... und das ist mein Schwager.....schade, daß wir uns nicht getroffen haben...

  29. #29
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    Standard AW: Nach 5 Wochen und 7544 Kilometer

    Schön zu lesen, Nimmi, deine Berichte, zumal ich eben seit gestern auch nach 4 Wochen und 5500 km wieder zu Hause bin...allerdings mit der Fähre von Venedig und nicht Albanien.
    In Sfakia war ich auch, war auch ein nettes Treffen mit Bettina, Anette u.v.a.in Komitades.
    Die Treppe hätte ich einmal auch fast erwischt, obwohl ich da schon x-mal gefahren bin....:laugh:
    Gruß Michael

    Zum Arbeiten zu alt, zum Sterben zu jung...
    aber für Kreta topfit!



    Αν σε κλωτσήσει ένας γάιδαρος, δεν έχει νόημα να τον κλωτσήσεις κι εσύ.

  30. #30
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    Standard AW: Nach 5 Wochen und 7544 Kilometer

    Hallo Nimmi,
    herrlich wieder von dir zu lesen!
    Ich verschlinge deine Berichte förmlich. Dein Stil ist einfach genial, Man hat das Gefühl alles mitzuerleben.
    Die Auffahrt zu Stavris mag ich auch nicht so gerne. Im vergangenen Sommer wagte ich diesen Weg auch nur einmal, da wir unser Gepäck für den Sweetwaterbeach in den Hafen zu Theos Boot transportieren wollten.
    Meine Mutter saß neben mir, stieß einen Schrei aus und hielt mich offenbar für wahnsinnig.
    Aber es hat dann ja doch geklappt.
    Zwei Jahre zuvor war ich mit einem gemieteten Bus in Sfakia und habe zum Glück Bettina getroffen, die mir dann hilfsbereit das Auto auf die Hafenseite gefahren hat.Efharisto poli ! Zurück habe ich es dann tatsächlich selbst vollbracht.


    Liebe Grüße Angelika, Djamila und Sheherazade

  31. #31
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    Standard AW: Nach 5 Wochen und 7544 Kilometer

    Noch vergessen zu erzählen:
    Auf der Weg nach Sfakia bin ich noch für ein paar Stunden abgebogen um zu sehen wie Matala, Pitsidia, Komo und Kalamaki jetzt ausschauen. Daß ich mich irgendwie dabei noch verfahren habe war in ordnung, weil ich so noch was mehr vom Landschaft sah.
    Aber, Matala war mein totaler Horrorschreck. Das ist nur noch bezahlter Parkplatz und Kommerz. Wann man unbedingt auf Kreta ein Containerhafen bauen will, dann am besten in Matala, weil man in diesem Ort nichts mehr kaputt machen kann. Nun habe ich mich herb ausgedrückt, aber so schaut es aus für mich, Vergebung bitte, Vergebung bitte.
    Ich erinnere mich an eine Diskussion hier am Forum über die sehr breit ausgebaute Straße zwischen Pitsidia und Matala. Vor Ort habe ich mich auch gewundert, ob Matala so ein Landungsbahn braucht. Eher hatte ich die Eindruck, daß man viele Parkplatze neben der Straße machen will, weil es in Matala vielleicht kein Platz mehr gibt, oder zuviel Matala-Gänger ihre Autos in Pitsidia parken. So mein Gefühl nach.

    Na, wo waren wir? Sougia.

    Sougia. Auch hier bekam ich einen kleine Shock, zoviele Leute als hier von der Fähre ausstiegen, und dann die Reihe von Touringbüsse. Aber die Leute stiegen alle im Bus ein und waren schnell verschwunden. Das hatte ich mich aber vorher realisieren können, daß Samariagänger heuer auch in Sougia abgehohlt werden.
    Beim Sonnenuntergang und im Dunklen bin ich Sougia einige Malen hin und her durchgelaufen, mit ein Gefühl daß ich vielleicht am falschen Ort war. Sougia is mindestens sechs Mal großer geworden, und hat kaum noch eine gemütliche Ausstrahlung. Er dauerte schon, bevor ich eine der altesten Straßen fand, und mietete ein Zimmer bei eine alte nette Frau die von ihren Hotel ein Blumenparadieschen gemacht hat. Allerdings konnte ich mein Griechisch üben, sie sprach kein Englisch.
    Ich installierte mich im Zimmer, uberlegte ob ich am nächsten Morgen gleich wieder wegfahren wollte, und inspektierte mein Balkon. Wann man alleine reist gibt's schon öfter Momente im Sinne von 'falsche Zeit falsche Ort', aber, ich hatte jetzt sofort das Glück eine nette Frau zu treffen am Balkon nebenan, die auch alleine da war und mit das gleiche Gefühl von 'bin ich hier Richtig?'. In Sougia waren sonst fast nur Pärchen unterwegs, womit 'Anschluss' oft schwierig ist. Die folgenden Tage haben meine Nachbarin und ich viel Zeit zusammen verbracht, noch eine andere alleinreisende Frau schloß sich an, und so hat Sougia sich noch sehr gemütlich ausgepackt.

