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Zuerst tun, dann nachdenken
Meine mächtigste Erfahrung auf Kreta habe ich geteilt mit eine Frau. Ich werde diese Frau wohl niemals wiederfinden, aber mit IHR die Erlebnisse noch mal memorieren zu können wäre eine Wunsch. Von diesem Abenteuer werde ich übrigens noch berichten, aber nicht jetzt, weil die Geschichte ist zu lange und zu schön und mir zu wichtig um schnell aufschreiben zu können. Ich arbeite dran.
Also. Das hierunten fangt an gerade beim Abschied von diese Frau.
Meine Miniatur-Zelt (oder eigentlich nur das Zeltdach, der Rest war nicht mit) eingepackt. Noch einmal die Frau drücken. Kuss.
Ich befand mich auf das Strand von Ayia Roumeli, es war im frühen Morgen sehr heiss, und die Frau war noch kein 10 Meter entfernt oder sie fehlte mir schon. Aber den Gedanken an was wir den Stunden, Tagen vorher gemacht hatten, in richtiges Lebenskonzentrat, macht mutig, bischen übermutig vielleicht. Ich bin ein Mann, also auch im diesem Abschiedsmoment sollte ich Mann sein, eh?.
Also darum, dass ich in eine andere Richtung gehen müsste als diese Frau, habe ich die leeren Flaschen mit 2 Liter frisches Bergwasser abgefüllt, Rücksack umgehangen, und hab mich zu Fuss auf der Weg zu Loutro bzw. Sfakia gezetst, den Küsten entlang.
Interessant, interessant, was mich auf dem kaum zu spüren Pfad entgegen kam. Keine Leute, ebenfalls, aber schöne Eizamigkeit (ich hasse Einzamigkeit, ich meine TOTALE Einzamigkeit, aber in meinem Zustand war es sehr Angenehm), und viele viele viele Gedanken.
Eine dieser Gedanken umfasste die Idee dass das Wasser wahrscheinlich nicht ausreichen würde. Ganz korrekt gedacht. Sehe hier, das Vorteil der Intelligenz.
Umkehren war das Beste, ich war nog lange nicht Mittwegs, aber dass könnte ich nicht, in meinem System ist so etwas einfach ausgeschlossen.
Steinlawinen (ich meine bewegend). Nasse Klamotten wo das Pfad unterbrochen war, und ich im Meer um eine Felshaufen hinschwimmen müsste. Düne gab's auch. Eine Ziege die auf ein Ast am Baum balaziert und die ich erst bemerkte wann ich da unterdurch lief und sie mekkerte.
Wie vorsicht ich auch war mit das Wasser, der Durst müsste ich zum Freund machen, oder aufgeben und sterben.
Irgendwann, kurz vor aufgeben, endlich, kam das ersten Zeichen der bewohnte Welt.
Eine Stelle, wo ich demnoch mal hinfahren sollte, ist die einsame am Felsen geklebte Taverna, 20 Meter oben ein kleines Strandchen. Muss kurz vor Loutro gewesen sein. Wie man leben kann von eine sonst unfindbare Taverne, ist mir ein Rätsel. Aber, weil das Mann-sein :nuts: mich unterwegs nicht verlassen hatte, bestellte ich eine halbe Liter, und noch eins, und noch eins, und noch eins, und noch eins, und noch eins, und noch eins. Die alte Wirtin hat keine Gelegenheit gehat sich da zwischendurch zu setzen, soooo schnell ging das Bier 'rein. Sie hat wohl etwas von meine einzame Kilometern gespürt, und keine Fragen gestellt, nur gelächeld.
Zu Loutro war's noch 2 kilometer oder so, aber ich habe bestimmt das Doppelte gelaufen.
Erst in Loutro schnallte ich, warum die Wirtin meine Tätigkeiten so gut einschatzen könnte. Wann einer von West nach Ost lauft, eine ganze Tag lang, hast du eine Schwarze Arm, und eine Weisse. Wochenlang habe ich noch auf meine Rechtenseite auf Strände geliegen, damit die andere Arm nog eine Chance kriegte.
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