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Thema: Riesenhafen auf Kreta geplant

  1. #561
    Egon Gast

    Standard AW: Riesenhafen auf Kreta geplant

    καλή μέρα σας

    Lieber Joe,

    beim ersten Betrachten deines Beitrags, hatte ich den Eindruck, endlich mal wieder ein konstruktiver.

    Dann habe ich deine Links durchgeklickt, in der Hoffnung besonders unter http://www.posidonia-events.com/onli...?PID=43&MID=78 vielleicht einen Hinweis auf eine mögliche Demonstration in Piräus/Athen, bezüglich des Treffens mit ausländischen Investoren, zu finden.

    Leider bin ich ganz wo anders gelandet. Kannst noch einmal du kurz erläutern, was der Autor uns sagen wollte?

    Inzwischen liegt auch die Übersetzung der Erklärung des Ministers für Handelsschiffahrt anläßlich seines Besuchs auf Kreta vor:

    Quelle: http://www.yen.gr/yen_chtm?pmbr=29394

    8.05.06

    Erklärungen des Ministers für Handelsschiffahrt
    Manolis Kefalojiannis auf Kreta


    In der Fortsetzung der Besuche in den Vereinigten Arabischen Emiraten mit dem Präsidenten der Demokratie vor einen Monat und meinem Besuch in dem selben Bezirk, kommen heute hochrangige Vertreter der Dubai Ports Worldwide, des größten Hafenbetreibers der Welt, der mehr als 36 Millionen Container weltweit bewegt und das Management von 100 Häfen in der Welt hat, nach Iraklion, um die Infrastrukturen des Hafens von Iraklion zu sehen und sicherlich die Entwicklungsperspektiven des Hafens von Tymbaki.

    Das ist die Absicht unseres heutigen Besuchs auf Kreta .

    Wir werden von hier nach Thessaloniki weiter fliegen, um die Konstruktion der Mole 6 zu verkünden.
    Ein Programm von 50 Millionen Euro, von dem Geld, das wir von der Europäischen Bank in Höhe von 3 Milliarden Euro bekommen haben. für ein gesamtes Bauvolumen von 6 Milliarden Euro mit besonderem Zinssatz von 3,2% auf 25 Jahre und fünf- bis siebenjährige Rückzahlungsperiode.

    Mit diesem Projekt, glaube ich, hat Griechenland die einzigartige Gelegenheit, das Zentrum des Container-Umschlaghandels nicht nur für den Balkan, sondern auch für Nordeuropa, das Schwarze Meer und Nordafrika zu werden. Griechenland und besonders Kreta, nachdem wir den Hafen in Tymbaki entwickelt haben, wird der Teil, wo die Waren vom Mittleren Osten, von Ostasien und China ankommen, damit sie in alle Länder des Mittelmeers und Südeuropas umgeladen werden.

    Frage : Herr Minister existiert auch Interesse und von anderen Ländern, abgesehen von China?

    Antwort : Wir versuchen eine Zusammenarbeit mit allen Verbänden der Welt. Wir möchten das Kreta, seine Häfen, und Griechenland allgemein das Zentrum der Entwicklungen in dem Entwicklungsprozeß wird. Wie Sie wissen, haben wir im Juni ein Treffen, wo unter anderem viele offizielle und hochrangige Vertreter der Regierung von China und anderen Ländern nach Griechenland kommen werden, damit wir unsere Debatten für die Entwicklung griechischer Häfen fortsetzen.

    Wir sind sehr optimistisch, dass wir gute Ergebnisse für den Entwicklungsprozeß in Griechenland, durch der Entwicklung unserer Häfen, haben werden.

  2. #562
    Registriert seit
    25.May.2005
    Beiträge
    506

    Standard AW: Riesenhafen auf Kreta geplant

    Hallo Egon,

    laut Ankündigungen aus dem Ministerium des Herrn Kefalogiannis soll auf der alle 2 Jahre stattfindenden großen Messe in der Woche nach Pfingsten mit einflußreichen Leuten weiter gesprochen bzw. verhandelt werden. Alles, was auf dem Sektor Schiffbau und -verkehr weltweit Rang und Namen hat, dürfte dort vertreten sein. Über evtl. geplante Protestaktionen in diesem Zusammenhang ist mir nichts bekannt.

    Alle anderen Links waren nur als Anregung gedacht, was alles möglich sein könnte und denkbar ist. Die Geldbeschaffung für ein solches Großprojekt scheint kein großes Problem zu sein. Was die technische Realisierbarkeit angeht, halte ich das auch nicht für sonderlich schwierig. Es müssen nur genügend weitere Investoren und Partner gefunden werden, die sich an dem Gesamtprojekt beteiligen.

    Nach meiner Einschätzung wird es nicht nur um den Bereich Handel und Logistik gehen, sondern auch um zusätzliche Produktionsstätten. Mit diesem Argument wird es schwer bis unmöglich sein, eine Mehrheit gegen diese Pläne zu mobilisieren. Die einen versprechen sich neue Arbeitsplätze, andere hoffen auf bessere Exportchancen für ihre agrarischen Produkte und ein Teil erhofft sich evtl. sogar noch einen Aufschwung im Tourismusbereich, wenn künftig auf dem Airport Timbaki zusätzlich noch Charterflieger landen dürfen.

    Hier geht es um ein Großprojekt, mehr wollte ich erst einmal dazu nicht weiter schreiben. Und man sollte sich nicht ablenken lassen auf Nebenschauplätze ...

    Einen Zusatz hatte ich noch vergessen: natürlich muss man mit den Politikern vor Ort alles versuchen und auf diesem Wege in Erfahrung bringen, was geht und was nicht geht. Das alles kostet viel Zeit und Kraft und es wird schwierig, am Ball zu bleiben.
    Gruß Joe

  3. #563
    Roger Gast

    Standard AW: Riesenhafen auf Kreta geplant

    Hallo Joe,

    dein letzter Zusatz ist wichtig. Ich schrieb nicht davon, Vertrauen in die Lokalpolitiker zu haben. In diesem Zusammenhang ist dein Hinweis auf das Verhalten des Bürgermeisters von Tymbaki völlig richtig. Nein, ich schrieb vielmehr davon, dass die Poliitker gefordert sind. Das ist ein Unterschied. Die Inselregierung und die Vorsteher der Bezirke Iraklio und und Rethymno müssen aktiv werden. Man muss sich eine Meinung bilden und klare Aussagen treffen, was gewollt ist und was nicht. Das geht aber ohne offizielle Infos "von oben" nicht. Die "Informationspolitik" des Herrn K. beschränkt sich auf Gerede, was Nährboden für Spekulationen bietet und in alle Richtungen interpretiert werden kann. Nur einmal wird er konkret, siehe unten in der von Egon zitierten Erklärung (in blau). Diese Aussage sollte die Insel-Oberen auf den Plan rufen. Ein kleiner Bürgermeister richtet da wenig aus.

    "Mit diesem Projekt, glaube ich, hat Griechenland die einzigartige Gelegenheit, das Zentrum des Container-Umschlaghandels nicht nur für den Balkan, sondern auch für Nordeuropa, das Schwarze Meer und Nordafrika zu werden. Griechenland und besonders Kreta, nachdem wir den Hafen in Tymbaki entwickelt haben, wird der Teil, wo die Waren vom Mittleren Osten, von Ostasien und China ankommen, damit sie in alle Länder des Mittelmeers und Südeuropas umgeladen werden."

    Die Aussage lässt befürchten, dass die Pläne schon weiter gediehen sind, als allgmein bekannt ist. Die Bevölkerung und die Inselregierung wären in diesem Fall völlig übergangen worden. Ich hoffe nicht, dass der Herr K. schalten und walten kann, wie es ihm beliebt. Da stütze ich mich auf mein Vertrauen in die Demokratie und werde hoffentlich nicht enttäuscht.
    Wie wir wissen, verfügen viele Einheimische nicht über unsere Möglichkeiten der Informationsgewinnung. Gerade deshalb sind die Inselpolitiker gefordert. Herr K. scheint auszunutzen, dass er es mit einem "Tal der Ahnungslosen" (nicht despektierlich gemeint!) zu tun hat.

    Gruß, Roger

  4. #564
    Egon Gast

    Standard AW: Riesenhafen auf Kreta geplant

    καλησπέρα σας

    Es wird anscheinend Zeit, mein Engagement ein wenig zu reduzieren und zu hoffen, dass jetzt andere mal die Fäden aufnehmen.

    Zunächst ein paar Korrekturen:

    1) Nachdem ich Judith gestern am Strand traf, hat sie mir gesagt, das meine Darstellung über die Epitropi „Bürgerbewegung“ nicht ganz richtig ist. Ich könne es ja selber korrigieren?

    2) Ich kannte den Begriff „POSIDONIA“ nicht und habe ihn mit „Treffen“ übersetzt. (Danke Joe)
    Die Messe soll aber auch dazu dienen Handelsbeziehungen mit weiteren Ländern zu knüpfen.

    3) Ich habe die News des Ministeriums ein wenig zu schnell überflogen:
    Es gibt ein Handelsabkommen mit Korea. Pakistan ist lediglich zur POSODONIA (s.o.) eingeladen.

    Nach meinem Fund auf der homepage des Ministeriums für Handelsschiffahrt hatte ich spontan die Idee, diesen griechischen Text in meiner Region ein wenig bekannter zu machen., obwohl ich ja weiß, das die Griechen es nicht gerne sehen, wenn man sich in „ihre“ Angelegenheiten mischt.

    Ich muß dabei auch immer an den Beitrag von Kapitan Michalis (s. o.) denken.

    Überall, wird immer wieder gesagt und geschrieben, das Ministerium informiert uns nicht.

    Nun haben hier wohl nur wenige Leute Zugang zum Internet, aber im Prinzip steht in der Erklärung ja auch nicht viel mehr, als aus der Presse bekannt geworden ist. Der einzige Unterschied ist, das dies eine öffentliche Erklärung des Ministeriums auf ihrer homepage ist.

    Nämlich die Gigantomanie des Herrn Kefalojiannis.

    Wer diesen Text versteht, weiß das es jetzt nicht mehr nur um China oder Dubai geht, sondern das Herr Kefalojiannis global denkt.

    „Mein Dorf“ liegt in der Einflugschneise des Noch-Militärflughafens. Zum Glück kommen hier aber z. Z. kaum Flugzeuge an. Mit der Nutzung als Passagier- oder Cargo-Flughafen würde sich die Situation ein wenig ändern.

    Bei der Entstehung eines Containerhafens scheppern hier 24 Stunden am Tag kilometerweit hörbar die Blechbüchsen.

    Das leuchtet auch einigen Dorfbewohnern ein. Daraus Konsequenzen zu ziehen, ist natürlich etwas anderes.

    Immer gibt es auch Leute, die entweder sagen „interessiert mich nicht“ oder „die da oben machen eh was sie wollen“. Diese Positionen kennen wir ja alle auch aus Deutschland.

    Andere Leute schimpfen über die Negativ-Propaganda , die ihr Tourismusgeschäft kaputt macht.

    Fakt ist: Der Tourismus läßt immer mehr nach. Aber das auch eine Ursache darin liegen könnte, das durch den „Wucher“ (beziehe mich auf eine Pressenotiz des letzten Jahres vom Minister für Tourismus) ihr Geschäft leiden könnte, weil jetzt auch noch versucht wird, von den wenigen die noch kommen, der letzte Euro herausgepreßt wird, geht nicht in deren Köpfe. Aber das ist ein anderes Thema.

    Dann gab es eine Reaktion (obwohl ich einen griechischen Text in der Hand hatte und auch griechisch sprach):

    “Where are you? You are from the government“

    „Nein“ (O Gott, meine Autoreifen)

    “I think the harbour will not bee build, because the Greek government has no money.”

    Weitere Kommentare sind nicht erwähnenswert.

    Andere Person:

    „Wenn es wirklich einen Hafen geben sollte, dann dauert das noch Jahre.“

    Ok, wenn der Grieche sagt „gleich“, dann kann das vielleicht morgen sein, nächstes Jahr oder auch nie. - Kennen wir ja - Aber gilt das auch für ein solches Bauvorhaben?

    Anderer Ort, andere Person:

    „Der Hafen wird nicht gebaut, weil die Politiker sich das Geld in die eigene Tasche stecken“.

    Andere Person, selber Ort:

    „Der Hafen wird gebaut, weil bei einer Volksabstimmung 80 % für einen Hafen stimmen. Weil ein Großteil der Bevölkerung so ungebildet ist, fällt sie auf die falschen Versprechungen der Regierung herein.“

    Wahrscheinlich hofft auch Herr Marakomichalis (Bürgermeister von Tymbaki) und das Ministerium auf ein solches Ergebnis. Interessant in dem Zusammenhang, das z. Z. gerade der Export von Olivenöl nach China vorbereitet wird. „Nachtigall, ich hör dir trappsen“.

