Nun ist er auch schon wieder seit einer Woche vorbei, unser mittlerweile vierte Urlaub auf Kreta nach 2008, 2011 und 2013. Hier mal ein kompakter Reisebericht von uns in Text- und Videoform:
1. Tag (Sa., 22.9.):
Wir kamen diesmal erst gegen 21:00 recht spät in Heraklion an. Die Gepäckannahme dauerte ungewöhnlich lange und so fuhren wir nach der Abholung des Mietwagens erst so gegen 22:00 Richtung Matala zu unserem Hotel. Dort stellten wir nur kurz die Sachen ab und gingen dann noch in's Dorf. Allerdings hatte bis auf 1-2 Restaurants bereits fast alles geschlossen. Schließlich fanden wir ganz am Anfang des Dorfs auf der linken Seite noch einen Besitzer mit sehr guten Deutschkenntnissen, der zuvor 8 Jahre in Hessen gelebt hatte. Das Restaurant muß irgendwann nach unserem letzten Besuch erst noch hinzu gekommen sein. Der nette Herr warf extra für uns den Grill nochmal an, bot uns seinen selbstgebrannten Ouzo an und plapperte mit uns so das wir fast völlig die Zeit vergaßen. Um ca. 1 Uhr ging es dann in die Falle.
2. Tag (So., 23.9.):
Heute blieben wir meist im Dorf und am Strand. Das Wetter spielte optimal mit und wir hatten durchgehenden Sonnenschein bei fast 30 Grad - ideal zum schwimmen, schnorcheln und relaxen in der Sonne.
3. Tag (Mo., 24.9.):
Heute besuchten wir nach 2013 erneut den Acqua Plus Waterpark nahe Heraklion, da das Wetter angeblich Ende der Woche schlechter werden sollte. Der Park war an dem Tag so gut wie ausgestorben und es gab so gut wie keine Wartezeiten an den Attraktionen. Also nutzen wir die Gelegenheit auch gleich die neuen Rutschen auf zu nehmen, die letztes Jahr im hinteren Bereich des Parks eröffnet wurden. Der Rutschenturm ist 23 Meter hoch und zählt zu einem der höchsten seiner Art in Europa. Er besteht aus 3 Röhrenrutschen, die eine Rutschgeschwindigkeit von bis zu 120 km/h bei einer Länge von 180 Metern pro Rutsche erreichen. In unserem neuen Video gibt es alle Rutschen des Turms als Onride & Offride zu sehen.
Nach der Heimkehr schlenderten wir noch ein wenig durch Matala und schauten nach ein paar Souvenirs.
4. Tag (Di., 25.9.):
Heute ging es erneut mit einer Schiffstour zu den Paximadia-Inseln. Preislich lag alles genau wie vor 5 Jahren bei 40€ inkl. Barbecue-Buffet und Transfer, was in meinen Augen ziemlich günstig ist für das was hier geboten wurde. Das Wetter spielte wieder sehr gut mit, allerdings setze bei der Rückfahrt ziemlich heftiger Wind und Wellengang ein, was aber für den gut ausgebildeten Captain kein Problem darstellte. Den Abend nutzen wir dann noch für einen Besuch am "Mystical View" nahe Pitsidia, um den Sonnenuntergang zu beobachten. Allerdings wurde dies durch einige Wolken und ziemlich heftigen Wind getrübt.
5. Tag (Mi., 26.9.):
Heute stand eine der 3 geplanten Städtetouren auf dem Programm. Und so starteten wir später als geplant gegen 9:30 Richtung Chania. Zu unserer Überraschung blieb der befüchtete Stau kurz vor der Innenstadt aus und beschränkte sich nur auf 10-15 Min. Wartezeit vor einer Ampel aufgrund einer Baustelle. In der Stadt selbst kam man sowieso nur recht langsam vorran. Schlimmer war es allerdings dort einen freien Parkplatz zu finden denn selbst die kostenpflichtigen Parkplätze waren alle belegt. Also entschlossen wir uns einfach zu warten bis Jemand raus fuhr und kamen dann sogar an einem kostenlosen Parkplatz, der sich genau neben dem Stadion befand. Das Ein- und Ausparken war allerdings eine (Horror)-Klasse für sich - fast ein Wunder das der Wagen da nichts abbekommen hat.
