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Thema: ein Jahr Kreta 1980

  1. #121
    charalambos Gast

    Standard AW: ein Jahr Kreta 1980

    So, nun waren wir beide also wieder voll in Lohn und Brot. Tolis und seine deutsche Freundin, ich glaube sie hieß Iris und stammte irgendwo aus dem Norden Deutschlands, waren wirklich sehr nette und angenehme Zeitgenossen in etwa dem gleichen Alter wie wir, so um die 25 .
    Unsere neue , vorläufige Bleibe war ein wirklich schmuckes Steinhaus mit einem schönen Garten, teils verwildert, aber teilweise auch durch die liebevolle Pflege der Hausherrin eine prachtvolle Blumeninsel. Wir fühlten uns sofort heimisch, das Zusammenleben von uns Vieren war ähnlich wie in einer WG. Wir durften die Nächte in deren Wohnzimmer schlafen. Auch Hector fand in dem Hund von Tolis einen tollen Spielkameraden.
    An die erste Nacht kann ich mich noch besonders gut erinnern. Die Gastgeber hatten sich bereits in ihr Schlafzimmer zurückgezogen und Dave und ich breiteten unsere Schlafsäcke auf dem Wohnzimmerboden aus. Wir bekamen fast einen Herzinfarkt als sich unversehens eine grüne Schlange einen Weg durch die Möbelstücke suchte. In den Orangenhainen hatte ich des öfteren Kontakt mit diesen Viechern, aber da mußte man ja immer damit rechnen, aber in einem Haus? Nun war uns gar nicht mehr zum Schlafen zu Mute. Total verstört holten wir Tolis um ihm unsere Entdeckung zu zeigen. Ganz gelassen beruhigte er uns und meinte nur, wir sollten uns an ihr nicht stören, sie sei so etwas wie ein Haustier das jeden Abend ihren "Rundgang" durch das Haus machen würde. Sie sei aber ungiftig und völlig harmlos. -Na dann gute Nacht-
    Die erste Zeit war uns gar nicht wohl bei dem Gedanken an unsere Mitbewohnerin, aber im Laufe der Zeit gewöhnten wir uns an sie.

    Unsere Arbeit bestand darin, die von zumeist weiblichen Helferinnen geernteten Trauben in Kisten und Körben zwischen den Rebstöcken hindurch zu einem großen Sammelplatz zu tragen. Dieser war wie ein großes Feld. Und zu meiner Überraschung wurden die Trauben nicht zu Wein verarbeitet. Nur ein geringer Prozentsatz der Ernte wurde zur Weinherstellung verwendet, glaube ich jedenfalls noch so in Erinnerung zu haben.
    An diesem großen, freien Platz legten wir die Reben auf Netzen am Boden aus.Dort wurden sie von der Sonne zu Rosinen getrocknet. In diesen Wochen der Ernte sieht die Gegend um Archanes wie ein bunter Fleckenteppich aus. Überall verwandeln die Trauben, die je nach Austrocknungsgrad von hellem Grün in gelb, rot, braun und dunkelbraun übergehen, dise schöne Landschaft in ein farbenfrohes Naturgemälde.
    Die Winzer und Weinkenner unter Euch mögen meine nichtfachmännische Ausdrucksweise nachsehen.

    Tolis war ein sehr gebildeter und an allem interessierter junger Kreter, und so verbrachten wir die warmen Nächte in seinem Garten mit interessanten Gesprächen und Diskussionen in englischer Sprache. Dabei erfuhren wir viel über Traditionen der Kreter, aber auch über die Sehnsüchte und Zukunftsgedanken der jüngeren Generation. Ich erinnere mich noch heute gerne an die gemütlichen Abende mit den intensiven Gesprächen und der guten Bewirtung der Beiden.
    Wenn es die Zeit zuließ machte Tolis meist sonntags mit uns Ausflüge in die nähere Umgebung, speziell nach Archanes. Er war ein wirklich großzügiger und bemühter Arbeit- und vor allem Gastgeber -und er sah in uns nicht nur die billige Arbeitskraft!
    Es war einfach eine wundervolle Zeit in einer sehr freundschaftlichen und harmonischen Atmosphäre.

    Einen gibt`s dann noch.
    Gruß Robert, wie ich bei Tolis wieder genannt wurde.

