Nichts lieber als das. (Also fast nichts ;-))
Ganz lohnend ist Leigh Fermors Buch über die Mani.
Und wenn jemand 'Hide and seek' von ihm findet, über die Zeit auf Kreta, wäre das ganz wunderbar!
Nichts lieber als das. (Also fast nichts ;-))
Ganz lohnend ist Leigh Fermors Buch über die Mani.
Und wenn jemand 'Hide and seek' von ihm findet, über die Zeit auf Kreta, wäre das ganz wunderbar!
Kali spera,
hab' mir heute den thread und einige links angesehen. Ich weiß nicht ob ich es dabei übersehen habe:
GEORGE I. PANAGIOTAKIS
DOKUMENTE ZUR SCHLACHT UND ZUM WIDERSTAND AUF KRETA 1941-45
Heraklion 2000 ISBN 960-86570-3-2
Habe ich im Frühjahr in der Bücherei in Matala erstanden (15 €). dreisprachig in griechisch, englisch und deutsch, d.h. die Seitzahl von 432 muss man entsprechend interpretieren. Nichts desto trotz bietet das Buch einen teilweise detaillierten Überbick und enthält vor allem eine Menge an Photografien. Die Themenbereiche der Photografien kann ich nicht alle aufzählen, aber es enthält eine vielzahl alte Photos der zerstörten Orte, der Widerstandskämpfer und leider auch der Erschiessungen sowie Photos derjenigen, die diese zu verantworten haben.
Ist aber u.a. hier aufgeführt http://www.matala-kreta.de/Historisches.htm
Online habe ich leider nur einen Anbieter / ein Exemplar gefunden:
http://www.abebooks.de/servlet/BookD...9711C463346327
Yassas Volker
Volker,
danke schön für den Hinweis. Wir haben des Buch bei den Quellen im Wiki schon drin und ich hab es auch.
Aber echt, ich freu mich, wenn Ihr mit die Augen aufhaltet und Tips gebt. Ist auch für manch einen sicher interessant, der nicht extra ins Wiki guckt.
Ich gucke jetzt auch regelmäßig bei ebay, was da so zum Thema angeboten wird. Ist schon ziemlich bizarr, deutschsprachig scheint es größtenteils heroisierende Literatur zur deutschen Besatzung zu geben. Hab mir jetzt sogar Landser-Heftchen bestellt, die eine z.B. knatschverkehrte Darstellung der Kreipe Entführung liefern. Und das gibt es jede Menge Photos, die deutsche Soldaten dort geschossen haben.
Hallo zusammen,
leider kann ich hier keine informativen Beiträge zu diesem Thema leisten.
Nach den vielen Aufenthalten auf Kreta wusste ich natürlich oberflächlich, dass die Deutschen zur NS-Zeit auf Kreta ganz übel gewütet haben.
Anhand Dejas Auflistung wurde mir allerdings ganz übel. So hatte ich es mir nicht vorgestellt!
Bei unserem diesjärigen Urlaub hat mich ein alter Kreter in einem Supermarkt bei Kissamos angesprochen, ob ich Deutscher sei, was ich wahrheitsgemäß bestätigte.
Er begann sofort zu erzälen, dass er wohl Schuster war und mit den Deutschen in diesem Bereich im 2.WK zusammenarbeitete. Er verkaufte Schuhe von den Deutschen Soldaten. Was ich allerdings nicht so richtig verstanden habe war, wie er diese Schuhe bekommen hat. Mein Eindruck war, dass er seine "Ware" wohl von denen bekommen hat, die die kretischen Vergeltungen / Partisanen nicht überlebt hatten.
Er erklärte mir ganz offen und lächelnd, dass er gegen Deutsche gekämpft und auch erschossen hat.
Für mich war dies ein sehr bedrückendes Erlebnis und wusste echt nicht zu reagieren!
Wie oben geschrieben, keine rechere, wollte es nur loswerden.
Hallo Manä,
vielleicht hat der Schuster mit den deutschen Soldaten getauscht, Es gab wohl wegen der Transportprobleme vor allem gegen Ende des Krieges Schwierigkeiten, die Truppen zu versorgen. Schuhe waren während der deutschen Besatzungszeit absolute Mangelware. Es wird in mehreren Quellen erzählt, daß es Brauch war, daß alle - Engländer, Neuseeländer, Kreter - die nachts mit Schiffen von der Südküste nach Kairo geholt wurden, ihre Schuhe auf Kreta am Strand bei den dort Bleibenden ließen.