Danach ging es erstmal planlos am Hafen entlang zum Leuchtturm, um ein paar Fotos und Videos auf zu nehmen. In Chania war es ungewohnt wolkig und extrem windig. Anschließend ging es am Venezianischen Hafen entlang bis zum "Kretischen Haus", ein rotes Gebäude mit einem Museum, das jedoch geschlossen war. Immerhin gab's einen großen Unterwasser-Torpedo der griechischen Marine zu sehen. Ziemlich belustigend und zugleich herausfordernd war das Überqueren der letzten Meter bis zu dem o.g. Gebäude denn die Wellen schwappten regelmäßig über's Ufer und man mußte ziemlich aufpassen dabei keine nassen Füße zu bekommen. Keiner von uns blieb da verschont und so mancher in unserer Nähe schimpfte auch nicht selten drauf los und fing an zu laufen. Einige Restaurants hatten deswegen sogar schon wegen überfluteter Böden den Betrieb am dem Tag eingestellt.
Anschließend ging es durch die Altstadt und der Einkaufspassagen wieder zurück zum Auto denn anstatt noch weiter nach irgendwelchen Museen und Sehenswürdigkeiten zu suchen, die eh zu weit weg waren, hatten wir kurzfristig beschlossen den Besuch von Rethymno an dem Tag auch noch mit zu nehmen denn wir hatten auf der Hinfahrt nicht damit gerechnet, das wir die Stadt auf der Hinfahrt nach Chania fast schon durchqueren. Zudem denke ich das wir mit den o.g. Erlebnissen das Wichtigste der Stadt mitgenommen haben. Gegen 15 Uhr starteten wir also Richtung Rethymno und kamen ca. 90 Min. später am Hafen nahe der Festung an. Alle Parkplätze waren mal wieder belegt, also parkten wir einfach ganz rechts an der Straße und klappten wie zuvor schon empfohlen zur Sicherheit mal die Außenspiegel ein. Dann ging es den Rest der Straße zu Fuß rauf zur Festung. Da meine beiden anderen Jungs lieber durch die Einkaufspassagen schlendern wollten, betrat ich die Fortezza kurzerhand alleine. Der Eintrittspreis von 4€ war im Vergleich zum mittlerweile überteuerten Ausgrabungsstädte von Gortyn (6€) und Festos (8€) noch relativ günstig. In der Festung selbst entstanden dann die schönsten Aufnahmen unseres Videos. Insbesondere der Blick herunter auf die Stadt und das Meer haben mich dabei besonders fasziniert. Als ich dann so gegen kurz vor 18:00 Uhr mit meinem Schnellrundgang durch war nutzen wir dann noch die restliche Zeit vor der Dunkelheit, um durch die Einkaufspassagen der engen Gassen zu schlendern, die mich sehr an Venedig erinnert haben. Nachdem es dunkel wurde gingen wir dann nochwas essen, machten noch ein paar Aufnahmen in der Nähe des Leutturms und gingen dann zurück zum Wagen. Dort starteten wir dann so gegen 21 Uhr wieder Richtung Matala.
Auf der Rückfahrt kam uns fast kein Auto mehr entgegen und wir genossen die absolute Stille und Ruhe, wobei die Fahr teils wegen Regen und Wind sowie der vielen Kurven recht anstrangend war. Gegen 23 Uhr waren wir dann wieder zurück in Matala und verschwanden kurz darauf in der Falle.