    Ein absoluter Höhepunkt war das Treffen mit zwei Motorradfahrer einem Abend beim Essen. Die Beide saßen am Tisch neben uns, und waren völlig (mehr als, aber dafür gibt's kein geschicktes Wort) besoffen. Wirklich deutlich reden konnten die nicht mehr, aber wir kriegten mit daß sie sehr gute Freunde waren, nur kurz Urlaub hatten, und einander versprochen hatten an einem Abend übertotal besoffen zu werden. Genau diese Abend... und mit das Getränk das Ouzo heißt, stell euch mal vor. Nach eine lange lustige und laute Abend (ow armer Wirt) und viele unsinnige Gespräche und Foto's, machten wir endlich Schluss. Einer der Freunde wollte auf sein Motorrad zur Zelt, eine 100 Meter weiter, aber zu dritt haben wir ihm vom Motor geschleppt und der Schlüssel sein Freund (der noch stehen konnte) übergeben. Wann wir 20 Meter vom Taverne weg waren, hörten wir den Motorrad hinter uns trotzdem starten, aber dann kann man ja nichts mehr dafür...
    Intelligent waren die Beide schon, und lustig, den möchteten wir gerne mal nüchtern treffen, aber leider haben wir sie nicht mehr gesehen.

    Am nächsten Tag bin ich mit die Nachbarin nach Elafonisi gefahren, sie war dort noch nie und wollte es gerne mal sehen, ich aber war dort einmal in 1992(?). Damals war das noch einsam und schön, aber jetzt ist auch Elafonisi zum Riesenparkplatz geworden, mit Unmengen von blöden Sonneschirme und Liegestühle. Ich glaub daß die Insel selbst eine Naturschutz-Status hat, weil dort schon viel Leute warten, aber keine Tavernen oder Sonnenschirme. Auf die Insel genossen wir denn noch ein sehr angenehmen Strand-und-Schwimm-Mittag.
    Auf dem Weg zurück nach Sougia, trafen wir ein Kreter am Straße zum Mitfahrt. In sein Dorf, nur ein paar kilometer weiter, war ich fast angehalten bei seinem Haus, wann er mir deutete weiter zu fahren, zur Kafenion. Ach ja, wird sind auf Kreta.

    Für mich wurde es langsam Zeit nach Ravdoucha zu fahren, sollte der Forums-Charalambos dort treffen. Meine Nachbarin hatte noch zwei Tagen bevor sie von Heraklion heimfahren musste, ihr passte es auch mit zum Norden zu fahren und hat mich nach Ravdoucha begleitet.
    Das Treffen mit Charalambos hat leider nicht geklappt, na ja, meine fröhliche Nachbarin war da, und wir trafen noch einen berühmten Deutschen Filmproducer, nen cooler Typ. Diese tage waren übrigens von heftigen Regen und Gewitter betont, nix Sonne, aber gutes Essen.
    Von meine Nachbarin musste ich mich am Busstation in Chania leider verabschieden, und bin noch einen Tag in Ravdoucha gebleiben.
    Eine Ausflug musste ich hier noch machen: es gab ein Adler ganz nah am Kliff und wollte darum ein Adlernest suchen und fotografieren. Direkt nebenan hoch laufen sei zu gefährlich, wurde mich erzählt, und hab' dann versucht in einen weiten Umfahrt mit meinem Auto irgendwie da hoch zu kommen. Ein Abenteuer von alleine, über den letzten Schotterweg den mit PKW eigenlich nicht mehr zu tun ist, und ich kam auch nicht wo ich sein wollte, eine Kilometer zu weit, eine Zaun wo man nicht durch kann, und die Sonne fast unter. Aber einige foto's von dieser Pampa stelle ich hier mal 'rein.