Also jetzt nicht die aliierten Truppen, die von dort evakuiert wurden, sondern die Geheimdienstkräfte und kooperierenden Kreter, die auf Kreta die Funkstationen betrieben und Kommandounternehmen (z.B. Kreipe entführen) durchführten.
Das Buch gibt es im Buchladen in Matala!!!!!
Außerdem Super -Buch zu dem Thema. "Der kretische Gast" von Klaus Modick. Da werden die Fakten aus Xylanders Buch auch verwendet. Ist aber ein fiktiver Roman, gibts überall in deutschen Buchläden.
Es sollten sich viel mehr Kreta-Touristen darüber informieren und natürlich, die die dort leben erst recht. Interessant sind auch die verschiedenen deutschen Stellungen (z.B. bei Kalamaki, Ruinen mit deutschen Wandmalereien und Sprüchen in Süterlinschrift, ebenso deutsche Ruinen auf dem Kefali (Südkap Kreta)
http://www.daserste.de/ttt/beitrag_d...878t0w6~cm.asp
Erschütternd! Die Verbrechen auf dem Festland, wahrscheinlich weniger Kreta.
Gruß Joe
Auf Kreta gabs mehr als genug.
Guck mal hier:
http://www.kreta-wiki.de/wiki/Kondomari
und dann andere Orte hier:
http://www.kreta-wiki.de/wiki/Katego...r_Repressionen
(z.B. Amiras, Alikianos, Kandanos, Chora Sfakion, Kallikratis)
Den Film in der ARD hab ich leider verpasst, muss mal gucken ob man ihn als Live-Stream irgendwo bekommt, oder ob er in einer der zahlreichen Kultursendungen wiederholt wird.
Auf das Buch "Blutiges Edelweiss" bin ich neulich vom Verlag hingewiesen worden. Hat es jemand schon in Händen gehabt?
@ Wolfgang, mein Kurzkommentar ist etwas missverständlich ....
Ich weiß, dass es auch auf Kreta vergleichbare Verbrechen gegeben hat.
Mir fehlt dafür jede Erklärung: warum (und unter welchen Bedingungen) sind
Menschen dazu in der Lage?
Der TV-Bericht enthielt Bsp. aus dem Norden. Vermutlich geht es in dem Buch -
wenn überhaupt - auch nur am Rande um Vorkommnisse auf Kreta. Das
war eigentlich meine Aussage.
Um das zu überprüfen, muss mal jemand nachschauen. Schließe mich insofern
der Frage von Nisso an.
Dieser Kommentar (Rezension) über das Buch von Hermannn Frank Meyer ist lesenswert:
http://www.amazon.de/exec/obidos/ASI...D1KWL3A8UKEH5K
Geändert von joe (11.February.2008 um 11:08 Uhr) Grund: ergänzt
Gruß Joe
Nisso, zumindest ein Interview mit dem Autor hier
www.podcast.de/episode/593097/Blutiges_Edelweiss
Gruß Joe
Hatte in der Familie ein Grossonkel der auf Kreta als Fallschirmspringer war,viel hat er nicht erzählt.Aber er war auch in Kriegsgefangenschaft auf Kreta und eine Freundschaft von vater-vater,Sohn- Sohn bis zu Enkel- Enkel hat sich erhalten. War auch schon einen Gruss ausrichten,der Sohn hat leider in Chersonnisos ne Kneipe in der Bannmeile und so hab ich mich nach einer Stunde aus dem Staub gemacht.
Wir sind mal bei ner Radtour durch ein Dorf gekommen (Name entfallen) das von Deutschland als wiedergutmachung aufgebaut wurde ,aber noch nie einer darin wohnte.(Stolz der Kreter).Hab mir auch Bücher über den Krieg auf Kreta gekauft,ist schon schlimm was da passiert ist auf beiden Seiten
H. F. Meyer´s HP = www.hfmeyer.com
Er schreibt insbes. über die 1. Gebirgsdiv.(Westgriechenland); auf Kreta
waren m.W. 1941/42 die 5. und die 6. Gebirgsdivision. Vom Grundsatz dürfte
vieles vergleichbar sein. Ansonsten bleibt sicher noch einiges, was auf der
Insel geschehen ist, aufzuarbeiten.
Sicher, für fast alle Nationen gibt es Kapitel, über die man später gerne hinweg sieht.
Wir neigen dazu. viel zu schnell und gründlich zu vergessen.
Gruß Joe
Kreta spielt in dem Buch kaum eine bzw. keine Rolle. Es geht hauptsächlich um
die Region Pindus / Westgriechenland incl. Korfu, Athen, Saloniki.