  2. #122
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    Standard AW: ein Jahr Kreta 1980

    Hallo Robert,

    danke für die Fortsetzung. Es ist als wäre man dabei. Ob ich bei der Schlange hätte ruhig schlafen können, mag ich bezweifeln. Ich hätte mich dann wohl nach draußen in eine Hängematte begeben.

    Grüßchen Ilona

  3. #123
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    Standard AW: ein Jahr Kreta 1980

    Hey Charalambos,

    Habe ich mich derzeit auch gefragt, warum Rozinen und nicht wein. Vielleicht weil das kein Investition fragt und schneller Geld aufliefert, obwohl weniger?
    Deine Schlange brachte mir noch auf eine kleine Geschichte (dazu muß ich noch etwas Zeit investieren...)
    Toll, solche Leute die auf dein Pfad erschienen sind !

    Nimwegener

  4. #124
    charalambos Gast

    Standard AW: ein Jahr Kreta 1980

    Ja Nimwegener, es ist schon traurig wenn ich bedenke, daß ich Rosinen regelrecht verabscheue aber den Wein umso mehr bevorzuge. Zum Glück reicht die Weinproduktion bis jetzt noch für meine Aufenthalte!
    Na denn Prost!

  5. #125
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    Standard AW: ein Jahr Kreta 1980

    Hallo Robert,

    habe Deine Geschichte mit Deinen tollen Erinnerungen mit Spannung gelesen.
    Tolle Erfahrungen hast Du da gemacht, dass war ja fast wie in einer Familie, eben echte Gastfreundschaft.
    Viele Grüße von
    Britta

    Kreta, meine zweite "Heimat".

  6. #126
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    Standard AW: ein Jahr Kreta 1980

    Zitat Zitat von charalambos Beitrag anzeigen
    ...Einen gibt`s dann noch.
    Gruß Robert, wie ich bei Tolis wieder genannt wurde.
    Hi Robert,
    nun habe ich alles in einem Zug durchgelesen, bis auf den Einen, der ja noch fehlt. Ich hoffe er erscheint in Bälde, bin neugierig!

    Im Sommer '80, ja, da habe ich gerade meine Lehre beendet, bei der Firma gekündigt und bin mit ein paar Kumpels nach Polen getrampt... Als wir im Herbst zurück kamen waren wir erstaunt dass die ostdeutsch/polnische Grenze für gewöhnliche DDR-Bürger in Richtung Osten bereits geschlossen war...

    Zu dieser Zeit bin ich ja bekanntlich nicht auf Kreta gekommen, ansonsten wären wir uns eventuell und vielleicht und wenn die Umstände es gewollt hätten sogar mal begegnet. In diesem Maße "auszusteigen" war im damaligen Osten Deutschlands leider nicht wirklich möglich, obwohl sowas immer mein Traum war.
    Sieh mich in diesem Sinne als "Bruder im Geiste", auch wenn sich mein damaliges mehr oder weniger "ungeregeltes Leben" nur auf den Ostblock beschränkte. :)

    Grüße, Frankus
    ----- ----- Ohne Dampf kein Kampf!
    .

  7. #127
    charalambos Gast

    Standard AW: ein Jahr Kreta 1980

    Hallo an (fast) Alle
    Ich glaube,daß ich den ultimativen Abschlußbericht noch schuldig bin. Dieser wäre garantiert nicht dramatisch und Leute wie ..... können sich jederzeit abstinent halten!
    Gruß Babis

  8. #128
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    Standard AW: ein Jahr Kreta 1980

    Hallo Charalambe,

    gute Entscheidung, Danke !

    :clap::clap:

    Gruß hermann
    Ist noch λ ? Ja, aber das φ ist noch ρ !

    Alle Infos über Frangokastello:http://www.Frangokastello-und-Meehr.de
    Unser aktueller Reiseblog:http://www.HerrMANaufReisen.wordpress.com

  9. #129
    andreanamou Gast

    Standard AW: ein Jahr Kreta 1980

    Hallo Babis!!

    Schöööön!!
    :boing: Ich freu´ mich!! Ich freu` mich!! :boing:

    W I L L K O M M E N zurück im (Forums)-leben.


    Andreanamou

  10. #130
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    Standard AW: ein Jahr Kreta 1980

    Hallo Robert, wir vermissen dich!
    Schön zu Ende schreiben und bleiben!!

    Dorli :Knuddel:
    Und gingest Du bis ans Ende der Welt, Du findest keine Insel wie diese!