6. Tag (Do., 26.9.):
Heute ging es nach Agios Nikolaus, allerdings auch erst wieder nach 10:30 Uhr, da wir noch sehr kaputt von der Lauferei am Vortag waren und nicht so früh aufstehen wollten. Dort kamen wir dann so gegen 13:00 Uhr an. Auch hier blieben die größeten Staus aus, allerdings kam es hier und da aufgrund von Ampeln und Baustellen und stockendem Verkehr. Bemerkenswert war dabei die Autobahn zwischen Heraklion und unserem Zielort. Dort konnte man an einigen geraden Streckenabschnitten teilweise sogar über 140 km/h fahren, was ich bislang auf Kreta nie für möglich gehalten hätte (natürlich sollte man da auf die Blitzer aufpassen, was aber dank unserer App kein Problem war). Außerdem ist mir noch ein recht neuer Tunnel in Erinnerung geblieben, der vor und hinter der Einfahrt von Polizisten bewacht war, so das wir einzeln durchgewunken wurden, vermutlich wegen einer Baustelle.
Am Zielort angekommen ging es erstmal entlang des Hafens (Ja...schon wieder "Hafen") planlos entlang der Ufer bis hin zur Altstadt. Dort empfahl man uns einen nahegelegenen See, den "Voulismeni-See" zu besuchen. Insgesamt waren wir allerdings ein wenig enttäuscht denn rein optisch gleich das was wir sagen schon dessen, was wir zuvor schon in Chania und Rethymno gesehen hatten. Immerhin: Der See und die Treppe hinauf war ein schönes Motiv für Foto- und Videoaufnahmen. Anschließend ging es dann nochwas essen und bereits gegen 16:30 Uhr dann wieder Richtung Matala. Den restlichen Abend verbrachten wir dann gemütlich im Dorf und am Hotel und erlebten den ersten Regen überhaupt seit unseren Aufenthalten in Matala, in der Nacht darauf sogar mit Gewitter. Allerdings hatten wir in allen drei von uns besuchten Städten hatten wir nicht annähernd so gutes Wetter wie in Matala. Dort hatten wir schon unterwegs weitaus mehr Wolken und bis zu 6 Grad Temperaturunterschiede - ein weiterer Grund warum wie niemals wonaders Urlaub auf Kreta machen werden.
7. Tag (Fr., 26.9.):
Da wir durch den Besuch beider Städte, also Chania und Rethymno an einem Tag nun einen weiteren übrig hatten, beschlossen wir diesen für den Besuch von ein paar Sehenswürdigkeiten zu nutzen, die unser Freund, den wir zum ersten mal mitnahmen bisher noch nicht gesehen hatte. Also fuhren wir zuerst nach Festos, dessen Ausgrabungen wir zuletzt 2011 besichtigt hatten. Der Preis erschien uns allerdings mit 8€ ungewöhnlich hoch (ich meine damals war es gerade mal die Hälfte gewesen), also beschlossen wir nach Gortyn zu fahren, welche nach meinen Erinnerungen kostenlos war. Pustekuchen! Der Eintritt kostete mittlerweile 6€ und das für einen Rundgang, bei dem man in knapp 30 Min. durch ist. Immerhin hat es sich für ein paar schöne Aufnahmen in unserem Video gelohnt. Nach der Rückkehrt in Matala bestiegen wir erneut den "Red Beach", was sich allerdings für unsere sehr füllige Person mit fast 150 kg als äußerst problematisch herausstellte, also mußten wir selbst den "leichten Weg", der zur Hälfte über die Treppe führt kurz vor dem höchsten Punkt abbrechen und wieder zurückkehren. Für mich war das kein Beinbruch, da wir das ja alles schon während unserer letzten drei Kreta-Urlauben gesehen hatten. Am späten Nachmittag relaxten wir dann noch ein wenig am Komos Beach nahe Pitsidia und gingen dann abends nochmal gemütlich bei unserer Lieblings-Taverne "Sunset" ganz am Ende der Insel essen. Die Besitzerin, mittlerweile eine alte Dame von bestimmt 80 Jahren erkannte uns sofort wieder und war überglücklich uns zu sehen.