    1. Sougia - Balkon
    2. Ravdoucha - Eselchen oder Maultier

    Der Rest betrifft den Ausflug im Pampa:

    3. Letzen Schotterweg
    4. Ziegies
    5. Unverschrocken Ziegies
    6. Schafhirts Ruin
    7. 'Hydrographic Office Reference Mark - 1974'
    .
    ... Das soll mir jemand bitte erklären, so ein kleines Ding, unfindbar mitte im Pampa.
    ... Ich stieß darauf, und konnte es, nachdem ich ein paar Mter davon gelaufen war,
    .... wirklich nicht mehr wieder finden.
    .
    8. Die leere Pampa wo ich das Mark fand.
    9. Ruin im Sonnenuntergang.
    -
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  32. #32
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    Standard AW: Nach 5 Wochen und 7544 Kilometer

    Hallo Nimmi,

    ....Deine Berichte ?! -> Einfach ein Genuss !!
    Du hast einen wunderbaren Schreibstil.
    Viele Grüße von
    Britta

    Kreta, meine zweite "Heimat".

  33. #33
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    Standard AW: Nach 5 Wochen und 7544 Kilometer

    Paleochora.

    Soweit ich mich erinnere war ich nur einmal in Paleochora, in etwa 1984. Keine schlechte erinnerung, wie ich bei meine ältere Geschichte beschrieben hab.

    Auf der hinfahrt jetzt, traf ich viele Straßenbaustellen, es soll wohl eine Highway werden, und das Wetter war schlecht, mit Gewitter auch. Irgendwo halbwegs sind zwei Blitze direkt hintereinander eingeschlagen, etwa 150 Meter von mir. TSAK-TSAK, ich kann es nicht anders beschreiben. Wann's dunkel wäre hätte ich wahrscheinlich 'nen absoluten Riesenschock bekommen.
    Na, wem wundert's, Pale ist mehr als 10 mal größer geworden seit 1983. Ich habe eigentlich nichts wiedererkannt, ausser die Eukalyptussen kurz vor dem Ort. Mit dem Auto bin ich erst mal links und rechts durchgefahren, habe Stücke herumgelaufen, und das tat schon weh... Der schicke Boulevard, leider, das Strand lockt daher gar nicht mehr an. Aber schlimmer noch, ganz links am westlichen Strand gab's damals kleine Sandflächen in den hochlaufenden Felsen wo man so unheimlich schön zelten konnte und das ganze Strand übersehen. Das ist jetzt alles gesprengt, dort läuft jetzt eine Straße zum häßlichsten neuen Hafen von Kreta, direkt dahinten. Das schönste Teil von Pale ist einfach nicht mehr da. Grrrrr...
    Aber über die Atmosphäre kann ich nicht klagen. Wie die Kreter und die Besucher sich da integrieren, das kann wahrscheinlich nur in Pale. Ich nam einen Zimmer für eine Nacht weil ich morgens nach Gavdos wollte, mit die Fähre um 8:00 Uhr. Aber die Nacht war sehr lange, trinkend mit ein sehr einzigartiges Pärchen das ich getroffen hatte. Logischerweise habe ich am Morgen die Fähre verpasst, und um 12:00 Uhr mein Geld für das Ticket ohne Diskussion sofort zurück gekriegt. Das ist mal wieder Kreta!
    Gavdos musste ich aufgeben, die nächste Fähre war 3 oder 4 Tage später, das wurde mir zu riskant wann ich bei ebentuellen Sturm nicht rechtzeitig zurück könnte. Ein paar Tage blieb ich noch in Pale, und bekam zunächst einen sehr einfachen Zimmer mit schöne Zugangstreppen unter eine Felspartie, bei den liebe alte Evangela. Sie spricht nur Griechisch, ist aber un-heim-lich nett. Ich konnte eigentlich nicht gehen oder ankommen ohne mich eine Viertelstunde zu setzen und mit ihr zu reden. Sie erzählte mir das diese Sommer eine 'katástrofi' war, fast keine Kunden. Also, wir helfen ihr nächstes Jahr aus die Probleme, okay? Rechts vom kleinen Hafen, direct hinter das 'Hotel on the Rocks' in eine alte Straße -> Rooms Evangela. Die einfache Zimmer sind sehr billig mit geteiltem Badezimmer, nix Luxus, aber sie hat ein modernere 4-Persons Zimmer mit eigenen Douche usw. Gerade diese Zimmer ist sehr schon gegen die Felsen gebaut, 35 Euro p/N. Check it out!
    Von Pale machte ich einige Ausflüge zum Osten (Anidri) und Westen. Die meist westlichen Bucht in Kriós hat mir sehr gut gefallen, auch wenn's da ständig knallte, die schöne felsigen grüne Hügel nebenan ist bei den lokalen Bevölkerung sehr geliebt zum Jagen.
    Vielleicht darum habe ich mal Kaninchen gegessen (herrrrlich), und nachher im Gespräch mit der Wirt eine Unmenge von Raki getrunken. Aber dabei blieb es wohl nicht, diese Abend, und irgendwann bin ich vom Stuhl gefallen, ein Schnitt im Ohr und ein blaues Auge zu Folge. Ich hätte das schon wissen können, weil am Abend hatte ich schon drei mal ein Glas kaputt fallen lassen...
    Kein Grund stoltz zu sein, aber trotzdem war mein nächstes Ziel den... großen Raki-Einkauf !