    N.Kazantzakis

  11. #131
    charalambos Gast

    Standard AW: ein Jahr Kreta 1980

    Liebe Dorli
    Ich bin bei Euch, aber halt anders, Du verstehst schon.
    Man kann ja nicht Alles und Jeden lieben.

  12. #132
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    Standard AW: ein Jahr Kreta 1980

    Hallo Robert,

    ich freu mich, dass Du wieder da bist und weiter schreibst. .... .... :boing:

    Danke Ilona :Knuddel:

  13. #133
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    Standard AW: ein Jahr Kreta 1980

    Hab ich was verpasst...

    Wann geht es denn wieder weiter....

    Viele Grüße
    TomTom

  14. #134
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    Standard AW: ein Jahr Kreta 1980

    Babis,

    Das ist Triumph der Weisheit !!!

    Nimwegener

  15. #135
    charalambos Gast

    Standard AW: ein Jahr Kreta 1980

    Jo Nimmi....................Bist ja echt ne Bereicherung fürs Forum!
    Will Dich, deine Äusserungen und Deine Statements usw. nicht mehr missen!
    Kali nichta Filii mou

  16. #136
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    Standard AW: ein Jahr Kreta 1980

    Zitat Zitat von charalambos Beitrag anzeigen
    Hallo an (fast) Alle
    Ich glaube,daß ich den ultimativen Abschlußbericht noch schuldig bin. Dieser wäre garantiert nicht dramatisch und Leute wie ..... können sich jederzeit abstinent halten!
    Gruß Babis
    Na fein! Und belass es bitte nicht nur bei diesem Einen!

    Zitat Zitat von charalambos Beitrag anzeigen
    ...Man kann ja nicht Alles und Jeden lieben.
    Das ist wohl wahr!

    Grüße, Frankus
    ----- ----- Ohne Dampf kein Kampf!
    .

  17. #137
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    Standard AW: ein Jahr Kreta 1980

    Hi Charalambos,
    mich freut es sehr, dass du wieder schreibst.
    Gruß Anette

  18. #138
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    Standard AW: ein Jahr Kreta 1980

    Hi Robert,

    schließe mich den Vorschreibern an, denn auch ich freue mich auf die angekündigte Fortsetzung.

    Viel Grüße aus Lübeck nach Regensburg
    Herbert

    PS Die Berichte über das historische Kreta und insbesondere Deine Berichte sind für mich ein Highlight des Forums

