Im Amtsblatt der Griechischen Demokratie wurde heute die Aufhebung einiger Anti-Cor.-Maßnahmen bekanntgegeben. So dürfen in Restaurants und Cafés wieder mehr als 6 Personen an einem Tisch sitzen. Auch die Maskenpflicht in Einkaufszentren, Malls und Kaufhäusern (sog. εμπορικά κέντρα – ich bin mir nicht ganz im klaren darüber, wie dieser Begriff rechtlich definiert ist) wurde für die Kunden aufgehoben. Für die Angestellten gilt die Maskenpflicht jedoch weiter; auch die Abstandsregeln und die Beschränkung der Personen, die sich zur selben Zeit in einer Einkaufsstätte aufhalten dürfen, sind weiterhin in Kraft.
Wenn man sich ein wenig dafür interessiert, wie die griechische Gesellschaft und ihr berüchtigter Klientelismus (Stichwort: Rousfeti) funktionieren, ist eine ganz andere Geschichte aufschluss- und lehrreich:
Wer in der Zeit des harten lockdowns in Griechenland weilte, erinnert sich noch an die den lockdown begleitende „Menoume Spiti!“-Kampagne („Wir bleiben zu Hause!“). Wie in den letzten Tagen bekannt wurde, hat die griechische Regierung diese 20 Millionen Euro kostende Kampagne genutzt, um den ihr nahestehenden Medien im Print- wie im Online-Sektor gezielt Gelder zukommen zu lassen. Noch auf den kleinsten Inseln profitierten die der ND nahestehenden lokalen Medien von diesem Verfahren. Weniger als 1% der Gelder gingen an der Opposition nahestehende Medien. ND-nahe Kleinstmedien erhielten z.B. 1.000 bzw. 2.000€, die Zeitung „O Philelefteros“ (Der Liberale) 60.000€, die zum „Philelefteros“ gehörende Online-Seite liberal.gr 120.000€. in.gr etwa bekam 253.000€. Der private Fernsehsender Skai erhielt 830.000€, Antenna 780.000, Star 730.000 und Alpha 680.000 Euro. Zum Vergleich: Das griechische Staatsfernsehen ERT mit seinen 4(!) Kanälen (hier arbeiten immer noch zahlreiche Syriza-nahe Redakteure und Journalisten) erhielt 270.000€. Eine vollständige Auflistung findet sich hier:
https://www.efsyn.gr/politiki/kybern...-i-lista-petsa
Heute Nachmittag haben die ND-nahen Medien der Alter Ego Media Group (Ta Nea, To Vima, MEGA, in.gr) erklärt, sie würden die erhaltenen Gelder zurückzahlen.
https://www.tanea.gr/2020/07/08/medi...se-ta-xrimata/
Geändert von Dionysios (8.July.2020 um 16:51 Uhr)
Dein Bericht stimmt mich nachdenklich. Zum einen überrascht es mich, dass ausgerechnet jetzt, wo viel Menschen einreisen, die Maskenpflicht fällt.
Die andere Geschichte gibt mir auch zu denken, aber überraschend ist das nicht.
Hat es diese Maskenpflicht für Kunden tatsächlich noch gegeben? Ich war letzte und vorletzte Woche z.B. im Jumbo und Praktiker in Iraklio. Da hat niemand außer den Angestellten eine Maske getragen.
Von den 33 neuen Fällen heute sind 21 bei nach Griechenland einreisenden Personen festgestellt worden. Von 183 Fällen seit dem 1. Juli sind insgesamt 103 importiert.
("Heute" bedeutet: von gestern 15 Uhr bis heute 15 Uhr)
Dazu habe ich bislang leider keine Zahlen gefunden, immer nur regionale Angaben. Das wird für jeden Flughafen, Hafen und Grenzübergang einzeln erfasst. Und irgendwann macht sich dann (hoffentlich) jemand die Mühe, das zusammenzurechnen. Heute, also eine Woche nach "Saisonbeginn", wäre dazu ja eigentlich eine gute Gelegenheit - mal sehen, ob morgen was kommt …
Heute wurde übrigens noch berichtet, dass am Grenzübergang Promachonas heute und in den folgenden Tagen ca. 90% der Einreisenden getestet werden sollen.
