Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Staka
chicarena
3.November.2013, 11:33
in einem sehr netten kleinen Restaurant in Chanias Altstadt wurde STAKA als Vorspeise serviert.
Zunächst sah das gar nicht wie eine Vorspeise aus, sondern wie eine Art Dip.
Wir aßen den Staka dann mit frischem Pfeffer und etwas Salz zu ebenfalls als Vorspeise bestellten mit Spinat und Fenchel gefüllten Pfannkuchen(?). Das schmeckte ganz wunderbar, aber ohne zusätzliche Würze fände ich den Staka etwas langweilig.
(Naja, zum gutem Brot könnte ich mir das auch vorstellen, vielleicht zusätzlich mit frischen Kräutern)
Ein Versuch, herauszufinden, WAS Staka genau ist, war nicht sooo erfolgreich.
Wenn ich es richtig verstanden habe, hat es etwas mit "Buttermilch" zu tun.
Kurz vor Rückflug fand ich dann in einem großen Supermarkt noch Staka im Becher, habe diesen aber nicht mitgenommen.
Kann man Staka evtl. auch selbst machen? Oder auf Wochenmärkten usw. frisch kaufen?
Die "Vorspeise" im Restaurant war garaniert nicht aus dem Supermarkt.
Dorli
3.November.2013, 12:04
Ich glaube, du wirst hier die Einzige sein, die Staka selber machen will :outtahere:
Jedes Jahr im Sprachkurs gibt es immer wieder welche, die das ausprobieren wollen, das ist immer das Highlight des Abends für die anderen :smiley1:
Auch dieses Jahr haben es zwei probiert und ganz tapfer gelöffelt mit dem Kommentar: "Kann man essen, muß man aber nicht unbedingt"...
Soviel ich weiß, fällt Staka bei der Käseproduktion an, ist quasi der anfallende Rahm. Als Gericht wird er mit Olivenöl aufgekocht und dann mit Weißbrot gelöffelt. Schmeckt wie warme ranzige saure Butter und hinterher ist man sicher 1 kg schwerer :dream: Laut des Tavernenwirtes ist es aber keine Ziegen,- oder Schafs,- sondern aus Kuhmilch.
Habe doch tatsächlich noch was im Netz dazu gefunden:
http://reiseideenkreta.com/2013/01/29/ganz-schnell-1-kilo-zunehmen-mit-staka/
Dorli
chicarena
3.November.2013, 13:26
Hallo Dorli,
danke für das, was Du über STaka weißt und auch für den Link. Darin ist übrigens ja doch wieder von Schafsmilch die Rede. Wäre mir egal, ob Schaf oder Kuh.
"Mein" Staka sah übrigens ganz anders aus als der auf diesen Bildern, nämlich wunderbar cremig und frei von Klümpchen.
Ich WERDE nicht die Einzige sein, die STaka selbst machen will; ich habe ja nur gefragt, ob es möglich wäre.
Mit Olivenöl kann ich mir geschmacklich theoretisch vorstellen, aber aufkochen?
Hast Du denn schon mal warme ranzige saure Butter gegessen? Ich nicht.
Dass Staka sehr kalorienreich ist, kann ich nachvollziehen. Aber es gibt ja tausend andere Speisen, die ebenfalls nicht gerade Diät-geeignet sind.
Mir wäre auch das egal. Ich will mich ja nicht täglich davon ernähren.
Rena
Dorli
3.November.2013, 14:48
Der Geruch von Staka hat mir gereicht Rena. Da kann ich mich auch gleich übergeben. Aber Geschmäcker sind zum Glück verschieden.
Schönen Sonntag,
Dorli
chicarena
3.November.2013, 15:11
ja, da hast Du Recht, Dorli. Mir genügt auch manchmal ein Geruch, um etwas nicht zu mögen, z.B. von Schweinefleisch.
"Mein" Staka roch frisch nach Milch oder so ähnlich wie Creme Fraiche.
Inzwischen fand ich noch etwas in meinem aus Kreta mitgebrachten Kochbuch:
"Bei Staka handelt es sich um die Molke, die zur Butterherstellung benutzt wird, d.h.das erste Produkt, das sich aus der Milchverarbeitung ergibt, und einen sehr hohen Fettgehalt aufweist.
Er kann roh als Brotaufstrich serviert werden (so war das wohl mit meiner Vorspeise gedacht). Ebenso köstlich ist er gebraten als Beilage von Fleisch oder Spiegeleiern (wie im Link beschrieben)"
Zu Staka-Butter heißt es im gleichen Buch:
"wird durch das Kochen der Molke gewonnen. Früher ein ausschließlich hausgemachtes Produkt. Heute ist er in allen Lebensmittelläden von Hania erhältlich. Von weißlicher bis gelblicher Farbe und besonders hohem Fettgehalt, mit intensivem Milchgeschmack. Sein besonderes Aroma gibt den Gerichten einen unverkennbaren Geschmack. Eine kretische Spezialität: Reis übergossen mit stark erhitzter STaka-Butter."
