Hallo zusammen,
es ergab sich in diesem Jahr, daß Anja und ich ein zweites Mal zusammen Urlaub genehmigt bekamen, ein "Kassensturz" uns eine zweite Reise ermöglichte,
so daß wir nach knapp drei Wochen Kreta im Juni noch einmal in die Ferne auszuziehen gedachten.
Kreta, was sonst? Leider lagen die Flugpreise jenseits dessen, was uns vernünftig erschien,
die einigermaßen erschwinglichen Angebote hätten mehrere Zwischenstationen und einen ganzen Tag An- und Abreise bedeutet.
Was tun? Reisebüro? Wieso nicht, das haben wir früher ja auch schon gemacht. Italien, Spanien, Tunesien, Türkei, Griechenland? Griechenland!
Die Dame vom Reisebüro kennt uns noch von früher, weiß, welche Ansprüche wir stellen und buchte für uns eine einwöchige Reise nach Rhodos.
Ein "relativ" kleines Hotel, etwas abseits vom Trubel, aber nicht weitab vom Schuß, zwischen Rhodos-Stadt und Faliraki im Vorort Kalithea gelegen,
wurde unser Hauptquartier. Frühstück gab es schon ab 7:00 Uhr, was uns und unserer Art zu reisen sehr entgegenkam.
Ein Urlaubsauto buchten wir von zu Hause aus selbst, wir haben es in sechs Tagen 1015 km über die Insel bewegt.
Man zieht unwillkürlich Vergleiche zu Kreta, Rhodos ist aber einfach anders. Es beginnt bei den hölzernen Klappstühlen in den Kafenia und Tavernen und endet draußen in den Wäldern.
Der Massentourismus treibt noch sehr viel buntere Blüten, als man sie von Kreta gemeinhin gewohnt ist, sofern man sich aber nicht ausschließlich darauf beschränkt,
den Duft derselben zu genießen, sondern sich auch den rauhen Wind um die Nase wehen läßt, entdeckt man die ganz eigene Schönheit von Rhodos.
Sicherlich spielt dabei auch eine Rolle, daß sich gegen Ende der Saison durchaus Freiräume auftun, man unterwegs sein kann, ohne daß Tausende andere dieselbe Idee hatten.
Wenn man sich morgens um Sieben oder abends um Neun im Labyrinth der Altstadtgassen von Rhodos verliert, fast stundenlang braucht, bis man an einen Ort gelangt,
an dem man sich wieder orientieren kann, oder feststellt, daß man im Grunde im Kreis unterwegs war, dabei die wechselvolle Geschichte der Stadt quasi live und in Farbe erlebt,
dann ist das ein Erlebnis, das man so an keinem anderen Platz in der Welt erfahren kann. Auf den Spuren der Dorer, Römer, Osmanen, Johanniter aus aller Herren Länder
und nicht zuletzt der Italiener stellt man fest, daß Rhodos bis heute ein Schmelztiegel der Kulturen ist.
VG Thomas