    Dann gibt es halt auch wieder Leute, die eine zu große Öffentlichkeit fürchten, weil ja sonst auch ihre kleine Variante (Passagierhafen und zivile Nutzung des Flughafens) gefährdet sein könnte.

    Gerade brettert ein Hubschrauber über mein Haus. Hoffentlich nicht schon die Koreaner.

    Die letzte und für mich intelligenteste Variante:

    „Die Containerhafen-Befürworter behaupten einfach nur, dass sie nicht informiert wären (s. Ex-Vorsitzender der Epitropi und Bürgermeister von Tymbaki), um letztlich ihr wahres Interesse zu verschleiern: Die Bevölkerung im Dunkeln zu lassen“.

    Ich habe im Moment das Gefühl, ich habe mein Pulver verschossen.
    Jetzt können mal andere mit neuer Munition oder größerem Kaliber weitermachen.

    Fragen gibt es immer noch:

    Was sagt die Richtlinie 92/43/EWG des Rates vom 21. Mai 1992 („Flora, Fauna, Habitat“)?

    Was besagt NATURA 2000 (SPA: GR 4310007 / pSCI: GR 4310004 ?

    Was passiert auf der POSODONIA ?

    Welche überregionalen Aktionen, Reaktionen gibt es?

    usw.

    Auch wenn von Niemanden vermißt:

    Die Protestbriefe

    - - - - - -
    Ach ja, der Letzte macht bitte das Licht aus!
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  5. #565
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    Standard AW: Riesenhafen auf Kreta geplant

    Hallo Egon

    Ich bin nicht vor Ort und muß mir meine Meinung mittels des Kretaforums und sonstigen verfügbaren Informationen im Internet bilden.

    Meine Möglichkeit etwas zu tun ist also ziemlich begrenzt. Aber sei bitte nicht ohne Hoffnung, es gibt gute Gründe warum der Containerhafen schon aus wirtschaftlicher Sicht nicht kommen wird. Wenn das aber doch durchgezogen werden soll, dann besteht u.U. allerdings die Gefahr, dass die örtliche Bevölkerung den Schaden für sich selbst durch diesen Hafen nicht rechtzeitig realisiert und sich nicht genügend dagegen wehrt.

    Bei meiner Beurteilung der momentanen Lage berücksichtige ich nur wirtschaftliche Argumente, was nicht heißen soll, dass mir die ökologischen Argumente weniger wichtig wären.


    Herr Kefalojiannis mit Rückendeckung der Regierung ist bestrebt, für Griechenland neue Einkommensquellen zu erschließen. Seinem Zuständigkeitsbereich nach kommen da in erster Linie der Ausbau bestehender und die Anlage von neuen Containerhäfen in Frage. Im Zuge dieser Absicht bietet (biedert) sich Griechenland verschiedenen großen Handelschiffahrtsnationen an, welche das Angebot gerne prüfen. Die Region Timbaki ist dabei auch ein Leckerchen, das man bereit wäre für Devisen zu opfern.

    Entschieden ist momentan noch gar nichts außer dass man gewillt ist, den großen Fisch an den Haken zu kriegen. Es laufen Sondierungsgespräche, es werden Absichten und mögliche Partnerschaften erörtert, Finanzierungsmöglichkeiten geprüft etc. Die Öffentlichkeit soll anscheinend zunächst ausgeschlossen bleiben, solange das große diplomatische Bla bla im Gange ist

    Das interessierte Staaten erstmal sagen, sie haben Interesse an der Region Timbaki ist logisch, denn schließlich ist es Ihnen von der griechischen. Regierung angeboten worden und man sagt ja nicht gleich Nein, wenn man verhandeln will.


    Aus meiner und auch aus nationaler griechischer Sicht dürfte Timbaki für so einen riesigen Hafen nicht die beste Wahl sein. Ganz zu schweigen für die betroffene Region.


    Gründe dagegen sind u.a.

    1.
    Konkurenz zu anderen bestehenden griechischen Containerhäfen
    2.
    Der Suez-Kanal stößt bald an seine Kapazitätsgrenze. Es besteht demnach gar kein so eklatanter Bedarf für neue gigantische Umladehäfen
    3.
    Ein möglicher Ausbau des Suez-Kanals bis zu 12000 TEU Schiffe stellt einen riesigen Umladehafen ebenso in Frage
    4
    Mit weiter ansteigendem Frachtaufkommen lohnt es sich dann auch wieder Häfen direkt zu feedern, die bisher nur indirekt gefeedert wurden. Der Ausbau vieler mediterraner Häfen für 10.000 TEU Frachter ist im Gange oder geplant
    5
    Ausser der Geländenutzung macht ein Flughafen für einen Containerhafen keinen Sinn. Man wird nicht Waren, welche wochenlang auf der See unterwegs waren plötzlich per Luftfracht schicken wollen. Wenn schon kostenintensive Luftfracht, dann von A nach B direkt.
    Kosten für ein Kilo Containerfracht auf Langstrecke ca. 0,10 € pro Kilo.
    Kosten für ein Kilo Luftfracht ca. 1,40 bis 1,60 €
    6.
    Der Ausbau eines neuen Hafens dauert ca. 10 Jahre. Eine Erweiterung nur ca. 3 Jahre
    7.
    Langfristige Investitionsrücklaufrisiken durch Konkurenz im Ausland. Auch Italien plant den Ausbau von Containerhäfen, z. Bsp.in Gioia Tauro mit einer Kapazität von derzeit ca. 3,5 Mio TEU.
    Weitere Konkurenz ist in Kuwait zu erwarten und auch in Lybien, (seit Gaddafi dem Terrorismus abschwört)
    8.
    Europäisches Hinterland kann nicht bedient werden
    9.
    Mangelnde Fachkräfte vor Ort
    10.
    Wegfall bzw. Rückgang der Tourismuseinnahmen für ganz Südkreta für alle Zeiten

    Die Liste könnte man bestimmt noch verlängern.


    Der einzige Vorteil den ein Containerhafen Timbaki wirklich haben könnte wäre seine geografische Lage, aber auch nur dann, wenn man Griechenland isoliert betrachtet. Gioia Tauro an der Strasse von Messina liegt mindestens genau so günstig. Und abgesehen davon, was spielen 150 Meilen Umweg (?) nach Piräus überhaupt noch für eine Rolle

    Was kann man aber machen, wenn sich die Regierung und die Wirtschaft trotzdem für Timbaki entscheiden. (Vielleicht gibt es ja andere Gründe wie private Vorteilsnahme der Entscheidungsträger)

    Man wird versuchen, die Bevölkerung und deren Vertretung vor Ort zu ködern.
    Z. Bsp. könnte es da nicht nur um den Hafen gehen, welcher ja kaum Arbeitsplätze für die hiesige Einwohnerschaft bringt. Nein, es werden gleich ganze Produktionsstätten ins Rennen geworfen, wo es Arbeit in Hülle und Fülle gibt.

    Da darf schon mal gelacht werden.

    Was soll da produziert werden? Autos, Handys, Flachbildschirme, Schrauben, Hosenträger, Insektizide. Also wirklich, ich habe in letzter Zeit schon viel gehört, das deutsche Firmen im Ausland produzieren wollen und es auch tun. Aber Griechenland ist kein typisches Niedriglohnland mehr und deshalb diesbezüglich völlig uninteressant. Eine Freihandelzone könnte eine Lösung sein mit Löhnen wie in Niedriglohnländern. Aber würde die einheimische Bevölkerung solche Arbeit für 2 bis 3 € die Stunde wirklich annehmen. Wohl kaum. Das hieße, es würden dort Albaner, Chinesen, Lybier etc. die Arbeit verrichten und wieder springt für die Kreter selbst ausser Rassenkonflikten nichts heraus.
    Zu bedenken ist auch noch, dass die Gegend von den geographischen Verhältnissen nicht sonderlich gut für Industrieanlagen geeignet ist. Es fehlt eigentlich an Allem.


    Ein weiterer Köder könnte die Verlockung sein, dass landwirtschaftliche Erzeugnisse über den Containerhafen besser verschifft werden könnten.
    Zwar zunächst denkbar, aber wenn man die Jahreserzeugnisse der ganzen Messaraebene nimmt, wird man nicht mal ein halbes 10.000 TEU Containerschiff füllen können. Ist aber nicht von 1000.000 TEU Jahresumschlag die Rede. Dann blieben noch 995.000 TEU übrig. Gigantonomie des Hafens und Nutzen für Vermarktung des lokalen Anbaus stehen also in absurdem Mißverhältnis.

    Wie man es dreht und wendet, es springt nicht viel für die lokale Bevölkerung heraus, ausser Stress und Hetz.


    Die Frage ist aber, was können wir tun, dass die Einheimischen dass auch so sehen oder zumindest die Chance dazu haben. Zu beachten ist, dass wir ja nur Gäste sind und die wenigsten einen griechischen Pass haben werden. Alles was gemacht wird, muß demnach doch relativ dezent und respektvoll durchgeführt werden. Es darf nicht nach Bestandschutz von Hausbesitzern und Lehrmeisterei aussehen, da sind die Kreter allergisch.

    Sinnvoll ist die Solidarisierung mit allen, die mehr oder weniger vom Tourismus leben oder schon jetzt eindeutig Position gegen den Containerhafen beziehen.
    Die Zusammenarbeit muß gesucht werden und es müssen Aktionen gestartet werden, selbst wenn es noch keine klaren Aussagen der Regierung gibt. Möglicher Widerstand muß in den obersten Kreisen wahrgenommen werden. Unter Umständen lassen die dann gleich die Finger vom heißen Eisen, da es ja bessere Alternativen gibt.

    Aktionen könnten sein:

    Verteilung von Infoblättern (Die Argumente sprechen ja eigentlich für sich)
    Aufstellen von Plakaten an wirksamen Plätzen
    Demonstrationen (es sollte doch einige hundert Personen dafür geben) mit zumindest lokaler Fernsehpräsenz
    Eine Unterschriftensammlung

    Sollte es doch zu einer offiziellen Ankündigung der Absicht des Baus eines Containerhafens kommen, dann gibt es noch den Volksentscheid.

    Argumente, dass es kaum Gewinner bei diesem Projekt geben wird, sollten doch eigentlich vermittelbar sein.

    Grüße an Egon, Roger, Wolfgang, Joe, Judith. Lyraris und an alle, die diesen Thread noch lesen.

    Ich mach jetzt das Licht aus, aber nur weil es schon ziemlich spät ist.

    PS
    Was ist eigentlich aus dem beabsichtigten Ferienanlagenprojekt in Matala geworden. Wäre ja interessant zu wissen, was sich da tut im Hinblick der Thematik eines Containerhafens

  6. #566
    Kreta-Klaus Gast

    Standard AW: Riesenhafen auf Kreta geplant

    Ikarus,
    dem kann ich nur hinzufügen: ganz mein Reden!
    Klaus

  7. #567
    Henry Gast

    Standard AW: Riesenhafen auf Kreta geplant

    Hallo Ikarus,
    auch ich kann Deinem Bericht nichts mehr hinzufügen; für die Mühe ist Dir zu danken, die Du Dir damit gemacht hast.

    Jedoch ist noch zu bedenken, dass Politiker für einen nur kurzeitigen, persönlichen Erfolg alles tun. Wenn es dann in die Hose gegangen ist, trifft es ja nur die Bevölkerung, den Wähler, die sogenannten Volksvertreter hatten es sich ja eigentlich ganz anders vorgestellt. :smiley55:

  8. #568
    Registriert seit
    25.May.2005
    Beiträge
    506

    Standard AW: Riesenhafen auf Kreta geplant

    Zitat Zitat von Kreta-Klaus
    Ikarus,
    dem kann ich nur hinzufügen: ganz mein Reden!
    Klaus
    Es geht hier doch wohl nicht in erster Linie darum, ob Du das alles schon wußtest oder so ähnlich eingeschätzt hast, sondern darum, wie man möglichst viel von diesen Kenntnissen und Einschätzungen in die Köpfe der Leute vor Ort bringt, selbst wenn man weiß, dass das Beharrungsvermögen, die Ignoranz, Wunschdenken, Illusionen, Skepsis und was sonst noch alles besseren Einsichten im Wege stehen kann, bei vielen Leuten dominiert. Egon hat dafür ja anschauliche Beispiele erwähnt. Alternativ kann man sonst nur darauf setzen, dass bei den Leuten, die das Geld für solche Projekte mitbringen oder aufbringen sollen, die Einsicht reift, dass hier kurz-, mittel- und langfristig kein Geld zu verdienen ist, vielmehr nur Geld versenkt werden soll.