Aber ehrlich, ich habe noch nicht begriffen, was jetzt der Unterschied ist zwischen Staka und Staka-Butter.
Dieses wunderschöne Buch über kretische Küche ist zwar mit vielen schönen Bildern bestückt, aber die Texte und Rezepte werfen für einen Kreta-Küchen-Laien wie mich oft mehr Fragen auf als sie beantworten.
Das ist nicht schlimm, aber ich gehe manchen Dingen eben gerne auf den Grund. (bei anderen Dingen kann ich darauf verzichten, smile)
Rena
Monica
4.November.2013, 08:33
Liebe Rena, soweit ich das kenne: Staka ist ranzige Schafs-/Ziegenbutter, ich hab das einmal bei einer Bekannten hausgemacht angeboten bekommen und musste leider dankend ablehnen, was von der anwesenden Runde erwartet und mit Gelaechter quittiert wurde. Erst neuerdings wird in den verschiedensten Supermaerkten Staka im Glas angeboten (oder es ist mir vorher nicht aufgefallen), das ist ausgelassene Schafs-/Ziegen-Butter (aufgekocht und wieder abgekuehlt). Ohne Kluempchen, sondern cremig und der ranzig-saure Geschmack ist nur noch als Hauch vorhanden. Wie sich der Geschmack veraendert oder ob die Staka einfach ganz frisch ausgelassen wird und deshalb nicht so ranzig schmeckt, weiss ich nicht. Ich nehme aber an, dass Du diese Variante als Vorspeise bekommen hast. Den Reis mit dieser Staka-Butter finde ich sehr lecker! Ist immer auf der Karte und eine Hausspezialitaet wegen der ich da hingehe in den Tavernen "Alte Muehle" bei Argiroupolis und "Goules" in Goulediana. Beide Tavernen sowieso sehr empfehlenswert, die erstere wegen der Lage, die zweite wegen den vielen traditionellen und sehr sehr leckeren Gerichten (das beste Sibetherio, gute Chorta-Auswahl, toller Salat mit vielen Kraeutern in der ebenfalls essbaren Teigschuessel usw.).
Kuhmilchbutter wie wir das kennen, gibt es traditionellerweise hier nicht (ich nehme an, weil es frueher keine Kuehlschraenke gab). Die in den Supermaerkten angebotene Butter wird importiert fuer die TouristInnen und schleicht sich auch so langsam in die kretische Kueche ein, so werden verschiedene Kuchen unterdessen mit Butter statt wie frueher mit Olivenoel gemacht. Naeher an unsere Vorstellung von Butter kommt die cremige Variante von Anthogalo, das ist leicht gesalzene Schafs-/Ziegensahne.
Wie Du die Staka selber machen koenntest, kann ich nicht genau sagen. Du muesstest frische Schafs-/Ziegenmilch finden, die Sahne abschoepfen, diese kochen, vorher oder nachher sauer werden lassen, nochmals kochen/auslassen. Ungefaehr so, muesste das gehen. Viel Spass!
Und liebe Gruesse, Monica
chicarena
4.November.2013, 09:45
liebe Monica,
danke für Deinen aufschlußreichen Kommentar!
Das "Selbstmachen" war kein wirkliches Thema und ist abgehakt.
Also meine Vorspeisen-Variante hatte, wenn überhaupt, nur einen Hauch von ranzigem Geruch. Vielleicht war ich an dem Abend ja etwas verschnupft.
Kann ich aber gut nachvollziehen, dass man etwas ablehnt, was man nicht möchte. Aus welchem Grund auch immer. Es gibt einiges, was ich ablehnen würde und das Gelächter wäre mir egal.
Wie heißt denn dieser Reis mit der Staka-Butter auf griechisch? Damit ich danach fragen oder ihn ggf. im Menue identifizieren kann
Deinen interessanten Tavernen- und Essensempfehlungen werde ich bei Gelegenheit sicher auch mal nachgehen; dauert aber noch.
Für solche Infos sind bestimmt viele Leser empfänglich!
liebe Grüsse
Rena
fengari
4.November.2013, 14:28
liebe annette, ich könnte mir vorstellen, dass giorgos uns ganz genau aufklären kann. macht er auch staka, und wie? ich glaube die einzige kompetente antwort kann von dir kommen.
liebe grüsse aus vamos
monika
chicarena
4.November.2013, 19:13
glaube ich gerne, dass Giorgos eine kompetente Antwort hat. Aber warum sollte er der Einzige sein?
Apropos Kompetenz: die kann sich ja nur auf die Zubereitung beziehen. Der Geschmack ist subjektiv.