  34. #34
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    im schönen Odenwald
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    Standard AW: Nach 5 Wochen und 7544 Kilometer

    Hallo Nimmi,

    achja Pale :) - wir waren in diesem Juni zum ersten Mal dort und haben uns sehr wohl gefühlt. Am Anfang war ich etwas erschrocken, weil ich es mir eigentlich doch lieber etwas ursprünglicher wünsche, doch dann habe ich mich dem Ortsrhythmus gut angepasst. 1983 hätte es mir aber wahrscheinlich noch viiiiiel besser gefallen.
    Wir empfanden Paleochora allerdings auch als recht guten Ausganspunkt für Ausflüge in alle möglichen Richtungen.
    Ich hoffe sehr, dass Pale sein Flair noch lange behalten kann ...

    Viele Grüße,
    Romy

  35. #35
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    Standard AW: Nach 5 Wochen und 7544 Kilometer

    @ RomyO

    Glaub wohl, daß Pale sein Flair noch lange behält. Viel Besucher kommen immer zurück, und die Einheimischen haben noch kein Uebergewicht!


    Anogia.

    Der Italiener auf den Fähre nach Kissamos hatte mir schon erzählt daß es in Kalyves ein Laden gibt mit Holzfässer, wo man vielleicht Raki bekommt. Von Paleochora zum Norden und Osten fahrend, habe ich also erst mal in Kalyves rumgeschaut. Das Wetter war sehr drückend, und diese Tour hat mir nur Schweiß gekostet, und hab in Kalyves kein Raki bekommen. Der Laden verkaufte lokale Wein von schickiemickie Fässer. Komisches Ort, Kalyves, einerseits sehr dorflich, anderseits ziemlich touristisch.

    Na, weiter mal wieder, nach Anogia. Das war schon eine lange Strecke, teilweise einsame Bergstraßen entlang, aber schön. Etwa 15 Kilometer vor Anogia, kam ich an dem (wegen Marihuana) berüchtigten Dorf Zoniana vorbei. Neugierig als ich bin, habe ich sehr gut herum geschaut, aber natürlich gab's nichts besonderes zu sehen, ausser... 500 Meter vor dem Dorf gab's 3 Streifen von Kugellöcher quer über die Straße. Das kann nur von einem Kalasjnikov oder so gewesen sein, den wahrscheinlich nicht die Polizei gehörte...

    Dieses Teil von Kreta schaut noch ziemlich traditionell aus, vor allem Anogia, wo's viele alte Leute gibt die alle schwarz gekleidet sind, und auf jede Ecke im Kafenion zu sehen sind, fast massenweise. Auch die Generation unter den Alten tragt oft noch schwarz, aber vielleicht hat das mit Tourismus zu tun, sowie die Teppichen und Tischdecken die man dort mit Haufen einkaufen kann.
    (Das letzte habe ich übrigens auch nicht wiederstehen können, weil Freunde meine Kinder zu logieren hatten, und mein Haus und Pflanze überwacht haben, dann muss man was mitnehmen, nicht?)
    Ich fand ein Zimmer in ein gemütliches Hotel, wo man sich locker bei den Familien vor den TV setzen kann.