  19. #139
    charalambos Gast

    Standard AW: ein Jahr Kreta 1980

    Wie`s aussieht werdens wohl doch noch 2 Berichte
    Nach sehr scönen und arbeitsreichen Wochen bei Tolis verabschiedeten wir uns von unseren netten Gastgebern, denn es war schon Mitte Oktober geworden. Wie ich schon sagte, an Geld hatten wir nicht allzuviel verdient, aber diese Gastfreundschaft und das Teilhaben am fast schon familiären Leben zählte sowieso mehr als alles Andere.
    So beschlossen wir möglichst an der Südküste Richtung Fournes zu trampen, um noch ein paar schöne Tage am Libyschen Meer genießen zu können bevor wir wieder arbeiten mußten. Unser Weg in den Süden führte zuerst in die Gegend von Pirgos. Der uns mitnehmende Kreter fragte uns, ob wir bei ihm arbeiten wollten. Wir willigten ein, da ja jede noch so kleine Drachme gebraucht werden konnte. Wo genau weiß ich nicht mehr, aber es gab in der Nähe von Pirgos ein Lagerhaus. Dort wurden riesige Säcke, vermutlich mit Düngemittel oder Getreide, abgefüllt, und wir verluden diese auf einen LKW.
    Nach zwei Tagen körperlich harter Arbeit zogen wir weiter. Wir wollten eigentlich nach Lentas, aber irgendwie fuhr das erste anhaltende Fahrzeug direkt bis Rethymnon und wir fuhren einfach bis dorthin mit. Wir hatten ja die Freiheit, sprich es war eigentlich vollkommen egal, wohin wir in Richtung Westen mitgenommen wurden. Von dort ging`s dann bis Vrisses. An dem schönen schattigen Dorfplatz unter den riesigen Bäumen liesen wir das Schicksal entscheiden, wo uns der nächste Autostop in Richtung Süden hinbringen würde. Das Schicksal meinte es gut, denn wir landeten in Frangokastello, das wir noch nicht kannten, und so verbrachten wir hier noch sehr geruhsame Tage.
    Ende Oktober erreichten wir schließlich wieder Fournes. Eigentlich hatte ich schon ein wenig Bammel vor dem ersten Treffen mit Manoli, es waren ja schon viele Wochen seit unserer Abreise vergangen. Aber die herzliche Begrüssung seinerseits ließ alle meine Zweifel, ob unser Verhältnis wieder so gut sein würde, vollkommen verschwinden. Natürlich wurde ich am Abend wieder in sein Haus eingeladen, mit allen mir bereits bekannten Annehmlichkeiten. Und auch Manolis Schwester hatte endlich wieder mich zum Zöpfeflechten!
    In Fournes selbst hatte sich seit unserer Abreise nicht viel verändert, außer, daß sich die Natur durch den lange ersehnten Regen wieder einigermaßen erholt hatte. Die Orangen-und Olivenbäume waren nun endlich wieder vom Staub befreit.
    Mein Haus präsentierte sich in dem selben Zustand wie wir es verlassen hatten, alle Einrichtungsgegenstände und Kochutensilien befanden sich noch an ihrem angestammten Platz. So hatte ich sofort ein gutes Gefühl, so als ob der verlorene Sohn wieder zurückgekehrt wäre, also ganz einfach heimisch. Und auch Hector fühlte wohl ähnlich, er kontrollierte wohl alle seine Lieblingsplätze.
    In den folgenden Wochen gab`s wieder genug zu tun, zuerst in den Olivenhainen und Ende November begann auch schon die Arbeit mit den Mandarinen und Orangen.
    So Mitte November trudelten auch schön langsam wieder neue Globetrotter und Freaks im Dorf ein. Aber diesmal war ich es, der ihnen erklärte, wie man es anstellt, um an Arbeit zu kommen.
    Werner war leider nicht mehr im Dorf, man munkelte die Liebe zu einer Holländerin hätte ihn weitergetrieben. (Hallo Nimmi, es soll eine Arnheimerin gewesen sein). Kurz nach unserer Ankunft stieß auch Helmut wieder zu uns. Er kam vom Peloponnes mit neuen Werkzeugen und Muscheln für seine "Produktion" fürs nächste Jahr. Auch er hatte schon seit vier Jahren ein und denselben Arbeitgeber, der ihn schon erwartete. Helmut richtete sich mit seinem Zelt wie jedes Jahr im Garten seines Bauern ein. Obwohl ihm von diesem jedesmal ein leerstehendes Haus angeboten wurde, zog er es vor, immer in seinem eigenen "Haus" zu wohnen. Dementsprechend sah seine Unterkunft wie ein einziger Flickenteppich aus.
    So vergingen die Wochen mit Poli Dulia, vielen neuen Erlebnissen, neuen Bekanntschaften und so wurde es Anfang Dezember.

    Das nächste mal heißt es Abschied nehmen von der Insel, zwar nicht für immer, aber von den schönsten Erlebnissen meines bisherigen Daseins.
    Genehmige mir jetzt noch von meinem 20 Liter Vorrat Tsikoudia ein paar Stamperl
    Jamas Bobbabis

  20. #140
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    Standard AW: ein Jahr Kreta 1980

    Toppie !
    Und ich muß noch mit lesen anfangen...

  21. #141
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    Standard AW: ein Jahr Kreta 1980

    Das kann ich völlig mitgenießen, wie das Schicksal, oder Wind, oder Auto, oder Leute, egal wer-was, dich irgendwo bringt wo du auf dem Moment auch unbedingt sein sollst. Und, Babis, damals wohnte ich nicht in der Nähe von Arnheim, und vor ich je eine Frau aus Arnheim kennte, kennte ich schon eine sehr liebe Frau aus... Regensburg. Da wir sowieso einanders Reïnkarnation scheinen zu sein (mir schleppt auch keiner noch im Flugzeug z.B.) ...... usw!

    Und, stin igiya su

  22. #142
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    Standard AW: ein Jahr Kreta 1980

    Hallo Robert,

    wie schön, wieder Deine Geschichten zu lesen!
    Anschaulich und gefühlvoll geschrieben, meine Sehnsucht wächst ....