    Ikarus, vielen Dank für Deinen Beitrag. Da waren ja recht gute Vorschläge mit drin, was gemacht werden könnte, sollte, müsste usw. Ein guter journalistischer Beitrag mit Fakten, Fragen und ggf. auch Forderungen, übersetzt ins Englische und Griechische, veröffentlicht im Internet, in kret./griech. Medien, wenn möglich, und vor allem vor Ort als Printprodukt von Hand verteilt zu allen möglichen Anlässen, könnte ja evtl. zusätzlich sehr hilfreich sein. Das nur als Ergänzung zu Deinen Anregungen, beteiligen kann ich mich allerdings auf absehbare Zeit daran nicht weiter. Ob das im Moment wichtiger ist, als nette Geschichten und Kreta-Erlebnisse zu produzieren, muss jede(r) hier für sich selbst entscheiden.
    Gruß Joe

  9. #569
    Roger Gast

    Standard AW: Riesenhafen auf Kreta geplant

    Der Beitrag von Ikarus enthält gute Vorschläge. Nur müssen diese vor Ort umgesetzt werden. Unsere Möglichkeiten als Forum sind da doch eher sehr begrenzt, wenn nicht gar nicht vorhanden. Die Zahlen, die hier angeführt werden, müssen belegbar sein. Genauso die ökologischen Folgen und die etwaige Entwicklung vor Ort, was Arbeitsplätze, wirtschaftliche Entwicklung etc. angeht. Kann das jemand von uns? Ich bin weder Journalist, noch bin ich Ökologe oder Wirtschaftsgelehrter. Keiner, außer vielleicht unser allseits beliebter Herr Kefalojoanis, kennt die genauen Pläne. Keiner weiß, ob nicht schon irgendwelche Verträge unterzeichnet worden sind, die Tymbaki als zukünftigen Containerterminal vorsehen. Bislang ist offiziell noch nichts bekannt, das ist eben das Dilemma. Das Thema wird hier sicher ernst genommen, aber überschätzen wir nicht unsere Möglichkeiten? Würde ein griechisches (kretisches) Internetforum es schaffen, den Ausbau von Neuharlingersiel zu einer Zweigstelle des Containerhafens von Wilhelmshaven zu verhindern oder zumindest zur Entscheidungsfindung beizutragen? Doch wohl eher nicht. Vorschläge zur Unterstützung der CT-Gegner vor Ort sind genug gemacht worden. Warten wir auf Aufrufe von Leuten wie Egon und Judith (oder natürlich anderen Bekannten, Freunden oder wie auch immer) zu sinnvollen Aktionen. Die Diskussion hier im Forum beeinflusst die Entscheidung nicht im geringsten, da verpulvern wir nur Energie.

    Da neben diesem Thema aber auch noch ein normales Kreta stattfindet, lasse ich mich von netten Kreta-Geschichten und Erzählungen nicht abhalten.

  10. #570
    hannover Gast

    Standard AW: Riesenhafen auf Kreta geplant

    Halloechen!

    Wie ja beobachtet wurde ist das Interesse der Menschen hier auf Kreta fuer das Thema eher marginal. Aber tendenziell lehnen die Menschen mit denen ich rede ein solches Vorhaben ab. Die Idee mit Flugblaettern oder Plakaten und Presseveroeffentlichungen aufmersam zu machen ist sicher gut, sie sollte aber sicher nicht von einer Gruppe Zugewanderter ausgehen. Da in der Region von Iraklion die meisten Menschen auf Kreta leben, waere es sicher sinnvoll mit o,g, Aktionen zu beginnen, denn fuer die meisten ist genau die Region ueber die wir reden der Zufluchtsort aus dem Stadtchaos und nicht wenige kommen aus der Messara und fuehlen sich mit dieser Kuestengegend verbunden. Das Problem ist nur hier eine Interessengemeinschaft aufzubauen,die Informationskampagnen organisiert, denn erstens bin ich nun recht allein auf weiter Flur und noch dazu kein Lokaler. Ausserdem kostet der Druck von Flugblaettern und Plakaten ja auch ein paar Euro. Wenn also jemand vor Ort eine schlaue Idee hierzu hat...bitte vortreten. Fuer eine inhaltliche Ausrichtung waere ich auch den Leuten des Forums, die auf Kreta sind dankbar, da eine Kampagne mit fehlerhaften Informationen schnell nach hinten losgeht. Mal sehen, ob sich hier in der Stadt eine Initiative zusammenbasteln laesst.

  11. #571
    Judith aus Kalamaki Gast

    Standard AW: Riesenhafen auf Kreta geplant

    Nachfolgendes 2.Schreiben von euronatur "Stiftung Europaeisches Naturerbe" ging vergangene Tage an angefuehrte Adressaten. Ob es diesmal eine Antwort geben wird... wir rechnen nicht damit.

    Aber wer will kann ja auch mal ein bischen Faxen :)
    Judith

    FAX 0030 210 4220767

    Ministry of Mercantile Marine
    Minister Manolis Kefalogiannis
    Grigourio Lambraki 150
    TK 185 18 Piraeus
    May 15th, 2006

    Dear Minister Kefalogiannis,
    At the end of last year, we were informed about your plans to construct a commercial transit port at Tympaki on the island of Crete. In February this year, we addressed you with a letter in which we expressed our concern regarding these plans. Now, we have been informed that – despite the fact that
    the southern coast of Crete offers great potential for ecologically friendly tourism development as well as habitat for rare plant and animal species such as the loggerhead turtle (Caretta caretta) which finds one of the last remaining nesting beaches in the Mediterranean in the Bay of Messara, you still adhere to this project.

    Albeit the fact that – as far as the public is informed - up to now, no final decision has been taken, still, we would like to repeatedly express our demurs concerning the realisation of the project which will have great impacts (1) on the environment and (2) on the economy resulting in serious effects on Messara’s social structures.
    In doing so, we are also supporting local initiatives and NGOs arguing against the project.

    (1) The construction of the container terminal will have very serious and irreversible side effects on the broader marine and terrestrial environment of South Crete, including sand dunes which are being protected as nesting beach for the sea turtle Caretta caretta. The region also belongs to the Network “NATURA 2000” (SPA: GR 4310007/pSCI: GR 4310004).
    Caretta caretta is – according to EU Legislation (Council Directive 92/43/EEC on the conservation of natural habitats and of wild flora and fauna – FFH Directive; App. II) a species of community interest and in need of strict protection – as well as its habitats. The construction of the container terminal will oppose these efforts to protect one of the most threatened sea turtle species in the Mediterranean.

    (2) The construction of the container terminal will significantly degrade the historical, archaeological and cultural character of the area and, consequently, interfere with any other kind of activity and the perspective of ecologically friendly or conventional touristic development in the whole area of the bay and even further. At the same time, it will reduce the quality and the quantity of local agricultural products which comprise the basis of the region’s economy.
    As a consequence, the farmers and employees of touristic enterprises will become unemployed.

    The above sketched environmental deterioration and changes in economy will have serious effects on the region’s social structures resulting in social degradation.
    We therefore call on you to consider the above raised objections and to abstain from the project in order to protect the pristine nature of the southern coast of Crete.

    Ever since the discussion about the construction of the container terminal at Tympaki has started, the local population has expressed their worries about the project and clearly stated that such kind of development does not fit in the profile of the area. Due to your recent policy to keep any decisions and plans concerning the construction of the commercial transit port under secret, the local population is even more worried. As they will directly be affected by the impacts of the project, they have the right to be thoroughly informed to be able to express their demurs and to react on your decisions.
    We therefore call on you to lay your plans concerning the construction of the container terminal open. We look forward to your reply.

    Yours sincerely,

    Claus-Peter Hutter

    CC:
    Ministry of Environment, Physical Planning and Public Works,
    Ministry of Tourism,

  12. #572
    achimk Gast

    Standard AW: Riesenhafen auf Kreta geplant

    Hallo Gemeinde,
    ich habe mal versucht, den ganzen Thread zu lesen, wahnsinn.
    Aber jetzt wird doch einiges klarer.

    Ich bin gestern von 1 Woche Kreta zurückgekehrt und hatte da am letzten Tag noch ein komisches Erlebnis:

    Ich wohnte eine Woche im Creta Maris/Hersonissos.
    Den ganzen Tag ging schon die Action durch die Anlage,
    Asiaten present, das gabs in 4 Jahren noch nicht.
    Kampfjet-Überflüge kurz hinternander, Polizei auf dem Wasser.

    Das Mädel beim Frühstück erzählte was von Präsident,
    dafür wars aber dann auch wieder zu wenig Action.

    Aber es wurden bis nachmittags dann immer mehr Kerle
    mit "Knöpfchen im Ohr" und dann kam einer mit Gefolge und ging Baden,
    die Mannschaft hinterher, merkwürdig.
    Andere Gäste erzählten, man hätte gegen mittag plötzlich chinesische Beflagung aufgezogen.
    Auf Anfrage an der Rezeption wurde nur von einer chinesischen Delegation gesprochen.

    Ich sitz im dann im Empfang und warte auf dem Bus im 18:00,
    da rauscht ein ganze Kolone mit Security an, mehrer Fahrzeuge.
    Mehrere Personen werden abgeschirmt.
    Ich hätte fast den Bus zum Flughafen nicht gekriegt.

    Also, das sieht doch schon sehr nach handfesten Aktionen aus.
    Hochrangige Chinesischen kommen in ein mehr oder weniger öffentliches Hotel, weder die Gäste noch das niedere Personal werden informiert.

    Da fiel mir dann wieder die Sache mit dem Container-Hafen ein.

    Mein persönlicher Eindruck: wenn die Chinesen was wollen,
    dann ziehen die das durch, egal wie.
    Man macht das relativ abgeschirmt von der Öffentlichkeit,
    weil man den Widerstand von Einheimischen und Touristen genau kennt.

    Wie/Wen kann ich denn jetzt von hier aus bis zum nächsten Urlaub unterstützen ?
    Welche Aktionen sind am laufen ?

    Bis die Tage

  13. #573
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    Standard AW: Riesenhafen auf Kreta geplant

    Die Aktion soll es im April schon einmal gegeben haben.
    Bisher geben aber die News im Internet auch nichts konkretes her. Selbst auf der cscl Seite wird nichts berichtet.
    Das was ich heute fand habe ich zusammengestellt, nichts wirklich aktuelles.
    Wer möchte kann sich ein paar Meldungen hier als word Datei herunterladen.
    Hafen News.doc

    Ich persönlich bin nicht davon überzeugt, dass es aus kaufmännischer Sicht etwas bringen würde einen neuen Hafen zu bauen. Die Kosten würden nur sehr langfristig wieder hereinkommen. Die Chinesische Regierung hat auch Interesse an Beteiligungen in Piräus und anderen europ. Häfen.

    Schaut euch mal an was so ein Containerhafen kosten kann, und auf Kreta sind ganz andere Vorraussetzungen.
    Container_Terminal_Tanjung_Pelepas - Malaysia
    ( Das ist nur der Terminal )
    Kaianlagen

    ( Panamax ist ein Begriff aus der Schifffahrt und bezeichnet Containerschiffe die an Hand ihrer Abmessung noch den Panamakanal passieren können. Mittlerweile werden Schiffe sogar über 350 m Länge gebaut, Tiefgang ca. 17 m )

    Ich habe hier ein Bild der Messara Bucht mit dem Teil des Hamburger Hafens / Altenwerder und dem Burchardkai erstellt wo Container verladen und gelagert werden. Ich habe die erkennbaren Teile des Containerhafens passend eingebaut und farbig markiert.

    Ein größeres Bild gibt es hier : Timbaki Containerhafen

    Denis
    Miniaturansichten angehängter Grafiken Miniaturansichten angehängter Grafiken Klicke auf die Grafik für eine größere Ansicht

Name:	Messara Bucht mit Hafen.jpg
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ID:	3384  

  14. #574
    Egon Gast

    Standard AW: Riesenhafen auf Kreta geplant

    καλή μέρα σας

    Es gibt Anlaß zur Hoffnung !!!

    Es scheint mehr Aktivitäten zu geben, als öffentlich bekannt sind. Ich freue mich auch besonders, dass die „Bürgerinitiative“ (ich benutze jetzt diesen Begriff, der auch auf der Internetseite http://www.kein-containerhafen-in-timbaki.com benutzt wird) anscheinend die Fäden aufgenommen hat:



    Zitat von Judith auf selbiger Seite: Berichte von der Bürgerinitiative Aktuelles vom 15.05.2006

    „Als aller erstes haben wir uns in Brüssel im GD Environment nach deren Kenntnissstand erkundigt - uns mit den ARCHELONS und der „Ökologischen Intervention Iraklion“ kurzgeschlossen. Desweiteren haben wir mit Euronatur Verbindung aufgenommen.
    Nun gut, die Reaktionen der Stiftung Europäisches Naturerbe http://www.euronatur.org liegen vor.

    Lieber Denis, könntest du vielleicht auch die öffentliche Erklärung des Ministers für Handelsschiffahrt, Herrn Kefalojiannis http://www.yen.gr/yen_chtm?pmbr=29394 als Link auf deiner homepage veröffentlichen?
    Sie liegt ja auch übersetzt vor.

    Reaktionen oder Antworten aus Brüssel http://ec.europa.eu/dgs/environment/index_en.htm sind mir hingegen nicht bekannt.