8. Tag (Sa. 27.9.):
Da unser Flug diesmal recht spät so gegen 20:15 startete, hatten wir noch über den halben Tag zur Verfügung. Diesen nutzen wir nur noch für letzte Einkäufe und ein wenig Herumspazieren denn für den Stand war es an dem Tag leider zu windig. Der Vesuch bei roter Fahne in's Wasser und in die recht hohen Wellen zu gehen, war eine recht schmerzhafte Erfahrung, die ich so schnell nicht vergessen werde. Eine der Wellen riß mich um und ich machte einen Salto direkt mit dem Rücken auf das harte Gestein, mit dem ich nicht gerechnet hatte. Zum Glück ging das noch glimpflich aus denn wenn ich mit dem Kopf aufgekommen wäre, würde ich vermutlich hier nicht mehr schreiben. Aber nun ja...wenn man das Risiko liebt...
Am frühen Nachmittag setzen in Matala ziemlich heftiger Regen ein, der allerdings nicht lange anhielt. Überhaupt erinnerte mich das ein wenig an Florida, wo es auch regelmäßig zu Regen kam, der aber nie lange anhielt und wonach die Wolken wieder auflockerten. Nach dem letzten Imbiss ging es dann Richtung Flughafen. Unterwegs wurden wir an einigen Stellen mit gefährlichem Geröll und Steinen auf der Straße überrascht, die sich während des heftigen Sturms und Regens wohl kurz zuvor gelöst haben müssen. Am Ende waren wir froh als wir heil und ohne Straßensperrungen am Flughafen ankamen. Unterwegs konnte man hier und da noch ein paar schöne Regenbogen beobachten.
Ungewöhnliches und Bemerkenswertes:
Im Gegensatz zu unserem bisherigen Autovermieter (Sixt) bekamen wir diesmal einen lokalen Autoanbieter namens "Autocandia" vermittelt. Dieser wollte von uns nicht nur die Bezahlung des Benzins im Voraus haben (satte 76€ für einen vollen Tank) sondern auch noch 400€ Kaution. Bei Sixt waren es damals (bis 2013) noch 100€. Dafür sollten wir den Tank dann leer zurück bringen. Uns war sofort klar das der Händler mit dieser Methode ja nur einen zusätzlichen Gewinn machen kann, da man den Tank in der Praxis nie leer zurück bringt. Fairerweise muß man dazu sagen das wir ein größeres Fahrzeug zugeteilt bekamen als ursprünglich vorgesehen. Trotz unserer recht sparsamen Fahrweise und Nachtanken von 30€ war der Tank bei der Rückgabe noch 1/4 voll, also rund 20€ zusätzlichen Gewinn für den Händler, da er ja nicht mehr volltanken mußte. Dennoch hatte ich bei Weitem nicht mit so wenig Benzinkosten gerechnet denn trotz des einmaligen Nachtankens sind wir für insgesamt 107€ Spritkosten in den 3 größten, kretischen Städten gewesen. Hinzu kamen natürlich noch die kleineren Fahrten rund um Matala. Dennoch sind das bei drei Personen gerade mal knapp 35€ pro Person (unser Skoda Octavia verbrauchte nichtmal 1/10 des Tanks auf der Fahrt von Heraklion nach Matala). So günstig kamen wir bei weitem nicht in Florida weg. Überhaupt war der Urlaub mit weniger als 200€ für die Woche extrem günstig.
Ebenfalls fand ich es äußerst beendruckend wie gut das Gedächtnis von den Hotelvermietern und Restaurantbesitzern war. Die Dame im "Matala Bay" Hotel erkannte uns sofort wieder und wußte sogar noch unsere Vornamen, obwohl der letzte Urlaub bereits 5 Jahre zurück lag. Gleiches wiederfuhr uns in der "Sunset"-Taverne. Noch nie habe ich eine so herzliche Begrüßung bei einem Restaurantbesuch erlebt. Man hat das Gefühl, die Zeit sei stehen geblieben, auch wenn die alte Dame meist nicht mehr selbst bedient. Auch habe ich das Gefühl, das die Leute dort insgesamt älter werden als hier und das obwohl oder gerade weil die Mentalität eine ganz andere ist als hier. Dabei hatte ich bei einigen Imbissen nicht selten das Gefühl, das der Gesundheitsstandard dort bei weitem nicht unserem Niveau entspricht.