    Viele Grüße,
    Romy

  23. #143
    rebe Gast

    Standard AW: ein Jahr Kreta 1980

    Hallo charalambos,
    danke dafür, daß Du Deine Erzählungen fortsetzt und abschließt. Es macht Spaß dabeizusein!
    LG Renate

  24. #144
    charalambos Gast

    Standard AW: ein Jahr Kreta 1980

    Hallo Nimmi
    Schau mal hier nach, ob du früher so um 900 nach Chr. gelebt hast, und zwar so wie ich im heutigen Ägypten
    http://users.pandora.be/gad/re/duits.html
    Ich hatte vor 1200 Jahren gleich 3 Berufe! Kann ich mir gar nicht vorstellen, heute reicht mir der eine schon.
    Gruß Babis

  25. #145
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    Standard AW: ein Jahr Kreta 1980

    Verlassen wir lieber den Reïnkarnation-Theorie... Ich war weibliche Manager in den Müll-Business, um 1775, in Süd-Japan. Echt. Was habe ich falsch gemacht, daß ich jetzt Mann bin und schaffen muß?

    VG Nimwegener

  26. #146
    charalambos Gast

    Standard AW: ein Jahr Kreta 1980

    Nachdem ich am Donnerstag mich nach Dalmatien und Albanien begeben werde, will ich noch bis nächste Woche mit meinem letzen Bericht verabschieden. Um aber alle Zweifel auszuräumen, werde ich auf Art des Nimwegeners noch hin und da einige "Erlebnisse" verkünden.
    Gruß Babis

  27. #147
    andreanamou Gast

    Standard AW: ein Jahr Kreta 1980

    Zitat Zitat von charalambos Beitrag anzeigen
    ........werde ich auf Art des Nimwegeners noch hin und da einige "Erlebnisse" verkünden.......
    Gruß Babis
    Oh ja, mach´ das!!


    ************************************************** ***
    Komm´ gestärkt durch neue Erfahrungen und Erlebnisse zurück, bleib´ gesund....Glück und Sonnenschein.....naja, alles was man sich für eine Reise so wünscht....

    Bis denne,
    Andreanamou

  28. #148
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    Standard AW: ein Jahr Kreta 1980

    Aber Ende Juni zum Griechenfest in München bist schon wieder zurück?
    LG Reinhilde

    Wenn du nicht kämpfst, dich nicht bemühst, hast du nicht das Recht zu hoffen.

  29. #149
    charalambos Gast

    Standard AW: ein Jahr Kreta 1980

    Danke Andrea und Reinhilde, in München bin ich dabei, freue mich schon Dich persönlich kennenzulernen.
    Gruß Robert

  30. #150
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    Standard AW: ein Jahr Kreta 1980

    Um aber alle Zweifel auszuräumen
    Wer an dir zweifelt, Babis, den lade ich herzlich aus mal bei mir vorbei zu kommen, und dann bin ich eine Weile nicht so 'tier'lieb... :laugh:

    Nimminichtimernst

  31. #151
    charalambos Gast

    Standard AW: ein Jahr Kreta 1980

    Nun noch wie versprochen der Abschlußbericht eines wundervollen Jahres auf Kreta
    Im November und Dezember war also die Orangenernte schon voll im Gange. Trotz dieser relativ regnerischen Wochen machte mir meine Arbeit bei Manoli sehr viel Spaß und alles war schon richtig zur Routine geworden, so als ob ich in meinem ganzen Leben nie etwas anderes gemacht hätte. So durften Helmut und ich auch wieder nebenbei die großen Sattelschlepper aus Chania wieder beladen. Inzwischen kannte ich auch schon die verschiedenen Orangenhaine von Manoli, welche komischerweise sehr verstreut lagen und teilweise bis Skines, Alikianos und fast bis Meskla reichten. Obwohl ich damals noch keinen Führerschein besaß, durfte ich desöfteren auch selbstständig mit seinem Pickup die eingebrachte Ernte zu seinem Haus fahren und dort abladen. Und ohne das obligatorische Stamperl Tsikoudia, kredenzt von Manolis`Frau, kehrte ich nicht zurück, dafür hatte mein Chef schon gesorgt.
    Die Abende verbrachten wir teils in meinem Haus oder mit den anderen Tagelöhnern bei Eleftheria mit Tavlispielen und Gesprächen.
    Eleftheria war eine ältere Witwe und hatte einen leicht behinderten Sohn, der den ganzen Tag auf seinem Esel durch das Dorf ritt. Mit ihr hatten wir immer etwas zu lachen, aber das wären eigene Geschichten. Nur kurz, die Gute hatte wahrlich Haare auf den Zähnen und jeder neuankömmling hätte allen Grund gehabt, sich vor ihr zu fürchten, wenn sie mit ihrer schrillen , durch Mark und Bein dringender Stimme ihre offensichtlich ständig mißliche Laune kundtat. Aber sie hatte das Herz auf dem richtigen Fleck, was sie oft genug bewiesen hatte.