    Das schönsten an Anogia war wohl, daß ich drei Tage nur Griechisch gesprochen habe, mit meine gar nicht ausreichende Kenntnis dieser Sprache. So lernt man. Ich entdeckte eine Taverne namens 'Xylouris' (jaja, Familien von...) wo ich viel Zeit verbrachte, redend mit alte Männer, vor allem mit ein Sokrates-lookalike den man hier 'o Yermanikos' nennt, weil er immer nur Bier trinkt. Und filosofisch war er schon.
    Alles auf Griechisch, und auch war's mir gelungen den Wirt zu erklären, das ich 20 Liter Raki einkaufen wollte. Der Wirt sagte dazu, ich sollte am nächsten Tag um 12:00u in seine Taverne sein mit meine noch leere Kanister, er würde mir mitnehmen zum Raki-Einkauf - den gleichen guten Raki den er im Taverne hatte.
    Das ließ ich mich kein zwei mal sagen, also, am nächsten Tag war ich punktlich da. Natürlich kam der Wirt erst eine Stunde später, aber um 14:00u rief er mich zu seinem Pickup-Truck, und fuhren wir los.
    Zehn Kilometer davon, kurz vor Zoniana, fuhren wir berg-ab, um ein oder zwei Ecken herum, und plötzlich waren wir bei eine Weinmacherei/Rakibrennerei. Ein paar riesige Tonne mit Traubenschale standen herum, und das bubbelte und bubbelte vom fermentieren. Meine Kanister war schnell gefüllt, und mußte 50 Euro bezahlen. Das Rechnen uberlasse ich euch, liebe Leser...
    Ich dachte zuerst, daß der Wirt auch etwas einkaufen wollte, aber dann wurde mir klar daß er NUR für mich hierher gefahren war, sehr sehr nett also, ich fühlte mich beinahe schuldig.
    Unterwegs war übrigens sehr viel Polizei zu sehen, der Nachlauf von das Geschehen um Zoniana. Der Wirt erzählte mir, daß man die innere Asten von Olivenbäume ausgeräumt hat, und da drinnen die Marihuana wachsen ließ, damit es von draußen nicht zu sehen war. Ganz clever. Das alles wär auch beim Gleiche geblieben, wann nicht ein paar dumme Jungs auf Polizisten geschossen hatten, die aber doch ganz nett vorher angerufen hatten daß sie um etwas anders vorbei kommen müssten...

    Zum Thema Raki muss ich noch etwas aussuchen. Vor 20 jahr gab's in Heraklion noch ein sehr dunkle Laden mit riesigen holzerne Fässer mit Raki (dieser Laden ist leider nicht mehr da). Diese Raki war ein bischen gelb, vom Alter oder vom Holz, und solche Raki wollte ich eigentlich kaufen. Aber in Anogia wurde mir erklärt, man kann Raki nicht in Holz lagern, oder höhestens eine Monat, weil der Alkohol sonst durch das Holz verdunstet. Hhhmmm, gibt's das noch auf Kreta? Gereifte Raki aus Holzfässer? Oder war das etwas sehr einzigartiges damals in Heraklion?

    Wie auch, meine Raki-Einkauf hatte geklappt, und nun wollte ich, vor ich wieder heimfahren musste, noch eine ruhige Woche in Dytiko. Ganz ruhig aber ist das nicht geworden.

    Zu den Fotos:
    1. Gewebe. Ich glaube, das Modell Kopftuch ist typisch für diese Gegend.
    2. Die Mutter vom Hotel räumt ein Blatt weg.
    Miniaturansichten angehängter Grafiken Miniaturansichten angehängter Grafiken Klicke auf die Grafik für eine größere Ansicht

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    Geändert von nimmi (18.October.2008 um 16:41 Uhr) Grund: Kleinigkeit

  36. #36
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    Standard AW: Nach 5 Wochen und 7544 Kilometer

    Nord, Süd, down & up.

