Das Kloster Arkadi ist das bedeutendste Nationaldenkmal der Insel Kreta. Das Kloster spielte eine herausragende Rolle im kretischen Kampf um die Unabhängigkeit vom Osmanischen Reich. Die Klosterkirche war bis zur Einführung des Euro auf dem 100-Drachmen-Schein abgebildet.

In der Nacht vom 7. auf den 8. November 1866 griff ein osmanisches Heer mit 15.000 Mann das Kloster an, in dem sich 964 Menschen, darunter 325 kampftaugliche Männer, aufhielten. Nach zwei Tagen des aussichtslosen Widerstandes entschieden die Belagerten, dem Gegner nicht lebend in die Hände fallen zu wollen. Als sich der Kampf am 9. November in den Innenhof des Klosters verlagert hatte, zogen sich die meisten der noch Lebenden, einschließlich der Frauen und Kinder, in das Pulvermagazin zurück, das von einem der kretischen Kämpfer gesprengt wurde.

Die Erzählung des kretischen Schriftstellers Ioannis Kondylakis (1861-1920) über die Sprengung des von den Osmanen belagerten Klosters Arkadi im November 1866 ist nun erstmals in deutscher Übersetzung erschienen. Im Anhang der Broschüre schildert Kondylakis unter dem Titel "In Alarmbereitschaft!" seine eigenen Kindheitserinnerungen an den kretischen Aufstand von 1866:

"Als wir am Gipfel ankamen, wurde das Dorf in Brand gesetzt. Aus unserem Haus und aus vielen anderen stieg dicker schwarzer Rauch auf. Und ich hörte meine Mutter mit unsagbarem Hass und voller Verzweiflung ausrufen: Ach Hunde! Ach dreckige Hunde, was habt ihr uns angetan!"

Das Buch von Ioannis Kondylakis "Kloster Arkadi in Flammen" (ISBN: 978-3-9821744-5-7) ist erhältlich bei der Edition Kentavros:

http://www.edition-kentavros.eu/18.html