    Reaktionen von ecocrete (Umweltschutzorganisation Iraklion) http://www.ecocrete.gr sind mir ebenfalls nicht bekannt. Kann mir aber auch nicht vorstellen, dass diese Organisation untätig ist. Auf deren Seite habe ich eine interessante Einschätzung der Lage, eines hiesigen deutschen Ärztepaares, in einem Beitrag ( Februar 2006 ) gefunden, deren Befürchtung ich teile.

    In der letzten Ausgabe der Antilalos (Lokalzeitung) vom 23.05.2006 war nur berichtet worden, dass ein namentlich nicht genannter Vorsitzender der ARCHELON (Griechische Seeschildkröten-Schutz-Gemeinschaft) die Einstellung vertritt, dass die ganze Unruhe in der Bevölkerung unbegründet sei, weil das Gebiet durch eine Richtlinie (Natura 2000) geschützt ist und auch langjährige Verträge mit der Gemeinde Pitsidia bestehen.

    Diese Richtlinie liegt mir inzwischen schriftlich und in deutscher Sprache vor (Danke nach Deutschland und Dank an Judith).
    (Denis, müßte das nicht eigentlich auch auf deiner Seite verlinkt sein?)

    http://europa.eu.int/eur-lex/lex/Lex...2L0043:DE:HTML.

    http://www.amak.tee.gr/main_page_gr.htm (auf griechisch)

    Deckblatt:

    22.7.92 Amtsblatt der Europäischen Gemeinschaften

    II
    (Nicht veröffentlichungsbedürftige Rechtsakte)

    Rat

    RICHTLINIE 92/43/EWG DES RATES
    vom 21. Mai 1992

    zur Erhaltung der natürlichen Lebensräume sowie der wildlebenden Tiere und Pflanzen
    Die Internetseite von ARCHELON http://www.archelon.gr ist zwar auf englisch, aber Google übersetzt sie auch in ein fast fehlerfreies deutsch. Vor ein paar Tagen habe ich dort noch keine Stellungnahme zum Containerhafen in Tymbaki gefunden.

    Übrigens hat erst im April 2006 das 26. internationale Symposium für Seeschildkröten in Iraklion stattgefunden.
    Einzelheiten auf ihrer homepage.

    Gestern ist mir auch zum ersten mal aufgefallen, das an der Straße von Kokkinos Pyrgos, die ja nach Ansicht einzelner Forumsteilnehmer nichts mit dem großen Projekt zu tun hat, Schilder der Gemeinde Tymbaki stehen, mit der Aufschrift: „Dieses Gebiet ist geschützt durch Natura 2000“.

    Ein Foto kann bei Bedarf nachgereicht werden. Oder Judith, hast du mir nicht gestern gesagt, du hättest es schon fotografiert?

    Und für alle, die die Geschichte von Gavdos, die mir so viel Mut macht, noch nicht kennen:

    http://www.unterwasserwelt-history.d...el_gavdos.html,

    Falls sich die Stiftung Europäisches Naturerbe zu einer ähnlichen Aktion, wie zur Verhinderung eines Container-Umschlaghafens auf Gavdopoula, entschließen sollte, sind wir alle im In- und Ausland gefragt.

    Im Augenblick haben sie nur die bekannten Schreiben an Ministerien verschickt und zögern zur Zeit noch eine Pressemitteilung herauszugeben, weil noch zu wenig öffentliche Informationen vorlägen.

    Auf der anderen Seite muß ARCHELON schon mächtig aktiv und bedrängt sein.

    Zur Zeit versuchen Interessenvertreter der Großgemeinde Tymbaki, zu der ja auch Pitsidia und Matala gehören, das Aufstellen ihres Infostands in Matala zu behindern.

    Auf jedem Fall müssen dem Herrn Kefalojiannis im Rahmen der Globalisierung jetzt schon gewichtige Argumente einfallen, um sein Projekt durchzuziehen zu können.

    Letztlich bleibt noch zu erwähnen, dass Griechenland bereits wegen einer Vertragsverletzung des Artenschutzes auf der Insel Zakynthos im Januar 2002 vom Europäischen Gerichtshof verurteilt worden ist.

    URTEIL DES GERICHTSHOFES (Sechste Kammer)

    30.Januar 2002 (1)

    Vertragsverletzung eines Mitgliedstaats – Richtlinie 92/43EWG – Erhaltung der natürlichen Lebensräume sowie der wild lebenden Tiere und Pflanzen – Artenschutz
    Wer jetzt die Stiftung Europäisches Naturerbe weiter für ein Engagement bestärken möchte, wie z.B. für eine Pressemitteilung, kann das unter info@euronatur.org tun.

    Besorgniserregend finde ich allerdings, dass es bereits vereinzelt aggressive, wenn auch noch nicht tätliche, Angriffe wegen meines Engagement gegeben hat

    τα λέμε
    Geändert von Frank (29.May.2006 um 06:29 Uhr)

  15. #575
    cjmeyer Gast

    Standard AW: Riesenhafen auf Kreta geplant

    Hallo zusammen,

    habe mit meinem Freund von Lloyds Register in Piraeus telefoniert, er ist auf der "Posidonia" (internat. Schifffahrtsausstellung), die z Zt. läuft.
    Das Thema Containerhafen in Griechenland ist dort in aller Munde. Man will Piraeus und Thessaloniki ausbauen.. insoweit nichts neues...
    ABER...
    Timbaki ist weiterhin im Gespräch als neuer Hafen für den Containerumschlag auf "kleinere" Schiffe. Der Grund: Die Schiffe werden in Zukunft so gross, dass sie die "alten" Häfen nicht mehr anlaufen können, bzw. diese müssten umgebaut werden, was schwieriger als ein Neubau ist. Es geht um Schiffsgrössen für 10.000 und mehr Container!!! Diese grossen Schiffe laufen nur rentabel auf den Transkontinental-Strecken. Danach gibt es den Verlad auf die "üblichen" Containerschiffe, mit denen dann die Versorgung der umliegenden Häfen (hier: östliches Mittelmeer) tätigt.
    Was er so "mitkriegt", ist, dass den Chinesen die Option Timbaki mit allerlei wahrsch. steuerlichen, genehmigungstechnischen und unbürokratischen Vorteilen massiv schmackhaft gemacht wird.....

    Das ist was man dort "hört".. Offizielle Präsentationen und Stellungsnahmen gibt es nicht! Also Gerüchte?? Ich glaube nein, die Sache ist schon weiter vorangetrieben, als wir uns "fernab" (ob in Deutschland oder in Timbaki) vorstellen können.... .. und es soll grösser werden, als wir es befürchtet haben :-((

  16. #576
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    Standard AW: Riesenhafen auf Kreta geplant

    Zitat Zitat von cjmeyer
    .........
    ABER...
    Timbaki ist weiterhin im Gespräch als neuer Hafen für den Containerumschlag auf "kleinere" Schiffe. Der Grund: Die Schiffe werden in Zukunft so gross, dass sie die "alten" Häfen nicht mehr anlaufen können, bzw. diese müssten umgebaut werden, was schwieriger als ein Neubau ist. Es geht um Schiffsgrössen für 10.000 und mehr Container!!! Diese grossen Schiffe laufen nur rentabel auf den Transkontinental-Strecken. Danach gibt es den Verlad auf die "üblichen" Containerschiffe, mit denen dann die Versorgung der umliegenden Häfen (hier: östliches Mittelmeer) tätigt.
    Was er so "mitkriegt", ist, dass den Chinesen die Option Timbaki mit allerlei wahrsch. steuerlichen, genehmigungstechnischen und unbürokratischen Vorteilen massiv schmackhaft gemacht wird.....

    Das ist was man dort "hört".. Offizielle Präsentationen und Stellungsnahmen gibt es nicht! Also Gerüchte?? Ich glaube nein, die Sache ist schon weiter vorangetrieben, als wir uns "fernab" (ob in Deutschland oder in Timbaki) vorstellen können.... .. und es soll grösser werden, als wir es befürchtet haben :-((
    Bitte nicht, au das tut weh :fluch:

  17. #577
    Judith aus Kalamaki Gast

    Standard AW: Riesenhafen auf Kreta geplant

    Hi, das hoert sich schlechter denn je an...
    ich denke auch, dass unser Engagement nun staerker und lauter werden muss.
    (hier spreche ich nicht als Vertreterin der Buergerbewegung vorort-da bewegt sichnaemlich zur Zeit leider gar nix) Aber die Moeglichkeiten der Stiftung sind sehr begrenzt und deren Bekundungen und Anschreiben interessieren nicht so ernsthaft (meine ganz pers.Einschaetzung). Ich habe seit letztem Dez. 2-3 x mit jemandem von der Stiftung telefoniert und wir haben e mail Kontakt- wie gesagt sind 2x Schreiben der Stiftung an Ministerien und China Shipping rausgegangen.Aber die koennen augenblicklich (es gibt noch keine Fakten-nur Geruechte) nur "hinweisen" auf die Problematik, die ihrer Meinung nach in diesen Plaenen steckt.Sie sagte selbst, dass sie nicht weiss, ob ihre Schreiben nicht sofort im Muell landen...
    Da die Umweltdirektion in Bruessel in jedem Fall so einem Projekt zustimmen muss, finde ich muss dort Alarm geschlagen werden.
    Wer in Bruessel fuer was zustaendig ist, findet man alles im Internet.http://europa.eu
    Da gibt es auch den P. Nikiforos Diamandouros
    Europäischer Bürgerbeauftragte, und es gibt sogar ein Beschwerdeformular.:fluch:
    Hier koennte man auch auf die nicht sehr demokratischen Entscheidungsprozesse der derzeitigen Regierung in Bezug auf das Hafenprojekt hinweisen.Massenhafte verunsicherung der Buerger durch Presse und andere Medienberichte, waehrend der Buergermeister offiziell nichts weiss.Und dann wird von anderer Seite behauptet, der Buergermeister und die Bevoelkerung sei informiert worden (im Kaffehaus...).

    Hier sind alle, die griechische Freunde haben aufgerufen mindestens 2 Freunde dazu zu bewegen eine Beschwerde einzureichen.Wie das geht (es ist ganz leicht) steht alles auf der website- kann auch per normaler Post gemacht werden.

    In Bruessel muss das Umweltdezernat eingeschaltet werden, da nur ueber diese Schiene auch rechtlich etwas zu machen ist (allerdings erst, wenn es Fakten / Beschluesse zum Kontainerhafen gibt) !Bei Nichtberuecksichtigung der FFH Richtlinien, kann/muss der Eu Gerichtshof Griechenland verklagen- ist bereits auf Zakynthosch und Milos geschehen-erfolgreich.
    Auch glaube ich, dass vielmehr die griechischen Abgeordneten im Parlament angesprochen werden muessen-dazu muessen die Griechen vorort informiert sein ueber das, was ihnen bevor steht.
    Sensible Aufklaerung mit DVD und Video und Fragen-Antworten-katalog, klein und uebersichtlich, durch kleine Gruppen (moeglichst nicht nur Auslaender;))!
    Es muessen noch viel mehr Griechen gewonnen und moeglichst nicht nur auf der Oekoschiene argumentiert werden.Das erreicht naemlich leider nicht die breite Masse und loest bei vielen (leider!) schnell eine Abwehr aus.
    Der Minister verspricht dem Volk Aufsschwung und neue Moeglichkeiten der Erwerbstaetigkeit- das muessen wir auch versuchen- eine Zukunftsvision malen, in der es vielen vorort gut geht und sie ihren Platz in der Gesellschaft haben- ohne Hafen. Oekologischer Anbau- es gibt bereits einige Seminare hierzu ind Timbaki und Mires- sanfter Tourismus etc.pp.
    Packen wir es an- wer macht was??

    Judith

  18. #578
    Egon Gast

    Standard AW: Riesenhafen auf Kreta geplant

    Da durch den potentiellen Bau nach FFH Richtlinie geschützte Arten und Habitate betroffen sind, käme wohl am ehesten die DG Environment

    http://ec.europa.eu/dgs/environment/index_en.htm

    als "Ansprechpartner" in Frage und hier dann wohl am ehesten Directorate B2 - Nature and Biodiversity.

    Einzelheiten zu den Kontaktdaten findet man unter:

    http://ec.europa.eu/dgs/environment/directory.htm.

    Evtl. könnte man sich auch an den Umweltkommissar Stavros Dimas wenden

    (stavros.dimas@ec.europa.eu);

    http://ec.europa.eu/commission_barro...s/index_en.htm.