    Irgendwann kam dann der entscheidende Tag,in der sich meine Zukunft in eine andere Richtung drehen sollte.
    Mitte dezember machte sich David berechtigte Gedanken über seinen bald ablaufenden Reisepaß. So reifte sein Entschluß für 2,3 Wochen nach England zurückzukehren um die behördlichen Dinge zu regeln. Da wir inzwischen wirklich dicke Freunde waren, wollte ich ihn nicht alleine losziehen lassen, außerdem stand ja bald Weihnachten an und es wäre eine gute gelegenheit wieder mal meine Eltern und Freunde zu sehen. Wir beschlossen gemeinsam bis Deutschland zu trampen. Ich würde dann in regensburg warten, um zusammen wieder nach Kreta zurückzukehren.
    Ich erzählte Manoli von meinem Vorhaben und er verabschiedete sich schweren Herzens von mir. Ohne es zu wissen, daß ich ihn nicht wiedersehen würde, fiel mir dieser Abschied, obwohl nur für 2 oder 3 Wochen geplant, ungewöhnlich schwer. Und auch meine nächste Handlung war irgendwie seltsam. Obwohl mich Hector nun fast ein ganzes Jahr überallhin begleitet hatte, wollte ich ihn diesesmal nicht in das für ihn wohl ungewohnt kalte Klima Mitteleuropas mitnehmen. So brachte ich ihn nach Alikianos zu einem deutschen Paar, das ich im Laufe der Monate bei meinen sporadischen Besuchen dort kennengelernt hatte. Die Beiden hatten selbst einen Hund mit dem sich Hector sehr gut verstand, und bat sie gut auf ihn aufzupassen, wovon ich überzeugt bin, daß sie dies auch taten.

    Dann zogen wir los, den üblichen Weg, Fähre, Thessaloniki, Grenze. Von dort aus mit Bus und Zug, Geld hatten wir inzwischen wieder. In Deutschland ging`s dann wieder gut mit Autostop. Da wir eine Adresse von Bernd, einem freak aus Fournes, in Amsterdam hatten, begleitete ich Dave noch bis dorthin, wo wir noch 2 Tage blieben. Dann trennten sich unsere Wege, er fuhr nach England und ich nach Bayern in mein "zweites" Zuhause. So verbrachte ich die feiertage in familiärer und Freundesumgebung. David kam viel später als erwartet nach Regensburg, denn durch den völlig bürokratielosen Kretaaufenthalt hatten wir nicht bedacht, daß über Feiertage gar keine Behörden erreichbar waren, bzw. diese Mühlen noch langsamer mahlen als sonst eh schon.

    Jetzt werde ich meinen Bericht beenden. Nur soviel, im September desselben Jahres wurde ich zum ersten mal Vater, mehr ist dazu eigentlich nicht zu sagen, außer, daß es wirklich lange gedauert hat, mich mit der neuen Situation abzufinden.
    Ich habe mich für diese große Verantwortung entschieden, was zu langen, glücklichen Jahren geführt hat. Und meine beiden Jungs möchte ich um nichts auf der Welt mehr missen!

    Ja, irgendwann Ende Januar trudelte dann auch David ein - und wie es sich für gute Freunde gehört blieb er sogar knapp zwei Jahre in meiner Nähe, denn er hatte sich in eine nette Regensburgerin verliebt, bis es ihn dann nach Indien zog.

    Eine kleine Anm,erkung noch.
    Seit diesem Jahr habe ich nie die Sehnsucht nach dieser insel und den Bewohnern verloren, auch wenn es sechs lange Jahre gedauert hat, bis ich bei einem Kurztrip im Dezember wieder kretischen Boden betrat.
    Ich hoffe, man konnte meine Liebe zu der Insel erahnen, auch wenn´s nicht einfach ist, Gefühle auf den monitor zu bringen. So hoffe ich, daß ihr ein wenig an einem für mich wunderschönen und prägendem Jahr teilhaben konntet.
    Und wie schon vorher gesagt, ein paar Episoden eines kretischen Dorfleben gäb`s ja auch noch.