    Von Anogia aus, wollte ich quer über den Psiloritis nach dem Süden fahren, und hatte mich richtig gefreut diese Tour endlich zu machen, hoffentlich mit auch ein Besuch an den Ideo Andro Höhle. Dazu sollte ich erst mal Benzin tanken. Sja, auf Urlaub kann es passieren daß man keine Nachrichten hört oder liest, und so hatte ich gar nicht mitbekommen das die Lastwagenfahrer mal wieder am Streik waren. Erste Tankstelle: hatte zu. Zweite Tankstelle: ein Zettel mit 'Telos' - ausverkauft. Dritte Tankstelle: ochi, nothing.
    Schönes Dilemma, ich konnte nicht über den Psiloritis, und wenn, dann hätte ich in Dytiko gar kein Benzin mehr, und wer weiss wie lange die Streik noch dauerte. Es gab keine andere Wahl als nach Heraklion zu fahren mit den restlichen Benzin, und dort schauen was sich entwickelt. Inszwischen hatte ich das Schreckbild vor Augen, meine Raki noch im Tank schütteln zu müssen!
    Bei jeden Tankstelle unterwegs haltete ich an, aber überall war's ausverkauft. Nicht weit von Heraklion gab's plötzlich eine Tankstelle mit warteten Auto's, das gab mir ein bisschen Hoffnung. Der Betrieber sagte mir, er erwartete Benzin in 3 oder 4 Stunden, der Streik sei vorbei. Auf solange warten hatte ich kein Lust, und es kam mir vor das Heraklion auf jeden Fall am ersten mit Benzin versorgt würde. Kurz vor Heraklion bin ich abgezweigt zu den Weg nach Agii Deka, und bei den ersten Tankstelle auf dieser Weg gab's... frische Benzin. Voll Glück gehabt. Und ich konnte direkt weiter nach Dytiko; auf den Psiloritis-Tour musste ich wegen Zeitverlust aber verzichten.

    In Dytiko erwischte ich den letzten freien Zimmer, ohne Balkon, aber was soll's, bin eh kein Balkonbewohner. Fast sofort traf ich ein Pärchen, das ich unmittelbar zum Freundenkreis rechnen konnte. Sowas ist seltsam, eine totale Verständigung in nur wenige Zekunden. Und noch mehr unheimlich nette Leute kamen dazu, die diese Woche zu etwas besonderes machten. Ein sehr lustigen Anfang war es, die ersten zwei Tage.
    Es ist schwierig zu beschreiben, was passierte nachdem ich zum zweiten mal in diesen Urlaub eine traurige Nachricht bekam; eine gute (und meine alteste) Freundin rief mich an, daß sie ernsthaft krank ist und nicht viel Zeit zum leben mehr hat. Das war ein Schock. Ich wollte die Stimmung nicht verderben und mich dem Moment zurückziehen, aber viele Hände auf meine Schulter zwangen mich zurück auf mein Stuhl: 'du bleibst jetzt hier!'... Den restlichen Tag sind nur seriöse Gespräche gelaufen, und jeder hatte seine/ihre Geschichte und eigene Erfahrungen zu erzählen. Beseits (oder wegen) den schlechten Nachricht, ist etwas sehr wesentliches gelaufen in unsere kleine Szene, vor allem an diesen Tag, und das hat einen tiefen Eindruck hinterlassen.

    Na, wir kamen auch wieder zum lachen. Mit das Gefühl zwischen gute Freunde zu sein, haben wir noch tolle Tage und Abenden erlebt. Wie's im Norden in den Hotels sgn. 'Grieschische' Abenden gibt, haben wir in Dytiko eine 'Österreichische' Abend gehat. Jemand wollte mit andere Musiker im Ort Gitarrenmusik machen, aber zusammen spielen konnte (wollte?) er nicht, stellte sich heraus, und so wurden wir traktiert auf seine Oesterreichische Lieder. Ausgehalten haben wir das nicht, aber darüber gelacht schon. (Dazu muss ich sagen, daß ich nichts gegen Österreichische Songs habe, nur das Prozess war irre.)
    Es gab ein netter Typ (ihm muss ich als Hippie bezeichnen) der dort wohnt, und zum ersten mal sein Vater (mit Partner) dort zu Besuch hatte. Aus Oesterreich, etwa 70 oder 75 Jahre alt. Auch unbeschreiblich, wie zu diesem altem Mann eine neue Welt aufgegangen ist. Zum ersten mal im Leben war er in so ein abgefahrenen Ort, und alle haben ihm sofort 'Hippiepapa' genennt, so wurde er auch immer angesprochen. Der Mann war total beëindruckt von der Offenheit, das Unkomplizierte, der Atmosphäre am Tisch, und seine Aussage nach würde er noch Monate brauchen das zu verarbeiten. Wir sagten ihm, daß er nächstes Jahr mit lange Haare und Bart zurück kommen wird (was ich wirklich nicht ausschleißen kann). Im herz wie sein Sohn, bloß ein anderes Leben gehat.
    Das war sicher nicht alles, jedoch es lässt sich nicht alles aufschreiben.