  19. #579
    Jürgen Gast

    Standard AW: Riesenhafen auf Kreta geplant

    weißt Du eigentlich, daß dieser ganze Umweltkrempel locker umgangen werden kann? Sogar in D war´s kein Problem, siehe die tolle Autobahn von Lübeck nach Polen rüber, quer durch ein Biosphärenreservat und auch Weltkulturerbe, eine einzigartige Fauna und Flora wurde dafür beseitigt, kein Problem, halbwegs brauchbare sog. Ausweichfläche schaffen, fertig. Oder Airbus,Mühlenberger Loch zu (absolut einzigartig), sog. Ausweichfläche geschaffen, fertig. Daß die dort lebenden Tiere nun nicht mehr existieren, wen interessierts? Wen interessieren rote Listen für bedrohte Tierarten? Politiker ??
    Übrigens geschahen diese Dinge in D immer mit Zustimmung der Eu.... Naturschutz wird innerhalb der EU genauso klein geschrieben wie in Amiland. Man kann tausende Gummiparagraphen schaffen, am Ende zählt nur Bares. Wo Geld ist, interessiert der Naturschutz keine Regierung, egal, wie viele Paragraphen, Verordnungen und sonstiges es gibt.

  20. #580
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    Standard AW: Riesenhafen auf Kreta geplant

    Offenbar gibt es den ehemals eigenständigen Produktionsfaktor "Boden" nicht mehr.
    Er wurde von "Kapital" sehr "freundlich übernommen".

    Und "Arbeit" ist ja eh kein Produktionsfaktor mehr, sondern nur noch eine Bremse, die leicht platt gemacht werden kann (sonst ist Firma gefährdet, Verlagerung ins Ausland). Kreativität und Ideen machen Mühe, und Globalisierung geht vor.

    :biggthump
    .
    Gruß,
    Wolfgang


    Fotos von Kreta

  21. #581
    luisa Gast

    Standard AW: Riesenhafen auf Kreta geplant

    Ich hab mich nun endlich aufgerafft, auch mal wieder was zu schreiben. Erstmal möchte ich mich bei Egon bedanken, dass er sich soviel Zeit und Mühe nimmt, für Recherchen etc.....jeder weiß - wielange das braucht.
    Dann hab ich mich auch entschlossen, untenstehenden Brief an Euronatur zu senden, denn ich glaube, daß "Re-agieren" besser ist als Schweigen. Alle die nun möchten, können diesen Brief ebenfalls kopieren und an info@euronatur.org senden:


    Sehr geehrter Herr Hutter!

    Ich freue mich sehr, dass die Organisation Stiftung Europäisches Naturerbe am 15.05.2006 ein Schreiben bezüglich des Containerhafens in Timbaki nach Athen zu Herrn Kefalojiannis und weiteren Ministerien gesendet hat.
    Ich würde mir wünschen, dass Sie auch weiterhin, z. B. in Form einer Pressemitteilung, das Thema einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich machen, damit wir hoffentlich gemeinsam dieses Mega-Projekt verhindern können.

    Mit dieser großen Hoffnung und den besten Wünschen
    grüße ich Sie und Ihre Mitarbeiter
    freundlich,
    .............



    Es wäre toll — wenn Ihr uns damit unterstützt!

    Euronatur ist unsere große Hoffnung! Sie hat auch verhindert, daß Gavdopoulo für einen Containerhafen platt geschoben wurde (kann auch auf der website nachgelesen werden).

    Evharisto para poli

    so, jetzt fühle ich mich besser - denn wenn gar nichts passiert, von unserer Seite aus, dann könnt ma´sich vielleicht nachher doch was vorwerfen.
    In diesem Sinne, seid alle gegrüßt
    Luisa

  22. #582
    hannover Gast

    Standard AW: Riesenhafen auf Kreta geplant

    Hi, Luisa!

    Habe mich mal angeschlossen und gemailt.

    Liebe Gruesse nach Kapetaniana!

    Andre

  23. #583
    Egon Gast

    Standard AW: Riesenhafen auf Kreta geplant

    Leider noch nicht im Internet http://www.athensnews.gr veröffentlicht, deshalb nur den Anfang:


    ATHENS NEWS FRIDAY 9 JUNE 2006


    Cosmetic changes for turtle bay ?

    While ignoring illegal construction, authorities try to avoid a European Court case by limiting sunbathers on the nesting beaches of Zakynthos

    By Cordella Madden
    ____________________

    Visiting the Caretta caretta nesting beaches of Zakinthos on June 5, the environment minister George Souflias, announced measures aimed at protecting the endangered turtles and saving Greece from another European court case. But ecologists fear these changes can have little effect on what they say is a dire situation on the island.

    (...)

  24. #584
    Roger Gast

    Standard AW: Riesenhafen auf Kreta geplant

    Hallo luisa,

    diesen Weg halte ich für sehr sinnvoll. Euronatur kann die Kräfte bündeln und hat somit mehr Power als Einzelkämpfer. Ich habe die Mail daher soeben rausgebeamt.

    Noch eine kleine Anmerkung zur Stimmung vor Ort:

    Ich bin Mittwoch abend nach 3 Wochen Agia Galini wieder nach Hause gekommen. In AG und der gesamten Gegend habe ich mit vielen Einheimischen über den Hafen gesprochen. Mein Eindruck ist, dass eine gewisse, nein nicht Gleichgültigkeit, sagen wir besser Lässigkeit vorherrscht. Ich habe niemanden getroffen, der das Projekt befürwortet. Der allgemeine Thenor war: Wir wollen es nicht, aber "die da oben" bauen ihn wohl trotzdem. Man müsse es nehmen, wie es kommt. Ti na kanoume...

    Gruß, Roger

  25. #585
    Roger Gast

    Standard Schreiben an Euronatur

    Ich schon heute von Euronatur Antwort auf meine E-Mail von gestern erhalten. Ich möchte Euch die Anwort nicht vorenthalten:

    Zitat Anfang:
    Sehr geehrte Damen und Herren,

    vielen Dank für Ihre E-mail zum Bau des Containerhafens in Timbaki.
    Natürlich ist es uns nach wie vor ein Anliegen, dieses Projekt zu verhindern. Daher werden wir die Entwicklungen vor Ort weiterhin beobachten und im Rahmen unserer begrenzten Möglichkeiten in angemessener Weise reagieren.
    Vor allem möchten wir erreichen, dass das Ministerium für Handelsschifffahrt bzw. Herr Minister Kefalogiannis eine klare Aussage über den Stand der Dinge macht und die Planung offen legt. Ohne konkrete Angaben ist es für uns schwierig, an die deutsche und griechische Presse zu gehen, denn die Betroffenheit über ein (wenn auch glaubhaftes) Gerücht ist etwas ganz anderes als eine Argumentation gegen bestimmte Details einer vorhandenen Planung. Auch die Bevölkerung vor Ort könnte aufbauend auf eine klare Aussage seitens Herrn Kefalogiannis ihre Interessen viel besser zur Geltung bringen.
    Mit freundlichen Grüßen
    Annette Spangenberg
    Projektleiterin Mittelmeer
    Zitat Ende

    Gruß, Roger

  26. #586
    luisa Gast

    Standard AW: Riesenhafen auf Kreta geplant

    So weit so gut....
    Hat irgend jemand von euch eine Idee, auf welchem Weg wir denn zu einer klaren Aussage seitens der Regierung kämen???
    Ich dachte, eigentlich sollte wirklich eine Delegation nach Athen fahren, davon war schon Anfang Dezember die Rede....oder zumindest auf die Nomarchia in Heraklion, oder auf das Hafenamt in Heraklion.......
    und solange dort stehen/sitzen bleiben, bis eine klare Aussage kommt. All die Gerüchte und Nachrichten, daß die Suppe gekocht wird, sind ja zermürbend auf Dauer.....
    Geändert von luisa (20.June.2006 um 12:01 Uhr)

  27. #587
    Roger Gast

    Standard AW: Riesenhafen auf Kreta geplant

    Hallo luisa,

    ich hatte weiter oben bereits einmal geschrieben: Meiner Meinung nach ist die Inselregierung gefordert. Es kann doch nicht angehen, dass sich einzelne Bürger auf den Weg nach Athen machen (müssen), um dort Aussagen zu erhalten (allein mir fehlt der Glaube...). Hat Griechenland eine Demokratie oder nicht? Oder sind die Lokalpolitiker solche Versager, dass sie bei der Inselregierung nicht genug Druck machen können? Es kann doch "denen in Iraklio" nicht egal sein, was dort passiert. Ich hatte die Hoffnung, Euronatur sei in der Lage, eine klare Aussage zu bekommen, auf die man dann hätte reagieren können.

    Gruß, Roger

  28. #588
    Egon Gast

    Standard AW: Riesenhafen auf Kreta geplant

    καλή μέρα σας

    Die Reaktion von euronatur darf uns nicht enttäuschen.

    Aus der letzten mail von euronatur:

    „Bezüglich des geplanten Containerhafens Timbaki heißt dies, dass wir nur dann wieder einhaken, falls klare Fakten auf den Tisch kommen. Darum haben wir uns bemüht mit Schreiben an den griechischen Umweltminister - leider bislang ohne Erfolg. Die von Ihnen zitierten Aussagen von Politikern und häufigen Besuche von Chinesen auf Kreta bieten schließlich keine Grundlage für die politische Lobbyarbeit oder eine Beschwerde bei der Europäischen Union. Allenfalls wären dies Ausgangspunkte für gezielte Recherchen in Griechenland, die wir nicht leisten können. An die Durchführung einer Pressekampagne haben wir sowieso nie gedacht, denn diese könnte nur über griechische Medien Wirkung haben“.
    Nun gut, machen wir weiter.

    Hat möglicherweise schon irgendwer recherchiert, ob Gelder von den 3 Milliarden Euro der Europäischen Entwicklungsbank rechtmäßig für ein Hafenprojekt in Tymbaki (ein Gebiet, das durch NATURA 2000 geschützt ist) verwendet werden dürfen?

    Das wäre doch eine interessante Frage.

    Auch sollte irgendwer einmal alle Verbindungen und schon stattgefunden Kontakte archivieren, damit gezielter Leute (Abgeordnete, Institutionen und Behörden) angesprochen werden können.

    Letztlich wäre es auch eine Hilfestellung, wenn Bausummen anderer Hafenprojekte als Vergleich vorliegen würden, damit man eine Vorstellung bekommt, was mit einer Bausumme von 2 Milliarden Euro errichtet werden kann.

    τα λέμε
    Geändert von Egon (21.June.2006 um 16:10 Uhr)

  29. #589
    Tassi Gast

    Standard AW: Riesenhafen auf Kreta geplant

    Das Natura 2000 Netzwerk beruht auf der Ausweisung von FFH Gebieten, welche wiederum nach der "FFH - RICHTLINIE" ausgewiesen werden. Ich schreibe Richtlinie mal extra gross! Eine Richtlinie is kein Gesetz, sondern beinhaltet Paramter nach denen man handeln sollte, es aber nicht muss.
    In Deutschland haben wir beispielsweise eine Richtgeschwindigkeit auf Autobahnen, nämlich 130, daran hält sich aber auch niemand.
    Meines Wissens beinhaltet die Richtlinie zudem ein Passus, bei dem die Ausweisung eines Gebietes dann nicht erfolgen muss, wenn dem entsprechende wirtschaftliche Zwänge entgegenstehen. Würde die Ausweisung also eine gravierende Einschränkung für die wirtschaftlichen Entwicklungsmöglichkeiten der Region bedeuten, kann abgewogen werden.
    Eine Ausweisung als FFH Gebiet würde auch erhebliche Einschränkungen für die touristische Entwicklung des Gebietes bedeuten (vermutlich ein Grund dafür, dass bisher kaum Ausweisungen erfolgt sind).

    Bin kein Jurist, und habe die Richtlinie nur kurz überflogen, aber das ist so die Essenz die ich daraus entnommen habe.

    Man lese zum Beispiel mal diese Rede!
    Runterscrollen ins letzte Drittel dort unter Abschnitt: "Jade Weser Port",
    dann sieht man wie in D. mit ähnlichen Situationen umgegangen wird.