Abzuwarten bleibt, ob es juristische Versuche geben wird, Teile des Werkes
als unzutreffend zu widerlegen und so Druck auf den Verlag und den Autor
auszuüben.
Übrigens waren auch von griechischer Seite Personen /Militärs an Ereignissen
beteiligt. Die haben mit den Deutschen zusammengearbeitet und z.T. nach dem Krieg
in Griechenland Karriere gemacht, genauso wie dt. Militärs, die anschl. in der
Bundeswehr weiter aktiv sein konnten. Insofern gibt es auf beieden Seiten noch
einiges aufzuarbeiten. Das Problem der Kollaboration ist insofern ebenfalls ein
altbekanntes Thema.
Gruß Joe
Nun doch ein wenig über Kreta in dem Buch zu finden:
H.F. Meyer geht auf S. 131 kurz auf die Besetzung der Insel Kreta ein: Einnahme durch dt. Truppenteile zwischen dem 20. 5. und 1. Juni gegen Widerstand von alliierter Seite und Einheimischen. Dabei gab es hohe dt. Verluste, das 10-fache im Verhältnis zum dt. Griechenland-Feldzug.
Meyer erwähnt eine aus D angereiste Juristendelegation, die über 100 Greueltaten lt. Aussagen dt. Fallschirmjäger dokumentiert hat. Es handelte sich um Taten, die von Kretern bzw. neuseeländischen Maori-Soldaten begangen worden seien in Verletzung der Haager Landkriegsordnung.
(sh. Bundesarchiv Freiburg, RW2/v.146: Völkerrechtsverletzungen der brit. Streitkräfte und der Zivilbevölkerung auf Kreta)
Meyer erwähnt anschl. den Sühnebefehl v. General K. Student (auf Weisung Görings), in dem Kontributionen, Niederbrennen von Ortschaften, Erschießungen bis zur „Ausrottung der männlichen Bevölkerung ganzer Gebiete“ als „Vergeltungsmaßnahmen“ genannt werden. Auf der Grundlage dieses „völkerrechtswidrigen Befehls“ seien bis zum Sommer 1941 Dutzende von Dörfern zerstört worden und Hunderte kretischer Geiseln erschossen worden. (Quelle: Bundesarchiv Freiburg: RH28-5/4B, S. 412 sowie Marlen von Xylander: Die deutsche Besatzungsherrschaft auf Kreta.
Freiburg 1989)
Buch enthält auch ein Foto mit am 2. 6. 41 in Kondomari ermordeten 19 Zivilisten als "Sühne" für einen hinterrücks erschossenen (dt.) Offizier ...
Gruß Joe
Die "Sühnemaßnahmen" hatten natürlich immer einen "Grund".
Einige Gräueltaten wurden auch von alliierter Seite begangen.
Es ist aber strittig, ob das in dem zunächst benannten Umfang geschah. Es ließ sich auch oft nicht mehr feststellen, ob die grausamen Verletzungen vor oder nach dem Tode der Fallschirmjäger getätigt wurden. Etlichen Zeugen war offenbar auch nicht bewußt, wie Leichen schließlich aussehen, wenn sie Tag(e) in der Hitze herumliegen.
Die deutsche Propaganda (Goebbels) wollte dieses Thema (auch) deshalb zunächst nicht veröffentlichen. Erst später, als es sich nicht mehr verheimlichen ließ, weil die Gegenseite darüber berichtete, wurde das ausgeschlachtet.
Zur Völkerrechtswidrigkeit.
Man kann zwei gegensätzliche Standpunkte sehen (abgesehen von moralischen Kategorien):
- Diejenigen, die mein Land unterwerfen wollen, bekämpfe ich mit ALLEN mir zur Verfügung stehenden Mitteln. Die Haager Konvention hilft mir nicht bei der Verteidigung meiner Freiheit, ich ignoriere sie (sie schützt mich dann aber auch nicht).
- Ich beachte die Haager Konvention (ob die Kreter die kannten? Oder die deutschen Soldaten?) und erwarte, daß auch der Feind sich daran hält. Ich nehme hin, daß mein Land besetzt wird und kämpfe ggf nur als erkennbarer Kombattant. Dann kann der Feind allerdings mit erheblich weniger Truppen mein Vaterland beherrschen und damit woanders erfolgreicher sein.
(Pech nur, wenn einzelne Landsleute sich nicht ebenfalls daran halten und meine Familie, mein Dorf dann trotzdem vernichtet wird).
