So, dann versuch ich mal, mich aufgrund meiner Fotos (184 Bilder allein von dieser Tour ) an die Strecke zu erinnern:
Wanderung durch die Thripti-Schlucht am 25.05.2010
Teil 1
Wir haben uns - wie gesagt - an die Beschreibung der Wanderung in Wolfgang Fischers "Kreta - Der Osten" gehalten. Daher möchte ich die grundsätzliche Wegbeschreibung hier auch nicht wiederholen, wir haben den Weg recht problemlos gefunden. Allerdings - das hatte ich an anderer Stelle schon erwähnt - hätten wir uns die zweite Hälfte der Tour, nämlich den Weg entlang einer alten Wasserrinne durch die Schlucht, doch ein wenig anders vorgestellt... Doch der Reihe nach:
Wir sind von Istron aus mit dem Mietwagen nach Kavousi gefahren und haben das Auto auf dem Randstreifen der Hauptstraße stehen lassen. Wir mussten in der Nähe der Bushaltestelle starten, da Fischers Beschreibung von einer Anreise mit dem Bus ausgeht. Gleich beim Verlassen des Dorfes bot sich uns ein malerischer Anblick: man geht durch einen Olivenhain auf eine imposante Gebirgskulisse zu, den Weg verlässt man nach links bergauf und wandert auf einem wunderschönen, noch weitgehend intakten oder wiederhergestellten Maultierpfad. Die Vegetation ist hier noch verhältnismäßig üppig, man kommt ständig an stark duftenden Thymianbüschen vorbei, und Oleander gibt es hier und da auch zu bewundern, aber auch schon mal Reste einer abgestürzten Ziege... Der Weg geht im Zickzack z.T. steil bergauf, hier ist eine gute Kondition gefragt. Beim Blick zurück sieht man Kavousi vor dem Hintergrund der Mirambellou-Bucht, in der Ferne ist Agios Nikolaos erkennbar. Im weiteren Verlauf führt der Weg durch ein Geröllfeld, das offenbar bei jeder Schneeschmelze ein Stück talwärts wandert; der Blick bergauf rief bei mir an dieser Stelle ein leicht mulmiges Gefühl hervor.
Irgendwann mündet der Pfad in einen Schotterweg, ab hier kommt man schneller voran, der Weg verläuft nach meiner Erinnerung hier eher ebenerdig. Bald konnten wir rechts im Tal erste Ruinen von verlassenen Häusern sehen und eine offenbar noch genutzte Kapelle; die Ausläufer der Streusiedlung Mélisses. Von dem Dorf sahen wir aufgrund der dichten Vegetation nur vereinzelte Häuser, dafür umso mehr Gemüse- und Weinfelder, an einer Stelle steht am Weg sogar dichtes Schilf. Der Weg führt bald wieder bergauf und windet sich in scheinbar endlosen Serpentinen hinauf zum höchsten Punkt der Wanderung. Am Rand des Dorfes (soweit man das in dieser unübersichtlichen Siedlung sagen kann) liegt am Rand einer Wegbiegung eine Ansammlung von Bienenkörben - der Name des Dorfes deutet ja schon darauf hin. Und es geht bergauf, immer weiter...
(Kurze Unterbrechung... heute Abend geht es weiter mit Teil 2)