    Gruß Bob

  32. #152
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    Standard AW: ein Jahr Kreta 1980

    Hallo Babis,

    Eigentlich geht's dir sogar sehr gut ab, deine Gefühle auf den Monitor zu bringen. Vielleicht habe ich einen besonderen Monitor, weil es hier einfach rausspringt. Wenn ich das richtig verstanden habe, tut mir sehr leit für dich... Manoli.

    Ich wunsch dir erst mal ein schönes Dasein in die Dalmatien und Albanien (nicht weiter?).

    Grüße,
    Nimmi

  33. #153
    charalambos Gast

    Standard AW: ein Jahr Kreta 1980

    Hi Nimi
    Wie das so oft mit Frauen ist, meine Freundin wollte mal eine griechische Auszeit, hab kein Problem damit, muß sie halt im September wieder mit.
    Und glaub mir, die beiden Länder sind auch sehr schön, das griechische Vokabelheft ist schon verstaut. Ich hoffe, ihr laßt mir noch ein paar Häppchen auf dem Teller.
    Charalampos

  34. #154
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    Standard AW: ein Jahr Kreta 1980

    :clap: Robert, danke, daß wir dran teilhaben durften!

    Spannend, mitfühlend und neugierig machend waren deine Geschichten über 1 Jahr Kreta.

    Du solltest wirklich mal versuchen, deine Geschichte niederzuschreiben und zu verlegen...

    Ja, und das Leben kann sich schneller wenden, als man glaubt, vor allem durch eigene Kinder.

    Schade, dass die Story nun vorbei ist!

    Eine spannende Zeit jetzt in Albanien, macht`s guad!

    Dorli
    Und gingest Du bis ans Ende der Welt, Du findest keine Insel wie diese!

    N.Kazantzakis

  35. #155
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    Standard AW: ein Jahr Kreta 1980

    Danke für die schöne Geschichte/n, hat mir sehr viel Spass gemacht sie zu lesen....:smiley71:

    Grüße
    TomTom

  36. #156
    Kreta-Klaus Gast

    Standard AW: ein Jahr Kreta 1980

    Charalambe,
    eine schöne und runde Geschichte ist es geworden, die ich mit Interesse und Vergnügen gelesen habe.
    Danke, Klaus

  37. #157
    Registriert seit
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    Standard AW: ein Jahr Kreta 1980

    Hi Robert,

    vielen Dank für Deine Geschichte, die mich sehr angerührt hat, denn ich habe auch einen "besonderen Monitor" wie Nimmi.
    Ich glaube, dass viele hier diesen Monitor haben.

    Freue mich auf die angekündigten Episoden.
    Wünsche Euch eine schöne Zeit in Albanien und Dalmatien.

    Viele Grüße nach Regensburg
    Herbert

  38. #158
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    Standard AW: ein Jahr Kreta 1980

    Robert :)

    also, ich warte auf die Zugaben, die da noch kommen werden
    Und wenn Du zurück bist, bekommst Du einen Spezialteller Mezedes von mir angerichtet ... mach's gut!
    LG Reinhilde

    Wenn du nicht kämpfst, dich nicht bemühst, hast du nicht das Recht zu hoffen.

  39. #159
    Jutta Gast

    Standard AW: ein Jahr Kreta 1980

    Hallo Robert

    ich habe Deine Berichte auf einen Rutsch heute nacht durchgelesen, Du schreibst sehr schön und ich glaube auch ich habe besagten Monitor, :)

    Ich freu mich , das Du dich für Deine Kinder entschieden hast, und die Verantwortung dafür übernommen hast.


    Viel Spass in Dalmatien und Albanien.

    Ich freu mich schon auf Deine kleinen Kretageschichten.



    liebe Grüsse aus dem noch etwas kühlen Moers, aber die Sonne lugt gerade um die Hausecke, und ich hoffe es wird wärmer.
    Jutta

  40. #160
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    Standard AW: ein Jahr Kreta 1980

    Hallo Robert,

    danke für Deine wunderschöne Geschichte die sehr eindrucksvoll geschrieben ist. :Knuddel:

    Ich freue mich schon auf Deine kleinen Geschichten die Du versprochen hast.

    Jetzt wünsche ich Dir erst mal einen schönen Urlaub und komm heil und mit einem schönen Bericht zurück.

    Grüßchen Ilona

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