Ich bemühen mich, die auch von Dir genannten Dokumente im Militärarchiv einzusehen. Vielleicht darf ich sie dann auch hier herzeigen
.
Von Patrick Leigh Femor gibt es jetzt 2 Neuauflagen in Deutsch
http://derstandard.at/?url=/?id=3227180
Am 15.4. findet ein Vortrag über deutsche Greueltaten 1943 auf Kephallonia statt, ich denke mal in Hagen?
Hier die Information dazu
http://www.dgg-hagen.de/Veranstaltun...ahl=2008-04-15
Joe, die Kondomari-Photos des Bundesarchivs sind alle hier zu sehen.
Die Kameradschaft der Gebirgsjäger hat vor einem bayrischen Gericht einen Punktsieg erlangt, unglaublich.
http://www.jungewelt.de/2008/07-14/031.php
Danke für den Hinweis, finde ich wirklich heftig dass die schon unglaubliche Tatsache, dass nie einer der Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen wurde, jetzt derart für sie verwendet wird!
Wenn man das Buch "Schatten ohne Mann" von Kadelbach liest, dann kann man es mit fortgesetzter Lektüre nicht fassen dass sich alle herausgeredet haben - die Greueltaten müssen von Phantomen begangen worden sein - eben "Schatten ohne Mann" :smiley42:
HalloNissomanin!
Man kann sich nur wundern,das ältere Kreter einem so freundlich entgegentreten.Mir hat mal ein alter Mann zu verstehen gegeben:
Er könne Italiener nicht leiden.Die Deutschen hätten ja gekämpft.
Unglaublich,nach den Greueltaten von uns.
Gruß Thomas
Danke für den Link Charalambe!
Annette
(Und auch für den Herzog-Film im Spinalonga-Thread. Der ist ja klasse!)
Buchtip:
Ich bin vorgestern an einem Supermarktbücherständer über "Dichter im Waffenrock" von Arn Strohmeyer gestolpert, recht neu von 2006. Er durchleuchtet die biographischen Hintergründe von Erhard Kästner, Autor des immer noch viel und gern gelesenen Buches "Kreta", welches in Hesse-artiger Sanftheit und nicht ohne sprachlichen Reiz das Kreta der Kriegsjahre beschreibt. Für alle, die sich fragen, wie der Autor das hinbiegen konnte und die einen erläuternden Rückblick auf den humanistischen Phillhellenismus Goethes und Schiller nicht scheuen sei die Lektüre empfohlen. Für die Beschreibungen der Massaker an denen Herr Kästner vorbeischauen konnte braucht man dann allerdings ein ziemlich dickes Fell. Ich selber war von dem "Kreta"-Buch Kästners vor 10 Jahren sehr angetan. Schön jetzt zu wissen, dass Kästners Schwester es vor Herausgabe in der jungen Bundesrepublik gründlich "überarbeitet" hat.
Gruss, Frente
Zu Kästner:
Auch ich war zu meinen *Kreta-Anfangszeiten* von Erhart Kästners Buch "Kreta" begeistert, anlog von seinem Buch "Ölberge, Weinberge".
Aber nach Jahren der Erkenntnisgewinnung, insbesondere zur Rolle Kästners als Wehrmachtsdolmetscher, sehe ich die Bücher mit anderen Augen.
Will die Bücher nicht verteufeln, aber man muss sich gleichzeitig mit Kästner
beschäftigen.
klaus2
Froh schlägt das Herz im Reisekittel, vorausgesetzt man hat die Mittel. (W. Busch)
Gut dass das hier erwähnt wird. Auch mir hat Arn da die Augen geöffnet.
Stefan
Anfrage der Linkspartei im Bundestag
http://www.welt.de/welt_print/arti22...echenland.html
Hier ist die Anfrage auch im Originaltext (Gelesen hab ich sie noch nicht).
Gruß
Annette
Hallo AwI
Hier speziell für Dich ein Artikel
http://www.fr-online.de/in_und_ausla...em_cnt=1375880
Gruß vom behinderten Babis
Ein faszinierender Mensch, wenn das alles wahr ist. Hut ab. :clap:
Axel
Prima, Babis, danke sehr! Hab's gleich im wiki bei Leigh Fermor verlinkt.
Soweit ich weiß, ist das schon wahr, was da geschrieben ist. Der Bericht über die Wanderung 1933 von Hoek van Holland bis an die ungarische Grenze (Zeit der Gaben) ist sehr lesenswert. Und die Entführung und anders auf Kreta ist gut belegt. Allerdings haben Moss und Leigh Fermor die Entführung nun nicht zu zweit gemacht. Da waren schon eine ganze Menge Krete, die da mitgemacht haben.
