Wie Ihr mir ja letztes Jahr vielfach prophezeit habt, hat mich der Kreta-Virus voll erwischt. Also habe ich mir eine Woche
Urlaub genommen und bin, diesmal alleine, auf die Insel geflogen.
Hier nun mein Kreta-Reisetagebuch....:
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14.05.2010 - Tag 1
Um 2 Uhr morgens klingelte der Wecker nach einer Nacht, die gefühlte 5 min. gedauert hatte.
Schnell in die Klamotten gesprungen, im Bad fertig gemacht Kaffee getrunken und noch einmal
das Handgepäck gecheckt und dann ging es auch schon ab zum Flughafen.
Tom und ich hatten beschlossen, dass er mich nur eben kurz absetzt und dann wieder nach Hause
fährt - er war doch recht müde und wollte schleunigst wieder ins Bett, ganz im Gegensatz zu mir.
Kurz nachdem ich meinen Koffer aufgegeben hatte, kamen auch schon Mino und seine Tochter.
Durch ein Bild im Forum habe ich ihn auch sofort erkannt. Kurz stellten wir uns einander vor,
denn die Beiden wollten ja auch ihr Gepäck loswerden.
Dann gingen wir gemeinsam durch die Zollkontrolle zu unserem Gate. Es war recht bald klar,
dass wir uns gut verstehen würden und wir besprachen unser weiteres Vorgehen nach der
Landung, da wir unsere Mietwagen von verschiedenen Anbietern bekommen sollten.
Nach einem ruhigen Flug erreichten wir dann den Flughafen Heraklion. Als wir aus dem Flugzeug
kletterten, traf uns schon der Hitzschlag…es hatte bestimmt so um die 27 °C und das schon am
Vormittag - abgeflogen waren wir bei Kälte und Regen.
Kurz darauf bekamen wir auch schon unsere Autos zugeteilt und los ging es auf der New Road in Richtung Sfakia.
Einen ersten Stopp machten wir beim Lidl in Rethymno, denn wir alle brauchten dringend etwas zu trinken.
Kurz darauf ging es auch schon weiter.
Kurze Zeit später verließen wir die New Road und es begann die Strecke, die mir im Vorfeld einiges
Magengrummeln verursacht hatte: die Serpentinen runter in die Sfakia.
Rückblickend kann ich aber sagen, dass ich mir für nichts und wieder nichts Sorgen bezüglich der
Strecke in die Sfakia gemacht habe. Ganz im Gegenteil - ich fand die Serpentinen einfach nur herrlich.
Aber es macht schon einen riesen Unterschied, ob man bloß Beifahrer ist, oder ob man selber fährt.
Da ich mir einen Wagen der Klasse A gemietet hatte, kam ich leider nicht ganz so gut weg vom Fleck,
wie ich es gerne gehabt hätte. Also kroch ich so meines Weges und der arme Mino musste des öfteren
auf mich warten. Die große Demütigung kam dann aber in Form eines Milchtransporters…der Fahrer wollte
nett sein und mich vorbeilassen; nur tat er dies auf dem steilsten Stück, welches er finden konnte.
Das ich nicht rückwärts gerollt bin, war schon eine Meisterleistung von mir. Nachdem ich meinen
Lachanfall überwunden hatte (der Fahrer kriegte das natürlich auch mit und grinste sich einen),
ging es aber dann auch schon weiter.
Am Ende der Ortschaft Ammoudari suchten wir dann die Taverna Manousses auf, von der wir im Forum
gelesen hatten. Diese Taverna wird von besagtem Manousses und seiner deutschen Frau Marion geführt.
Nach einem kurzen Beschuppern kamen wir auch ganz schnell in eine nette Unterhaltung und Marion
servierte uns ein köstliches Mal: für mich gab es ein Omelette mit Tomaten, Speck und Käse, Mino und
seine Tochter bestellten sich einen Bauernsalat und Tzatziki. Das Essen war einfach, aber dafür reichlich
und vor allem seeeeehr lecker. Dann wurden wir von Manousses genötigt, den ein oder anderen Raki auf
das Wohl des Hauses zu trinken.
Nach ca. 2 Stunden rissen wir uns dann aber doch los und begaben uns zu unserm nächsten Ziel, der
Taverna Giorgios in Komitades.
Bei Anette und Giorgios wollten Mino und seine Tochter die ersten vier Tage ihres Urlaubs verbringen.
Auch hier wurden wir auf das herzlichste begrüßt und ich fühlte mich sofort mehr als heimisch.
Als die beiden anderen von Anette zu ihren Zimmern geführt wurden, forderte Giorgios mich auf,
mich zu ihm und einem netten älteren Ehepaar aus England zu setzen. Er stellte mich ihnen als seine
neue Freundin vor und erneut hieß es „jammas“ mit reichlich Raki.
Später begleitete mich Mino nach Chora Sfakion und lotste mich zu meiner Unterkunft, den „Three Brothers„,
denn der Weg dahin ist nicht ganz ohne, geht es doch steil den Berg hoch.
Nachdem wir dann Bettina herbeigerufen hatten (sie war gerade bei ihrer Schwiegermama),
setzten wir uns zum ersten Kennenlernen auf ein Glas in die Taverna…und da war es dann,
das absolute Gefühl von Urlaub. Ein wunderbarer Ausblick und natürlich das Meeresrauschen – einfach nur herrlich.
Als Mino sich wieder nach Komitades verabschiedete, bezog ich mein Zimmer: schlicht, aber sehr sauber!
Danach begab ich mich zu Bettina nach Hause und wir quatschen und tratschten, was das Zeug hielt.
Gegen 20 Uhr ging ich nochmals in die Taverna, um noch eine Kleinigkeit zu essen (gebratene Auberginen
und Zucchini mit Tzatziki) und auf einmal wurde ich hundemüde. Der anstrengende Tag forderte seinen Tribut.
Daher schleppte ich mich in meine Behausung und fiel bald darauf in einen tiefen, erholsamen Schlaf.