    Diese Woche dauerte mir zu kurz, aber ich musste heimfahren. Der Abschied von allen fiel mir schwer. Wann ich mein Zimmer bezahlte, nam einer der Taverne-Brüder eine kleine Plastikflasche mit Flüssigkeit unter aus dem Schrank, und mit seinem unterkühlten Humor und langsamer Stimme meinte er: 'ziz iz for Christmaz'...

    So kam ein Ende an diesem Kreta-Wiedersehen. Über den langen Heimfahrt kann ich wenig melden, es war schon einsam, schlaflos, und habe in Nord-Griechenland leider auch kein Daouli (Trommel) mehr gefunden, den ich noch kaufen wollte. In Deutschland ist mir noch ein nagelneuen Reifen geplazt auf einen Bürgersteigrand der mir 'auf dem Weg lag', aber zu klagen habe ich Nix, denn beim fahren ist nichts schlimmeres als das hier passiert, auf den 7544 Kilometer, Albanien inklusiv.

    Und was macht der Nimmi jetzt? Er macht Pläne für's nächste Jahr!

    LG,
    Nimmi

  37. #37
    Stifti Gast

    Standard AW: Nach 5 Wochen und 7544 Kilometer

    Vielen Dank für den tollen Bericht, das war sehr interessant!!! Wir haben uns immer gegenseitig vorgelesen und uns darüber gefreut. Wir hatten einige Jahre ein Wohnmobil, mit dem wir auch Kreta erkundet haben und so kennen wir diese unbeschwerte Art des Reisens: Heute hier - morgen dort, bin kaum da, bin ich fort - - -

    Aber es gibt natürlich auch Leute, die die Sicherheit pauschaler Reisen genießen. Wir haben aber auch dieses Fernweh in uns und freuen uns über neue Leute und Landschaften.

    Verständnisvolle Grüße von Stifti :biggthump

  38. #38
    Bettina Gast

    Standard AW: Nach 5 Wochen und 7544 Kilometer

    Lieber Nimmi,

    danke für Deinen schönen Reisebericht, hat wieder einmal viel Spaß gemacht von Dir zu lesen.....

    Liebe sfakiotische Grüße

  39. #39
    charalambos Gast

    Standard AW: Nach 5 Wochen und 7544 Kilometer

    Hallo Nimmi
    Bin jetzt leider auch wieder zurück.
    Wie immer Klasse deine Schreibweise. So schön kann ich leider nicht schreiben, aber glaube mir, so ähnlich wie du Kreta erlebst, so fühl ich es auch. Nochmals ein grosses Dankeschön.
    Ich glaube, hätten wir uns in Ravdoucha getroffen, wären wir wohl Beide vom Hocker gefallen.
    Übrigens hatte ich keine Spritprobleme, dafür aber Probleme mit dem echten wahren Sprit. Meinem Lieferanten war der Raki ausgegangen und er sagte mir ich müsste noch ein paar Wochen warten, hätte ich liebend gerne getan. Aber ein Freund kratzte dann noch ca. 20 Kilos zusammen und somit kann der Winter kommen.
    Ich schreib dir bald eine PM, aber zur Zeit funktioniert mein Compi nicht richtig.
    Bis bald
    Babis

  40. #40
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    Standard AW: Nach 5 Wochen und 7544 Kilometer

    Hallo Nimmi,

    herrlich, Dein Bericht
    Du hast ja viel gesehen, viel erlebt. Schade, dass Du schon fertig geschrieben hast. Bin gespannt, was Du nächstes Jahr für Pläne hast, ob wieder Kreta oder etwas anderes. Aber eines ist ja wohl klar, egal wohin Du fährst: ein Bericht wird fällig...

    Grüße
    Sonne :smiley5:
    LG Monika
    Gib' jedem Tag die Chance, der schönste Deines Lebens zu werden! (Mark Twain)

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