  30. #590
    Pantsaraki Gast

    Standard AW: Riesenhafen auf Kreta geplant

    Hier ein Artikel aus der Apopsi vom 6. Juni, der die Anfrage einer Abgeordneten aus Iraklion bezüglich des geplanten Hafenbaus und die Antworten des Herrn Kefalojiannis in einer Parlamentsdebatte dokumentiert. Wiederholungspassagen sind wohl auf den Satz des Artikels (Textwiederholungen unter Bildern etc.) zurückzuführen. Egon hat diesen Artikel aufgetrieben, ich habe ihn dann übersetzt.
    Gruß
    pantsaraki

    Mit freundlicher Unterstützung der Apopsi tou Notou (Lokalzeitung der Messara), erschienen am 6.06.06:

    Debatte im Parlament über den Hafen im Süden

    M. Kefalogiannis: „Die China Shipping ist daran interessiert, ein Umschlagzentrum für eine Million Container zu schaffen!“

    In der Vollversammlung des Parlaments brachte die Abgeordnete Vangelio Schinaraki das Thema der Errichtung eines Hafens in Timbaki ein.
    In der betreffenden aktuellen Anfrage, die sie einreichte, verlangte sie Klarstellungen in Bezug auf den allgemeineren Plan der Regierung im Rahmen der nationalen hafenpolitischen Frage einen Hafen in der Messarabucht zu schaffen, der das südliche Tor Europas bilden werde.
    Frau Schinaraki wies auf den Unterschied hin zwischen der Schaffung eines geschlossenen Handelshafens und eines Hafens, wo wirklich die Fischer-, Handels- und touristische Aktivität der Einwohner der Gegend zusammenlaufen würde. D.h. der gesuchte Hafen ist ein Hafen, der mit Respekt vor der Umwelt einhergehen und zur Entwicklung der Gegend beitragen werde, ohne ein geschlossenes Transitzentrum zu bilden, das den Bürgern die kalte Schulter zeigen würde, in seiner Art und seiner Entwicklung. Der Hafen in Timbaki zusammen mit der südlichen, aber auch mit den zwei senkrechten Straßenachsen, wenn sie vollendet sind, werden entscheidend zu einer ausgewogenen Entwicklung der Insel in ihrer Gesamtheit beitragen.
    Die Abgeordnete Iraklions wies darauf hin, dass der Minister Πε.Χω.Δ.Ε. auf ihre betreffende Frage antwortete, dass auf Basis des regionalen Raum(bebauungs)plans einer nachhaltigen Entwicklung Kretas sich um eine Hierarchisierung des Bauvorhabens gekümmert werden wird. Aus diesem Grund verlangte sie vom Minister für Handelsschifffahrt die Zusammenarbeit mit Πε.Χω.Δ.Ε. in der vorliegenden Frage, um mit flinken Schritten voranzuschreiten in der Schaffung des Hafens.
    Der Minister für Handelschifffahrt verpflichtete sich, dass es Informationen geben werde, sobald er greifbare und bestimmte Daten haben werde, um voranzuschreiten in den Prozessen der Versteigerung oder bei zwischenstaatlichen Vereinbarungen. Jedenfalls lies Herr Kefalojiannis verlauten: „Es existiert schon ein sehr positives Klima. Eine von den zwei größten Unternehmen in China, die China Shipping, hat schriftlich ihr Interesse erklärt, den besagten Hafen als ein Umschlagzentrum für eine Million Container να καταστήσει (zu errichten?), wenn die Prozesse weiter voranschreiten. Eine Million Container sind die Container, die vom größten Hafen des Landes bewegt werden, - einem der größten Häfen des Mittelmeeres – dem Hafen von Piräus.“

    „Ohne offizielle Information“
    Wie Frau Schinaraki erwähnte: „Mit meiner Intervention, unterrichtete ich Euch, dass Veröffentlichungen und Informationen – aber keine amtliche Unterrichtung/Information – in Bezug auf die Errichtung einer Transitstation in der Bucht der Messara bei den Bewohnern und bei den örtlichen Träger Erregung und Aufruhr hervorgerufen haben, die ihre Beunruhigung gegenüber eines solchen Containerumschlagplatzes ausdrücken, der wahrscheinlich auf Lasten der Umwelt und der örtlichen Ökonomie sein werde, welche auf der Landwirtschaft, der Fischerei und dem Tourismus basiert (...). Fragen Sie, Herr Minister, was ist der verallgemeinertste Plan im Rahmen der nationalen hafenpolitischen Frage einen Hafen in der Gegend zu schaffen, der das südliche Tor Europas bilden wird, einen Beitrag leistend in der Entwicklung der Gegend ohne ein geschlossenes Transitzentrum darzustellen, „das den Bürgern die kalte Schulter zeigt in seiner Art und seiner Entwicklung.“

    „Lebhaftes Interesse der Chinesen“
    Das Wort ergreifend sagte der Minister für Handelsschifffahrt: „Zwei wichtige Themen hat das Ministerium für Handelsschifffahrt im vorherigen Zeitraum schon behandelt, welche die Hafenpolitik betreffen. Das eine ist das Finanzierungsprotokoll mit der Europäischen Entwicklungsbank über 3 Milliarden Euro, für Arbeiten 6 Milliarden Euro, für die Entwicklung der Häfen. Und was Timbaki betrifft ist es auch der Besuch des Ministerpräsidenten in China (Karamanlis, Anmerkung. d. Ü.), wo er eine bedeutende zwischenstaatliche Übereinkunft über alle Themen unterschrieb, aber die grundlegenden Angelpunkte dieser Übereinkunft ist die Entwicklung der Häfen und der Hafenpolitik.
    Auch ein Ergebnis dieses Besuchs, aber auch des Besuches des Ministers für Handelschifffahrt in der weiteren Gegend des Ostens ist das sehr warme (herzliche) Interesse der Unternehmen sowohl von China, als auch aus anderen Gegenden für die Entwicklung der Häfen des Landes. Das betrifft die 11 nationalen wichtigen Häfen.
    Besonders für den Hafen von Timbaki möchte ich Ihnen sagen, dass die Präsidenten großer Unternehmen aus China, wie die China Shipping, ihn besucht haben sowie eine vielköpfige Delegation des größten oder einer der zwei größten Häfen der Welt, die Dubai Ports Authority, die lebhaftes Interesse für die Entwicklung des Hafens von Timbaki zeigten“.

    „Der Hafen von Timbaki ist geeignet als Handels/Warenstation“
    „In der Tat ist die Erschaffung des Hafens im Süden Kretas in dem nationalen Plan einbezogen. Es existiert ein regionaler Vertrag, der auch in der Anfrage der geschätzten Kollegin erwähnt wird. Alternativ war der Hafen von Timbaki und der Hafen Ierapetras einbezogen worden. Wir zeigten allen Investitionskandidaten beide Häfen. Der Hafen von Timbaki erfüllt mehr Voraussetzungen für die Entwicklung einer Warenstation. Wissen Sie, immer läuft in den örtlichen Gemeinden die Diskussion, warum geht das in dem einen Hafen und nicht in einem anderen, warum soll das in der Gegend stattfinden und nicht in einer anderen Gegend.
    Alle erklärten sich einverstanden, dass wir dem Hafen von Timbaki Vorrang geben müssen zumindest was den Transithandel betrifft.“

    Investition Milliarden Euro
    „Das erste, also, was uns interessiert, ist dass dieses Interesse vorhanden ist, das zweite ist, die bürokratischen Prozesse zu umgehen, die gewöhnlich in der griechischen öffentlichen Verwaltung existieren und wenn dieses Bauwerk stattfindet – ein Bauwerk, das 1 und 2 Milliarden Euro überschreiten wird – wird es das größte Entwicklungsbauwerk sein können, das in den letzten Jahren in Griechenland realisiert wurde.
    Wir warten auch auf die Vorschläge aller derer an der Entwicklung des Hafens Interessierten. Die örtliche Gesellschaft, die Gemeindebehörden der Bezirke Timbaki und Moires wurden unterrichtet. Es gab Bekanntmachungen im Parlament, im Komitee für Produktion und Handel. Wenn die Dinge an einen Punkt kommen für öffentliche Bekanntmachungen – sie benötigen Studien, Planungen und all jene Daten, die dazu führen werden, dass wir mit Transparenz voranschreiten, wie immer bei einer Versteigerung (?) eines so großen Bauwerkes – dann wird es eine öffentliche Bekanntmachung im Parlament geben.“

    Die Art des Hafens
    Wieder das Wort ergreifend bemerkte Frau Schinaraki: “Es ist eine Tatsache, dass die Konstruktion eines Hafens im südlichen Kreta seit sehr vielen Jahren eine öffentliche und feste Forderung der Bürger und Träger darstellt, alle Parteien haben ihre Zustimmung für die Bedeutung des südlichen Hafentores in der Entwicklung Kretas ausgedrückt, die zusammen mit der südlichen Straßenachse, sowie den beiden senkrechten Straßenachsen, wenn diese fertiggestellt sind, zu einer ausgewogenen Entwicklung der Insel in ihrer Gesamtheit und nicht allein für den Bezirk Iraklion entscheidend beitragen werden. Die Tatsache ist nicht besonders bedeutend, dass auch unsere Kollegen Abgeordneten aus dem Bezirk Rethimno und besonders Herr. O. Emmanuel und Herr Gianni Kefalogiannis sich absolut für die Forderung aussprechen und absolut zustimmen. Soweit so gut, aber Herr Minister, es ist etwas anderes einen Warenhafen, einen abgeschlossen Hafen, lediglich ein Transitzentrum zu schaffen und es ist völlig verschieden einen Hafen zu schaffen, der wirklich zur Fischer-, Handels- und touristischen, wenn Sie so wollen, Aktivität der Bevölkerung und des Bezirks beitragen wird. D.h. ein Hafen der mit Respekt vor der Umwelt den Ort dynamisch entwickeln wird und nicht einen geschlossenen Hafen, der wie ich meine, den Bürgern und der ganzen Gegend die kalte Schulter zeigt und nicht Respekt vor der Umwelt. Das ist das eine.
    Das zweite ist das Folgende: Auf meine Frage antwortete der Minister jenes, das den Hafen von Timbaki betrifft – und sicherlich auch in Iearapetra (...) – auf Grundlage des regionalen Raum(bebauungs)plans der nachhaltigen Entwicklung Kretas, vorantreibend die Studien der Bauphasen, die das voraussagen – so bemerkte für Δ΄ΚΠΣ – werden wir uns bei entsprechender Höhe der Finanzierung um eine Hierachisierung des Bauvorhabens kümmern.

    Eine klare Antwort
    „Hier, also Herr Minister, muss eine Zusammenarbeit existieren damit man wirklich vorwärts schreiten kann und wir uns nicht auf Pläne einlassen, von denen ich nicht glaube, dass sie letztendlich helfen. Etwas anderes ist es sehr wohl, jenen eine Möglichkeit zu geben, die keine gute Information haben – warum Herr Minister, gibt es keine Information/Aufklärung, wir als Parlamentarier haben nicht beschlossen und haben uns nicht getroffen, weder Ihr dort in der Gegend, noch mit den örtlichen Trägern, um eine öffentliche Versammlung zu geben, damit wir diskutieren – und es ist selbstverständlich, dass wenn die örtlichen Träger keine Informationen haben, dass sie klar den Logiken gegenüber stehen, die den Eindruck erwecken, dass diese Politik zu Lasten der Gegend ist.
    Hier, also, will ich eine ganz klare Antwort, da Herr Minister, in den letzten Tagen gibt es die Information – wie Sie auch in Iraklion erfahren werden – dass es schon einen Plan gibt. Sie haben sich schon zusammengefunden, vielleicht mit irgendwelchen Investoren und für den Osten (?) beschlossen und sehr wohl existiert auch ein Plan für das Wie dieser Realisierung. Wir müssen mit Ernsthaftigkeit gegenüber diesem sehr bedeutenden, wie auch Sie sagten, Bauwerk stehen, ich stelle mir vor, dass auch sie zustimmen, dass in dieser Gegend ein Entwicklungspol existieren muss und der Hafen kann so eine Sache sein.

    Herr Kefalogiannis: „Eine große Investition“
    Der Minister für Handelsschifffahrt ergreift wieder das Wort: „Ich möchte meine Genugtuung ausdrücken, weil die Frau Kollegin, welche die Partei der Offiziellen Opposition vertritt und sicherlich alle Träger, alle Parlamentarier aller Parteien sich aussprechen zum Werden des großen Entwicklungsbauwerkes im Süden Kretas, das seit Jahrzehnten eine feste Forderung ist.
    Es existiert eine ausgezeichnete Zusammenarbeit mit den Ministerien, die da sind das Ministerium für Χωροταξίας, Umwelt und der Öffentlichen Arbeiten, dem Verteidigungsministerium, dem die Fläche gehört. Es ist eine wirklich große Investition, die nicht nur aus dem Programm der öffentlichen Investitionen stattfinden wird, noch nur auch Gemeindeposten. Es ist ein Bauwerk, das selbstfinanzierend sein wird, sie brauchen auch die Investoren, mit denen diskutieren wir in verschiedenen Ländern.“

    China Shipping
    „Es existiert schon ein sehr positives Klima. Eine der zwei größeren Unternehmen in China, die China Shipping, hat schriftlich ihr Interesse erklärt, den besagten Hafen als ein Umschlagzentrum für eine Million Container να καταστήσει (zu errichten?), wenn die Prozesse weiter voranschreiten. Eine Million Container sind die Container, die vom größten Hafen des Landes bewegt werden, - einem der größten Häfen des Mittelmeeres – dem Hafen von Piräus.
    Es ist ein sehr großes Bauwerk. Der Hafen von Timbaki hat auch vergleichsweise andere Vorteile. Er hat einen Flugplatz. D.h. er kann Umladestation werden mit Bescheinigung der agrarischen Produkte und in Zusammenarbeit mit den örtlichen landwirtschaftlichen Trägern und dem Landwirtschaftsministerium, aber auch mittels des Flugplatzes können diese Produkte nicht nur europaweit, sondern auch in andere Teile der Welt befördert werden. Es existieren ungeheuere Märkte in Afrika. Es existiert die Möglichkeit einen freien Handelsgürtel zu schaffen.“

