Wie die Gesundheitsbehörde EODY mit der Statistik "spielt"
Die über die Insel Paros verhängten Schutzmaßnahmen sorgten mittelbar für die Aufdeckung einer seitens des EODY geschönten Statistik. Auf Paros waren zum Zeitpunkt der Verkündung der neuen Maßnahmen nur drei CoVid-19-Infektionen gemeldet. Auf den ersten Blick konnte somit jeder potentielle Tourist die Insel für ein sicheres Reiseziel halten. Allerdings musste der EODY zugeben, dass die offizielle Statistik, in der die Infektionen samt dem Ort der Patienten angegeben werden, bewusst manipuliert wurde.
Der lokale Lockdown, wie die Maßnahme im Regierungsjargon heißt, wurde offiziell wegen "extrem hoher Infektionszahlen" verhängt. Wie viele Touristen auf Paros wirklich positiv getestet wurden, ist auch heute noch nicht bekannt. Selbst in der regierungsnahen Presse wie dem Portal in.gr gibt es Schätzungen, die von bis zu fünfzig und mehr Infektionen berichten. Die einschlägigen Medienberichte berufen sich in ihren Schätzungen auf die Aussagen lokaler Apotheker, Ärzte und Pfleger auf der Insel. Eigene Recherchen brachten zu Tage, dass als die offizielle Zahl der Infektionen mit drei angegeben wurden, drei telefonisch und per Email kontaktierte, voneinander unabhängige Personen auf der Insel bestätigten, dass sich im offiziellen "Quarantänehotel" auf der Insel Paros definitiv mehr als drei Personen in Isolationsräumen befanden.
Bei so vielen Widersprüchen musste seitens des EODY, der Kommission der Virologen und der Regierung eine Erklärung folgen. Diese kam vom Regionalgouverneur der Süd-Ägäis. Giorgos Chatzimarkos gab im Staatssender ERT zu, dass im Hinblick auf den Tourismus ein Gleichgewicht zwischen den Notwendigkeiten der Tourismuswirtschaft und dem Infektionsschutz der Bevölkerung gefunden werden müsse. Laut Chatzimarkos wurden keine Infektionen verschwiegen.
Allerdings ist mittlerweile in Griechenland bekannt, dass die auf beliebten Urlaubsinseln gefunden Infektionen schlicht anderen Regionen zugeordnet wurden.