Rena
fengari
5.November.2013, 01:36
Weil annettes mann eine herde hat und jeden tag die milch verarbeitet. Alle loben seine produkte in den hoechsten toenen. Er wird wohl wissen, was genau staka ist und wie man sie herstellt.
chicarena
5.November.2013, 10:50
Hallo Fengari,
ich habe doch geschrieben, dass ich es GLAUBE, dass es G. wohl wissen wird.
Ich bezweifle nur, ob er der EINZIGE ist (wie Du schreibst)
Sicher gibt es auf Kreta noch ein paar mehr Leute, die eine Herde haben und selbst STaka machen.
War wohl ein kleines Mißverständnis!?
lg Rena
fengari
6.November.2013, 12:06
sicher gibt "es ein paar mehr leute, die eine herde haben"; aber wieviel davon mögen wohl hier in unserem forum sein und könnnen unsere frage beantworten?
grüsse aus vamos
fengari
chicarena
6.November.2013, 12:33
das stimmt auch wieder, Fengari!
Schön wäre es natürlich, wenn G. es nicht nur wüsste, sondern wir es auch von ihm erfahren würden..
Grüße aus MAINhattan, völlig herdenfrei
Rena
Xioni
6.November.2013, 13:36
So wie ich das verstehe, wird Staka je nach Gegend etwas anders zubereitet oder verwendet ?
Hier im Dorf gibt es zwei Varianten :
- als festen Brocken mit Getreide vermischt - wird im Winter als Suppeneinlage verwendet ( riecht etwas streng ) Diese Variante wird nur noch von einigen ganz alten Frauen zubereitet und ist dann wohl Stakabutter mit Getreide.
- frisch zubereitet mit Ei gemischt - riecht und schmeckt gut :smile:
Ist beides aber nicht sonderlich beliebt hier. Wir halten uns lieber an die örtliche Cremekäse-Spezialität Ξύγαλο
fengari
6.November.2013, 13:37
das hätte ich auch gerne, d.h. ich lauere direkt darauf. aber vielleicht hat annette im moment keine zeit an den computer zu gehen. auf alle fälle habe ich mir eben staka aus unserem kleinen laden geholt, der viele produkte aus der sfakia führt. irgendwie habe ich das gefühl, staka, wie wir es aus den lokalen kennen, ist so eine art dicke bechamelsosse.
als ich zum ersten mal vor 30 jahren in den bergen privat dazu eingeladen wurde, sass die ganze familie um einen grossen topf und tauchte brotbrocken in die weisse masse, und es hiess das wäre ziegenbutter, die mit mehl von der heissen milch getrennt wurde, also eine art abfallprodukt, das der familie als abendbrot diente. erst viele jahre später, als die kretische küche für touristen nicht mehr nur aus bauernsalat und suflaki bestand, tauchte staka zu meiner freude in läden und tavernen mit traditioneller küche auf.
auf.
grüsse aus dem gewitterigen vamos
fengari
anette_sfakia
6.November.2013, 19:57
Ja und da kommt die Antwort doch noch von Giorgo.
Staka ist ein quasi Abfallprodukt. Es entsteht, wenn die Milch gesammelt wird. Für den Käse wird ja recht viele Milch gebraucht, so wird diese gesammelt. Es entsteht eine Haut bis zum nächsten melken/Tag. Diese Haut ist Staka und kann gegessen werden. Es ist also reines Fett. Oft wird sie weggeschmissen, weil heute die Milch ganz unbehandelt, also ohne abkochen angeblich nicht gut verträglich ist. Bei der Milch handelt es sich meistens um Schafsmilch, da diese fettiger ist als Ziege- oder Kuhmilch. Schafsmilch schmeckt, so finde ich am extremsten. So ist Staka nix für mich.
Chodros, so heißt dieses Getreide welches für die Suppen gemacht wird. Weizenkerne die in Dickmilch eingelegt werden, so lange bis von der Milch so gut wie nix übrig ist. Somit ist der Weizen ziemlich aufgequollen und das ganze recht säuerlich. Mag ich auch nicht. Wird also auch wieder hauptsächlich mit Schafsmilch gemacht.
Wir bleiben bei dem Misitra aus Ziegenmilch.
Liebe Grüße,
Anette
Gwg_49
6.November.2013, 21:30
...
Wir bleiben bei dem Misitra aus Ziegenmilch.
Liebe Grüße,
Anette
Gute Idee.:freu:
mino
6.November.2013, 21:35
Gute Idee.:freu:
Ja, das ist der beste!
Sabinara
6.November.2013, 21:41
Xinochondros, sag Anette, ist es Chondros ähnlich, oder gar dasselbe, weil das hat mir sehr gut geschmeckt in Kallikratis?
Fragend Sabinara
Gwg_49
6.November.2013, 22:33
Xinochondros ist gemacht aus Sauermilch - wie der Name auch sagt.
Chondros aus frischer unfermentierter Milch.
Bettinaki
7.November.2013, 07:18
Chontros = gemahlene Weizenkerne
Xinochontro = Chontros in Sauermilch eingeweicht
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