    „Wir werden Mehrwerte in dem Gebiet schaffen“
    „Wenn dieser ganze Komplex geschaffen wird, dann werden Mehrwerte geschaffen werden in jenem Gebiet, wo die Leute für Generationen leben werden. Und in einer weiteren städtebaulichen Zusammenführung von Timbaki und Moires werden die Voraussetzungen geschaffen werden, um in den nächsten Jahren eine große Stadt zu schaffen, die das Niveau von Rethimnon haben wird. Natürlich in Zusammenarbeit mit der örtlichen Selbstverwaltung und sicherlich in Zusammenarbeit mit den örtlichen Trägeren. Nichts wird geschehen, wenn die örtlichen Träger nicht einverstanden sind.“

    Volksabstimmung
    „Natürlich reden sie in dem Gebiet – und wir akzeptierten das – auch eine örtliche Volksabstimmung. Es wird eine umfangreiche Information stattfinden, es genügt, wenn wir konkrete, greifbare Angaben haben, um voranzuschreiten in den Prozessen der Versteigerung oder in den zwischenstaatlichen Vereinbarungen, wenn die Dinge reif sind. Es existiert Interesse von konkreten großen „(Mit)Spielern“ – Sie werden mir erlauben diesen Ausdruck zu benutzen – des Welthandels für dieses Gebiet, das sie nicht zufällig entdeckt haben, das Gebiet um Timbaki und Moires ist nicht einmal in der ganzen Welt bekannt. Es ist (zurückzuführen auf) die Reise des Premierministers nach China und unserem eigenen Versuch in sehr vielen Gebieten der Welt, welche den Vorrang im Welthandel haben.
    Ich möchte Ihnen sagen, dass die Generalsekretäre des Ministeriums für Seeschifffahrtshandel 5 mal nach China und in den Osten gereist sind, und ich selbst plane eine Reise im Juni in das gleiche Gebiet, nach Singapur, wo der erste Hafen der Welt ist.“

    Häfen - >Zentren<
    Und der Minister für Seeschifffahrtshandel endete: „Wir wollen das alle großen nach Griechenland kommen. Wir wollen, dass die Häfen unseres Landes das Zentrum sind, von wo die Produkte der ganzen Welt ins südöstliche Europa, ins östliche Mittelmeer, nach Nordafrika und ins Schwarze Meer transportiert werden. Das ist das Ziel unserer Politik und ich meine, dass wir auf einem sehr guten Weg sind. Dies zeigte außerdem auch der Besuch des chinesischen Ministerpräsidenten, der gleichfalls in Piräus vom Parlamentspräsidenten und vom Herrn Vizepräsident empfangen wurde. Ein Mensch, der sehr große und bedeutende Kraft in seinem Land hat und der ein besonderes Interesse zeigte, für die Entwicklung eines anderen Hafens, dem Hafen von Piräus.“

  31. #591
    Egon Gast

    Standard AW: Riesenhafen auf Kreta geplant

    Oh ja Herr Kefalojiannis, nehmen Sie Ihren „Wanderstab“:

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    Patris http://www.patris.gr/articles/86257
    (Das Datum konnte ich nicht mehr recherchieren, kann aber noch nicht so alt sein)

    KEFALOJIANNIS - Wenn sie das Umschlagzentrum in Tymbaki nicht möchten, dann werden wir woanders hingehen

    Entschlossen das Umschlagzentrum, das in Tymbaki geplant wird und die Schiffsverbindung von Iraklion nach Ägypten, in andere Teile des Landes zu verlegen, wenn die Einwohner in ihren Versammlungen weiterhin erklären, dass sie nicht einverstanden sind. Hierzu hat gestern der Minister für Handelsschiffahrt Manolis Kefalojiannis Stellung genommen, antwortend auf die Unruhen der öffentlichen Stellen.

    Die Vertreter der Landwirte, mit denen sich Herr Kefalojiannis getroffen hat, konkret mit dem Präsidenten und allgemeinem Sekretärs der ΟΑΣΝΗ S. Spyridakis und Th. Paylakis, dem Präsidenten und dem Vizepräsidenten des Landesverbands Tymbaki T. Tsagarakis und J. Nispyrakis, haben ihre Besorgungen über die Eventualität des Imports von Produkten aus Drittländern und deren Kennzeichnung in der Freizone des Umschlagzentrums geäußert.

    Wie sie sagten, wird dieses die Kennzeichnung der ausländischen Landwirtschaftsprodukte als griechische begünstigen. Die Vertreter der Landwirte haben ebenfalls ihre Vorbehalte gegenüber der Linie Iraklion - Ägypten ausgedrückt, die die selbe Gefahr birgt.

    Sie haben gefordert die Einfuhrpreise der Produkte der Drittländer auf dem Markt unseres Landes zu kontrollieren.

    Darauf antwortend sagte Herr Kefalojiannis, dass die Befreiung des Exporthandels Bestandteil internationaler Abmachungen ist und er nicht die Angst der Landwirte bezüglich der Verdrängung der einheimischen Produkte vom Markt teilt.

    Wie er weiter sagte, ist er auch bereit die Projekte in andere Bezirke zu verlegen, falls die Einwohner, mit ihren Entscheidungen in den Versammlungen, sie nicht annehmen werden.

    Zu dem Thema der Kontrolle der Einfuhrpreise hat Herr Kefalojiannis gesagt, dass dafür das Entwicklungsministerium und ländliche Entwicklung zuständig ist.

  32. #592
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    Standard AW: Riesenhafen auf Kreta geplant

    Es ist inzwischen ein wenig ruhiger geworden um dieses Thema, was aber nicht heißen muß, dass es sich erledigt hat oder ganz von allein erledigen wird. (Das Nebenthema Neue Projekte in Kretas Süden gehört ja eigentlich hier noch mit dazu..)

    Den eigentlichen Nutzen und wirtschaftlichen Sinn des Timbaki-Projektes sehe ich immer noch nicht so richtig. Geht man mal davon aus, dass ein neuer Hafen oder eine Hafenerweiterung für die ganz großen Containerschiffe dort nicht entstehen soll, sondern dies für Nordgriechenland und/oder Italien vorgesehen ist und anstelle der ganz großen Lösung an den kretischen Küsten „nur“ noch eine kleinere Version infrage kommt, muss man die Frage beantworten, weshalb das Sinn machen soll. Mir fällt als Antwort dazu eigentlich nur ein, dass das Timbaki-Projekt relativ eng auf die Zukunftsmärkte Nordafrika + Naher Osten ausgerichtet ist, etwa die Region von Lybien bis zur Südtürkei. In der Tat wird das in 10-20 Jahren wichtiger als heute sein. Aus Sicht der Chinesen kann ich mir vorstellen, dass sie an dieser strategisch wichtigen Stelle zunächst „den Fuß in die Tür“ setzen wollen, noch dazu, wenn sie so offen dazu von griech. Seite eingeladen und ermuntert werden. Wie das aus kretischer Sicht aussieht, spez. aus der Sicht des Herrn Ministers K., ist sicher differenzierter und kontroverser einzuschätzen.

    Erste Priorität dürfte dort sicher zunächst einmal haben, dass es um ein großes Bauprojekt geht. Da wird viel Geld bewegt und viele möchten daran verdienen über mehrere Jahre hinweg. Das kennt man ja bereits aus anderen Projekten und Zusammenhängen. Bei der Sachlage kann ich mir für Timbaki nur ein griech.-chinesisches Joint-Ventureprojekt vorstellen. Alles Weitere ist dann Zukunftsmusik: mehr Handel, mehr Export, neue Industriebetriebe, neue (und mehr?) Arbeitsplätze, mehr Tourismus usw. Viele sollen offensichtlich davon profitieren können … so werden voraussichtlich die von offzieller Seite lautenden Argumente lauten, die von den Befürwortern dann noch weiter vehement vorgebracht werden.

    Wen die techn. Aspekte interessieren, sollte sich mal mit den Informationen zB auf den Wikipediaseiten weiter befassen, zB Stichworte Containerschiff, Feederschiff oder auch Guterverkehrszentrum, Hub-and-Spoke …. Die Logistik-Experten, die sich hier zu Wort gemeldet haben, werden sich da besser auskennen als ich. Vielleicht lässt sich meine Frage nach der Logik dieses Timbaki-Projektes von dort her besser beantworten als ich es mir selber zusammenreimen kann.

    Logisch ist das Ganze für mich bislang nicht unbedingt. Weshalb wird ein solcher Hafen (2. Ordnung) dann nicht gleich vor der afrikanischen Küste (z.B. Ägypten) gebaut, wenn es um die Eroberung der nordafrikanischen Märkte geht? :smiley81:

    Mögliche Antworten:

    (a) Ist nicht EU (noch nicht :grin: :grin: )
    (b) Ist kein Bauprojekt für die Griechen! (stimmt, eher für Hoch-Tief geeignet :smiley55: )
    (c) Und wo kommen dann die vielen (?) neuen Arbeitsplätze für Kreta bei rum, wenn die logistischen Grundlagen dafür ganz woanders sind?
    (d) Und was soll dann aus dem ehemaligen Militärgelände und Flughafen Timbaki werden, dessen Ursprünge in den 30er (?) Jahren liegen?:smiley81:
    usw.
    Gruß Joe

  33. #593
    Franziskus Gast

    Standard AW: Riesenhafen auf Kreta geplant

    Eulenspiegeleien am Libyschen Meer

    Leider wurden weltweit Großprojektenoch nie zum Wohl der ortsansässigen Bevölkerung gebaut, sondern nur zum Nutzen des internationalen Kapitals und dessen Lobbyisten in der jeweiligen Regierung.
    Ein reiner Umschlaghafen in Timbaki ist natürlich geografisch besonders interessant, in einen Fischerei-, Handels- und Tourismushafen hingegen würde kein Investor auch nur einen müden Cent investieren.
    Auf die von Herrn K. großmundig angekündigten Belebungseffekte für die Mesara würde aus altbekannten Gründen bis zum St.-Nimmerleinstag gewartet werden müssen, egal wer und wie groß er den Hafen baut, denn das Geld für den Hafen wird wegen der internationalen Schifffahrts- und Handelsinteressen beschafft werden können, die für alles andere erforderliche Infrastruktur wie Straßen, Stromversorgung, Wasserver- und Entsorgung, Müllbeseitigung, Krankenhaus, Schulen uvam. müßte aber die öffentliche Hand finanzieren. Was das heißt, sieht man und hört man allenthalben von den frustrierten Süd-Kretern, denen man immer wieder das Blaue vom Himmel herunter verspricht, wohingegen dann die Realisierung Jahrzehnte auf sich warten läßt. Für all das wird man auch keinen Sponsor, weder in China, den Emiraten oder bei der ausgemergelten Melkkuh EU finden können.
    Wenn jemand glaubt, daß die ortsansässige Bauwirtschaft am Hafenbau profitieren kann oder daß die Grundstückspreise in die Höhe schnellen werden,
    dann kennt er die technischen und logistischen Anforderungen, die ein solches Projekt stellt, nicht oder er bedenkt nicht, daß der landseitige Containerlagerplatz auf dem Militärgelände errichtet werden soll.
    Neue Arbeitsplätze im Bereich des Hafens würden mit Sicherheit im Geiste der
    Globalisierung mit den billigsten betreibereigenen Kräften aus Fernost besetzt werden. Für die vollautomatisierten Verladeeinrichtungen werden sowieso nur ein paar hochqualifizierte Techniker gebraucht. Viel Arbeit gäbe es also nicht für die dann aus der kaputten Tourismusbranche freiwerdenden Beschäfti- gungslosen und deren Kinder und Kindeskinder...
    Also, liebe Mesarites, seid wachsam, wenn der Weihnachtsmann K. an Eurer Türe klingelt, denn in jedem Köder befindet sich auch ein Haken!

  34. #594
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    Standard AW: Riesenhafen auf Kreta geplant

    Also für Eulenspiegeleien halte ich das, was dort passiert, nicht unbedingt. Das ist schon ziemlich real. Eine winzige Hoffnung sehe ich allein noch darin, dass es bei den Plänen bleibt und nicht in die Tat umgesetzt wird, aus welchen Gründen auch immer. Dann könnte man das unter dem Stichwort Wunschdenken - Phantasie oder Fata Morgana ablegen. Ein ähnliches Beispiel aus neuerer Zeit gibt es:

    Der Bremer Journalist und langjährige Kretareisende Arn Stromeyer schreibt in seinem Buch Wiedersehen mit Apoll. Griechische Reisen (1998) am Ende des Lentas-Kapitels, er habe gerade auf dem Rückflug nach D im Flieger in einer deutschen Zeitung gelesen, dass die Athener Regierung den noch weitgehend unberührten wilden Süden Kretas stärker für den Tourismus erschließen möchte.

