Hallo allerseits!
Nach zwei Wochen auf Kreta sind wir nun (leider) wieder im trüben, kalten Hamburg und hängen unseren tollen Urlaubserinnerungen nach. Hier mal die Kurzfassung dessen, was wir so als "Neulinge" erlebt haben:
Hotel: Sehr gut. Das Thalassa liegt genau an der Grenze zwischen Agia Marina und Platanias, damit "relativ" ruhig, etwas abseits vom großen Trubel. Normales Zimmer mit Meerblick gebucht, Suite mit Meerblick bekommen ... das ging schon mal gut los. Wir haben viele Abende einfach nur auf dem Balkon gesessen, Sonnenuntergänge bewundert, den Blick übers Meer und auf die kleine Insel Thodorou genossen und dem Rauschen der Wellen gelauscht. Service war klasse, die Angestellten sehr nett, übers Essen kann man sich auch nicht beklagen.
Wetter: traumhaft! Fast immer strahlend blauer Himmel, um die 30 Grad. Ein- oder zweimal kleine Schauer, aber nichts weltbewegendes. Nur der letzte Tag war komplett verregnet (was uns beim Kofferpacken nicht sehr gestört hat). Es kam ja auch hier in den Nachrichten ... es gab schlimme Unwetter auf dem Festland, und die Auswirkungen haben wir dann wohl auch an der Nordküste Kretas gespürt. Und an unserem letzten Abend konnten wir so noch ein stundenlanges Feuerwerk aus Blitzen auf dem Meer sehen.
Autofahren: Ich hatte Schlimmeres erwartet. Ging alles völlig problemlos - mal abgesehen von sehr engen Kehren in irgendwelchen Bergdörfern, in denen einem dann ein Truck oder Bus entgegenkommt... :grin: Und auch hier hatten wir wieder Glück - statt der gebuchten Kleinwagen-Klasse gab's einen sehr komfortablen Renault Laguna, mit dem wir in ein paar Tagen mehr als 800 Kilometer über die Insel gefahren sind. Unter anderem nach Kolimbari, Paleochora, Akrotiri (Klöster Agia Triada, Gouverneto und Katholiko, Marathi), Chora Sfakion, Frangokastello, Agia Galini.
Lieblingsorte: Sougia, irgendwie gemütlich und mit einer netten Taverne (Anchorage), in der wir unser erstes (sehr gutes) Fava gegessen haben. Paleochora war ebenfalls klasse - an der Hauptkreuzung im Cafe zu sitzen und einfach die Leute zu beobachten, machte richtig Spaß. Chania, die Altstadt und der Hafen sind einfach ein Traum, das Bummeln in dern Markthalle hat Spaß gemacht. Und Spili soll nicht vergessen werden - schönes Ortszentrum, tolle Kirche mit eindruckvollen Deckenmalereien.
Die Landschaft: ein Traum. Die karge Gegend um Frangokastello, die grünen Täler voller Kastanien um Elos, die Farben des Meeres am Strand von Elafonissi, die wunderschöne Agia-Irini-Schlucht, die wir durchwandert sind, die schroffen Hänge der Lefka Ori - so viel Abwechslung hatten wir gar nicht erwartet.
Größte Enttäuschung: Knossos. Was sich da an Menschenmassen durchschiebt, geht weit über den Verstand hinaus - und macht auch keinen Spaß. Wir haben wohl auch den Fehler gemacht, eine "Touri-Tour" nach Knossos und ins Archäologische Museum Iraklion zu buchen, einfach weil wir dachten, daß wir so mehr über die Geschichte erfahren würden. Die Informationen waren tatsächlich nicht schlecht, aber die Zeit an beiden Orten viel zu knapp bemessen. Das Museum in Iraklion ist an sich auch eine große Katastrophe - eine vollgestopfte Lagerhalle mit mieser Beleuchtung und didaktisch mehr als verbesserungsbedürftig. Aber die faszinierenden Ausstellungsstücke muß man halt gesehen haben. Hier haben wir übrigens auch die unsympatischste Griechin getroffen - die Kassiererin im Museums-Shop. Viel muffeliger geht's wohl nicht mehr. Der unsympatischste Grieche war ein Mönch im Kloster Gouverneto, der nicht nur Leute angepöbelt hat, die mit Kamera VOR dem Kloster standen (und das Schild mit dem Fotografierverbot IM Kloster noch gar nicht lesen konnten), sondern auch gleich noch eine Reisegruppe mit behinderten Jugendlichen zusammenstauchte, weil ein paar von denen mit nacktem Oberkörper im Schatten eines kleinen Häuschens etwa 100 Meter neben dem eigentlichen Kloster saßen. Ansonsten haben wir fast ausschließlich nette und freundliche Leute getroffen (das gilt für die Kreter, bei den Touristen sah es da schon anders aus).
Fazit: Ein grandioser Urlaub - und bestimmt nicht unser letzter auf Kreta! Schließlich haben wir noch nichts von der Osthälfte gesehen.
Und hier kommen noch ein paar Fotos:
Blick von Sellia auf die Bucht von Plakias
Auch in der Stadt geht's gemütlich zu (vor der Markthalle in Chania)
In der Ruine von Frangokastello
Am Straßenrand, irgendwo zwischen Melambes und Agia Galini
Am Strand von Marathi
Hier haben wir uns durch das halbe Vorspeisenprogramm der Taverne Lukulos in Marathi gearbeitet
Im Hafen von Chania
Das Hafenbecken von der anderen Seite
So lässt es sich leben
Morgens in der Agia-Irini-Schlucht
Der vermutlich meistfotografierte Teil von Knossos
Kurz vor Paleochora sind wir ihnen begegnet
Der venezianische Brunnen in Spili
Sonnenaufgang - der vorletzte Morgen auf unserem Balkon im Thalassa