Ich habe am Samstag lange mit jemanden aus Georgioupolis telefoniert. Es gibt (und gab) keine Maskenpflicht im Supermarkt - das verstehe ich überhaupt nicht. Gerade jetzt, wo Touristen mehr und mehr eintreffen, wäre das doch im Sinne der Bewohner, wenn alle eine Maske tragen. Die Straßen sind leer, sagte er. Noch so eine Saison überlebt der Tourismus auf Kreta nicht. Alle hoffen auf den August. Aber hier machen die Fluggesellschaften dem ganzen einen Strich durch die Rechnung - wir haben heute von TUI eine Umbuchung erhalten: Abflug Stuttgart statt München und das um 6 Uhr früh. Geht gar nicht mit 2 Kindern. So werden wir der Insel fernbleiben müssen, nachdem wir mehr als 10 Jahre hintereinander dort waren. Mir blutet das Herz.
Dionysios, manchmal habe ich den Eindruck daß du zehn Bildschirme hast und alle GR Medien zugleich beobachtest. Mein großen Dank jedenfalls !
Das Medien/Rousfeti Thema ist schon was, Hauptfrage dabei ist welche Folgen das haben koennte, wenn schon...
neakriti 07/07/2020
Titel: Wie viele Touristen kamen nach Kreta - Die ersten 5 Tage für den Tourismus:
31.553 griechische und ausländische Besucher kommen in den ersten fünf Julitagen am Flughafen Nikos Kazantzakis von Heraklion an...
Die Gesamtschätzung für Ankünfte auf 45.000 innerhalb von fünf Tagen von den beiden großen Flughäfen auf Kreta wird geschätzt...
An den beiden großen Flughäfen auf Kreta wurden von 1.7 bis 5.7 insgesamt 5.500 Tests durchgeführt (824 pro Tag in Heraklion und 275 pro Tag in Chania)...
https://www.neakriti.gr/article/krit...-protes-meres/
Die Tests ergaben 4 Cov-sars2 positiv getestete.
LG, Tom
Es geht aufwärts. 50 neue Fälle heute, davon 27 importierte (24 bei den Kontrollen + 3 von Touristen, die sich wegen gesundheitlicher Probleme auf eigene Initiative vor Ort testen ließen). In der Region Attiki und in Thessaloniki, wo die Lage in den letzten Wochen gut war, gab es 7 bzw. 6 Fälle. Xanthi bleibt mit ebenfalls 6 Fällen weiterhin ein Hotspot.
Am Grenzübergang Promachonas sollen jetzt - unabhängig vom Herkunftsland - offenbar alle Einreisenden getestet. Dies berichten einige Medien, wobei es auch sein kann, dass dies nur am kommenden Wochenende stattfindet.
So oder so dürfte das wieder zu Staus führen.
Zwischen 1. und 8. Juli sollen 154.000 Reisenden die Grenze dort passiert haben. 140.000 waren aus EU-Ländern, 14.000 aus anderen.
Geändert von Kithira (9.July.2020 um 18:59 Uhr) Grund: Einschränkung
Vielen Dank euch für die Informationen. Es ist toll, so gut unterrichtet zu werden. Dankeschön
Aha, sollten die Informationen zuverlässig sein, davon geh ich mal aus, dann bedeudet dies doch, dass in dem Zeitraum zwischen dem 1.7 und 5.7 von den 5500 Kretaeinreisenden per Flieger lediglich 0.072 % positiv auf Corvid19 getestet wurden, eine marginale Größe, meines Erachtens.
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Ich habe in meiner Familie und mit meinen Hellas -Freuden das ausgesprochene Glück offen über meinen Kretaurlaub 2020 zu sprechen - es gibt verschiedene Sichtweisen. Meine Frau sagt: "lass es", die Kinder sagen " mach es", die Hellas - Freunde sage, "muß du selbst entscheiden", wie Freunde halt so sind. Also eine Entscheidung unter Unschärfen.
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Kommen wir zum Punkt:
Ich werde Kreta im Sommer und Herbst besuchen, weil
1) die Hotspots angemessen arbeiten
2) ich auf Kreta sehr wenig Ansteckungsgefahr befüchrchte und
3) die Fallzahlen dafür sprechen.
VlG Ferdinand
Geändert von Kithira (10.July.2020 um 08:46 Uhr) Grund: Doppelzitat entfernt
Es ist noch nicht lange her, so 5-6 Monate, da gab es in D nur einen Infizierten (Patient Null).
Eine marginale Größe denke ich.
Was daraus entstanden ist, hätte ich mir in meinen künsten Träumen nicht ausrechnen können.
Wenn man obige Zahlen hochrechnet dürften 20 Infizierte ohne Test eingereist sein. Ohne QR wären es wohl um die 30.