Der Sohn des Chauffeurs des Generals, den das Forum hier mitgesucht und gefunden hat, war übrigens dieses Jahr auf Einladung von Tachataki in Archanes (oder schrieb ich das schon? ).
Gruß
Annette
Wieder was Neues von den Gebirgstruppen
http://www.nrw.vvn-bda.de/texte/0436_knorr.htm
und die Antwort
http://www.nrw.vvn-bda.de/texte/0429_gebirgsja_ger.htm
Der Sohn des Chauffeurs war im Mai auch auf dem Deutschen Soldatenfriedhof als dort die Gedenkfeiern stattfanden.
Ich konnte mich leider nicht mit ihm unterhalten da er sich intensiv
mit jemanden unterhalten hat und dann plötzlich verschwunden war bzw. ich ihn nicht mehr gesehen habe.
Gruß Zephyr
Hallo Ihr,
ich lese mich erst langsam an dieses Thema heran.
Nichts desto trotz, ein wenig weiß man ja;
dieses wenige langt aus, um hier am Feiertag mit einem doch etwas komischen Gefühl im Bauch vor dem Mahnmal in Sfakia zu stehen und die eigenen Kinder bei der Kranzniederlegung und der griechischen Nationalymne zu sehen....
Ich habe noch nie auch nur einen "komischen" Blick eines Einheimischen "kassiert"...........
Bettina,
Du, Dein Kosta und Eure Kinder: das sind doch die besten Antworten auf die Greueltaten und die Wahnideen der damaligen Deutschen! Ihr (und noch ein paar andere) seid der Beweis, dass Liebe stärker ist als jeder Hass.
Ο στενοχωρημένος Λύκος
Bettina, ich finde Lukos' Antwort auch richtig gut. Und ich hab auch die Erfahrung gemacht, wenn auch natürlich nicht so nah wie Du in Deiner griechischen Familie, daß die meisten Griechen ihre schweren Erfahrungen sehr von ihren Beziehungen zu den jüngeren Deutschen trennen.
Etliche in meinem Bekanntenkreis können auch nicht nachvollziehen, daß ich als Deutsche wirklich etwas über die Kriegsverbrechen der deutschen Besatzer wissen will und schreibe. Dazu mag beitragen, daß durch den Bürgerkrieg, mit dem man lange sehr vorsichtig umgegangen ist und noch umgeht, das Thema der deutschen Besatzungszeit gleich mit umgangen wird. Obwohl die vielen Denkmäler zeigen, daß die Erinnerung daran einen Platz hat und braucht.
Zephyr, ich war mit dem Sohn des Chauffeurs und seiner Frau eine Woche in Archanes. Er ist überall sehr herzlich aufgenommen worden. Es gab auch kritische Stimmen zu so einem Besuch, aber keine davon galt ihm als Person.
....heute gab es im Kindergarten die Reime für die "Parelasi" des 28.Oktobers.....
Ελάτε παιδιά να κάνουμε
σημαία μας την ειρήνη.
Ελάτε παιδιά να κλείσουμε
τον πόλεμο στη σπιλιά!
Kommt Kinder wir machen
zu unserer Flagge den Frieden
Kommt Kinder wir schließen
den Krieg in die Höhle
Τα χέρια μας νε ενωσουμε
και υποσχέση να δώσουμε
πως στη δική μας την καρδιά
ΕΙΡΗΝΗ θ'ανθίζει για πάντα!
Laßt uns die Hände geben
und das Versprechen geben
das in unser eigen Herz
der FRIEDEN ewig blüht
Die Kinder haben eine Feier in der Schule an der sie ihre Reime dann aufsagen....am 28.Oktober ist morgens der Gottesdienst, danach die Parelasi bis zum Denkmal, die Kranzniederlegung und die Hymne.....ich werde dieses Jahr wohl ein paar Bilder machen
Der 28. Öktober ist in Griechenland ein wichtiger National-Feiertag.
Es ist der "Ochi-Tag".
http://de.wikipedia.org/wiki/Ochi-Tag
In Chora Sfakion gibts da eher weniger Zeremonien, aber die Fahnen sind gehißt, die Schüler marschieren mit ihren Lehrern stamm durch den Ort.
Umzüge wie hier in Plakias.
Alles auf den Beinen!
Gruß Thomas