    Zitat (1998): „Internationale Reiseveranstalter, Architekten, Landschaftsplaner und griechische Regierungsvertreter haben auf einer Konferenz in Heraklion beschlossen: Bei Ierapetra im Südosten der Insel wird ein Flughafen und längs der Küste eine durchgehende Straße gebaut. Die Grundstücke seien schon aufgekauft. Touristenzentren und Ferienwohnungssiedlungen sollen entstehen. Im kretischen Bergland wolle man Wanderwege anlegen, der Bau von Unterkünften werde unterstützt, das Programm zu 70 Prozent aus Mitteln der Europäischen Union bestritten. Naturschützer lehnen eine Erschließung des Insel-Südens ab und kündigten Proteste an.“

    Stromeyer schreibt weiter: „Ich sehe meine schlimmsten Befürchtungen bestätigt. Was haben Landschaftsplaner an den Küsten einer der letzten Naturlandschaften Europas zu suchen? Aber sie werden kommen mit ihren großen Erdbeweger-Maschinen, die Küste nach ihrem Bilde formen und Disney-Parks daraufsetzen, die alle Bedürfnisse der modernen Freizeitbarbaren erfüllen. Die Griechen werden ihre Seelen verkaufen – bezahlte Dienstleistungen ihre Herzlichkeit ersetzen. …(die) Jetzt-Zeit Einzug halten.

    Freizeitbarbaren finde ich eine gelungene Wortschöpfung. Doch was ist aus diesen Plänen geworden, die wahrscheinlich so um die 10 Jahre alt sein dürften?? (Weiß zufällig jemand den genaueren Zeitpunkt, zu dem das aktuell war? Stromeyers Buch ist 1998 erschienen ... – Kinder, wie die Zeit vergeht! Rainer aus I. müsste eigentlich dazu mehr wissen ...)

    Die Pläne für die Ierapetra-Region sind wahrscheinlich endgültig in den Schubladen verschwunden oder in den Papierkorb gewandert. Nun tauchen sie an anderer Stelle wieder auf, in neuem Gewande mit ein paar zusätzlichen Aspekten. In der Tat könnte dies ein Beispiel dafür sein, dass nicht alles bzw. in GR und anderswo nur wenig so realisiert wird, wie es mal als Idee und Zielsetzung geplant und in die Welt posaunt wurde. Das lässt Hoffnungen zu, mehr aber nicht. Bei dem Timbaki-Projekt bin ich nicht so optimistisch, dass sich alles quasi von allein erledigen könnte wie im Fall von Ierapetra. Wenn die Chinesen mitmachen - das war Mitte der 90er Jahre noch nicht der Fall !!! -, dann ist auch das schwierigste Unternehmen noch möglich: Neuestes Beispiel ist die neue Eisenbahnstrecke nach Tibet bis in Höhen von über 5000 Meter incl. Sauerstoffversorgung der Passagiere, wenn das gebraucht wird. Kretas Berge sind niedriger!

    Last not least - ich bin skeptisch, ob es gegen die Pläne in der Timbaki-Region nennenswerten Widerstand geben wird, denn mit einem solchen Projekt werden sich doch für viele der dort lebenden Menschen neue Hoffnungen verbinden: Bautätigkeit, Geschäfte/Handel, Arbeitsplätze, Exportmöglichkeiten und vielleicht sogar (!!) ein Aufschwung im Tourismusbereich :icon_roll :spin:

    Falls es irgendwann zu einer Volksabstimmung kommen sollte, werden die Medienmacher schon für entsprechende Stimmung sorgen und Illusionen erzeugen, ggf. selbst wider besseres Wissen …. Aus meiner Sicht also insges. wenig optimistische Perspektiven, das verhindern zu können, was kommen könnte, sorry.
    Gruß Joe

  35. #595
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    Standard AW: Riesenhafen auf Kreta geplant

    Ich habe von der ganzen Hafenbaugeschichte in Timbaki und dem Drumherum wenig Ahnung und keine neuen Infos aus Kreta.

    Ich kann aber den Einwand von Franziskus, daß die ortsansässige Bauwirtschaft von so einem Projekt nicht profitieren kann, nur bestätigen.

    Hier in meiner nächsten Nachbarschaft, in Bad Orb, schlagen deswegen derzeit die Wogen hoch.
    Die schon seit Jahren dahindarbende Kurindustrie soll nun durch chinesische Investoren wieder auf Vordermann gebracht werden, chinesische Heilkunst, Ayurveda, etc. sollen die Kohlen aus dem Feuer holen.
    Es sollen neue Anlagen gebaut werden, alte Kuranlagen sollen saniert werden, Millionen werden verbuddelt, die örtliche Bauwirtschaft sah schon tollsten Sonnenschein am finsteren Bauhimmel.

    Und plötzlich vermelden die örtlichen Zeitungen, daß nicht nur der spätere Betrieb der Anlagen von chinesischem Führungspersonal und chinesischen Fachkräften durchgeführt werden soll, sondern auch die erforderlichen Baumaßnahmen durch chinesische Bauleiter und Facharbeiter erfolgen sollen.

    Dafür sollen demnächst ca. 100 chinesische Bauarbeiter dort eintreffen.
    Auf Einwände örtlicher Baufirmen, daß dazu natürlich auch Aufenthalts- und Arbeitsgenehmigungen notwendig wären, die unter momentanen Bedingungen wohl sehr schwer zu kriegen sein werden, konnte die berichtende Zeitung vermelden, daß auf Nachfrage bei zuständigen Stellen diese bereits erteilt wären !!!!

    Wer oder was dahinter steckt, daß bei so hohen Arbeitslosenzahlen hier in Deutschland, ein solcher Vorgang so problemlos und schnell (und vor allem leise) vonstatten geht, vermag ich nicht zu beurteilen.
    Nur ....... die Chinalobby scheint riesig (und mächtig) zu sein !

    Gruß hermann
    Ist noch λ ? Ja, aber das φ ist noch ρ !

    Alle Infos über Frangokastello:http://www.Frangokastello-und-Meehr.de
    Unser aktueller Reiseblog:http://www.HerrMANaufReisen.wordpress.com

  36. #596
    Tassi Gast

    Standard AW: Riesenhafen auf Kreta geplant

    @hermann
    Wenn Thyssen oder Siemens oder VW oder sonstwer ausserhalb Deutschlands Fabriken baut und Werke betreibt dann tun sie dies mit Führungskräften die sie vor Ort rekrutieren?
    Wenn ich hunderte von Millionen investiere dann seh ich auch zu, dass das Projekt nach meinen Vorstellungen verläuft.
    Ich denke man sollte sich davon verabschieden die Chinesen als Grund allen Übels hinzustellen. Die tun nichts was deutsche Unternehmen nicht schon vor 20 oder 30 Jahren getan haben.
    Für uns ist es halt nur ungewohnt, dass es auf einmal Unternehmen gibt die deutsche Unternehmen aufkaufen und zerstückeln, oder ihre Interessen in unserem Land durchsetzen.
    Wenn deutsche Unternehmen das im Ausland gemacht haben, hat man das als Erfolg hingestellt. Läuft die Sache einmal andersrum macht man sich direkt in die Hose und verbreitet die Mär von der "gelben Gefahr"!

  37. #597
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    Standard AW: Riesenhafen auf Kreta geplant

    Zitat Tassi
    Wenn Thyssen oder Siemens oder VW oder sonstwer ausserhalb Deutschlands Fabriken baut und Werke betreibt dann tun sie dies mit Führungskräften die sie vor Ort rekrutieren?
    Ja, sie tun das!
    Und es geht ja nicht nur um Führungskräfte.
    Das ganze Personal sind Leute aus dem jeweiligen Land und die Produktion in D wird geschlossen.
    Es geht doch um die Personal-Kosten.
    Wenn China irgendwo baut, egal ob Kreta oder D, sind deren eigenen Kräfte bestimmt billiger, also bringt man sie mit.
    Wenn wir irgendwo bauen...
    Also vergleichst du hier Äpfel mit Birnen.
    Wobei du recht hast, es gibt so gesehen keine "gelbe Gefahr", es gibt nur die Macht des Geldes.
    Deshalb wird es immer zuungunsten des deutschen (oder beim Hafenbau des kretischen) Arbeitnehmers ausgehen.:evil:
    Gruß Michael

    Zum Arbeiten zu alt, zum Sterben zu jung...
    aber für Kreta topfit!



    Αν σε κλωτσήσει ένας γάιδαρος, δεν έχει νόημα να τον κλωτσήσεις κι εσύ.

  38. #598
    Tassi Gast

    Standard AW: Riesenhafen auf Kreta geplant

    Du kannst davon ausgehen, das deutsche Bauunternehmen die Großprojekte im Ausland durchführen, in der Regel von der Ingenieurleistung bis zum Bauleiter das Projekt in der Hand haben werden und die weniger qualifizierten Tätigkeiten von Leuten vor Ort durchgeführt werden.

    Wenn die Deutschen (oder Kreter, oder Eurpäer) so doof sind, chinesische Arbeiter ins Land zu lassen, kann man den Chinesen keinen Vorwurf daraus machen. Andersrum gibt es meines Wissens in China ein Gesetz welches bei Bauvorhaben eine bestimmte Prozentzahl der Wertschöpfung vorschreibt die dort (in China) erbracht werden muss. Ich glaube 80%. Das sorgt dafür, das Arbeit, Geld und Know How ins Land kommen.
    Würde man ähnliches in der EU einführen, bräuchte man Szenarien wie China- Town in Timbaki gar nicht erst durchspielen ;-)

    Bad Orb ist anscheinend so pleite, dass die Chinesen als letzte Rettung gesehen werden, und man daher diese Zugeständnisse mit der Einreiseerlaubnis gemacht hat.
    Wobei ja anscheinend sogar das Material für den Bau aus China hergeschafft werden soll. Da kann man echt nur noch gratulieren zur Blödheit (Geldgeilheit) der verantwortlichen Politiker, es sei denn sie bauen mit Bambus.

  39. #599
    Egon Gast

    Standard AW: Riesenhafen auf Kreta geplant

    Es ist ruhig hier geworden, deshalb wollte ich mal kurz die Ruhe stören

    Ein paar Stellungnahmen deutscher Journalisten zum Thema:

    Ich habe die Infos gelesen und bin zu dem Schluss gekommen, dass ich damit bisher nicht journalistisch arbeiten kann. Ich habe den Eindruck, dass der Bürgermeister von Timbaki alles in Bewegung setzt, um selbst im guten Licht da zu stehen, und vielleicht Leuten Hoffnung macht, während andere bereits beginnen, ihre Immobilien zu verkaufen. Ich denke nicht, dass sich ein Umschlagplatz für Container auf der griechischen Insel realisiert, sondern viel mehr auf dem europäischen Festland angesiedelt wird, aus logistischen Gründen, deshalb habe ich mich auch nicht weiter bei ihnen gemeldet.
    und aus Athen:

    Wie Sie sicher wissen, ist das umstrittene Projekt auf Kreta bereits vor einigen Monaten definitiv storniert worden. Wir haben darüber seinerzeit
    auch kurz berichtet.
    Es ist zum Mäuse melken !

    Können die denn alle nicht lesen ?

    Kennt denn niemand in Deutschland einen Journalisten, der sich des Themas annehmen möchte ?

  40. #600
    Egon Gast

    Standard AW: Riesenhafen auf Kreta geplant

    Wo seid ihr alle ?

    Es geht weiter !!!

    Erklärung des YEN (Ministerium für Handelsschiffahrt) vom 31.07.06 nach der Sitzung im Palast Maximou (?) mit Ministerpräsident Karamanlis, Wirtschaftsminister Alojoskofi, Minister für Handelsschiffahrt Kefalojiannis und Herrn Stilianiki:

    http://www.yen.gr/yen.chtm?prnbr=29706
    enhm_limaina.doc

    Wer will kann sie ja übersetzen, habe im Augenblick nicht viel Zeit.

    Nur ein paar (wenn auch nicht wörtliche) Zitate aus der „Patris“ vom 1.08.06:

    Dubai errichtet den Hafen in Tymbaki und übernimmt die Verwaltung !

    http://www.patris.gr/articles/90951/42998

    Die Firmen „COSCO“ und „China Shipping Company“ werden als Interessenten genannt

    Das Verteidigungsministerium gibt „grünes Licht“ für die Entmilitarisierung des Flughafens !

    http://www.patris.gr/articles/90951/43014

    Das Bild des Hafens von Iraklion verändert sich !

    http://www.patris.gr/articles/90951/42999

    Die „Patris“ schreibt von einem Masterplan der vorgestellt wurde. Diesen Masterplan habe ich einst versucht von der Internetseite des YEN herunter zu laden. Nach einer halben Stunde und dem Gefühl, das mein Rechner durchforscht wurde, habe ich den Prozeß erfolglos abgebrochen.

    Vielleicht kommen jetzt langsam die Pläne auf den Tisch !

    Aber alle Welt ist im Urlaub !!!

    Und Denis „με τα μακριά μαλλιά“ (kein-containerhafen-in-Timbaki.com) scheint auch zu schlafen.

    Gibt es noch ein paar wache Forumsteilnehmer?

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