Man sollte mal das Schachbrett mit dem einzelnen Reiskorn auf dem ersten Feld so langsam verstanden haben.
In unserer Tageszeitung (Weser Kurier) ist heute ein Bericht über Urlauber und das einschleppen des Virus nach Griechenland.
Darin steht, daß in der Zeit vom 01.07. bis 08.07. 510 Infizierte registriert wurden, davon 365 Eingereiste. Im Vergleich zum Juni, wo in Griechenland weniger als 10 Infizierten an vielen Tagen festgestellt wurden.
Einer hat falsche Zahlen. Entweder die Zeitungen oder EODY.
Laut EODY gab es bis 30.6.2020 15:00 Uhr insgesamt 3409 positiv getestete Personen.
https://eody.gov.gr/0630_briefing_covid19/
Laut EODY gab es bis 8.7.2020 15:00 Uhr insgesamt 3622 positiv getestete Personen.
https://eody.gov.gr/0708_briefing_covid19-2/
Das heißt im diesem Zeitraum waren es insgesamt nur 3622 - 3409 = 213 positiv getestete Personen.
P.S. Die Frankfurter Rundschau hat gestern ähnliche falsche Zahlen in die Welt gesetzt. 477 insgesamt, davon 344 Touristen .(Gerd Höhler).
MfG Günt(ohne h)er
εν οιδα οτι ουδεν οιδα (Σωκράτης )
Ab Dienstag, dem 14. Juli (6:00 Uhr) wird die Einreise nach Griechenland über den Grenzübergang Promachonas nur noch mit einem negativen Cor.-Befund (PCR-Test) möglich sein. (Dort gab es allein heute bislang 29 positive Testungen.)
Die Balkanstaaten scheinen jetzt wirklich ein Problem zu haben, wenn dort so viele infiziert sind. Besser wäre wirklich ein Einreiseverbot für
die entsprechenden Länder.
Eine in meinen Augen sehr trügerische Argumentation, auch wenn ich Dir die Urlaube vom Herzen gönne :-)
Du weißt heute nicht was morgen ist und das ist eben die große Unbekannte in der Rechnung. Schauen Dir Mallorca an, wo man sich aktuell urplötzlich entschlossen hat ab Montag (?) die verschärfte Maskenpflicht wieder einzuführen (auch auf Straßen). Seitdem rennen die unbelehrbaren Touris wieder in die RB's und wollen ihre Mallorca-Reisen wieder stornieren, weil so haben die sich ihren Urlaub auch nicht vorgestellt.
Alles Sch....., Deine Elfe !
....möchte man da sagen ;-)
Diese Pandemie wird uns die nächsten zwei Jahre noch beschäftigen, selbst wenn es bis dahin einen Impfstoff geben sollte. Und unsere Kinder und Enkel werden den Schuldenberg noch bis zum Sanktnimmerleinstag abzutragen haben, wenn die aktuellen Blindflugpolitiker schon lange vergessen sein werden.
Von den 60 Fällen heute wurden 40 bei den Kontrollen an Grenzen und Flughäfen registriert.
Seit 12. Juni wurden 39.444 Tests an den Flughäfen bei der Einreise durchgeführt. 78 davon waren positiv.
https://eody.gov.gr/covid-gr-daily-report-20200710/
Oh man, was für ein Mist. Im stillen hatte ich immer gehofft, dass sich
das Virus im Sommer zurückziehen könnte. Aber dafür gibt es keine
Anzeichen. Die Spanier greifen zu harten Maßnahmen, wie will Griechenland
die restliche Saison durchhalten.
Galmoe, Endspurt: die 300 Beiträge heiße Luft in drei Monaten kriegst du noch voll!
Fallzahlen sind immer noch konkreter als die Spekulation um Dunkelziffern. Bisher kommt Kreta ja trotz vermeintlichr Dunkelziffern gut über die Runden. Und da die Touristen intensiver getestet werden, als die Einheimischen, müsste die "Dunkelziffer" da ja sogar niedriger sein, als bei den Einheimischen.
Immerhin muss jetzt, wer aus Bulgarien über Land kommt, ein negatives Testergebnis, nicht älter als 48 Stunden, selbst mitbringen
Geli
Das ist doch nur ein „Feigenblatt“. Wer vor 48 Stunden noch negativ war, kann sich schon auf dem Nachhauseweg vom Test anstecken. Die sicherste Variante ist schon der Test bei Einreise. Nur finde ich, müsste den Jede/Jeder selbst bezahlen.